27. Sure: An-Naml (Die Ameisen)

14-03-2020

27. Sure: An-Naml (Die Ameisen)
Offenbart in Mekka
93 Ayat (Verse)

 

Hier handelt es sich um die große Bedeutung von Wundern in Bezug auf unsere materielle Welt. In der Geschichte von Moses (a.s.) ging es um das Handeln unter Beweismacht Allahs. Als Moses seine Hand an seine Seite drückte, schien sie hell. Aber das bedeutet ebenso, dass seine Hand ohne jeden Schaden gesund geblieben war, d.h. sie war zu einem reinen und leuchtenden Gegenstand geworden, stark genug, um Allahs Befehl auszuführen. Und sogar sein Stock konnte in eine Schlange verwandelt werden, um ihn zu verteidigen. Die Geschichte von Salomo (a.s.) zeigte, wie er die Sprache der Vögel beherrschte, so dass er mit ihnen kommunizieren konnte. Es ist offensichtlich, dass sie nicht miteinander sprachen, aber Kommunikation bestand durch Allahs Macht unter ihnen. Er hielt sowohl die Jinn, als auch Menschen und Vögel in Reih und Glied, was ebenso zwei andere Dinge bedeutet: All seine Fähigkeiten, Beschäftigungen, Intelligenz usw. wurden durch seine Gerechtigkeit und Disziplin gut beherrscht. Er hatte viele Befugnisse von Allah, darunter die Verständigung mit Vögeln und Tieren. Er war weise und Allah ergeben. Er nützte all diese Gaben Allahs korrekt, so als wären sie eine gute disziplinierte Armee im Einsatz, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Allahs Offenbarung ist wunderbar, so wie das Feuer, das Moses (a.s.) anzog. Gegen Salomo (a.s.) konnte eine weise Ameise sich behaupten als sie vor ihm in ihre Behausung flüchtete. Ein Vogel diente ihm. Die Königin von Saba’ hatte ein wunderbares Königreich; sie erkannte aber, dass es sehr gering war im Vergleich zu Allahs Königreich. So ergab sie sich, gemeinsam mit Salomo, dem Herrn der Welten und wurde ein Muslim. Narren betrachten Allahs Bestrafung eher als Pech. Allahs Herrlichkeit regiert alles auf wunderbare Weise. Untreue wurde durch Treue besiegt; deshalb folge Allahs Botschaft. Diene Ihm und vertraue Ihm.

 

 

بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

 

طس ۚ تِلْكَ آيَاتُ الْقُرْآنِ وَكِتَابٍ مُّبِينٍ ﴿١﴾ هُدًى وَبُشْرَىٰ لِلْمُؤْمِنِينَ ﴿٢﴾ الَّذِينَ يُقِيمُونَ الصَّلَاةَ وَيُؤْتُونَ الزَّكَاةَ وَهُم بِالْآخِرَةِ هُمْ يُوقِنُونَ ﴿٣﴾ إِنَّ الَّذِينَ لَا يُؤْمِنُونَ بِالْآخِرَةِ زَيَّنَّا لَهُمْ أَعْمَالَهُمْ فَهُمْ يَعْمَهُونَ ﴿٤﴾ أُولَـٰئِكَ الَّذِينَ لَهُمْ سُوءُ الْعَذَابِ وَهُمْ فِي الْآخِرَةِ هُمُ الْأَخْسَرُونَ ﴿٥﴾ وَإِنَّكَ لَتُلَقَّى الْقُرْآنَ مِن لَّدُنْ حَكِيمٍ عَلِيمٍ ﴿٦﴾

„Ta-Sin. Dies sind die Verse des Koran - eines deutlichen Buches. (1) (Es ist) eine Führung und frohe Botschaft für die, die glauben (2), das Gebet verrichten und die Zekat entrichten und fest mit dem Jenseits rechnen. (3) Denjenigen aber, die nicht an das Jenseits glauben, haben Wir ihre Werke schön erscheinen lassen; so wandern sie nur in Verwirrung (umher). (4) Das sind die, derer eine schlimme Strafe harrt, und sie allein sind es, die im Jenseits die größten Verlierer sind. (5) Und wahrlich, du empfängst den Koran von einem Allweisen, Allwissenden.“ (Der edle Koran 27:1-6)

27:1 - Über die Bedeutung dieser arabischen Buchstaben vgl. Erläuterung der Termini.[1] Die Deutlichkeit dieses Buches besteht darin, dass es unmissverständlich Lehren, Gebote und Verbote erläutert und an verschiedenen Stellen wiederholt, dass der Leser sie alle ohne Versehen und Übersehen erfasst.

27:2-3 - Die Offenbarung des Koran ergießt die frohe Botschaft in die Herzen der Menschen, die an Allah glauben und Seine Gebote einhalten, zu denen das Verrichten des Gebets und das Entrichten der Zekat gehören. Ferner rechnen sie fest mit dem Jenseits; denn die Erwartung eines Gerichts hält sie davon ab, ihren Begierden und Launen nachzulaufen. Der Glaube an das zukünftige Leben wird hier besonders erwähnt, weil es ohne diesen nicht möglich ist, dem Weg des Korans zu folgen.[2]

27:4-5 - Hier erfolgt das Gegenstück zu 27:2-3.[3] Die eigene Begierde erscheint denjenigen, die nicht an das Jenseits glauben, immer wieder als schön und anziehend. Dadurch können sie das Übel ihrer Taten nicht sehen und die Richtigkeit nicht erkennen.[4] Dieser Zustand erzeugt Blindheit und Taubheit. Die angedrohte Strafe trifft bestimmte Personen, Gruppen oder Völker in diesem Leben auf verschiedene Weise: Einen Teil davon erfahren die Bösen auch, wenn sie diese Welt verlassen sowie im Zwischenstadium zwischen Tod und Auferstehung. Nach der Auferstehung jedoch wird sie endgültig.[5]

27:6 - Mit diesem Vers wird der Prophet (صلى الله عليه و سلم) angesprochen. Ihm wird bekräftigt, dass die Botschaft des Korans, die er empfängt, mit Sicherheit eine reine göttliche Offenbarung Allahs ist, Der alles mit Weisheit und makellosem Wissen geschehen lässt. Diese Tatsache zeigt sich deutlich in diesem Koran - nicht nur in seinen Geboten und Anweisungen, sondern auch in der Terminierung, d.h. der Offenbarung zur rechten Zeit, seine Aufeinanderfolge und der Anordnung seiner Abhandlungen.

 

إِذْ قَالَ مُوسَىٰ لِأَهْلِهِ إِنِّي آنَسْتُ نَارًا سَآتِيكُم مِّنْهَا بِخَبَرٍ أَوْ آتِيكُم بِشِهَابٍ قَبَسٍ لَّعَلَّكُمْ تَصْطَلُونَ ﴿٧﴾ فَلَمَّا جَاءَهَا نُودِيَ أَن بُورِكَ مَن فِي النَّارِ وَمَنْ حَوْلَهَا وَسُبْحَانَ اللَّـهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ ﴿٨﴾ يَا مُوسَىٰ إِنَّهُ أَنَا اللَّـهُ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ ﴿٩﴾ وَأَلْقِ عَصَاكَ ۚ فَلَمَّا رَآهَا تَهْتَزُّ كَأَنَّهَا جَانٌّ وَلَّىٰ مُدْبِرًا وَلَمْ يُعَقِّبْ ۚ يَا مُوسَىٰ لَا تَخَفْ إِنِّي لَا يَخَافُ لَدَيَّ الْمُرْسَلُونَ ﴿١٠﴾ إِلَّا مَن ظَلَمَ ثُمَّ بَدَّلَ حُسْنًا بَعْدَ سُوءٍ فَإِنِّي غَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿١١﴾ وَأَدْخِلْ يَدَكَ فِي جَيْبِكَ تَخْرُجْ بَيْضَاءَ مِنْ غَيْرِ سُوءٍ ۖ فِي تِسْعِ آيَاتٍ إِلَىٰ فِرْعَوْنَ وَقَوْمِهِ ۚ إِنَّهُمْ كَانُوا قَوْمًا فَاسِقِينَ ﴿١٢﴾ فَلَمَّا جَاءَتْهُمْ آيَاتُنَا مُبْصِرَةً قَالُوا هَـٰذَا سِحْرٌ مُّبِينٌ ﴿١٣﴾وَجَحَدُوا بِهَا وَاسْتَيْقَنَتْهَا أَنفُسُهُمْ ظُلْمًا وَعُلُوًّا ۚ فَانظُرْ كَيْفَ كَانَ عَاقِبَةُ الْمُفْسِدِينَ ﴿١٤﴾ 

„(Gedenke der Zeit) als Moses zu seinen Angehörigen sagte: „Ich habe ein Feuer wahrgenommen. Ich will euch von dort Kunde bringen, oder ich will euch eine brennende Glut herbeischaffen, auf dass ihr euch wärmen mögt.“ (7) Und als er zu ihm kam, wurde gerufen: „Gesegnet soll der sein, der im Feuerbereich ist und der, der sich in seiner Nähe befindet; und gepriesen sei Allah, der Herr der Welten!“ (8) „O Moses, Ich bin Allah, der Erhabene, der Allweise. (9) Und wirf deinen Stock hin.“ Doch als er ihn sich regen sah, als wäre er eine Riesenschlange, da wandte er sich zur Flucht und schaute nicht zurück. „O Moses, fürchte dich nicht. Wahrlich, bei Mir fürchten sich nicht die Gesandten. (10) Ausgenommen ist derjenige, der Unrecht tut, alsdann Gutes an Stelle des Bösen setzt, dann, wahrlich, bin Ich Allverzeihend, Barmherzig. (11) Und steck deine Hand unter deinen Arm; sie wird ohne ein Übel weiß hervorkommen - (dies ist eines) der neun Zeichen für Pharao und sein Volk; denn sie sind ein frevelhaftes Volk.“ (12) Doch als Unsere sichtbaren Zeichen zu ihnen kamen, sagten sie: „Das ist offenkundige Zauberei.“ (13) Und sie verwarfen sie in Ungerechtigkeit und Hochmut, während ihre Seelen doch von ihnen überzeugt waren. Siehe nun, wie das Ende derer war, die Unheil anrichteten!“ (Der edle Koran 27:7-14)

27:7 - Muhammed (صلى الله عليه و سلم) wird hier auf einen großen Propheten in der Menschheitsgeschichte aufmerksam gemacht, damit er von den Ähnlichkeiten im Prophetentum erfährt und zugleich getröstet.[6]

27:8-9 - Diese Erfahrung war ähnlich wie die des Propheten Muhammed (صلى الله عليه و سلم). Der Unterschied lag darin, dass Moses - als einziger Prophet - unmittelbar von dem Herrn der Welten gerufen wurde, Muhammed aber wurde von dem Engel Gabriel mit den ersten Worten der Sure 96 angesprochen, als er sich in der Höhle des Berges Hira befand. Das in diesem Vers erwähnte Feuer war kein gewöhnliches Feuer, das fackelt und lodert, sondern eine feuerähnliche friedliche Erscheinungsform, die die Aufmerksam eines Reisenden in der Wüste zu sich zieht, weil ein Feuer für ihn in der Finsternis der Nacht ein Zeichen dafür ist, dass im Bereich des Feuers Menschen leben, von denen man Hilfe erwarten kann, wie Moses diese seine Äußerung im Vers 27:7 gemacht hat. So werden die Worte: „Gesegnet soll der sein, der im Feuerbereich ist ..." verstanden. D.h. Gesegnet sei Allah, Der Herr der Welten, und Friede sei mit jedem, der "sich in seiner Nähe befindet." So gepriesen sei Allah, Der uns Menschen den Anstand im Umgang mit einander lehrt; denn Er stellt Sich nicht nur mit Seiner Stimme vor, sondern auch mit Seiner Identität, indem Er sagt: "O Moses, Ich bin Allah, der Erhabene, der Allweise."[7]

