13-03-2020
15. Sure: Al-Hijr
Offenbart in Mekka
99 Ayat (Verse)
Die zentrale Aussage in dieser Sure ist, dass Allah (t) Seine Offenbarung bewahren will. Seine Zeichen und Offenbarungen sind nicht für die Spötter gedacht. Seht euch die Majestät, Schönheit und Ordnung in Seiner Schöpfung an. Dann werdet ihr den Schluss ziehen, dass Er der Schöpfer ist, der Ursprung aller Dinge, der gütige Herr, Der über Leben und Tod bestimmt. Das Böse entstand durch die Überheblichkeit Satans, der später den Menschen dazu verführte, Übeltaten zu begehen. Dem Satan wurde eine bestimmte Zeit gewährt, um sein übles Werk fortzusetzen. Doch die g1äubigen Diener Allahs werden weder von Furcht noch von Trauer befallen werden. Allahs Gnade ist das Heilmittel gegen dieses Übel, wie im Falle von Abraham und Lot bewiesen wurde. Die gleichen Boten, die Allah (t) entsandte, um das Volk Lots wegen seiner Sünden zu vernichten wurden zu Abraham mit einer frohen Botschaft von Allahs Gnade gesandt. Allah (t) wäre auch zu den Waldbewohnern von Madyan und zu den Bewohnern der Hijr barmherzig gewesen, wenn sie Seinen Zeichen gefolgt wären. Doch sie lehnten dies ab und wurden vernichtet. Der Koran lehrt die Menschen, Allah zu preisen, zu Ihm in aller Demut zu beten und Ihm zu dienen. Bedenkt, dass ihr aus Erde erschaffen wurdet, aus Schlamm, um zu zeigen, wie geringfügig eure Substanz und euer Anfang war.
بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
الر ۚ تِلْكَ آيَاتُ الْكِتَابِ وَقُرْآنٍ مُّبِينٍ ﴿١﴾ رُّبَمَا يَوَدُّ الَّذِينَ كَفَرُوا لَوْ كَانُوا مُسْلِمِينَ ﴿٢﴾ ذَرْهُمْ يَأْكُلُوا وَيَتَمَتَّعُوا وَيُلْهِهِمُ الْأَمَلُ ۖ فَسَوْفَ يَعْلَمُونَ ﴿٣﴾
„Alif-Lam-Ra. Dies sind die Verse des Buches und des deutlichen Koran. (1) Es mag wohl sein, dass die Ungläubigen wünschen, sie wären Muslime gewesen. (2) Lasse sie essen und genießen und von Hoffnung abgelenkt werden; bald werden sie es erfahren.“ (Der edle Koran 15:1-3)
15:1 - Über die Bedeutung dieser arabischen Buchstaben vgl. Erläuterung der Termini.[1] Das Buch als offenbarte Schrift ist das Gelesene, der Koran. Der Name kommt aus der Wurzel "qara’a" (lesen).
15:2 - Der Wunsch der Ungläubigen bezieht sich auf den Tag des Jüngsten Gerichts, wenn sie die Lage der Muslime mit der ihrigen vergleichen. Da der Koran in sich selbst klar ist und die Wahrheit zeigt, haben diejenigen, die ihn jetzt ablehnen, am Tag der Auferstehung keine Entschuldigung.
15:3 - Der Prophet (صلى الله عليه و سلم) wird hier aufgefordert, nicht über das Schicksal seiner Gegner traurig zu sein.
وَمَا أَهْلَكْنَا مِن قَرْيَةٍ إِلَّا وَلَهَا كِتَابٌ مَّعْلُومٌ ﴿٤﴾ مَّا تَسْبِقُ مِنْ أُمَّةٍ أَجَلَهَا وَمَا يَسْتَأْخِرُونَ ﴿٥﴾
„Und Wir haben nie eine Stadt zerstört, ohne dass ihr eine wohlbekannte Frist bemessen gewesen wäre. (4) Kein Volk kann seine Frist überschreiten; noch können sie dahinter zurückbleiben.“ (Der edle Koran 15:4-5)
15:4-5 - Hier ist der Ausdruck höchster Gerechtigkeit, die das Tor zur Besinnung und Umkehr weit öffnet; denn der Untergang jener Völker hat nie ohne Warnung und Fristgewährung stattgefunden. Vielmehr fordern ihn die Menschen durch ihre eigene Entscheidung heraus.[2]
وَقَالُوا يَا أَيُّهَا الَّذِي نُزِّلَ عَلَيْهِ الذِّكْرُ إِنَّكَ لَمَجْنُونٌ ﴿٦﴾ لَّوْ مَا تَأْتِينَا بِالْمَلَائِكَةِ إِن كُنتَ مِنَ الصَّادِقِينَ ﴿٧﴾ مَا نُنَزِّلُ الْمَلَائِكَةَ إِلَّا بِالْحَقِّ وَمَا كَانُوا إِذًا مُّنظَرِينَ ﴿٨﴾ إِنَّا نَحْنُ نَزَّلْنَا الذِّكْرَ وَإِنَّا لَهُ لَحَافِظُونَ ﴿٩﴾
„Und sie sagten: „O du, zu dem die Ermahnung herabgesandt wurde, du bist wahrlich ein Verrückter. (6) Warum bringst du nicht Engel zu uns, wenn du einer der Wahrhaftigen bist?“ (7) Wahrlich, Wir senden keine Engel hinab, außer aus triftigem Grunde, und dann wird ihnen kein Aufschub gewährt. (8) Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.“ (Der edle Koran 15:6-9)
15:6-7 - Die mekkanischen Götzendiener sprechen damit den Propheten (صلى الله عليه و سلم) in einer herabwürdigen Form an; sie warfen nämlich dem Propheten vor, verrückt bzw. besessen zu sein; denn er sprach von Dingen, die in ihre heidnische Lebensführung nicht passen. Obwohl sich diese Worte in erster Linie auf die heidnischen Zeitgenossen des Propheten (صلى الله عليه و سلم) beziehen, schildern sie darüber hinaus die negative Haltung der Ungläubigen zu allen Orten und Zeiten.[3]
15:8 - Engel werden nicht auf Bestellung und Wunsch der Herausforderer herabgesandt, um die Neugier der Ungläubigen zu befriedigen, sondern um Allahs Gesandten die Offenbarungen zu bringen und Allahs Befehle durchzuführen.[4]
15:9 - Allah (t) hat die Ermahnung, hier der Koran gemeint, herabgesandt und Selbst bis jetzt ihre Unversehrtheit mehr als vierzehn Jahrhunderte lang gewährleistet. Alle Versuche, die Schrift zu fälschen, sind fehlgeschlagen.[5]
وَلَقَدْ أَرْسَلْنَا مِن قَبْلِكَ فِي شِيَعِ الْأَوَّلِينَ ﴿١٠﴾ وَمَا يَأْتِيهِم مِّن رَّسُولٍ إِلَّا كَانُوا بِهِ يَسْتَهْزِئُونَ ﴿١١﴾ كَذَٰلِكَ نَسْلُكُهُ فِي قُلُوبِ الْمُجْرِمِينَ ﴿١٢﴾ لَا يُؤْمِنُونَ بِهِ ۖ وَقَدْ خَلَتْ سُنَّةُ الْأَوَّلِينَ ﴿١٣﴾
„Und wahrlich, Wir entsandten schon vor dir (Gesandte) zu den Parteien der Früheren. (10) Und nie kam ein Gesandter zu ihnen, über den sie nicht gespottet hätten. (11) So lassen Wir diese (Spottlust) in die Herzen der Sünder einziehen. (12) Sie glauben nicht daran, obwohl sich das Beispiel der Früheren ereignet hat.“ (Der edle Koran 15:10-13)
15:10-13 - Alle Gesandten sind die Boten Allahs; sie bemühten sich stets, um diese früheren Parteien unter der Einheit des einen Glaubens zu vereinen. Somit sollte es auch die Aufgabe des Gesandten Allahs, Muhammed (صلى الله عليه و سلم) sein, die verschiedenen Gruppierungen unter Juden, Christen und Heiden zu vereinen; dennoch wurde er für sein edles Ziel verspottet. Aber so war es auch das Schicksal seiner Vorgänger. Spott sollte diese hohe Aufgabe weder an ihrem Wert schmälern, noch die Botten Allahs bei der Ausführung ihres Auftrags abschrecken.[6]
وَلَوْ فَتَحْنَا عَلَيْهِم بَابًا مِّنَ السَّمَاءِ فَظَلُّوا فِيهِ يَعْرُجُونَ ﴿١٤﴾ لَقَالُوا إِنَّمَا سُكِّرَتْ أَبْصَارُنَا بَلْ نَحْنُ قَوْمٌ مَّسْحُورُونَ ﴿١٥﴾
