102. Sure: At-Takathur (Das Streben nach Mehr)

19-03-2020

102. Sure: At-Takathur (Das Streben nach Mehr)
Offenbart in Mekka
8 Ayat (Verse)

 

Diese in der frühen medinensischen Zeit offenbarte Sure soll eine Warnung vor Habgier sein, also vor der Leidenschaft, zu raffen und anzuhäufen, sei es nun weltliche Güter oder was immer der Größenwahn dem Menschen eingeben mag und was ihm dann keine Zeit oder Möglichkeit mehr lässt, sich mit den höheren Dingen des Lebens zu beschäftigen.[1]

 

 

بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

 

أَلْهَاكُمُ التَّكَاثُرُ ﴿١﴾ حَتَّىٰ زُرْتُمُ الْمَقَابِرَ ﴿٢﴾ كَلَّا سَوْفَ تَعْلَمُونَ ﴿٣﴾ ثُمَّ كَلَّا سَوْفَ تَعْلَمُونَ ﴿٤﴾ كَلَّا لَوْ تَعْلَمُونَ عِلْمَ الْيَقِينِ ﴿٥﴾ لَتَرَوُنَّ الْجَحِيمَ ﴿٦﴾ ثُمَّ لَتَرَوُنَّهَا عَيْنَ الْيَقِينِ ﴿٧﴾ ثُمَّ لَتُسْأَلُنَّ يَوْمَئِذٍ عَنِ النَّعِيمِ ﴿٨﴾

„Das Streben nach Mehr lenkt euch solange ab (1), bis ihr die Gräber besucht. (2) Aber nein! Ihr werdet es bald erfahren. (3) Wiederum: Aber nein! Ihr werdet es bald erfahren. (4) Aber nein! Wenn ihr es nur mit Gewissheit wüsstet! (5) Gewiss werdet ihr Jahim sehen. (6) Dann werdet ihr sie bestimmt mit dem Auge der Gewissheit sehen. (7) Dann werdet ihr, an jenem Tage, nach dem Wohlstand befragt.“ (Der edle Koran 102:1-8)

102:1-8 - Diese herrliche Sure hat an ihrem Anfang und Ende einen wahrhaftig majestätischen Rhythmus. Mit diesen rührenden Worten rüttelt Allah (t) den Menschen zur Wachsamkeit und stellt die Realität seines Daseins vor Augen, damit er nicht am Ende überrascht sein wird, wenn er im Grab liegt. Dies ist die Gewissheit, wovon manche Menschen nicht hören wollen. Diejenigen, die dies tun oder überhaupt nicht daran glauben wollen, müssen mit einer schmerzlichen Strafe im Höllenfeuer, in Jahim rechnen.[2] Am Tage des Jüngsten Gerichts werden wir nach allem befragt werden, ob wir Allah (t) für Seine Gnade gedankt haben, den Armen den ihnen zustehenden Anteil zukommen ließen usw.


 

Alles Lob gebührt Allah, Dem Herrn der Welten.

 


[1] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[2] vgl. 101:6-11 und die Anmerkung dazu

 

 


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