27:10-14 - Nach der von Allah (t) gemachten Vorstellung in 27:8-9[8], findet keine weitere Unterhaltung zwischen dem Herrn der Welten und Seinem Geschöpf Moses statt; denn Allah kommt direkt zur Sache und erwähnt in aller Erhabenheit, was Er mit dieser Begegnung will. Die Flucht vor der Schlange, ohne an eine Widerkehr zu denken, zeigt die menschliche Natur eines Propheten, auch wenn er sich im Bereich der göttlichen Gegenwart befindet. Darauf wird Moses (a.s.) geschult: „O Moses, fürchte dich nicht. Wahrlich, bei Mir fürchten sich nicht die Gesandten." Die Ausnahme hier besteht darin, dass jemand die Strafe dafür fürchtet, weil er ein Verbrechen begangen hätte. Dass Moses (a.s.) seinerzeit den Ägypter erschlagen hatte[9], war etwas aus seiner Vergangenheit, das noch vergeben werden musste. Dies tat Allah (t) dann aus Seiner allumfassenden Barmherzigkeit. Hier liegt eine frohe Botschaft des Herrn an alle Menschen; denn wer zuerst Böses getan hat, dann aber dieses in Reue aufgibt, der kann mit der Vergebung Allahs rechnen. Die hier erwähnten Wunder öffnen die Augen weit für die Wahrheit, dass sie von jedem gesehen werden kann. Das "sie" bezieht sich hier auf den Pharao und seine Vornehmen in Ägypten.[10]

 

وَلَقَدْ آتَيْنَا دَاوُودَ وَسُلَيْمَانَ عِلْمًا ۖ وَقَالَا الْحَمْدُ لِلَّـهِ الَّذِي فَضَّلَنَا عَلَىٰ كَثِيرٍ مِّنْ عِبَادِهِ الْمُؤْمِنِينَ ﴿١٥﴾ وَوَرِثَ سُلَيْمَانُ دَاوُودَ ۖ وَقَالَ يَا أَيُّهَا النَّاسُ عُلِّمْنَا مَنطِقَ الطَّيْرِ وَأُوتِينَا مِن كُلِّ شَيْءٍ ۖ إِنَّ هَـٰذَا لَهُوَ الْفَضْلُ الْمُبِينُ ﴿١٦﴾ وَحُشِرَ لِسُلَيْمَانَ جُنُودُهُ مِنَ الْجِنِّ وَالْإِنسِ وَالطَّيْرِ فَهُمْ يُوزَعُونَ ﴿١٧﴾ حَتَّىٰ إِذَا أَتَوْا عَلَىٰ وَادِ النَّمْلِ قَالَتْ نَمْلَةٌ يَا أَيُّهَا النَّمْلُ ادْخُلُوا مَسَاكِنَكُمْ لَا يَحْطِمَنَّكُمْ سُلَيْمَانُ وَجُنُودُهُ وَهُمْ لَا يَشْعُرُونَ ﴿١٨﴾ فَتَبَسَّمَ ضَاحِكًا مِّن قَوْلِهَا وَقَالَ رَبِّ أَوْزِعْنِي أَنْ أَشْكُرَ نِعْمَتَكَ الَّتِي أَنْعَمْتَ عَلَيَّ وَعَلَىٰ وَالِدَيَّ وَأَنْ أَعْمَلَ صَالِحًا تَرْضَاهُ وَأَدْخِلْنِي بِرَحْمَتِكَ فِي عِبَادِكَ الصَّالِحِينَ ﴿١٩﴾

„Und wahrlich, Wir gaben David und Salomo Wissen, und beide sagten: „Alles Lob gebührt Allah, Der uns erhöht hat über viele Seiner gläubigen Diener.“ (15) Und Salomo wurde Davids Erbe, und er sagte: „O ihr Menschen, die Sprache der Vögel ist uns gelehrt worden; und alles wurde uns beschert. Das ist wahrlich die offenbare Huld.“ (16) Und dort vor Salomo wurden dessen Heerscharen der Jinn und Menschen und Vögel versammelt, und sie standen in Reih und Glied geordnet (17), bis dann, als sie zum Tale der Ameisen kamen, eine Ameise (darunter) sagte: „O ihr Ameisen, geht in eure Wohnungen hinein, damit euch Salomo und seine Heerscharen nicht zertreten, ohne dass sie es merken.“ (18) Da lächelte er heiter über ihre Worte und sagte: „Mein Herr, gib mir ein, dankbar für die Gnade zu sein, die Du mir und meinen Eltern gewährt hast, und (gib mir ein) Gutes zu tun, das Dir wohlgefällig sei, und nimm mich in Deiner Barmherzigkeit unter Deine rechtschaffenen Diener auf.“ (Der edle Koran 27:15-19)

27:15 - Nach dem kurzen Abschnitt oben in 27:10-14 erfolgt nunmehr ein weiterer Sprung zur Geschichte von zwei Propheten der Kinder Israels, die zugleich Könige waren und in der Geschichte der Juden mit Stoltz erwähnt wird. Die Juden, die zur Zeit der Offenbarung des Korans in Medina und dessen Umgebung angesiedelt waren, mussten hören, dass ihre beiden Könige mit Dankbarkeit Allahs Lob sprachen. Im Gegenteil zu den Vorwürfen, die die Juden ihren beiden Königen David und Salomo machen[11], waren sie nach dem Koran gerechte Menschen und gehorsame Diener Allahs. Dieser Vers zeigt, wie ehrenvoll Wissen ist und welch hohen Rang die Wissenden besitzen, und auch, dass das Wissen eine der höchsten Gaben ist, die man erhalten kann.[12]

27:16 - David (a.s.) war sowohl die Königsherrschaft als auch Prophetentum und Wissen gegeben worden. Aber weder auf ihn noch auf Salomo (a.s.) bezogen, wird an dieser Stelle die Königsherrschaft als Gnadengabe Allahs bezeichnet, sondern ihr Wissen. Die Königsherrschaft ist demgegenüber vergleichsweise geringfügig, so dass sie in diesem Zusammenhang nicht gesondert erwähnt zu werden braucht. Beim "Erbe" geht es also in erster Linie um eine Nachfolge in Wissen und Weisheit, die erwähnenswert zu sein scheint. Hier handelt es sich um einen Pluralis majestätisch und bedeutet nicht, dass andere außer Salomo (a.s.) selbst die Sprache der Vögel verstehen konnten. Vögel, Tiere und andere Lebewesen können sich als Gemeinschaften untereinander mit Lauten verständigen.[13] Eine Gemeinschaft (arab.: Umma) kann jedoch nicht entstehen, wenn die Verständigungsmöglichkeit untereinander fehlt.

27:17 - Die Jinn sind eine Art von Geschöpfen, von denen wir nur das wissen, was Allah (t) uns über sie im Koran mitgeteilt hat, dass sie nämlich aus Feuer erschaffen wurden und Menschen sehen können, während sie selbst für diese unsichtbar sind. Außerdem sind sie in der Lage, Menschen Böses "einzuflüstern".[14] Iblis - der Feind Allahs und unser Feind - gehört zu den Jinn.[15] Einige von ihnen glauben jedoch auch an Muhammed, den Gesandten Allahs.[16] Hier erfahren wir, dass Allah (t) eine Anzahl von ihnen Salomo (a.s.) zu verschiedenen Zwecken dienstbar und gefügig gemacht hat.

27:18-19 - Einst war Salomo mit seinem Heer unterwegs. Er durchquerte ein Tal, das von großen Ameisenscharen angesiedelt war. Hierzu ist zu bemerken, dass das Staatsgebilde der Ameisen ähnlich wie der Bienenstaat funktioniert. Die Aufgaben darin sind instinktiv und durch die Schöpfung Allahs hochorganisiert. Offenbar hatte diese warnende Ameise die Aufgabe der Beaufsichtigung inne. Durch seine Fähigkeit, die Sprache der Tiere zu verstehen, wurde Salomo durch die Weisheit der Ameise überwältigt und sprach den Dank an seinen Schöpfer. Hierzu wird der Leser darum gebeten, sich über die Tonstärke der winzigen Ameise Gedanken zu machen, die Salomo (a.s.) wahrnehmen konnte. Dies ist die eindrucksvolle koranische Lehre aus der Geschichte von der winzigen Ameise, nach der diese großartige Sure genannt ist.[17]

27:18 - Weltweit gibt es 12000 Ameisenarten. Ameisen können das 30fache ihres Körpergewichtes tragen. Nach diesem Maßstab würde ein Mensch mit einem Gewicht von durchschnittlich 70 kg etwa 2100 kg tragen. In einem durchschnittlichen Ameisenhaufen leben ein Million Tiere.

27:18 - Wenn sie Atomwaffen hätten, würden sie die gesamte Welt in einer Woche auslöschen: Ameisen sind mörderisch. Jetzt wurde der größte Ameisenstaat der Erde entdeckt - 6000 Kilometer lang, von Italien bis zur spanischen Atlantikküste. Wissenschaftler sprechen von einem "Superorganismus" und diskutieren die Frage, was die Welt im Innersten zusammenhält.[18]

 

وَتَفَقَّدَ الطَّيْرَ فَقَالَ مَا لِيَ لَا أَرَى الْهُدْهُدَ أَمْ كَانَ مِنَ الْغَائِبِينَ ﴿٢٠﴾ لَأُعَذِّبَنَّهُ عَذَابًا شَدِيدًا أَوْ لَأَذْبَحَنَّهُ أَوْ لَيَأْتِيَنِّي بِسُلْطَانٍ مُّبِينٍ ﴿٢١﴾

„Und er musterte die Vögel und sagte: „Wie kommt es, dass ich den Wiedehopf nicht sehe? Ist er abwesend? (20) Ich werde ihn gewiss mit strenger Strafe bestrafen, oder ich werde ihn töten, es sei denn, er bringt mir einen triftigen Grund vor.“ (Der edle Koran 27:20-21)

27:20-21 - Dass Salomo gerade einen bestimmten Wiedehopf vermisste, lässt darauf schließen, dass dieser Vogel zu seinen Streitkräften gehörte, und nicht einer von den unzähligen Wiedehopfen war, die die Erde beherbergt. Diese Begebenheit führt uns einige Charakterzüge Salomos vor Augen, seine Aufmerksamkeit, seine Genauigkeit und seine Entschlossenheit; denn das Fehlen eines einzigen aus dieser großen Heerschar blieb ihm nicht verborgen. Die Drohung, den Wiedehopf zu "töten", muss von der Perspektive eines Feldherrn verstanden werden, der militärisch über seine Untergebene herrscht.