„Und selbst wenn Wir ihnen ein Tor des Himmels öffneten und sie begännen dadurch hinaufzusteigen (14), sie würden gewiss sagen: „Nur unsere Blicke sind benommen; wahrlich, man hat uns nur etwas vorgegaukelt.“ (Der edle Koran 15:14-15)
15:14-15 - Sie sind nicht bereit zu glauben und halten jede Realität für Täuschung und Illusion.[7]
وَلَقَدْ جَعَلْنَا فِي السَّمَاءِ بُرُوجًا وَزَيَّنَّاهَا لِلنَّاظِرِينَ ﴿١٦﴾ وَحَفِظْنَاهَا مِن كُلِّ شَيْطَانٍ رَّجِيمٍ ﴿١٧﴾ إِلَّا مَنِ اسْتَرَقَ السَّمْعَ فَأَتْبَعَهُ شِهَابٌ مُّبِينٌ ﴿١٨﴾ وَالْأَرْضَ مَدَدْنَاهَا وَأَلْقَيْنَا فِيهَا رَوَاسِيَ وَأَنبَتْنَا فِيهَا مِن كُلِّ شَيْءٍ مَّوْزُونٍ ﴿١٩﴾ وَجَعَلْنَا لَكُمْ فِيهَا مَعَايِشَ وَمَن لَّسْتُمْ لَهُ بِرَازِقِينَ ﴿٢٠﴾
„Wahrlich, Wir haben Türme in den Himmel gesetzt und ihn für diejenigen, die ihn anschauen, ausgeschmückt. (16) Und Wir haben ihn vor jedem verfluchten Satan bewahrt (17); außer vor jenem, der heimlich lauscht, (und den) dann eine wirkungsvolle Flamme verfolgt. (18) Und die Erde haben Wir ausgedehnt und darauf feste Berge gesetzt, und Wir ließen alles auf ihr wachsen, was ausgewogen ist. (19) Und Wir schufen darauf Mittel zu eurem Unterhalt und dem derer, die ihr nicht versorgt.“ (Der edle Koran 15:16-20)
15:16 - Als Fachausdruck in der alten arabischen Astronomie werden damit die zwölf Tierkreiszeichen bezeichnet. Für die Erläuterung dieses Verses müssen die Wissenschaftler herangezogen werden; denn mittlerweile sind Erkenntnisse vorhanden, dass das Universum zu einem perfekten Plan gehört. Manche von ihnen reden schon von Türmen, Gewölben, Tunneln und gefestigten Sphären. Allah (t) ist Der, Der Seine Schöpfung gut kennt und Wahrheit und Gewissheit darüber gibt. Diese wunderbare Struktur des ersten Himmelsgewölbes ist reichlich ausgeschmückt mit leuchtenden Sternen; es ist ein deutlicher Beweis dafür, dass hinter dieser gewaltigen Schöpfung ein Erhabener Schöpfer ist.[8]
15:17 - Der Vers weist darauf hin, dass Allah (t) es den Satanen unmöglich gemacht hat, durch Astrologie oder anderes "okkultes Wissen" wahre Kenntnis von dem zu erlangen, was außerhalb des menschlichen Wahrnehmungsbereichs liegt. Die satanischen Kräfte sind auf ihre Sphäre beschränkt und haben keine unbegrenzte Möglichkeit zum Aufstieg in andere Sphären.[9]
15:18 - Die Satane versuchen, bis an den Grenzbereich ihrer Himmelssphäre vorzudringen, um Kenntnis von Dingen zu erlangen, die in der Zukunft liegen, um sie dann Menschen mitzuteilen, die sich mit Okkultismus befassen. Satane dürfen nicht versuchen, in den Himmelsphären heimlich zu lauschen; denn was sie dort suchen, gehört zu dem Verborgenen, von dem wir nichts erfahren dürfen, außer dem, was uns durch die Offenbarung zugänglich gemacht worden ist. Mit dem Ausdruck "... wirkungsvolle Flamme" sind die glühenden Meteoriten gemeint; in 37:10 ist es ein "durchbohrender Schweifstern" zu lesen.[10]
15:19 - Die Ausdehnung der Erde liegt in ihrer Form als endlose Kugel. In 13:3 ist davon die Rede. Die festen Berge wirken als Stabilisatoren bei der Erdumdrehung, genauso wie die Auswuchtungsgewichte am Autoreifen. Alles, was auf der Erde wächst, ist in Form, Geschmack, Farbe und Funktionsart makellos und in vollkommener Schöpfung.[11]
15:20 - Allah (t) versorgt sowohl die Menschen als auch alle anderen Geschöpfe, die der Mensch nicht versorgen will, kann, oder weil er sie überhaupt nicht kennt. Es gibt solche, die auf den ersten Blick als dem Menschen schädlich erscheinen oder die der Mensch als feindlich betrachtet, wie beispielsweise die Raubtiere. Aber auch sie, sind die Geschöpfe Allahs, und haben ihre Funktion in der Schöpfung, deshalb werden sie von Ihm versorgt. Mit anderen Worten heißt es, dass alle Lebewesen, Pflanzen oder Tierart, die nicht vom Menschen gepflegt werden, werden von ihrem Schöpfer nicht vernachlässigt.[12]
وَإِن مِّن شَيْءٍ إِلَّا عِندَنَا خَزَائِنُهُ وَمَا نُنَزِّلُهُ إِلَّا بِقَدَرٍ مَّعْلُومٍ ﴿٢١﴾ وَأَرْسَلْنَا الرِّيَاحَ لَوَاقِحَ فَأَنزَلْنَا مِنَ السَّمَاءِ مَاءً فَأَسْقَيْنَاكُمُوهُ وَمَا أَنتُمْ لَهُ بِخَازِنِينَ ﴿٢٢﴾ وَإِنَّا لَنَحْنُ نُحْيِي وَنُمِيتُ وَنَحْنُ الْوَارِثُونَ ﴿٢٣﴾ وَلَقَدْ عَلِمْنَا الْمُسْتَقْدِمِينَ مِنكُمْ وَلَقَدْ عَلِمْنَا الْمُسْتَأْخِرِينَ ﴿٢٤﴾ وَإِنَّ رَبَّكَ هُوَ يَحْشُرُهُمْ ۚ إِنَّهُ حَكِيمٌ عَلِيمٌ ﴿٢٥﴾
„Und es gibt nichts, von dem Wir keine Schätze hätten; aber Wir senden es nur in bestimmtem Maß hinab. (21) Und Wir senden die fruchtbar machenden Winde (hinab). Dann senden Wir Wasser aus den Wolken nieder, dann geben Wir es euch zu trinken; und ihr hättet es nicht aufspeichern können. (22) Und wahrlich, Wir Selbst machen lebendig und lassen sterben; und Wir allein sind die Erben. (23) Und Wir kennen wohl jene unter euch, die voranschreiten, und Wir kennen wohl jene, die zurückbleiben. (24) Und wahrlich, es ist dein Herr, Der sie versammeln wird. Siehe, Er ist Allweise, Allwissend.“ (Der edle Koran 15:21-25)
15:21-25 - Es gibt nichts, dessen Ausgangspunkt und Quelle nicht bei Allah (t) liegt. Davon schickt Er Seinen Geschöpfen nach Maß herab. Die Winde haben u.a. die Funktion, Pflanzen weit und breit zu bestäuben und fruchtbar zu machen. Der Mensch kann eine begrenzte Menge Wasser für seinen Bedarf speichern; er hat aber keine Kontrolle über die ursprünglichen Wasserquellen, nämlich die Wolken, die mit Hilfe des Windes das Wasser über weite Gebiete der Erdoberfläche verteilen. Allah (t) ist es, Der für die Menschen das Wasser in Quellen, Brunnen und Flüssen verwahrt. Hier wird ferner die Tatsache erwähnt, dass Allah (t) es ist, Der die Schöpfung aus dem Nichts hervorruft, sie dann sterben lässt, um sie am Tage der Auferstehung wieder zum Leben zu erwecken. Das Wort "Erbe" bezeichnet jemand, der bleibt, nachdem seine Vorgänger dahingegangen sind. Das irdische Leben und alles, was auf ihr ist, sind vergänglich und Allah (t) allein ist ewig. Die letzten beiden Verse 24 und 25 weisen sowohl auf die Vorgänger durch den Tod als auch auf die Nachfolger, die am Leben für eine Weile bleiben.
وَلَقَدْ خَلَقْنَا الْإِنسَانَ مِن صَلْصَالٍ مِّنْ حَمَإٍ مَّسْنُونٍ ﴿٢٦﴾ وَالْجَانَّ خَلَقْنَاهُ مِن قَبْلُ مِن نَّارِ السَّمُومِ ﴿٢٧﴾
„Am Tag der Auferstehung werden allesamt vor Allah (t) versammelt. Und wahrlich, Wir haben den Menschen aus Lehm, aus geformter Tonmasse erschaffen. (15:26) Und die Jinn erschufen Wir zuvor aus dem Feuer der sengenden Glut.“ (Der edle Koran 15:26-27)
15:26-27 - Aus geformter Tonmasse: aus gestaltetem Schlamm, oder aus solchem, der gegossen ist, um zu trocknen und Gestalt anzunehmen wie die gelösten Substanzen, die man in Formen eingießt. Es ist also, als habe Allah (t) den Schlamm in eine Form geschüttet und daraus die Statue eines leeren Menschen gestaltet. Diese ist dann getrocknet, bis sie klang, wenn man an sie schlug. Nunmehr hat Allah sie immer wieder verändert, bis Er sie schließlich ganz ebenmäßig gemacht hatte und ihr etwas von Seinem Geist (Ruḥ) einhauchen konnte.[13] "Und die Jinn": den Vater der Jinn. Man sagt auch: den Iblis. Indessen kann auch die Gattung der Jinn gemeint sein, wie es bei dem Menschen (Insan) im vorangehenden Vers augenscheinlich der Fall ist. Wenn nämlich die Verzweigung zur Gattung von einem einzigen Individuum ausgeht, das aus einem einzigen Stoff erschaffen ist, dann ist auch die ganze Gattung daraus erschaffen. "... erschufen Wir zuvor aus dem Feuer der sengenden Glut": vor der Erschaffung des Menschen. Aus dem Feuer der sengenden Glut (Samum) erschaffen: aus dem Feuer der heftigen Hitze, welche in die Körperporen (Masam) eindringt. Die Erschaffung des Lebens in den einfachen Körpern ist ebenso gut möglich wie seine Erschaffung in den reinen Substanzen, ganz zu schweigen von der Erschaffung des Lebens in denjenigen zusammengesetzten Körpern, in denen das feurige Element vorherrscht. Diese Körper sind nämlich wegen ihrer Wärme zur Aufnahme des Lebens eher geeignet als diejenigen, in denen das irdene Element vorherrscht. Allahs Wort "aus dem Feuer" bezieht sich auf das Element, welches im Körper vorherrscht. So ist auch Sein Wort in 35:11 gemeint. Ebenso wie dieser Vers dem Erweis der Vollkommenheit von Allahs Allmacht und der Darlegung des Anfangs der Schöpfung von Menschen und Jinn dienen soll, soll er auch über die zweite Voraussetzung belehren, auf der die Möglichkeit der Versammlung der Toten am Tag der Auferstehung beruht, nämlich dass der Stoff sich zusammenschließen und beleben lässt.[14]
وَإِذْ قَالَ رَبُّكَ لِلْمَلَائِكَةِ إِنِّي خَالِقٌ بَشَرًا مِّن صَلْصَالٍ مِّنْ حَمَإٍ مَّسْنُونٍ ﴿٢٨﴾ فَإِذَا سَوَّيْتُهُ وَنَفَخْتُ فِيهِ مِن رُّوحِي فَقَعُوا لَهُ سَاجِدِينَ ﴿٢٩﴾ فَسَجَدَ الْمَلَائِكَةُ كُلُّهُمْ أَجْمَعُونَ ﴿٣٠﴾ إِلَّا إِبْلِيسَ أَبَىٰ أَن يَكُونَ مَعَ السَّاجِدِينَ ﴿٣١﴾قَالَ يَا إِبْلِيسُ مَا لَكَ أَلَّا تَكُونَ مَعَ السَّاجِدِينَ ﴿٣٢﴾ قَالَ لَمْ أَكُن لِّأَسْجُدَ لِبَشَرٍ خَلَقْتَهُ مِن صَلْصَالٍ مِّنْ حَمَإٍ مَّسْنُونٍ ﴿٣٣﴾
„Und damals sprach dein Herr zu den Engeln: „Ich bin im Begriff, den Menschen aus Lehm, aus geformter Tonmasse, zu erschaffen. (28) Wenn Ich ihn nun vollkommen geformt und ihm Meinen Geist eingehaucht habe, dann werft euch vor ihm nieder.“ (29) Da warfen sich die Engel allesamt nieder (30), außer Iblis; er weigerte sich, unter den sich Niederwerfenden zu sein. (31) Er sprach: „O Iblis, was ist mit dir, dass du nicht unter den sich Niederwerfenden sein wolltest?“ (32) Er sprach: „Nimmermehr werde ich mich vor einem Menschen niederwerfen, den Du aus Lehm, aus geformter Tonmasse erschaffen hast.“ (Der edle Koran 15:28-33)
15:28-33 - Diese Information aus der Offenbarung gehört zu den Bereichen, über die die Wissenschaft keine Auskunft geben kann. Nun wissen wir, dass der Ursprung der menschlichen Substanz Lehm war. Der eingehauchte Geist kann dem Menschen nie wieder entzogen werden. Während andere Geschöpfe, wie z.B. Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen usw. als biologische Substanzen vergehen, existiert der Mensch weiter - auch nach seinem Tod. Die Niederwerfung vor Adam (a.s.) galt nicht als Verehrung des Menschen selbst, sondern als Würdigung des gewaltigen und vollendeten Schöpfungsaktes Allahs. Die Engel haben dem Befehl gefolgt, weil sie ihrer Natur nach keine andere Wahl haben als nur das auszuführen, was ihnen auferlegt wird. Iblis dagegen, der zur Gattung des Jinn gehört und ihm Zugang zu den Engeln gewährt wurde, besitzt - wie der Mensch - Entscheidungskraft und Willensfreiheit. Er hat also dafür entschieden, dass er ungehorsam gegenüber Allahs Befehl bleibt.[15]
قَالَ فَاخْرُجْ مِنْهَا فَإِنَّكَ رَجِيمٌ ﴿٣٤﴾ وَإِنَّ عَلَيْكَ اللَّعْنَةَ إِلَىٰ يَوْمِ الدِّينِ ﴿٣٥﴾ قَالَ رَبِّ فَأَنظِرْنِي إِلَىٰ يَوْمِ يُبْعَثُونَ ﴿٣٦﴾ قَالَ فَإِنَّكَ مِنَ الْمُنظَرِينَ ﴿٣٧﴾ إِلَىٰ يَوْمِ الْوَقْتِ الْمَعْلُومِ ﴿٣٨﴾
„Er sprach: „Hinaus denn von hier; denn wahrlich, du bist verflucht. (34) Der Fluch soll auf dir lasten bis zum Tage des Gerichts.“ (35) Er sprach: „Mein Herr, so gewähre mir einen Aufschub bis zum Tage, an dem sie auferweckt werden.“ (36) Er sprach: „Du bist unter denen, die Aufschub erlangen (37) bis zur vorbestimmten Zeit.“ (Der edle Koran 15:34-38)
15:34-38 - Iblis bittet um Aufschub bis zum Tag der Auferstehung, aber nicht etwa um sein Vergehen zu bereuen, wiedergutzumachen und um Vergebung zu bitten, sondern um sich an Adam und seine Nachfahren zu rächen. Die Versuchungen des Iblis haben keine Macht über die aufrichtigen Diener Allahs, die Ihm Gehorsam leisten und Seiner Rechtleitung folgen. Hier in diesem Vers liegt eine Warnung an die Menschen vor.[16]