 

فَمَكَثَ غَيْرَ بَعِيدٍ فَقَالَ أَحَطتُ بِمَا لَمْ تُحِطْ بِهِ وَجِئْتُكَ مِن سَبَإٍ بِنَبَإٍ يَقِينٍ ﴿٢٢﴾إِنِّي وَجَدتُّ امْرَأَةً تَمْلِكُهُمْ وَأُوتِيَتْ مِن كُلِّ شَيْءٍ وَلَهَا عَرْشٌ عَظِيمٌ ﴿٢٣﴾ وَجَدتُّهَا وَقَوْمَهَا يَسْجُدُونَ لِلشَّمْسِ مِن دُونِ اللَّـهِ وَزَيَّنَ لَهُمُ الشَّيْطَانُ أَعْمَالَهُمْ فَصَدَّهُمْ عَنِ السَّبِيلِ فَهُمْ لَا يَهْتَدُونَ ﴿٢٤﴾ أَلَّا يَسْجُدُوا لِلَّـهِ الَّذِي يُخْرِجُ الْخَبْءَ فِي السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ وَيَعْلَمُ مَا تُخْفُونَ وَمَا تُعْلِنُونَ ﴿٢٥﴾ اللَّـهُ لَا إِلَـٰهَ إِلَّا هُوَ رَبُّ الْعَرْشِ الْعَظِيمِ ۩ ﴿٢٦﴾ 

„Und dieser blieb nicht lange fern, dann sprach er: „Ich habe eine Erfahrung gemacht, die du nicht gemacht hast; und ich bin aus Saba mit sicherer Nachricht zu dir gekommen. (22) Dort fand ich eine Frau, die über sie herrscht, und ihr ist alles beschert worden, und sie besitzt einen großartigen Thron. (23) Ich fand sie und ihr Volk die Sonne statt Allah anbeten; und Satan hat ihnen ihre Werke ausgeschmückt und hat sie vom Weg (Allahs) abgehalten, so dass sie dem Weg nicht folgen. (24) Wollen sie sich nicht vor Allah niederwerfen, Der ans Licht bringt, was in den Himmeln und auf Erden verborgen ist, und Der weiß, was ihr verhehlt und was ihr offenbart! (25) Allah! Es ist kein Gott außer Ihm, dem Herrn des Gewaltigen Throns.“ (Der edle Koran 27:22-26)

27:22 - Die Äußerung des Wiedehopfs verrät, dass er seine Erfahrung als Späher während seines Einsatzes machte; ferner dass Salomo (a.s.) die Verborgenheit nicht kennt, obwohl er Prophet war. Denn das Verborgene kennt nur Allah (t).[19]

27:23 - Man kann sich hier eine Vorstellung von der großen Entfernung zwischen Saba’ und Kanaan machen: Der Wiedehopf berichtet nach seinem Rückflug aus Saba, wo jetzt das Gebiet von Hadramaut beginnt, drei Tagereisen von der Stadt Sanaa entfernt. Der berühmte Maarib-Damm sorgte dafür, dass das Land äußerst fruchtbar war und eine hochentwickelte Kultur ermöglichte. Die Königin von Saba, nach der arabischen Überlieferung Bilqis genannt, stammte aus dem Jemen, aber sie hatte auch Beziehungen zu Abessinien, wo sie möglicherweise auch herrschte oder Einfluss ausübte. Der Stamm Habasa, nach dem Abessinien benannt ist, stammt jedenfalls aus dem Jemen. Zwischen der Jemenitischen Südküste und der Nordostküste von Abessinien liegt nur die Meerenge des "Bāb Al-Mandab", und es bestehen zahlreiche Verbindungen zwischen den Kulturen auf beiden Seiten. Die Abessinier berichten in ihrer traditionellen Geschichte von der Königin von Saba’ und ihrem Sohn als Gründer einer Dynastie.[20]

27:24-26 - Die alte Religion von Saba bestand in der Verehrung von Himmelskörpern wie Sonne, Mond und Planeten. Dieser Kult stand in Verbindung mit dem in Chaldäa, der Heimat Abrahams.[21] Denn auf dem Seeweg hatten die Jemeniten der damaligen Zeit leicht Zugang zu Mesopotamien und dem Persischen Golf. An dieser Stelle folgt für den Leser oder Hörer des arabischen Originaltextes eine Niederwerfung.[22]

 

قَالَ سَنَنظُرُ أَصَدَقْتَ أَمْ كُنتَ مِنَ الْكَاذِبِينَ ﴿٢٧﴾ اذْهَب بِّكِتَابِي هَـٰذَا فَأَلْقِهْ إِلَيْهِمْ ثُمَّ تَوَلَّ عَنْهُمْ فَانظُرْ مَاذَا يَرْجِعُونَ ﴿٢٨﴾ قَالَتْ يَا أَيُّهَا الْمَلَأُ إِنِّي أُلْقِيَ إِلَيَّ كِتَابٌ كَرِيمٌ ﴿٢٩﴾ إِنَّهُ مِن سُلَيْمَانَ وَإِنَّهُ بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ ﴿٣٠﴾ أَلَّا تَعْلُوا عَلَيَّ وَأْتُونِي مُسْلِمِينَ ﴿٣١﴾

„Er (Salomo) sagte: „Wir werden sehen, ob du die Wahrheit gesprochen hast oder ob du zu den Lügnern gehörst. (27) Geh mit diesem Brief von mir und wirf ihn vor sie hin, sodann zieh dich von ihnen zurück und schau, was sie erwidern.“ (28) Sie (die Königin) sagte: „Ihr Vornehmen, ein ehrenvoller Brief ist mir überbracht worden. (29) Er ist von Salomo, und er lautet: „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen! (30) Seid nicht überheblich gegen mich, sondern kommt zu mir in Ergebenheit.“ (Der edle Koran 27:27-31)

27:27-31 - Obwohl Salomo Prophet war, konnte er über das Verborgene nicht entscheiden; denn dies liegt allein im Wissen Allahs. Der Brief war für die Königin von Saba’ deshalb beachtenswert, weil er von Salomo (a.s.), dem großen König von Palästina und Syrien stammte, und "Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!" geschrieben wurde. Dies war eine ungewöhnliche Praxis für Korrespondenzen innerstaatlicher Beziehungen. Eine Aufforderung ähnlicher Art wurde auch in der Zeit des Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, an die Staatsoberhäupter gemacht, dass sie nämlich entweder den Islam annehmen und als gleichwertige Partner am islamischen Lebenssystem teilnehmen, oder sich gegen die Zahlung der Kopfsteuer (arab. Jizya) unter den Schutz des islamischen Systems stellen sollten.[23]

 

قَالَتْ يَا أَيُّهَا الْمَلَأُ أَفْتُونِي فِي أَمْرِي مَا كُنتُ قَاطِعَةً أَمْرًا حَتَّىٰ تَشْهَدُونِ ﴿٣٢﴾ قَالُوا نَحْنُ أُولُو قُوَّةٍ وَأُولُو بَأْسٍ شَدِيدٍ وَالْأَمْرُ إِلَيْكِ فَانظُرِي مَاذَا تَأْمُرِينَ ﴿٣٣﴾ قَالَتْ إِنَّ الْمُلُوكَ إِذَا دَخَلُوا قَرْيَةً أَفْسَدُوهَا وَجَعَلُوا أَعِزَّةَ أَهْلِهَا أَذِلَّةً ۖ وَكَذَٰلِكَ يَفْعَلُونَ ﴿٣٤﴾ وَإِنِّي مُرْسِلَةٌ إِلَيْهِم بِهَدِيَّةٍ فَنَاظِرَةٌ بِمَ يَرْجِعُ الْمُرْسَلُونَ ﴿٣٥﴾

„Sie sagte: „O ihr Vornehmen, ratet mir in dieser Sache. Ich entscheide keine Angelegenheit, solange ihr nicht zugegen seid.“ (32) Sie sagten: „Wir besitzen Kraft und eine starke Kriegsmacht, aber dir obliegt der Befehl; sieh nun zu, was du befehlen willst.“ (33) Sie sagte: „Wahrlich, wenn Könige in ein Land eindringen, verwüsten sie es und machen die höchsten seiner Bewohner zu den niedrigsten. So verfahren sie. (34) Ich aber will ihnen ein Geschenk schicken und will abwarten, was die Boten (für eine Antwort) zurückbringen.“ (Der edle Koran 27:32-35)

27:32-35 - Aus dem Wortlaut in diesem Vers geht hervor, dass Saba kein diktatorisches System, sondern eine parlamentarische Monarchie war. Denn die Königin als Herrscherin verlangte die Übereinstimmung ihrer Volksvertreter in einer solchen wichtigen Angelegenheit. Als sie sich für ein Geschenk an Salomo entschied, rechnete sie gleichzeitig mit zwei Dingen: Nimmt Salomo es an, so ist er ein Lebemann und bei solchem erreichen die Mittel des Diesseits ihren Zweck. Nimmt er es jedoch nicht an, so ist es tatsächlich eine Angelegenheit, die den Glauben betrifft und weder Geld noch vorübergehende Genüsse dieser Welt werden ihn davon abbringen.

 

فَلَمَّا جَاءَ سُلَيْمَانَ قَالَ أَتُمِدُّونَنِ بِمَالٍ فَمَا آتَانِيَ اللَّـهُ خَيْرٌ مِّمَّا آتَاكُم بَلْ أَنتُم بِهَدِيَّتِكُمْ تَفْرَحُونَ ﴿٣٦﴾ ارْجِعْ إِلَيْهِمْ فَلَنَأْتِيَنَّهُم بِجُنُودٍ لَّا قِبَلَ لَهُم بِهَا وَلَنُخْرِجَنَّهُم مِّنْهَا أَذِلَّةً وَهُمْ صَاغِرُونَ ﴿٣٧﴾

„Als (der Überbringer) zu Salomo kam, sagte (dieser): „Schüttet ihr Reichtümer über mich aus? Jedoch was Allah mir gegeben hat, ist besser als das, was Er euch gegeben hat. Nein, ihr seid es, die sich an dieser Gabe erfreuen. (36) Kehre zu ihnen zurück; denn wir werden ganz gewiss mit Heerscharen zu ihnen kommen, gegen die sie keine Macht haben werden, und wir werden sie von dort in Schmach forttreiben, und sie werden sich gedemütigt fühlen.“ (Der edle Koran 27:36-37)

27:36-37 - Die Reaktion Salomos und seine Äußerung über das ihm gebrachte Geschenk machen die Angelegenheit für die Leute von Saba’ ganz deutlich, worum es bei Salomo geht. Denn Salomo (a.s.) verstand es als eine Beleidigung, dass sie ihm Geschenke schickten, statt sich zur wahren Religion zu bekennen. Ibn Ishaq berichtet: „Als die Boten mit dieser Aussage Salomos zurückkehrten, sprach sie: Bei Allah (t)! Dies ist kein gewöhnlicher König, dem wir deshalb keine Macht entgegensetzen vermögen. Überdies bringt uns der Streit mit ihm nichts Gutes. Dann schickte sie zu ihm, dass sie, mit den Führern ihres Volkes zu ihm kommen würde, um die Sache mit seiner Religion selbst zu klären.“ Im Wortlaut des Verses 27:37 liegt der Beweis dafür, dass ein Prophet ein Feldherr zugleich sein kann, der im Auftrag Allahs droht und in den Krieg zieht. Der Koran macht hier unmissverständlich, dass die Kriegsführung eine Aufgabe eines Propheten sein kann. Demnach ist der gemachte Vorwurf der Orientalisten gegen unseren Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, er habe den Islam mit "Feuer und Schwert" verbreitet, unbegründet. Denn er war Prophet, Staatsoberhaupt, herausragender Feldherr mit ungewöhnlicher Tapferkeit und edlen Charakterzügen im Auftrag Allahs im Einsatz.[24]

 

قَالَ يَا أَيُّهَا الْمَلَأُ أَيُّكُمْ يَأْتِينِي بِعَرْشِهَا قَبْلَ أَن يَأْتُونِي مُسْلِمِينَ ﴿٣٨﴾ قَالَ عِفْرِيتٌ مِّنَ الْجِنِّ أَنَا آتِيكَ بِهِ قَبْلَ أَن تَقُومَ مِن مَّقَامِكَ ۖ وَإِنِّي عَلَيْهِ لَقَوِيٌّ أَمِينٌ ﴿٣٩﴾ قَالَ الَّذِي عِندَهُ عِلْمٌ مِّنَ الْكِتَابِ أَنَا آتِيكَ بِهِ قَبْلَ أَن يَرْتَدَّ إِلَيْكَ طَرْفُكَ ۚ فَلَمَّا رَآهُ مُسْتَقِرًّا عِندَهُ قَالَ هَـٰذَا مِن فَضْلِ رَبِّي لِيَبْلُوَنِي أَأَشْكُرُ أَمْ أَكْفُرُ ۖ وَمَن شَكَرَ فَإِنَّمَا يَشْكُرُ لِنَفْسِهِ ۖ وَمَن كَفَرَ فَإِنَّ رَبِّي غَنِيٌّ كَرِيمٌ ﴿٤٠﴾

„Er sagte: „O ihr Vornehmen, wer von euch bringt mir ihren Thron, bevor sie in Ergebenheit zu mir kommen?“ (38) Da sprach ein kraftvoller (Riese) von den Jinn: „Ich will ihn dir bringen, ehe du dich von deinem Platz erhebst; wahrlich, ich habe die Stärke dazu und bin vertrauenswürdig.“ (39) Da sprach einer, der Kenntnis von der Schrift besaß: „Ich bringe ihn dir innerhalb eines Augenzwinkerns von dir.“ Und da er ihn vor sich stehen sah, sagte er: „Dies geschieht durch die Gnade meines Herrn, um mich zu prüfen, ob ich dankbar oder undankbar bin. Und wer dankbar ist, der ist dankbar zum Heil seiner eigenen Seele; wer aber undankbar ist - siehe, mein Herr ist auf keinen angewiesen, Großzügig.“ (Der edle Koran 27:38-40)

27:38-40 - Mit dem Ausdruck "O ihr Vornehmen" wird hier die Elite der Jinn in Mehrzahl angesprochen, die Allah (t) für den Dienst Salomos gefügig gemacht hat. Daraus wird resultiert, dass derjenige, der mit den "kraftvollen Riesen" konkurrierte, um den "Thron" "innerhalb eines Augenzwinkerns" zu bringen, auch zu diesen Vornehmen der Jinn gehörte. Die Kenntnis der Schrift kann nicht nur auf die Menschenrasse beschränkt sein - wie manche Kommentatoren es behaupten, weil die Jinn auch Kenntnis von den offenbarten Schriften besitzen.[25] Das Wort "Thron" kann als kunstvoller Stuhl mit Juwelen, kostbaren Metallen und Edelsteinen verstanden werden, auf dem die Königin saß und ihr Volk regierte.[26] Solche Gegenstände im Leben der Könige sind Ausdruck ihrer Hoheit und Würde; deshalb werden diese von keinem benutzt als der Inhaber dieser Hoheit selber. In der Regel wird dieser Sitz von Elitesoldaten bewacht, um ihn vor Missbrauch und Diebstahl zu schützen. Die Ausführung des Auftrags Salomos setzte voraus, dass die Jinn, die ihrer Natur nach unsichtbar sind, vor den Augen der Wache den "Thron" wegnehmen, ohne dass diese es merken. Und so geschah es auch, dass der "Thron" innerhalb eines Augenzwinkerns Salomos aus dem Jemen nach Jerusalem gebracht wurde. Dieser Akt war ein Ausdruck der außergewöhnlichen Macht Salomos.

 

قَالَ نَكِّرُوا لَهَا عَرْشَهَا نَنظُرْ أَتَهْتَدِي أَمْ تَكُونُ مِنَ الَّذِينَ لَا يَهْتَدُونَ ﴿٤١﴾ فَلَمَّا جَاءَتْ قِيلَ أَهَـٰكَذَا عَرْشُكِ ۖ قَالَتْ كَأَنَّهُ هُوَ ۚ وَأُوتِينَا الْعِلْمَ مِن قَبْلِهَا وَكُنَّا مُسْلِمِينَ ﴿٤٢﴾ وَصَدَّهَا مَا كَانَت تَّعْبُدُ مِن دُونِ اللَّـهِ ۖ إِنَّهَا كَانَتْ مِن قَوْمٍ كَافِرِينَ ﴿٤٣﴾ قِيلَ لَهَا ادْخُلِي الصَّرْحَ ۖ فَلَمَّا رَأَتْهُ حَسِبَتْهُ لُجَّةً وَكَشَفَتْ عَن سَاقَيْهَا ۚ قَالَ إِنَّهُ صَرْحٌ مُّمَرَّدٌ مِّن قَوَارِيرَ ۗ قَالَتْ رَبِّ إِنِّي ظَلَمْتُ نَفْسِي وَأَسْلَمْتُ مَعَ سُلَيْمَانَ لِلَّـهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ ﴿٤٤﴾

„Er sagte: „Macht ihren Thron für sie unkenntlich; wir wollen sehen, ob sie dem rechten Weg folgt oder ob sie zu denen gehört, die nicht dem rechten Weg folgen.“ (41) Als sie kam, da wurde gesprochen: „Ist dein Thron wie dieser?“ Sie sagte: „Es ist, als wäre er ein und derselbe.“ „Und uns wurde das Wissen, schon vor ihr, verliehen; und wir hatten uns bereits (Allah) ergeben.“ (42) Und es hielt sie von dem ab, was sie statt Allah zu verehren pflegte; denn sie gehörte zu einem ungläubigen Volk. (43) Es wurde zu ihr gesprochen: „Tritt ein in den Palast.“ Und da sie ihn sah, hielt sie ihn für einen Wasserspiegel und entblößte ihre Beine. Er (Salomo) sagte: „Es ist ein Palast, getäfelt und gepflastert mit geglättetem Glas.“ Sie sagte: „Mein Herr, ich habe wahrlich gegen meine eigene Seele gesündigt; und ich ergebe mich - mit Salomo - Allah, dem Herrn der Welten.“ (Der edle Koran 27:41-44)

27:41-44 - Die Überraschung war perfekt. Denn ihren Thron hatte sie in ihrem Königreich gut verschlossen und scharf bewacht zurückgelassen.[27] Wie konnte er hier sein und wer hatte ihn hierher gebracht? Sie erkannte ihn jedoch sofort trotz aller an ihm vorgenommenen Veränderungen. Und da sie weder zugeben noch dementieren wollte, dass er es war, antwortete sie klug und diplomatisch: „Es ist, als wäre er ein und derselbe.“ Nachdem die Königin in Ehren empfangen wurde und die Verwandlung ihres Thrones akzeptiert hat, der allem Anschein nach in einem Nebengebäude des Palastes aufgestellt worden war, wird sie nun aufgefordert, den Palast selbst zu betreten, dessen Fußboden mit polierten Glasplatten ausgelegt ist, die wie Wasser schimmern. Sie hält es für Wasser und schürzt ihre Kleider, um hindurchzugehen. Dies war für eine Königin eine unwürdige Haltung. Salomo (a.s.) klärt sie sogleich über die Täuschung auf und teilt ihr den wahren Sachverhalt mit, woraufhin sie sich dankbar Salomo (a.s.) in der Lobpreisung Allahs anschließt.[28]

 

وَلَقَدْ أَرْسَلْنَا إِلَىٰ ثَمُودَ أَخَاهُمْ صَالِحًا أَنِ اعْبُدُوا اللَّـهَ فَإِذَا هُمْ فَرِيقَانِ يَخْتَصِمُونَ ﴿٤٥﴾ قَالَ يَا قَوْمِ لِمَ تَسْتَعْجِلُونَ بِالسَّيِّئَةِ قَبْلَ الْحَسَنَةِ ۖ لَوْلَا تَسْتَغْفِرُونَ اللَّـهَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ ﴿٤٦﴾ قَالُوا اطَّيَّرْنَا بِكَ وَبِمَن مَّعَكَ ۚ قَالَ طَائِرُكُمْ عِندَ اللَّـهِ ۖ بَلْ أَنتُمْ قَوْمٌ تُفْتَنُونَ ﴿٤٧﴾

„Und wahrlich, Wir entsandten zu den Semud ihren Bruder Salih (der sagte): „Verehrt Allah!“ Doch siehe, sie spalteten sich in zwei Parteien, die miteinander stritten. (45) Er sagte: „O mein Volk, weshalb wollt ihr lieber das Böse beschleunigt sehen als das Gute? Warum bittet ihr Allah nicht um Vergebung, damit euch Barmherzigkeit zuteilwerde?“ (46) Sie sagten: „Wir ahnen Böses von dir und von denen, die mit dir sind.“ Er sagte: „Euer Unheil ist bereits bei Allah. Nein, ihr seid ein Volk, das geprüft wird.“ (Der edle Koran 27:45-47)

27:45 - An den meisten Stellen im Koran kommt die Geschichte Salihs im Zusammenhang mit anderen Geschichten vor, wie z.B. Noahs, Huds, Lots, Schuaybs, Abrahams u.a. In dieser Sure hingegen, in der der Schwerpunkt auf der Geschichte der Kinder Israels liegt, wird von Moses, David und Salomo berichtet. Die Geschichten Huds und Schuaybs werden in gekürzter Form wiedergegeben, während von der Geschichte Abrahams nichts erwähnt wird. In der Geschichte Salihs wird hier nicht auf die Begebenheit mit der Kamelstute eingegangen. Was hier erwähnt wird, sind die dunklen Pläne der neuen lasterhaften Gruppen gegenüber Salih und seiner Familie. Sobald der Prophet Salih begann, seinen Auftrag auszuführen, spaltete sich sein Volk in zwei Gruppen, und der Konflikt begann mit ähnlichen Verhältnissen, wie sich die Geschichte in Mekka abspielte, als der Prophet Muhammed (صلى الله عليه و سلم) anfing, seine Botschaft zu verkünden. Diese Geschichte ist daher voll auf die Umstände anwendbar, unter denen diese Verse offenbart wurden.[29]

 

وَكَانَ فِي الْمَدِينَةِ تِسْعَةُ رَهْطٍ يُفْسِدُونَ فِي الْأَرْضِ وَلَا يُصْلِحُونَ ﴿٤٨﴾ قَالُوا تَقَاسَمُوا بِاللَّـهِ لَنُبَيِّتَنَّهُ وَأَهْلَهُ ثُمَّ لَنَقُولَنَّ لِوَلِيِّهِ مَا شَهِدْنَا مَهْلِكَ أَهْلِهِ وَإِنَّا لَصَادِقُونَ ﴿٤٩﴾ وَمَكَرُوا مَكْرًا وَمَكَرْنَا مَكْرًا وَهُمْ لَا يَشْعُرُونَ ﴿٥٠﴾ فَانظُرْ كَيْفَ كَانَ عَاقِبَةُ مَكْرِهِمْ أَنَّا دَمَّرْنَاهُمْ وَقَوْمَهُمْ أَجْمَعِينَ ﴿٥١﴾ فَتِلْكَ بُيُوتُهُمْ خَاوِيَةً بِمَا ظَلَمُوا ۗ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَآيَةً لِّقَوْمٍ يَعْلَمُونَ ﴿٥٢﴾ وَأَنجَيْنَا الَّذِينَ آمَنُوا وَكَانُوا يَتَّقُونَ ﴿٥٣﴾

„Und es waren in der Stadt neun Führer, die Unheil im Lande stifteten, und sie wollten nicht für Ordnung sorgen. (48) Sie sagten: „Schwört einander bei Allah, dass wir ihn (Salih) und seine Angehörigen gewiss bei Nacht überfallen und dann zu seinen Hinterlassenen sagen wollen: Wir waren keine Zeugen vom Untergang seiner Familie, und wir reden bestimmt die Wahrheit.“ (49) Sie schmiedeten einen Plan, (und) auch Wir schmiedeten einen Plan, aber sie gewahrten es nicht. (50) Sieh nun wie der Ausgang ihres Planes war; denn Wir vernichteten sie und all ihr Volk ganz und gar. (51) Und dort sind ihre Häuser, verfallen ihres Frevelns wegen. Hierin ist wahrlich ein Zeichen für Leute, die es wissen. (52) Und Wir erretteten jene, die glaubten und gottesfürchtig waren.“ (Der edle Koran 27:48-53)