قَالَ رَبِّ بِمَا أَغْوَيْتَنِي لَأُزَيِّنَنَّ لَهُمْ فِي الْأَرْضِ وَلَأُغْوِيَنَّهُمْ أَجْمَعِينَ ﴿٣٩﴾ إِلَّا عِبَادَكَ مِنْهُمُ الْمُخْلَصِينَ ﴿٤٠﴾ قَالَ هَـٰذَا صِرَاطٌ عَلَيَّ مُسْتَقِيمٌ ﴿٤١﴾ إِنَّ عِبَادِي لَيْسَ لَكَ عَلَيْهِمْ سُلْطَانٌ إِلَّا مَنِ اتَّبَعَكَ مِنَ الْغَاوِينَ ﴿٤٢﴾ وَإِنَّ جَهَنَّمَ لَمَوْعِدُهُمْ أَجْمَعِينَ ﴿٤٣﴾ لَهَا سَبْعَةُ أَبْوَابٍ لِّكُلِّ بَابٍ مِّنْهُمْ جُزْءٌ مَّقْسُومٌ ﴿٤٤﴾
„Er sprach: „Mein Herr, da Du mich hast abirren lassen, so will ich ihnen wahrlich (das Böse) auf Erden ausschmücken, und wahrlich, ich will sie allesamt irreführen (39), außer Deinen erwählten Dienern unter ihnen.“ (40) Er sprach: „Dies ist ein gerader Weg, den Ich (dir) gewähre. (41) Wahrlich, du sollst keine Macht über Meine Diener haben, bis auf jene der Verführten, die dir folgen.“ (42) Und wahrlich, Jahannem ist ihnen allen der verheißene Ort. (43) Sieben Tore hat sie, und jedem Tor ist ein Teil von ihnen zugewiesen.“ (Der edle Koran 15:39-44)
15:39-44 - Iblis ist gegenüber dem Allmächtigen Schöpfer machtlos; deswegen wendet er sich gegen den Menschen. Und so sieht es auch täglich mit dem Kampf zwischen Iblis, dem Verdammten, und den unwissenden Menschen; sein Werkzeug dafür besteht darin, dass er den Menschen das irdische Leben voll mit Genüssen, Gelüsten und verführerischen Dingen attraktiv macht, damit sie sich gegenüber den Geboten Allah ungehorsam bleiben. War es nicht genauso der Fall mit dem ersten Menschen, Adam? Über diejenigen aber, mit denen Allah (t) wohlwollend ist und sie schützen will, hat Satan keine Macht. Und hier liegt der Sinn des geraden Weges. Hierzu ist noch zu bemerken, dass jeder Mensch (ohne Ausnahme) von Natur aus ein "Fehlermacher" ist. Doch dafür ist das Tor der Reue und Vergebung offen. Die Zahl "sieben" ist eine rein informative Angabe aus dem Verborgenen, die wir ohne jegliche Deutung hinnehmen müssen. Sie kann jedoch als "verwiesene Wege zur Hölle" verstanden werden, je Vergehen. Unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) sagte: „Einem Teil der Höllenbewohner wird Feuer bis zu den Fersen gehen, einem anderen bis zur Taille und einem dritten bis zu ihren Hälsen, je nach dem Grad ihrer Verfehlungen“.[17]
إِنَّ الْمُتَّقِينَ فِي جَنَّاتٍ وَعُيُونٍ ﴿٤٥﴾ ادْخُلُوهَا بِسَلَامٍ آمِنِينَ ﴿٤٦﴾ وَنَزَعْنَا مَا فِي صُدُورِهِم مِّنْ غِلٍّ إِخْوَانًا عَلَىٰ سُرُرٍ مُّتَقَابِلِينَ ﴿٤٧﴾ لَا يَمَسُّهُمْ فِيهَا نَصَبٌ وَمَا هُم مِّنْهَا بِمُخْرَجِينَ ﴿٤٨﴾ نَبِّئْ عِبَادِي أَنِّي أَنَا الْغَفُورُ الرَّحِيمُ ﴿٤٩﴾ وَأَنَّ عَذَابِي هُوَ الْعَذَابُ الْأَلِيمُ ﴿٥٠﴾
„Wahrlich, die Gottesfürchtigen werden sich in Gärten und an Quellen befinden. (45) „Tretet hinein in Frieden und Sicherheit!“ (46) Und Wir wollen hinwegnehmen, was an Groll in ihren Herzen sein mag; brüderlich (sollen sie) auf Ruhesitzen einander gegenüber sitzen. (47) Müdigkeit wird sie darin nicht berühren, noch sollen sie jemals von dort vertrieben werden. (48) Verkünde Meinen Dienern, dass Ich wahrlich der Allverzeihende, der Barmherzige bin (49), und dass Meine Strafe die schmerzliche Strafe ist.“ (Der edle Koran 15:45-50)
15:45-50 - In den beiden, genannten Versen 43 u. 44 wird die Strafe erwähnt; hier ist dagegen ist die Rede von der reichlichen Belohnung Allahs gegenüber Seinen gottesfürchtigen Dienern. So werden sie von den Engeln mit dem Friedensgruß willkommen geheißen. Alle irdisch bedingte Eigenschaften, wie Groll, Neid, Hass, Seelenschmerz usw. werden abgeschafft, damit sie mit ihren Glaubensbrüdern und Schwestern im Paradies ohne jegliche Abneigung wegen dem empfinden, was sie mit ihnen im irdischen Leben in der Vergangenheit gehabt hatten. Die ideale und wahre Brüderlichkeit findet nunmehr statt. Nicht nur das; denn sie werden darüber hinaus körperlich sehr in Form sein; für sie verschwindet jedes Leiden, auch dann wenn dies so gering ist wie Müdigkeit, Unfähigkeit, Schlappheit, Erkrankung usw. All dies ist eine Gabe eines Allverzeihenden, Barmherzigen Gottes. Hierzu ist noch zu bemerken, dass Allahs Botschaft von Seiner Vergebung und Barmherzigkeit im Koran immer parallel bei der Anordnung Seiner Strafe erwähnt wird.[18]
وَنَبِّئْهُمْ عَن ضَيْفِ إِبْرَاهِيمَ ﴿٥١﴾إِذْ دَخَلُوا عَلَيْهِ فَقَالُوا سَلَامًا قَالَ إِنَّا مِنكُمْ وَجِلُونَ ﴿٥٢﴾ قَالُوا لَا تَوْجَلْ إِنَّا نُبَشِّرُكَ بِغُلَامٍ عَلِيمٍ ﴿٥٣﴾ قَالَ أَبَشَّرْتُمُونِي عَلَىٰ أَن مَّسَّنِيَ الْكِبَرُ فَبِمَ تُبَشِّرُونَ ﴿٥٤﴾ قَالُوا بَشَّرْنَاكَ بِالْحَقِّ فَلَا تَكُن مِّنَ الْقَانِطِينَ ﴿٥٥﴾ قَالَ وَمَن يَقْنَطُ مِن رَّحْمَةِ رَبِّهِ إِلَّا الضَّالُّونَ ﴿٥٦﴾
„Und verkünde ihnen von den Gästen Abrahams (51), als sie bei ihm eintraten und sprachen: „Friede!“, und er sagte: „Wir haben Angst vor euch.“ (52) Sie sprachen: „Fürchte dich nicht, wir bringen dir frohe Kunde von einem hochbegabten Knaben.“ (53) Er sagte: „Bringt ihr mir die frohe Kunde ungeachtet dessen, dass ich vom Alter getroffen bin? Welche frohe Kunde bringt ihr denn?“ (54) Sie sprachen: „Wir haben dir die frohe Kunde wahrheitsgemäß überbracht; sei darum nicht einer derjenigen, die die Hoffnung aufgeben.“ (55) Er sagte: „Und wer außer den Verirrten zweifelt an der Barmherzigkeit seines Herrn?“ (Der edle Koran 15:51-56)
15:51-56 - Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, soll den ablehnenden Mekkanern von den Ereignissen der Vergangenheit aus der Geschichte ihres großen Propheten Abraham, dessen Gäste Engel in Menschengestalt waren, berichten.[19] Die Verbindung zwischen dieser Geschichte und der vorangegangenen Betonung der göttlichen Gnade liegt in Abrahams Aussage in Vers 56.[20] Die Engel hatten von Allah (t) den Auftrag, die Geburt des zweiten Sohnes Abrahams bekanntzugeben. Das Erscheinen der zwei Fremden von ungewöhnlichem Aussehen, die sich weigerten, die freizügige Gastfreundschaft ihres Gastgebers zu genießen, erregte Abrahams Misstrauen und Furcht. Nicht erwähnt wird hier der Grund seiner Aussage oder auch das gebratene Kalb, das er ihnen anbot, wie in Sure 11 ausführlich geschildert wird. Denn hier geht es um die Barmherzigkeit, die Allah durch den Mund Seiner Gesandten verkünden lässt, und nicht um eine Wiedergabe der Geschichte Abrahams. Die Geburt eines Sohnes im hohen Alter war für Abraham (a.s.) persönlich eine frohe Botschaft. Ein "hochbegabter Knabe" bedeutet unendlich viel mehr. Wenn wir in Betracht ziehen, dass die Engel Allahs Boten sind, so handelt es sich bei der Bekanntmachung um göttliche Weisheit, und das Ereignis wurde zu einem Schlüsselereignis in der Religionsgeschichte der Welt. Abraham (a.s.) wurde nämlich durch seine Nachkommen zum Stammvater des Glaubens durch alle Zeiten, und zwar durch einen Sohn, der selbst ein Prophet sein wird, nämlich Isaak (a.s.). Sein Name wird in Sure 11:71 erwähnt.[21] Der Prophet Abraham (a.s.) wurde im Jahre 2160 vZtw. (vor der Zeitwende = vor Jesus) geboren und starb 1985 vZtw. Er begann seine Wirkung in seinem Heimatort Ur im Irak.[22]
قَالَ فَمَا خَطْبُكُمْ أَيُّهَا الْمُرْسَلُونَ ﴿٥٧﴾ قَالُوا إِنَّا أُرْسِلْنَا إِلَىٰ قَوْمٍ مُّجْرِمِينَ ﴿٥٨﴾ إِلَّا آلَ لُوطٍ إِنَّا لَمُنَجُّوهُمْ أَجْمَعِينَ ﴿٥٩﴾ إِلَّا امْرَأَتَهُ قَدَّرْنَا ۙ إِنَّهَا لَمِنَ الْغَابِرِينَ ﴿٦٠﴾
„Er sagte: „Was ist euer Auftrag, ihr Boten?“ (57) Sie sprachen: „Wir sind zu einem schuldigen Volk entsandt worden (58), ausgenommen die Anhänger Lots, die wir alle erretten sollen (59), bis auf seine Frau. Wir bestimmten, dass sie unter denen sein wird, die zurückbleiben.“ (Der edle Koran 15:57-60)
15:57-60 - Nachdem zwischen Abraham (a.s.) und seinen Gästen ein freundliches Verhältnis entstanden war, stellte Abraham ihnen die hier erwähnte Frage. Dieselben Engel, die mit der frohen Botschaft an Abraham (a.s.) gesandt waren, verkünden ihm nunmehr die traurige Tatsache über die Bestrafung von Sodom und Gomorrha, dann wiederum die frohe Nachricht von der Errettung der Anhänger Lots; dann ergeht das göttliche Urteil über die Frau Lots, dass sie mit der übrigen Bevölkerung untergehen wird. Die Verschiedenartigkeit des Auftrags spielt bei den Boten Allahs keine Rolle. Hier muss erwähnt werden, dass der einseitige Volksglaube vom "lieben Gott" und von der Mildtätigkeit der "Schutzengel" eine andere Dimension hat. Für die Bestrafung des Volkes Lots stehen die Städte in der Ebene um das Tote Meer als Mahnmal für jeden, der solche missfällige Handlung gegenüber Allah (t) begeht. Gemeint ist das bis heute bekannte Lots Meer.[23] Es ist soweit, dass wir Menschen in jüngster Zeit den Zorn des Herrn auf uns herausfordern, indem wir die Homosexualität und die sog. Homo-Ehe standesamtlich zulassen. Ein Heer von Schwulen und angebliche "Toleranz" der sog. Modernen Gesellschaft werden uns zugrunde richten.[24]
فَلَمَّا جَاءَ آلَ لُوطٍ الْمُرْسَلُونَ ﴿٦١﴾ قَالَ إِنَّكُمْ قَوْمٌ مُّنكَرُونَ ﴿٦٢﴾ قَالُوا بَلْ جِئْنَاكَ بِمَا كَانُوا فِيهِ يَمْتَرُونَ ﴿٦٣﴾ وَأَتَيْنَاكَ بِالْحَقِّ وَإِنَّا لَصَادِقُونَ ﴿٦٤﴾
„Als die Boten zu den Anhängern Lots kamen (61), da sagte er: „Wahrlich, ihr seid (uns) unbekannte Leute.“ (62) Sie sprachen: „Nein, aber wir sind mit dem zu dir gekommen, woran sie zweifelten. (63) Und wir sind mit der Gerechtigkeit zu dir gekommen, und gewiss, wir sind wahrhaftig.“ (Der edle Koran 15:61-64)
15:61-64 - Nun sind die Engel bei Lot und seinen Anhängern angekommen. Wie sie einst bei Abraham unbekannt waren, sind sie ebenfalls unter den Stadtbewohnern Lots unbekannt. Lot war sehr besorgt, die schönen jungen Männer als Gäste bei sich aufzunehmen, weil sie seine Probleme mit einer homosexuellen Gesellschaft vermehren werden.[25]
فَأَسْرِ بِأَهْلِكَ بِقِطْعٍ مِّنَ اللَّيْلِ وَاتَّبِعْ أَدْبَارَهُمْ وَلَا يَلْتَفِتْ مِنكُمْ أَحَدٌ وَامْضُوا حَيْثُ تُؤْمَرُونَ ﴿٦٥﴾ وَقَضَيْنَا إِلَيْهِ ذَٰلِكَ الْأَمْرَ أَنَّ دَابِرَ هَـٰؤُلَاءِ مَقْطُوعٌ مُّصْبِحِينَ ﴿٦٦﴾
„So mache dich mit den Deinen in einer nächtlichen Stunde fort und ziehe hinter ihnen her. Und keiner von euch soll sich umwenden, sondern geht, wohin euch befohlen werden wird.“ (65) Und Wir verkündeten ihm in dieser Angelegenheit, dass die Wurzel jener (Leute) am Morgen ausgerottet werden sollte.“ (Der edle Koran 15:65-66)
15:65-66 - Lot wurde befohlen, darauf zu achten, dass keiner aus seiner Familie trödelt noch sich umdreht, wie es die Auswanderer meist tun, die von der Sehnsucht nach ihrer Heimat geplagt sind und noch einen Blick darauf werfen wollen. Ihr sollt euch auch nicht umdrehen, wenn ihr den Lärm der Strafe dieses Volkes hört.[26] Mit dem Ausdruck "die Wurzel" ist die totale Vernichtung gemeint, die das Ende eines Volkes bestimmt.[27]
وَجَاءَ أَهْلُ الْمَدِينَةِ يَسْتَبْشِرُونَ ﴿٦٧﴾ قَالَ إِنَّ هَـٰؤُلَاءِ ضَيْفِي فَلَا تَفْضَحُونِ ﴿٦٨﴾ وَاتَّقُوا اللَّـهَ وَلَا تُخْزُونِ ﴿٦٩﴾ قَالُوا أَوَلَمْ نَنْهَكَ عَنِ الْعَالَمِينَ ﴿٧٠﴾قَالَ هَـٰؤُلَاءِ بَنَاتِي إِن كُنتُمْ فَاعِلِينَ ﴿٧١﴾ لَعَمْرُكَ إِنَّهُمْ لَفِي سَكْرَتِهِمْ يَعْمَهُونَ ﴿٧٢﴾