27:48-53 - Im Gegensatz zu der Königin von Saba’, die bereitwillig den Glauben Salomos annahm[30], zeigt dieser Versblock die Hartnäckigkeit der Vornehmen eines Volkes. Wenn hier von neun Führern die Rede ist, so geht man davon aus, dass hinter jedem von ihnen eine große Gefolgschaft mit der unheilvollen Ablehnung der Botschaft mitwirkte. Bei dem üblen Plan ging es damals darum, in der Dunkelheit zu töten, um damit zu argumentieren, dass der Tod der Opfer nicht gesehen wurde, und einer eventuellen Rache der Erben Salihs oder seines Stammes zu entgehen. Denn der Führer eines Stammes, konnte nach dem Brauch der damaligen Zeit Blutrache fordern. Eine Verschwörung gleicher Art gab es in Mekka gegen den Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, zur Zeit der Offenbarung des Koran, als die Sippenführer dort planten, ihn zu ermorden, und entschieden, dass Vertreter aller Sippen ihn zusammen wie "eine Hand" töten sollten, so dass seine Sippe, die Banu Haschim, nicht eine der anderen Sippen für seinen Tod verantwortlich machen konnte, und es dann unmöglich finden würden, gegen alle gleichzeitig zu kämpfen.[31] Hier ist noch zu bemerken, dass die Ruinen des Volkes Semud vor den Augen der reisenden Araber auf dem Karawanenweg von Mekka nach Syrien als Mahnmal für die Botschaft des Koran stehen.[32]

 

وَلُوطًا إِذْ قَالَ لِقَوْمِهِ أَتَأْتُونَ الْفَاحِشَةَ وَأَنتُمْ تُبْصِرُونَ ﴿٥٤﴾ أَئِنَّكُمْ لَتَأْتُونَ الرِّجَالَ شَهْوَةً مِّن دُونِ النِّسَاءِ ۚ بَلْ أَنتُمْ قَوْمٌ تَجْهَلُونَ ﴿٥٥﴾ فَمَا كَانَ جَوَابَ قَوْمِهِ إِلَّا أَن قَالُوا أَخْرِجُوا آلَ لُوطٍ مِّن قَرْيَتِكُمْ ۖ إِنَّهُمْ أُنَاسٌ يَتَطَهَّرُونَ ﴿٥٦﴾ فَأَنجَيْنَاهُ وَأَهْلَهُ إِلَّا امْرَأَتَهُ قَدَّرْنَاهَا مِنَ الْغَابِرِينَ ﴿٥٧﴾ وَأَمْطَرْنَا عَلَيْهِم مَّطَرًا ۖ فَسَاءَ مَطَرُ الْمُنذَرِينَ ﴿٥٨﴾   

„Und (gedenke) Lots, als er zu seinem Volk sagte: „Wollt ihr Schändlichkeiten begehen, wo ihr doch einsichtig seid? (54) Wollt ihr euch wirklich in (eurer) Sinnenlust mit Männern statt mit Frauen abgeben? Nein, ihr seid ein unwissendes Volk.“ (55) Doch die Antwort seines Volkes war nichts anderes als: „Treibt Lots Familie aus eurer Stadt hinaus; denn sie sind Leute, die rein sein möchten.“ (56) Also erretteten Wir ihn und die Seinen bis auf seine Frau; sie ließen Wir bei jenen, die zurückblieben. (57) Und Wir ließen einen Regen auf sie niedergehen; und schlimm war der Regen für die Gewarnten.“ (Der edle Koran 27:54-58)

27:54-58 - Es handelt sich hier um eine seltsamste Erscheinung in der Menschheitsgeschichte, die vor der Epoche des Volkes Lots noch unbekannt war. Allah (t) hat uns Menschen aus Mann und Frau erschaffen, und von den beiden ließ Er viele Völker und Stämme entstehen.[33] Die Heirat ist damit der einzige natürliche Weg für die Vereinigung zwischen Mann und Frau, der von Allah und den Gläubigen akzeptiert und anerkannt wird.[34] In diesem Naturgesetz der Schöpfung sind die Rechte für Mann und Frau verankert: D.h., dass ein homosexueller Mann die Rechte der Frau verletzt, weil sie ihn als Partner braucht. Statt sich im Bewusstsein ihrer Vergehen zu schämen, greifen sie - das Volk Lots - ihren Propheten und die Seinen mit üblen Äußerungen an: „Treibt Lots Familie aus eurer Stadt hinaus; denn sie sind Leute, die rein sein möchten.“[35]

 

قُلِ الْحَمْدُ لِلَّـهِ وَسَلَامٌ عَلَىٰ عِبَادِهِ الَّذِينَ اصْطَفَىٰ ۗ آللَّـهُ خَيْرٌ أَمَّا يُشْرِكُونَ ﴿٥٩﴾ أَمَّنْ خَلَقَ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضَ وَأَنزَلَ لَكُم مِّنَ السَّمَاءِ مَاءً فَأَنبَتْنَا بِهِ حَدَائِقَ ذَاتَ بَهْجَةٍ مَّا كَانَ لَكُمْ أَن تُنبِتُوا شَجَرَهَا ۗ أَإِلَـٰهٌ مَّعَ اللَّـهِ ۚ بَلْ هُمْ قَوْمٌ يَعْدِلُونَ ﴿٦٠﴾

„Sprich: „Aller Preis gebührt Allah, und Frieden sei über jenen von Seinen Dienern, die Er auserwählt hat. Ist Allah besser oder das, was sie anbeten?“ (59) Wer hat denn Himmel und Erde erschaffen und euch vom Himmel Wasser herabkommen lassen? Damit haben Wir herrliche Gärten wachsen lassen, deren Bäume ihr nicht wachsen lassen könntet. Existiert wohl ein Gott neben Allah? Aber nein, sie sind Leute, die (Ihm andere Wesen) gleichsetzen? Nein, sie sind ein Volk, das Götter neben Allah stellt.“ (Der edle Koran 27:59-60)

27:59 - Dieser Vers leitet den folgenden ein und lehrt die Muslime, wie sie eine Ansprache beginnen sollten, nämlich mit dem Lob Allahs und den Segenswünschen für Seine rechtschaffenen Diener. Wir sollten auch die Dienste der Diener Allahs schätzen, die erwählt wurden, uns eine Botschaft zu übermitteln, indem wir ihnen Segen und Frieden wünschen; denn diese Gesandten und Diener Allahs erleiden Schwierigkeiten aller Art und verzichten auf vielerlei Vorteile in ihrem Dienst an der Menschheit. Auf die Frage „Ist Allah besser oder das, was sie anbeten?“ erfolgt direkt die Begründung dafür, dass wir uns für Allah (t) entscheiden müssen, weil Er Himmel und Erde erschaffen hat, und uns vom Himmel Wasser herabkommen ließ, was die falschen Götter zweifellos nicht tun können. Diese Frage sollte also die Mekkaner auf ihre falschen Vorstellungen aufmerksam machen. Wenn unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) diesen Vers vortrug, antwortete er immer spontan darauf, indem er sagte: „Nein, sondern Allah (t) ist besser, und Er allein ist der Ewige, Hohe und Erhabene.“ Daher erscheint die Frage in dieser Form als Tadel, der keiner Antwort bedarf.[36]

27:60 - Mit dem Wort "euch" lenkt der Koran die Herzen und den Verstand zu dem belebenden Einfluss des Wassers, das gemäß ihren Bedürfnissen herabgesandt wird. Es liegt nicht in der Macht des Menschen, auch nur ein einziges Samenkorn keimen und zu einem Baum heranwachsen zu lassen.[37]

 

أَمَّن جَعَلَ الْأَرْضَ قَرَارًا وَجَعَلَ خِلَالَهَا أَنْهَارًا وَجَعَلَ لَهَا رَوَاسِيَ وَجَعَلَ بَيْنَ الْبَحْرَيْنِ حَاجِزًا ۗ أَإِلَـٰهٌ مَّعَ اللَّـهِ ۚ بَلْ أَكْثَرُهُمْ لَا يَعْلَمُونَ ﴿٦١﴾

„Wer hat denn die Erde zu einer Ruhestatt gemacht und Flüsse durch ihre Mitte geführt und feste Berge auf ihr gegründet und eine Schranke zwischen die beiden Meere gesetzt? Existiert wohl ein Gott neben Allah? Nein, die meisten von ihnen wissen es nicht.“ (Der edle Koran 27:61)

27:61 - Die obigen Argumente in 27:59, 60 [38] werden hier fortgesetzt; man findet sie auch an vielen Stellen des Koran. Die Götzendiener können auch nicht behaupten, dass ihre Götzen einen Anteil an der Erschaffung der Erde hatten. Es geht nicht nur darum, dass die Erde Flüsse, Berge und Schranken zwischen den beiden süßen und salzigen Gewässern hat, sondern um deren perfekte Funktion und Schönheit in der Art und Weise sowie in Gestalt und Farbe. Man erholt sich buchstäblich auf diesem Planeten Erde; man sieht, hört, fasst und riecht, was für einen Menschen wirklich erholsam und sehr angenehm ist. Das süße Wasser ist vom salzigen gut getrennt, damit wir nicht verdursten. Die Himmelfarbe ist so schön hellblau und angenehm für die Augen, dass wir den Himmel betrachten dürfen. Genauso ist die Wasserfarbe des Meeres. Die Pflanzen sind im schönen hellen und Dunkelgrün, damit sich unsere Augen erholen können. Die mannigfachen und endlosen Nuancen der Farbenwelt bei den Korallen und Meerestieren, sowie auch in der Blütenwelt auf der Erdoberfläche, verraten die segensvolle Hand unseres Schöpfers. So gepriesen sei Allah, und alles Lob gebührt Ihm für Seine Gnade. "Existiert wohl ein Gott neben Allah?"[39]

 

أَمَّن يُجِيبُ الْمُضْطَرَّ إِذَا دَعَاهُ وَيَكْشِفُ السُّوءَ وَيَجْعَلُكُمْ خُلَفَاءَ الْأَرْضِ ۗ أَإِلَـٰهٌ مَّعَ اللَّـهِ ۚ قَلِيلًا مَّا تَذَكَّرُونَ ﴿٦٢﴾

„Wer antwortet denn dem Bedrängten, wenn er Ihn anruft, und nimmt das Übel hinweg und macht euch zu Nachfolgern auf Erden? Existiert wohl ein Gott neben Allah? Geringfügig ist das, was ihr (davon) bedenkt.“ (Der edle Koran 27:62)

27:62 - Es geht nicht nur um das, was oben im Vers 27:61 aufgeführt ist[40], sondern auch um die segensvolle göttliche Hand, die stets gestreckt ist, um dem Menschen in seiner Not unter den Arm zu greifen und sein Übel hinweg zunehmen. Diejenigen, die vorübergehend in keiner Bedrängnis leben, vergessen leider diese Tatsache und erkennen erst die Notwendigkeit der göttlichen Hand, wenn sie in der Not sind. Der Vers weist mit Recht daraufhin, dass Allah (t) uns zu Nachfolgern macht, damit wir die Erde bewohnbar machen. Diese Erklärung beinhaltet mitunter, dass wir Menschen sterblich sind, und dass Er der ewige Gott ist, Der weiter bei jeder Generation dem Bedrängten antwortet, wenn er Ihn anruft, und sein Übel hinwegnimmt, wie Er - Erhaben ist Er - dies bei seinen Vorgängern gemacht hat. Ist es nun gerechtfertigt, dass der Mensch falsche Götter verehrt und Allah (t) vergisst? Auch die arabischen Götzendiener wussten und bestätigten, dass Allah (t) allein Unheil abwenden konnte. Deswegen erinnert der Koran sie immer wieder daran, dass sie Allah (t) in der Not anrufen sollten. Sobald das Unheil jedoch vorüber ist, rufen sie andere Götter an. Geringfügig ist das, was sie davon bedenken.[41]

 

أَمَّن يَهْدِيكُمْ فِي ظُلُمَاتِ الْبَرِّ وَالْبَحْرِ وَمَن يُرْسِلُ الرِّيَاحَ بُشْرًا بَيْنَ يَدَيْ رَحْمَتِهِ ۗ أَإِلَـٰهٌ مَّعَ اللَّـهِ ۚ تَعَالَى اللَّـهُ عَمَّا يُشْرِكُونَ ﴿٦٣﴾

„Wer leitet euch in den Finsternissen über Land und Meer, und wer sendet die Winde als Freudenboten Seiner Barmherzigkeit voraus? Existiert wohl ein Gott neben Allah? Hocherhaben ist Allah über das, was sie (Ihm) beigesellen.“ (Der edle Koran 27:63)

27:63 - Es geht nicht nur um das, was oben in den beiden Versen 27:61, 62 aufgeführt ist[42], sondern weiter um die segensvolle Hand Allahs, die den Menschen zu allen Orten und Zeiten hilft. Das Menschenleben braucht die ständige Bewegung über Land und Meer, um den Lebenserwerb auf dieser Erde zu garantieren. Der Stillstand ist schädlich für Verkehr, Handel, Landwirtschaft und Aktivitäten aller Art und führt uns sicher in den Tod. Doch derartige Bewegungen sind ständig mit Gefahren verbunden, zu denen die Finsternissen gehören. Am Tag sind diese durch Sonnenlicht verbannt, und in der Nacht gibt der Mond sanftes Licht und die Sterne dienen als Wegweiser für Himmelsrichtungen. Darüber hinaus erfüllen die Winde ihre unentbehrliche Funktion zum Wohle der Menschheit: sie treiben die Regenwolken und tragen die fruchtbaren Pollen zu einem bestimmten Ort und beleben dort die tote Natur. Wer hat diese wunderbare Schöpfung gemacht? Existiert wohl ein Gott neben Allah? Hocherhaben ist Er über all das, was die Götzendiener Ihm beigesellen.[43]

 

أَمَّن يَبْدَأُ الْخَلْقَ ثُمَّ يُعِيدُهُ وَمَن يَرْزُقُكُم مِّنَ السَّمَاءِ وَالْأَرْضِ ۗ أَإِلَـٰهٌ مَّعَ اللَّـهِ ۚ قُلْ هَاتُوا بُرْهَانَكُمْ إِن كُنتُمْ صَادِقِينَ ﴿٦٤﴾

„Wer ruft denn zum Beginn die Schöpfung hervor und wiederholt sie hierauf, und wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde? Existiert wohl ein Gott neben Allah? Sprich: „Bringt euren Beweis herbei, wenn ihr wahrhaftig seid.“ (Der edle Koran 27:64)

27:64 - Nach der Erwähnung der verschiedenen Gnaden Allahs in den vorangegangenen Versen, nennt der Koran hier noch weitere Eigenschaften, für die die falschen Götter unfähig sind. Nur Allah (t), Der Einzige, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat, ist imstande, Seine Schöpfung zu wiederholen. Dies ist der einfache Hinweis darauf, dass wir mit unserer Auferstehung festrechnen müssen. Ferner dürfen wir dabei nicht vergessen, dass Derjenige, Der uns erschaffen hat, uns nicht ohne Versorgung ließ, sondern dass Er uns "vom Himmel und von der Erde" versorgt. In Bezug auf den Lebensunterhalt vom Himmel bekommen wir für unser irdisches Leben Licht, Wärme, Luft, Regen und Sonnenenergie, die Allah (t) uns zur Verfügung stellt.[44] Der Lebensunterhalt aus der Erde zeigt sich in vielerlei Formen. Die augenscheinlichsten sind Pflanzen, Tiere und Grundwasser. Zu ihnen gehören ferner die Bodenschätze und die Schätze des Meeres. Dazu kommen noch die wunderbaren Kräfte, wie Magnetismus, Elektrizität und Mikroorganismen, die uns helfen, Joghurt, Essig, Dickmilch und Hefeteig herzustellen. Mit dem Imperativ "Sprich" soll unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) die Götzendiener auffordern, ihre Gegenargumente zu bringen.[45]

 

قُل لَّا يَعْلَمُ مَن فِي السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ الْغَيْبَ إِلَّا اللَّـهُ ۚ وَمَا يَشْعُرُونَ أَيَّانَ يُبْعَثُونَ ﴿٦٥﴾ بَلِ ادَّارَكَ عِلْمُهُمْ فِي الْآخِرَةِ ۚ بَلْ هُمْ فِي شَكٍّ مِّنْهَا ۖ بَلْ هُم مِّنْهَا عَمُونَ ﴿٦٦﴾

„Sprich: „Niemand in den Himmeln und auf Erden kennt das Verborgene außer Allah; und sie wissen nicht, wann sie wiederauferweckt werden.“ (65) Nein, ihr Wissen über das Jenseits hat gänzlich versagt; nein, sie befinden sich im Zweifel darüber; nein, sie sind ihm gegenüber blind.“ (Der edle Koran 27:65-66)

27:65-66 - Zur Zeit des Propheten (صلى الله عليه و سلم) gab es eine Schicht der Wahrsager und Weissager, die Vorgaben, die Geschehnisse aus Vergangenheit und Zukunft auf Grund ihrer Beziehungen zu den Jinn oder durch andere geheime Quellen zu kennen. Diesem Betrug, der weder auf wahrem Wissen, noch auf göttlicher Rechtleitung oder einer offenbarten Schrift beruht, sagte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, dann den Kampf an.[46]

 

وَقَالَ الَّذِينَ كَفَرُوا أَإِذَا كُنَّا تُرَابًا وَآبَاؤُنَا أَئِنَّا لَمُخْرَجُونَ ﴿٦٧﴾ لَقَدْ وُعِدْنَا هَـٰذَا نَحْنُ وَآبَاؤُنَا مِن قَبْلُ إِنْ هَـٰذَا إِلَّا أَسَاطِيرُ الْأَوَّلِينَ ﴿٦٨﴾ قُلْ سِيرُوا فِي الْأَرْضِ فَانظُرُوا كَيْفَ كَانَ عَاقِبَةُ الْمُجْرِمِينَ ﴿٦٩﴾ وَلَا تَحْزَنْ عَلَيْهِمْ وَلَا تَكُن فِي ضَيْقٍ مِّمَّا يَمْكُرُونَ ﴿٧٠﴾

„Und jene, die ungläubig sind, sagen: „Wie? Wenn wir und unsere Väter zu Staub geworden sind, sollen wir dann wirklich wieder hervorgebracht werden? (67) Verheißen wurde uns dies zuvor - uns und unseren Vätern; dies sind ja nur Fabeln der Früheren.“ (68) Sprich: „Reist auf der Erde umher und seht, wie der Ausgang der Sündigen war!“ (69) Sei ihretwegen nicht traurig, noch sei deswegen bedrängt, was sie an Ränken schmieden.“ (Der edle Koran 27:67-70)

27:67-70 - Unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) soll nicht traurig sein über die mekkanischen Leugner, wenn sie nicht zur Überzeugung gelangen wollen. Auch ihre Machenschaften sollten ihn nicht betrüben; denn Allah (t) wird ihn davor beschützen.[47] Die Ungerechten können Allahs Plan nicht außer Kraft setzen oder stören.[48]

 

وَيَقُولُونَ مَتَىٰ هَـٰذَا الْوَعْدُ إِن كُنتُمْ صَادِقِينَ ﴿٧١﴾ قُلْ عَسَىٰ أَن يَكُونَ رَدِفَ لَكُم بَعْضُ الَّذِي تَسْتَعْجِلُونَ ﴿٧٢﴾ وَإِنَّ رَبَّكَ لَذُو فَضْلٍ عَلَى النَّاسِ وَلَـٰكِنَّ أَكْثَرَهُمْ لَا يَشْكُرُونَ ﴿٧٣﴾ وَإِنَّ رَبَّكَ لَيَعْلَمُ مَا تُكِنُّ صُدُورُهُمْ وَمَا يُعْلِنُونَ ﴿٧٤﴾ وَمَا مِنْ غَائِبَةٍ فِي السَّمَاءِ وَالْأَرْضِ إِلَّا فِي كِتَابٍ مُّبِينٍ ﴿٧٥﴾

„Und sie sagen: „Wann wird diese Verheißung (erfüllt werden), wenn ihr die Wahrheit redet?“ (71) Sprich: „Vielleicht ist ein Teil von dem, was ihr zu beschleunigen trachtet, schon nahe herangekommen.“ (72) Und wahrlich, dein Herr ist Huldreich gegen die Menschen, doch die meisten von ihnen sind nicht dankbar. (73) Und dein Herr kennt wohl, was ihre Herzen verhehlen und was sie kundtun. (74) Und (es gibt) nichts Verborgenes im Himmel oder auf Erden, das nicht in einem deutlichen Buch stünde.“ (Der edle Koran 27:71-75)

27:71 - Spöttisch und verächtlich richten die Leugner diese Frage an den Propheten (صلى الله عليه و سلم) und an die Gläubigen. Das Wort "vielleicht" in 27:72 erweckt keinen Eindruck der Unsicherheit oder Unbestimmtheit, sondern betont die Unabhängigkeit Allahs und verneint Seine Auskunftsverpflichtung uns gegenüber. Denn es ist unvorstellbar, dass Er eine Sache will, und diese dann nicht geschehen lässt. Allah (t) ist nachsichtig und räumt den Menschen eine Frist zur Umkehr ein, obgleich Er weiß, was in ihrem Inneren verborgen ist, und dessen, was sie offen aussprechen und tun. Diese Verzögerung geschieht also aufgrund Seines Wissens und Seiner Gnade.

 

إِنَّ هَـٰذَا الْقُرْآنَ يَقُصُّ عَلَىٰ بَنِي إِسْرَائِيلَ أَكْثَرَ الَّذِي هُمْ فِيهِ يَخْتَلِفُونَ ﴿٧٦﴾وَإِنَّهُ لَهُدًى وَرَحْمَةٌ لِّلْمُؤْمِنِينَ ﴿٧٧﴾ إِنَّ رَبَّكَ يَقْضِي بَيْنَهُم بِحُكْمِهِ ۚ وَهُوَ الْعَزِيزُ الْعَلِيمُ ﴿٧٨﴾ فَتَوَكَّلْ عَلَى اللَّـهِ ۖ إِنَّكَ عَلَى الْحَقِّ الْمُبِينِ ﴿٧٩﴾ إِنَّكَ لَا تُسْمِعُ الْمَوْتَىٰ وَلَا تُسْمِعُ الصُّمَّ الدُّعَاءَ إِذَا وَلَّوْا مُدْبِرِينَ ﴿٨٠﴾ وَمَا أَنتَ بِهَادِي الْعُمْيِ عَن ضَلَالَتِهِمْ ۖ إِن تُسْمِعُ إِلَّا مَن يُؤْمِنُ بِآيَاتِنَا فَهُم مُّسْلِمُونَ ﴿٨١﴾   

„Wahrlich, dieser Koran erklärt den Kindern Israels das meiste von dem, worüber sie uneins sind. (76) Und er ist wahrlich eine Führung und eine Barmherzigkeit für die Gläubigen. (77) Wahrlich, dein Herr wird zwischen ihnen durch Seinen Spruch entscheiden, und Er ist der Allmächtige, der Allwissende. (78) Vertraue also auf Allah; denn du verfährst nach der offenkundigen Wahrheit. (79) Du kannst die Toten weder hörend machen, noch kannst du bewirken, dass die Tauben den Anruf hören, wenn sie (dir) den Rücken kehren (80), noch kannst du die Blinden aus ihrem Irrtum leiten. Du kannst nur diejenigen hörend machen, die an Unsere Zeichen glauben und die sich (Uns) ergeben.“ (Der edle Koran 27:76-81)

27:76 - Unter den Juden gab es zahlreiche Sekten. Einige galten als völlig unorthodox, wie beispielsweise die Samariter, die eine andere Thora hatten; sie hassten die übrigen Juden und wurden von diesen gehasst. Aber selbst im orthodoxen Judentum gab es zahlreiche Splittergruppen, von denen hier nur einige erwähnt werden sollen:

1. Die Pharisäer, welche Literalisten, Formalisten und Fatalisten waren, und eine umfassende Traditionsliteratur besaßen, die das mosaische Gesetz überlagerte.