„Und das Volk der Stadt kam voller Freude. (67) Er sagte: „Das sind meine Gäste, so tut mir keine Schande an. (68) Und fürchtet Allah und stürzt mich nicht in Schmach.“ (69) Sie sagten: „Haben wir dir nicht verboten, Leute (aufzunehmen)?“ (70) Er sagte: „Hier sind meine Töchter, wenn ihr etwas zu unternehmen beabsichtigt.“ (71) Wahrhaftig! Sie waren in ihrem Rausch verblendet, so dass sie umherirrten.“ (Der edle Koran 15:67-72)
15:67-72 - Das verdorbene Volk kam mit seiner Gier nach sexuellen Gelüsten zu Lots Haus, in dem die unbekannten schönen jungen Männer als Gäste aufgenommen wurden. Die Nachricht über ihr schönes Aussehen erregte das homosexuelle Volk. Nun verlangten sie unverschämt die Auslieferung der Gäste Lots ohne jegliche Achtung vor dem Gastrecht. Obwohl Lot schon wusste, dass seine Leute so unsittlich waren, dass sie kein Gefühl für Sucht und Ehre besaßen, wollte er dennoch seine Gäste vor einer überwältigenden Mehrheit gebührend verteidigen. Seine Leute tadelten ihn sogar dafür, Männer in Schutz zu nehmen, obwohl sie dies ihm untersagt haben. Die Worte "Hier sind meine Töchter" werden von manchen Lesern falsch verstanden. Denn es handelt sich hier nicht um die leiblichen Töchter Lots, sondern um ein Heer von jungen Mädchen in der Stadt, die von homosexuellen Männern ehelos gelassen wurden. Lot als Prophet und Führer seines Volkes[28] hatte den Rang eines gütigen Vaters für sein Volk; so bietet er seine "Töchter" aus dem Volk an, um mit ihnen den natürlichen Weg der Ehe einzugehen. Bei dieser Gelegenheit wird der Leser auf das von Allah verbriefte Recht für die Frau aufmerksam gemacht. Das Volk Lots hat nicht erkannt, dass Frauenrecht an erster Stelle ein göttliches Recht ist; deshalb verletzten sie es in ihrem Rausch, so dass sie umherirrten.[29]
فَأَخَذَتْهُمُ الصَّيْحَةُ مُشْرِقِينَ ﴿٧٣﴾ فَجَعَلْنَا عَالِيَهَا سَافِلَهَا وَأَمْطَرْنَا عَلَيْهِمْ حِجَارَةً مِّن سِجِّيلٍ ﴿٧٤﴾ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَآيَاتٍ لِّلْمُتَوَسِّمِينَ ﴿٧٥﴾ وَإِنَّهَا لَبِسَبِيلٍ مُّقِيمٍ ﴿٧٦﴾ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَآيَةً لِّلْمُؤْمِنِينَ ﴿٧٧﴾
„Da erfasste der Schrei sie bei Sonnenaufgang. (73) Und Wir kehrten das Oberste zuunterst, und Wir ließen auf sie brennende Steine niederregnen. (74) Wahrlich, hierin liegen Zeichen für die Einsichtigen. (75) Und wahrlich, diese (Städte) lagen an einem (immer noch) vorhandenen Weg. (76) Wahrlich, hierin ist ein Zeichen für die Gläubigen.“ (Der edle Koran 15:73-77)
15:73-77 - Mit dem Wort "Schrei" ist hier der gewaltige Befehl aus Zorn gemeint, der in der darauffolgenden Beschreibung eines Regens aus brennenden Steinen zum Ausdruck kommt. Hier liegt eine Warnung vor für jedes einsichtige und gläubige Volk, das solche Tat begeht.[30] Nach diesem dramatischen Ereignis entstand ein Mahnmal im Lot-See, unter dem die Städte Sodom und Gomorrha in der Erde versanken. Das dadurch entstandene Loch sank unter dem Meeresspiegel und füllte sich mit Wasser, das heute den See bildet. Die Bimssteinebene in diesem Gebiet existiert jedoch noch, und zwar direkt an der Fernstraße zwischen Arabien und Syrien. Für Reisende in der Nähe des Toten Meeres bietet das Gebiet einen Anblick der Verlassenheit und Verzweiflung, der tatsächlich an die furchtbare Strafe für abscheuliche Vergehen erinnert. Luftfotos der "American School of Oriental Research" zeigen deutlich die uralte Straße als dunklen Streifen, der sich zwischen dem Hijaz und Syrien fast parallel zur Ostküste des Toten Meeres nach Norden schlängelt. Geographen sind der Ansicht, dass kein anderes Gebiet der Erde einen so öden und verlassenen Eindruck macht wie dieses. Derartige Verse im Koran sind eine deutliche Warnung und erwecken bei den Gläubigen Sorge für die Mitmenschen, die solche Missetaten betreiben.[31]
وَإِن كَانَ أَصْحَابُ الْأَيْكَةِ لَظَالِمِينَ ﴿٧٨﴾ فَانتَقَمْنَا مِنْهُمْ وَإِنَّهُمَا لَبِإِمَامٍ مُّبِينٍ ﴿٧٩﴾
„Und wahrlich, die Leute des Waldes waren gewiss Frevler. (78) Und Wir rächten Uns an ihnen. Und beide liegen als eine erkennbare Mahnung da.“ (Der edle Koran 15:78-79)
15:78-79 - Im Anschluss zur Geschichte über das Schicksal des Volks Lots (vgl. oben 15:73-77 und die Anmerkung dazu) wird hier ein anderes Beispiel mit anderen Freveltaten fortgesetzt, die ebenfalls Allah (t) missfällig sind. "... die Leute des Waldes" bezeichnet den alten Namen der Bewohner von Tabuk im heutigen Saudi Arabien, die keine Wüstenbewohner oder Nomaden auf unwägbaren Felsen, sondern Waldbewohner waren, deren Gebiet viele Pflanzen und fruchtbaren Boden hatte. Zeitlich kamen sie nach Lots Generation, und sie wohnten fast an der gleichen Stelle.[32] Ähnliche landwirtschaftliche Verhältnisse sind uns durch Medien und Tourismus als bewundernswert bekannt. Der Prophet, der zu jenem Volk im Gebiet von Madyan entsandt wurde, hieß Schuayb. Sein Volk, dem nicht dieselben Schandtaten wie Lots Volk vorgeworfen werden, beging Straßenraub und Betrug durch falsche Gewichte und Maße.[33]
وَلَقَدْ كَذَّبَ أَصْحَابُ الْحِجْرِ الْمُرْسَلِينَ ﴿٨٠﴾ وَآتَيْنَاهُمْ آيَاتِنَا فَكَانُوا عَنْهَا مُعْرِضِينَ ﴿٨١﴾ وَكَانُوا يَنْحِتُونَ مِنَ الْجِبَالِ بُيُوتًا آمِنِينَ ﴿٨٢﴾ فَأَخَذَتْهُمُ الصَّيْحَةُ مُصْبِحِينَ ﴿٨٣﴾ فَمَا أَغْنَىٰ عَنْهُم مَّا كَانُوا يَكْسِبُونَ ﴿٨٤﴾