2. Die Sadduzäer, die Rationalisten waren und allem Anschein nach die Lehre von einer Auferstehung oder einem zukünftigen Leben leugneten.

3. Die Essener, die Askese und eine Art Gütergemeinschaft praktizierten und ehelos lebten.

Über viele der verschiedenen Lehren gab es bittere Auseinandersetzungen, die durch den Koran bereinigt werden, indem dieser das mosaische Gesetz ersetzt und vervollkommnet. Er erklärt darüber hinaus eindeutig das Wesen der Offenbarung sowie die Lehre vom zukünftigen Leben. Dazu kommen auch die Meinungsverschiedenheiten unter den späteren Christen, wobei es hauptsächlich um Jesus und seine Mutter Maria geht.[49]

27:77 - Der Koran ist eine Führung: er schützt sie vor Streit und Irrtümern, vereinheitlicht den Weg, hilft auf dem Weg zu bleiben und verbindet die Menschen mit den Gesetzmäßigkeiten des Daseins, die weder schwanken, noch sich verändern. Dadurch bewahrt Allah (t) die Menschen vor Zweifeln, Unruhe und Ratlosigkeit. Sie werden mit Allah (t) verbunden, wo sie Zufriedenheit und Sicherheit finden. So leben sie in Frieden mit sich und mit den Mitmenschen in ihrer Umgebung. Schließlich gelangen sie zu Allahs Zufriedenheit und Seiner reichlichen Belohnung.[50]

27:78 - Die Meinungsverschiedenheiten der unterschiedlichen Sekten können nur durch Allahs Entscheidung beigelegt werden, und zwar:

1. In der Form einer Offenbarung, wie es mit dem Koran der Fall war; oder

2. Durch die Logik der Ereignisse; denn hunderte von Sekten sind im Laufe der Zeit untergegangen oder in Vergessenheit geraten; oder

3. Durch das endgültige Urteil Allahs beim Jüngsten Gericht, wo alle Sekten schließlich ihre Irrtümer einsehen müssen. Weder kann irgendeine Macht Sein Urteil zunichtemachen oder verhindern, noch kann Er Selbst einen Fehler machen oder Sich irren.[51]

27:79 - Damit wird in erster Linie der Prophet (صلى الله عليه و سلم) aufgefordert, sich völlig auf Allahs Beistand zu verlassen.

27:80 - Der Koran beschreibt den Zustand der Erstarrung der Herzen, der Regungslosigkeit der Seele, und die Stumpfheit der Sinne einmal als Tote; denn Tote können nichts empfinden. Ein anderes Mal bezeichnet er ihn als Taubheit; denn Taube können nichts hören. Ein weiteres Mal als Blinde, die auf ihrer Blindheit beharren; denn Blinde können den Anrufer nicht sehen. Die Aufgabe des Propheten war es, die Botschaft zu verkünden und den Weg zu zeigen. Männer und Frauen, die guten Willens waren, glaubten und nahmen die Botschaft auf. Er war jedoch nicht verantwortlich für den Starrsinn derjenigen Menschen, die sich von Allahs Zeichen abwandten und die Wahrheit ablehnten.[52]

27:81 - Solange sie nicht willens sind, sich selbst daraus zu befreien. Es ist nicht deine Aufgabe, sie auf den rechten Weg zu zwingen. Du kannst ihnen nur mit Worten und durch dein eigenes Verhalten mitteilen, dass dies der rechte Weg ist, aber wie kannst du jemanden leiten, der absichtlich die Augen verschlossen hat und überhaupt nichts sehen will! Dieser Abschnitt entspricht der im Koran oft wiederholten Aussage, dass Allah (t) denjenigen leitet, der sich leiten lassen will.[53]

 

وَإِذَا وَقَعَ الْقَوْلُ عَلَيْهِمْ أَخْرَجْنَا لَهُمْ دَابَّةً مِّنَ الْأَرْضِ تُكَلِّمُهُمْ أَنَّ النَّاسَ كَانُوا بِآيَاتِنَا لَا يُوقِنُونَ ﴿٨٢﴾

„Und wenn der Befehl gegen sie ergeht, dann werden Wir für sie ein Tier aus der Erde hervorbringen, das zu ihnen spricht, dass die Menschen nicht an Unsere Zeichen glaubten.“ (Der edle Koran 27:82)

27:82 - Heute, den 26. Dezember 2003 erfahre ich gerade von den Nachrichten, dass der erste geklonte Mensch geboren ist. "Tier aus der Erde, das zu ihnen spricht ..." könnte als Folge der Gentechnik und in ihrem Zusammenhang stehen. Die Gentechnik macht seit langem Fortschritte. "Dolly", "Polly" und der durch Verschmelzung von Stammzellen eines Schafes und einer Ziege entstandene Zwitter, die "Schiege", sind keineswegs normale Tiere; sie sind Produkte einiger Wissenschaftler, die jetzt schon als deren "Schöpfer" bezeichnet werden; Allah behüte, "irgendwie spielen sie Gott", berichtet die Presse. Es wird ferner nunmehr behauptet, jetzt sei alles machbar, alle Grenzen seien gefallen. Es wurde von Beginn an gesagt, dass sich mit der Gentechnik auch genetische Kopien von Menschen herstellen lassen, vermutlich noch in diesem Jahrhundert würde die Zeit für das Klonen von Menschen kommen.[54] Davor wird hier dringend gewarnt! Was diesbezüglich auf dieser Erde geschieht, ist ein grober Verstoß gegen die Menschenwürde, ein unzulässiger Eingriff in die Schöpfung Allahs und eine Herausforderung Seines Zorns. Den geklonten "Menschen" wird es nicht geben, weil die Gene allein nicht ein Individuum im Sinne unseres Rechtsverständnisses ausmachen und weil ein Klon wegen des Fehlens der Seele nie ein Mensch sein kann, sondern eine Kreatur, die - auch wenn sie wie ein Mensch aussehen und zu den Menschen sprechen würde - nur der Tierwelt zuzuordnen wäre. Derartige Gedanken sind nicht neu, und die Erkenntnisse über eine solche Kreatur - die wir jetzt schon hilfsweise "Klensch" nennen dürfen, sind den Muslimen seit mehr als 1400 Jahren durch die Offenbarung des Koran und durch die Prophezeiung unseres Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede seien auf ihm, bekannt. Dort gilt das Erscheinen eines Tieres, "das zu den Menschen spricht", als eines der Vorzeichen "der Stunde", des Weltuntergangs. Dass die Seele dem Menschen erst während der Schwangerschaft im Mutterleib eingehaucht wird, zeigt uns der von Ibn Mas´ud, Allahs Wohlgefallen auf ihm, überlieferte Hadis[55] wie folgt: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte - und er ist der Wahrhafte, der Glaubwürdige: Die Schöpfung eines jeden von euch wird im Leibe seiner Mutter in vierzig Tagen aus einem Samentropfen (arab.: Nutfa[56]) zusammengebracht, danach ist er ebenso lang ein Blutklumpen (arab.: Alaqa), danach ist er ebenso lang ein kleiner Fleischklumpen (arab.: Mudga), dann wird zu ihm der Engel gesandt, der ihm die Seele einhaucht und mit viererlei (wört.: "mit vier Worten") beauftragt ist: dem Niederschreiben seines Lebensunterhaltes (Das arabische Wort "Rizq" umfasst auch Bedeutungen wie "tägliches Brot", "Wohlergehen", "Los", "Unterhalt von Allah" etc.), seiner Lebenszeit, seines Wirkens und ob er elend oder glücklich sein wird. Bei Allah, neben Dem kein anderer Gott da ist: einer von euch vollbringt wahrhaftig Werke der Leute des Paradiesgartens, bis zwischen ihm und ihm (dem Paradiesgarten) nur eine Elle liegt, dann ereilt ihn das Geschriebene, und er vollbringt Werke der Leute des Höllenfeuers und geht in dieses hinein. Und einer von euch vollbringt wahrhaftig Werke der Leute des Höllenfeuers, bis zwischen ihm und ihm (dem Höllenfeuer) nur eine Elle liegt, dann ereilt ihn das Geschriebene, und er vollbringt Werke der Leute des Paradiesgartens, und er geht in ihn hinein.“[57] Diese Seele, die an sich auch als von Allah erschaffenes Wesen gilt[58], ist durch das Einhauchen derselben im Mutterleib ein unzertrennlicher und unteilbarer Bestandteil des Menschen bis zu seinem Tode. Wenn der Mensch im Sterben liegt, so wird die Seele durch die Engel aus seinem Leib wie ein "Pfand" zurückgeholt.[59] Während der Leib sterblich und vergänglich ist, bleibt die Seele ewig und unverändert bis zum Tage der Auferstehung, an dem die Leiber der Menschen durch die Allmacht Allahs zusammengesammelt und mit der Seele wieder "gepaart" bzw. "vereinigt" werden.[60] Die bloße Manipulation der Menschenmenge könnte eine Kreatur zwar produzieren, die dem Menschen ähnlich sein könnte und einige seiner Fähigkeiten besäße - wie zum Beispiel das sprechen, aber nicht dessen übrigen Eigenschaften, die dem Menschen durch Allah - bedingt durch die Seele - zu eigen sind, wie z.B. der Geist, der Glaube und - wie oben erwähnt - die Auferstehung am Tag des Jüngsten Gerichts. Da eine solche Kreatur wegen des Fehlens der Seele kein Mensch sein kann, sondern ein Tier, das wir oben hilfsweise "Klensch" nennen durften, besteht die Gefahr, dass wir Menschen dadurch den im Koran erwähnten "Befehl Allahs" herausfordern. In der Erläuterung des Koran von Ibn Kathir wird u.a. die Beschreibung des genannten Tieres von Ibn Ǧuraiǧ nach einer Überlieferung von Ibn Zubair wie folgt angegeben: „Es hat den Kopf eines Stiers, das Auge eines Schweins, das Ohr eines Elefanten, die Hörner eines Hirschs, den Hals eines Straußenvogels, die Brust eines Löwen, die Farbe eines Tigers, die Taille einer Katze, den Schwanz eines Schafsbocks, die Beine eines Kamels.“ Die genannte Beschreibung kann durchaus mit den durch Transplantation und Gentechnik möglich gewordenen Eingriffen übereinstimmen. Man betrachte nur die bereits geschehenen Manipulationen von Menschengenen im Zusammenhang mit Schweinen und die erfolgreiche Transplantation eines Menschenohrs auf den Körper einer Maus. Die obige Überlieferung wird auch in der Erläuterung des Korans von Kurtubi bestätigt. Dort wird u.a. noch hinzugefügt, dass es sich bei diesem, im Koran genannten Tier, um einen Menschen handelt, der einen Bart trägt. Wörtlich heißt es: „Al-Mawardyy erzählt nach Muhammed Ibn Kaab, der seinerseits nach Ali Ibn Abi Talib berichtet, dass er (Ali) nach diesem Tier gefragt wurde, und er sagte: „Was dieses angeht, so hat es bei Allah keinen Schwanz, wohl aber einen Bart.“ Mawardyy sagte: „In dieser Aussage von ihm (Ali) ist der Hinweis darauf, dass es (das Tier) aus der Menschengattung ist, auch dann, wenn er (Ali) dies nicht offen gesagt hat.“ Kurtubi kommentiert u.a. ferner: „Von einigen der späteren Erläuterer des Koran wird gesagt: „Es ist eher anzunehmen, dass diese Kreatur ein sprechendes Tier ist, der mit den Leuten über ihre Ketzereien und ihren Unglauben debattiert und argumentiert, damit sie (mit ihrem Ansinnen) aufhören [...] und es wird auch gesagt, dass es (das Tier) zu den Menschen sprechen wird, dass sie nicht an Allahs Zeichen glauben.“ Auch Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Es gibt drei Dinge, bei denen - wenn sie in Erscheinung getreten sind - der Glaube eines jeden Menschen [...] nichts mehr nützt.“ Damit ist gemeint, dass das göttliche Urteil über einen jeden Menschen beim Eintreffen des genannten Ereignisses bis zum Weltuntergang unabänderlich ist, so dass Allah von den Ungläubigen und den Übeltätern unter den Gläubigen keine Reue annimmt. Der genannte Hadis ist eine letzte Warnung an all diejenigen, die sich kraft guten Willens reumütig auf Allah besinnen bzw. zurückbesinnen wollen[61]: Der Aufgang der Sonne aus dem Westen, der Dajjal (der falsche Messias) und das "Tier aus der Erde". Der koranische Ausdruck "aus der Erde" kann ein Hinweis dafür sein, dass das genannte Tier nicht durch eine Herabsendung aus dem Himmel oder etwa durch eine zukünftige neue Schöpfung Allahs auf Erden existieren wird, sondern durch auf unserer Erde vorhandene Möglichkeiten und Gegebenheiten, wie etwa die Gentechnik, die durch das Wissen gegeben ist, das Allah den Menschen von Zeit zu Zeit erlaubt.[62] Es ist also nicht auszuschließen, dass das im Koran erwähnte Tier, "das zu den Menschen spricht", durch das Klonen von Menschen entsteht, was letzten Endes den Befehl Allahs im Koran bestätigt. Die Warnung an die Menschen liegt auf der Hand. Es ist noch nicht zu spät, wenn die Menschen sich vor dem Auftreten des "Klensch" auf den Glauben zurückbesinnen, sich mit ihrem Schöpfer versöhnen und Ihn um Vergebung bitten für all das, was sie auf dieser Erde an Unheil angerichtet haben. Zu diesem gehört zum Beispiel u.a.: Unglaube, Ungehorsam gegenüber dem Erhabenen Schöpfer, Mord, ungütige Behandlung der Eltern, Brechen der Gebote, Zügel- und Normlosigkeit durch Ehebruch, Unzucht, Homosexualität, Diebstahl, Betrug und falsches Zeugnis, und nicht zuletzt Misshandlung und Missbrauch von Kindern, Missachtung und Vernachlässigung der Greise und Zerstörung unserer schönen Umwelt. Allah sagt „... ist eine Bekanntmachung an die Menschen und eine Leitung und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen.“[63] Und Allah weiß am besten, wo die Wahrheit ist!