„Auch das Volk von Al-Hijr hielt die Gesandten für Lügner. (80) Und Wir gaben (ihnen) Unsere Zeichen, sie aber wandten sich von ihnen ab. (81) Und sie pflegten sich Wohnungen zur Sicherheit in die Berge einzuhauen. (82) Jedoch die Strafe erfasste sie am Morgen. (83) Und alles, was sie sich erworben hatten, nützte ihnen nichts.“ (Der edle Koran 15:80-84)
15:80-84 - Die Berichterstattung über die untergegangenen Völker und ihre Freveltaten wird hier fortgesetzt. Es handelt sich um das das Volk Semud, das seinen Propheten Saliḥ (a.s.) der Lüge bezichtigt hatte. Ihr Gebiet ist das Felsengebirge Al-Hijr in der arabischen Halbinsel - etwa 200 km nördlich von Medina. Salihs besonderes Zeichen war die Kamelstute.[34] Ibn Kaṯir berichtet: „Als unser Prophet Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, an ihren Ruinen auf dem Weg nach Tabuk vorbeiging, senkte er sein Haupt, beschleunigte sein Reittier und sagte zu seinen Gefährten: „Ihr sollt weinend in die Häuser des bestraften Volkes eintreten. Wenn ihr nicht weinen könnt, so tut so, als ob ihr weint, aus Angst, dass euch das gleiche widerfahrt.“ Die Vernichtung dieses Volkes erfolgte am Morgen des vierten Tages nach ihrem Vergehen durch einen starken mit Erdbeben begleiteten Sturm. Ihre große Macht und im Bergmassiv reingehauten Bauten konnten ihr Untergang nicht hindern.[35]
وَمَا خَلَقْنَا السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضَ وَمَا بَيْنَهُمَا إِلَّا بِالْحَقِّ ۗ وَإِنَّ السَّاعَةَ لَآتِيَةٌ ۖ فَاصْفَحِ الصَّفْحَ الْجَمِيلَ ﴿٨٥﴾ إِنَّ رَبَّكَ هُوَ الْخَلَّاقُ الْعَلِيمُ ﴿٨٦﴾
„Wir erschufen die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, nicht anders als in gerechter (und sinnvoller) Übereinstimmung; und die Stunde kommt gewiss. Darum übe Vergebung in schöner Weise. (85) Wahrlich, dein Herr - Er ist der Schöpfer, der Allwissende.“ (Der edle Koran 15:85-86)
15:85-86 - Nach dem Bericht über den Untergang eines mächtigen Volkes in den vorangegangenen Versen, wird hier von der göttlichen Macht berichtet, nämlich von der Erschaffung der Himmel, der Erde und alles, was zwischen ihnen ist. Unser Prophet Muhammed (صلى الله عليه و سلم), dem hier durch diese Demonstration Trost gegeben wird, wird aufgefordert, "Vergebung in schöner Weise" zu üben, und zwar in Bezug auf die Belästigung durch die Götzendiener Mekkas und ihre Ablehnung seiner Sendung. Denn Allah (t) wusste, dass aus ihnen in der Zukunft gläubige Menschen entstehen, die friedlich mit dem Propheten (صلى الله عليه و سلم) leben und Hüter des Hauses Allahs sein werden.[36]
وَلَقَدْ آتَيْنَاكَ سَبْعًا مِّنَ الْمَثَانِي وَالْقُرْآنَ الْعَظِيمَ ﴿٨٧﴾ لَا تَمُدَّنَّ عَيْنَيْكَ إِلَىٰ مَا مَتَّعْنَا بِهِ أَزْوَاجًا مِّنْهُمْ وَلَا تَحْزَنْ عَلَيْهِمْ وَاخْفِضْ جَنَاحَكَ لِلْمُؤْمِنِينَ ﴿٨٨﴾
„Und Wir gaben dir wahrlich die sieben zu wiederholenden Verse und den großartigen Koran. (87) Und lass deine Augen nicht auf das abschweifen, was Wir manchen von ihnen zu kurzer Nutznießung verliehen haben, und sei auch nicht traurig ihretwegen; und senke deinen Flügel auf die Gläubigen.“ (Der edle Koran 15:87-88)
15:87 - Unter den "sieben zu wiederholenden Verse" sind die Verse der ersten Eröffnenden Sure Fatiha gemeint.[37] Diese Sure ist die von den Muslimen am meisten wiederholte Rezitation des Korans in ihren täglichen Gebeten, die ohne sie als ungültig erklärt werden. Abu Huraira (r) berichtete, dass der Prophet (صلى الله عليه و سلم) gesagt hat: „Die Mutter des Koran sind die "sieben zu wiederholenden (Verse)".“
15:88 - Diese Worte sind in erster Linie an unseren Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, gerichtet, gelten aber auch für alle anderen Gläubigen. Der Ausdruck "... und senke deinen Flügel auf die Gläubigen" ist ein Gleichnis der arabischer Sprache aus der Vogelwelt, das für Barmherzigkeit und Hüten in freundlichem Umgang und gütiger Behandlung gebraucht wird.[38]
وَقُلْ إِنِّي أَنَا النَّذِيرُ الْمُبِينُ ﴿٨٩﴾ كَمَا أَنزَلْنَا عَلَى الْمُقْتَسِمِينَ ﴿٩٠﴾الَّذِينَ جَعَلُوا الْقُرْآنَ عِضِينَ ﴿٩١﴾ فَوَرَبِّكَ لَنَسْأَلَنَّهُمْ أَجْمَعِينَ ﴿٩٢﴾ عَمَّا كَانُوا يَعْمَلُونَ ﴿٩٣﴾
„Und sprich: „Ich bin gewiss der deutliche Warner.“ (89) (Vor einer Strafe) wie Wir sie auf jene herabsandten, die sich abgespalten haben (90) und den Koran für lauter Lügen erklärten. (91) Darum, bei deinem Herrn, werden Wir sie sicherlich alle zur Rechenschaft ziehen (92) um dessentwillen, was sie zu tun pflegten.“ (Der edle Koran 15:89-93)
15:89-93 - Diese Worte sind an unseren Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, gerichtet. Mit dem Ausdruck „Ich bin gewiss der deutliche Warner“ ist durch den Artikel die Bestimmtheit der Aufgabe gemeint, die auf den Propheten Muhammed (صلى الله عليه و سلم) in früheren Offenbarungen Bezug genommen wird. Hier wird die Warnung vor einer Strafe erwähnt, die jene Gruppen erfassen wird, die sich auf die Schluchten Mekkas verteilten, um jene, die zum Propheten wollten, davon abzubringen. Sie hatten sich gegenseitig geschworen, sie würden dem Propheten Widerstand leisten. In der Frühzeit des Islam zerteilten die Mekkaner die bisher offenbarten Teile des Korans, um sie auf diese Weise zu verspotten oder damit den Gesandten Allahs zu verleumden. Wer auch immer auf irgendeine Weise die Heilige Schrift verspottet, wird dafür zur Rechenschaft gezogen.[39]
فَاصْدَعْ بِمَا تُؤْمَرُ وَأَعْرِضْ عَنِ الْمُشْرِكِينَ ﴿٩٤﴾ إِنَّا كَفَيْنَاكَ الْمُسْتَهْزِئِينَ ﴿٩٥﴾ الَّذِينَ يَجْعَلُونَ مَعَ اللَّـهِ إِلَـٰهًا آخَرَ ۚ فَسَوْفَ يَعْلَمُونَ ﴿٩٦﴾ وَلَقَدْ نَعْلَمُ أَنَّكَ يَضِيقُ صَدْرُكَ بِمَا يَقُولُونَ ﴿٩٧﴾ فَسَبِّحْ بِحَمْدِ رَبِّكَ وَكُن مِّنَ السَّاجِدِينَ ﴿٩٨﴾ وَاعْبُدْ رَبَّكَ حَتَّىٰ يَأْتِيَكَ الْيَقِينُ ﴿٩٩﴾
„So tue kund, was dir befohlen wurde, und wende dich von den Götzendienern ab. (94) Wir werden dir sicherlich gegen die Spötter genügen (95), die einen anderen Gott neben Allah setzen, doch bald werden sie es wissen. (96) Und wahrlich, Wir wissen, dass deine Brust beklommen wird wegen dem, was sie reden. (97) Aber lobpreise deinen Herrn und sei unter den Sich-Niederwerfenden. (98) Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit (durch den Tod) zu dir kommt.“ (Der edle Koran 15:94-99)
15:94-99 - Der Prophet (صلى الله عليه و سلم) stand geduldig und ergeben zu seinem göttlichen Auftrag und ermahnte weiter sein Volk trotz all der Verleumdungen und all des Spotts, die er von ihnen erfuhr. Die schlimmsten Spötter waren: Vom Stamm Asad: Aswad Ibn Abdulmuttalib; "vom Stamm Zuhrā: Aswad Ibn Abdyagut; vom Stamm Mahzum: Walid Ibn Muira; vom Stamm Sahm: Al-As Ibn Wa’il; vom Stamm Huza‘a: Al-Hariṯ Ibn Tulaiṭila. Als diese in ihrer Bosheit verharrten und den Propheten (صلى الله عليه و سلم) immer wieder verspotteten, offenbarte Allah diese Worte. Eines Tages kam Gabriel zum Propheten, während jene Spötter die Kaaba umschritten. Der Engel stand neben Muhammed (صلى الله عليه و سلم) als Aswad Ibn Abdulmuttalib vorüberkam und Gabriel ihm ein grünes Blatt ins Gesicht warf, worauf er erblindete. Dann kam Aswad Ibn Abdyagut vorbei, und Gabriel deutete auf dessen Bauch, worauf dieser anschwoll und er an Wassersucht starb. Als Al-Walid vorbeikam, deutete Gabriel auf eine Narbe, die sich jener Jahre zuvor am Knöchel zugezogen hatte, als er an einem Mann vom Stamm Banu Ḫuza‘a vorübergekommen war, der gerade seine Pfeile befiederte, wovon einer an seinem über den Boden schleifenden Gewand hängenblieb und ihn am Fuß verletzte. Diese ganz unbedeutende Narbe brach nun wieder auf, und er starb daran. Dann kam Al-As Ibn Wa’il vorbei und Gabriel deutete auf seine Fußsohle; als dieser dann mit seinem Esel nach At-Ta’if zog und das Tier sich über einen Dornenbaum hermachte, drang ihm ein Dorn in die Fußsohle und tötete ihn. Schließlich kam auch Al-Hariṯ Ibn Ṭulaiṭila, und Gabriel deutete auf dessen Kopf, worauf sich dieser mit Eiter bedeckte und Al-Hariṯ starb.[40] Von Abu Ubaida (r) wird berichtet: „Der Prophet hielt sich immer noch versteckt, bis ihm diese Worte offenbart wurden. Alsdann kamen er und seine Gefährten (mit der Verkündung) heraus in die Öffentlichkeit.“[41]
Alles Lob gebührt Allah, Dem Herrn der Welten.
[1] s.u. "Alif"
[2] vgl. 6:131; 7:34; 23:42-44; 26:208 und die Anmerkung dazu
[3] vgl. 6:7-11; 17:94-95 und die Anmerkung dazu
[4] vgl. 6:8
[5] vgl. 21:105-107; die Anmerkung dazu und die diesbezügliche Erklärung in der Einleitung
[6] vgl. 6:10; 13:32 und die Anmerkung dazu
[7] vgl. 2:6; 6:7, 35; 10:2 und die Anmerkung dazu
[8] vgl. 25:61-62; 41:12 und die Anmerkung dazu
[9] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 15:34-38 und die Anmerkung dazu
[10] vgl. auch 72:8ff.
[11] vgl. 5:31; 6:99, 141; 7:54; 13:3; 15:19; 16:15; 31:10 und die Anmerkung dazu
[12] vgl. 11:6 und die Anmerkung dazu
[13] vgl. 15:28-33 und die Anmerkung dazu
[14] Hadis-Sammlung von Al-Baidawyy / Gätje, Helmut: Koran und Koranexegese, Zürich, Stuttgart 1971 / vgl. 6:2, 100; 55:14-15, die Anmerkung dazu und ferner den Titel: "Der Mensch im Islam", Islamische Bibliothek
[15] vgl.2:30-39; 7:11-25.; 15:26, 40ff.; 17:61; 20:116. ; 23:12; 32:7-9 und die Anmerkung dazu
[16] vgl. 7:13-15; 14:22-23; 15:17; 38:81 und die Anmerkung dazu
[17] Überliefert bei Ibn Kaṯīr / vgl. 2:34; 7:16, 24; 14:22-23; 19:83 und die Anmerkung dazu
[18] vgl. 7:43; 10:10; 56:15, 26 und die Anmerkung dazu
[19] vgl. dazu die Ausführung in 11:69-76
[20] ähnlich wie die Geburt von Johannes in 19:2ff.
[21] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt
[22] Für ausführliche Information über Abraham [a.s.] vgl. den Titel: "Allāhs Friede auf Ibrāhīm", Islamische Bibliothek
[23] arab.: Bahr Lut vgl. 11:74-83
[24] vgl. 7:83; 29:28-30; 66:10 und die Anmerkung dazu
[25] vgl. 7:83; 11:69-73; 29:28-30; 66:10 und die Anmerkung dazu
[26] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt
[27] vgl. 11:81; 29:28-30; 66:10 und die Anmerkung dazu
[28] vgl. 13:7 und die Anmerkung dazu
[29] vgl. 7:80-81; 11:77-79; 29:28-30 und die Anmerkung dazu
[30] vgl. die Bedenken im letzten Abschnitt der Anmerkung zu 15:57-60
[31] vgl. 11:67-94; 29:28-30; 105:1ff. und die Anmerkung dazu
[32] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt
[33] vgl. 7:85-93; 11:84-95; 26:176-191; 29:28-30; 38:13; 50:14 und die Anmerkung dazu
[34] vgl. 7:73, 77
[35] vgl. 7:73-79 und die Anmerkung dazu
[36] vgl. 7:199; 10:5; 16:3-4; 21:16-20; 30:8 und die Anmerkung dazu
[37] vgl. dort den Kommentar dazu
[38] vgl. 17:24 und die Anmerkung dazu
[39] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 2:85, 101.; 6:109; 7:6, 49; 14:44; 27:49 und die Anmerkung dazu
[40] Ibn Ishak; Das Leben des Propheten, aus dem Arabischen von Gernot Rotter, Tübingen 1976
[41] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / In Bezug auf den Tod vgl. 74:47
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