 

وَيَوْمَ نَحْشُرُ مِن كُلِّ أُمَّةٍ فَوْجًا مِّمَّن يُكَذِّبُ بِآيَاتِنَا فَهُمْ يُوزَعُونَ ﴿٨٣﴾ حَتَّىٰ إِذَا جَاءُوا قَالَ أَكَذَّبْتُم بِآيَاتِي وَلَمْ تُحِيطُوا بِهَا عِلْمًا أَمَّاذَا كُنتُمْ تَعْمَلُونَ ﴿٨٤﴾ وَوَقَعَ الْقَوْلُ عَلَيْهِم بِمَا ظَلَمُوا فَهُمْ لَا يَنطِقُونَ ﴿٨٥﴾ أَلَمْ يَرَوْا أَنَّا جَعَلْنَا اللَّيْلَ لِيَسْكُنُوا فِيهِ وَالنَّهَارَ مُبْصِرًا ۚ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَآيَاتٍ لِّقَوْمٍ يُؤْمِنُونَ ﴿٨٦﴾

„Und (mahne sie an) den Tag, wo Wir aus jedem Volk eine Schar derer versammeln werden, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten; und sie sollen in Reih und Glied gehalten werden (83), bis Er sprechen wird, wenn sie kommen: „Habt ihr Meine Zeichen für Lüge erklärt, obwohl ihr keine Kenntnis über sie hattet? Oder was war es, was ihr tatet?“ (84) Und der Befehl wird ihres Frevels wegen gegen sie ergehen, und sie werden nicht reden. (85) Haben sie denn nicht gesehen, dass Wir die Nacht erschaffen haben, damit sie darin ruhen mögen, und den Tag, (damit sie) sehen (mögen)? Hierin sind wahrlich Zeichen für Leute, die glauben.“ (Der edle Koran 27:83-86)

27:83-86 - Im Gegensatz zu dem Tier, das durch die Macht Allahs zu den Menschen spricht[64], werden die Menschen nicht mehr reden können. Diese Frage soll sie also nur beschämen und tadeln. Jeder, der Einsicht besitzt, kann sehen, dass die Nacht ein Segen ist, wenn sie zum Ausruhen genutzt wird, aber ein Fluch, wenn sie missbraucht wird. Ebenso sieht er, dass der Tag zur Arbeit, Regsamkeit und Erleuchtung zur Verfügung steht und sein Missbrauch grobe Undankbarkeit gegenüber Allah (t) ist. Dies sind nur zwei der zahllosen Zeichen Allahs, die wir jederzeit beobachten können, und uns dadurch ermahnen lassen.[65]

 

وَيَوْمَ يُنفَخُ فِي الصُّورِ فَفَزِعَ مَن فِي السَّمَاوَاتِ وَمَن فِي الْأَرْضِ إِلَّا مَن شَاءَ اللَّـهُ ۚ وَكُلٌّ أَتَوْهُ دَاخِرِينَ ﴿٨٧﴾ وَتَرَى الْجِبَالَ تَحْسَبُهَا جَامِدَةً وَهِيَ تَمُرُّ مَرَّ السَّحَابِ ۚ صُنْعَ اللَّـهِ الَّذِي أَتْقَنَ كُلَّ شَيْءٍ ۚ إِنَّهُ خَبِيرٌ بِمَا تَفْعَلُونَ ﴿٨٨﴾مَن جَاءَ بِالْحَسَنَةِ فَلَهُ خَيْرٌ مِّنْهَا وَهُم مِّن فَزَعٍ يَوْمَئِذٍ آمِنُونَ ﴿٨٩﴾ وَمَن جَاءَ بِالسَّيِّئَةِ فَكُبَّتْ وُجُوهُهُمْ فِي النَّارِ هَلْ تُجْزَوْنَ إِلَّا مَا كُنتُمْ تَعْمَلُونَ ﴿٩٠﴾ 

„Und an dem Tage, wenn in den Sur gestoßen wird, hat jeder mit dem Schrecken zu kämpfen, der in den Himmeln und der auf Erden ist, ausgenommen der, den Allah will. Und alle sollen demütig zu Ihm kommen. (87) Und die Berge, die du für fest hältst, wirst du wie Wolken dahingehen sehen: Das (ist das) Werk Allahs, Der alles vollendet hat. Wahrlich, Er weiß wohl, was ihr tut. (88) Dem, der Gutes vollbringt, wird Besseres als das zuteil sein, und sie werden vor dem Schrecken an jenem Tag sicher sein. (89) Und die Gesichter derjenigen, die Schlechtes vollbringen, sollen ins Feuer gestürzt werden: „Seid ihr für das belohnt worden, was ihr getan habt?“ (Der edle Koran 27:87-90)

27:87-90 - Hier ist die Rede von dem schrecklichen Ereignis des Weltuntergangs, mit dem die massiven, festen und dauerhaften Berge in Brocken zerfallen und wie Wolken im Weltall schweben. In diesem Versblock werden alle Menschen angesprochen, um sich für diesen schweren Tag mit guten Taten auszurüsten. Abu Ḏarr (r) berichtete: „Ich bat den Gesandten Allahs, mir einen Rat zu geben. Er sagte: „Fürchte Allah und lass einer bösen Tat eine gute folgen, um sie zu löschen.“ Daraufhin sagte ich: „Gehört "lā Ilāha illa-llāh" (d.h.: kein Gott ist da außer Allah) zu den guten Taten?“ Der Gesandte Allahs antwortete: „Sie ist die beste.“ Die Verschonung vor Schrecken ist in sich schon eine Belohnung. Während die Schrecken der Auferstehung die Ungläubigen lähmen, bleiben die Gläubigen davor sicher; denn im zukünftigen Leben wird sich alles so verhalten, wie sie es erwartet haben. Sie hatten bereits aus der durch die Propheten vermittelte Offenbarung erfahren, dass die Auferstehung stattfindet und eine neue Welt entsteht, wo jeder für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen wird. Stattdessen sind sie zufrieden, weil sie sich auf diesen Tag vorbereitet und sich Mühe gegeben haben, die jetzt ihre Früchte trägt. Darum sind sie weder verwirrt noch bestürzt wie diejenigen, die einen solchen Tag geleugnet haben.[66]

 

إِنَّمَا أُمِرْتُ أَنْ أَعْبُدَ رَبَّ هَـٰذِهِ الْبَلْدَةِ الَّذِي حَرَّمَهَا وَلَهُ كُلُّ شَيْءٍ ۖ وَأُمِرْتُ أَنْ أَكُونَ مِنَ الْمُسْلِمِينَ ﴿٩١﴾ وَأَنْ أَتْلُوَ الْقُرْآنَ ۖ فَمَنِ اهْتَدَىٰ فَإِنَّمَا يَهْتَدِي لِنَفْسِهِ ۖ وَمَن ضَلَّ فَقُلْ إِنَّمَا أَنَا مِنَ الْمُنذِرِينَ ﴿٩٢﴾ وَقُلِ الْحَمْدُ لِلَّـهِ سَيُرِيكُمْ آيَاتِهِ فَتَعْرِفُونَهَا ۚ وَمَا رَبُّكَ بِغَافِلٍ عَمَّا تَعْمَلُونَ ﴿٩٣﴾

„Wahrlich, mir ist nur befohlen worden, dem Herrn dieser Stadt zu dienen, die Er geheiligt hat, und Sein sind alle Dinge; und mir ist befohlen worden, einer der Gottergebenen zu sein (91) und den Koran zu verlesen.“ Wer also dem rechten Weg folgt, der folgt ihm nur zu seinem eigenen Besten; (wenn) einer irregeht, so sprich: „Ich bin nur einer der Warner.“ (92) Und sprich: „Aller Preis gebührt Allah; Er wird euch Seine Zeichen zeigen, und ihr werdet sie erkennen.“ Und dein Herr ist dessen nicht unachtsam, was ihr tut.“ (Der edle Koran 27:91-93)

27:91 - Unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) soll allen Menschen sagen, dass ihm befohlen ist, dem Herrn dieser Stadt Mekka zu dienen. Dies berührt nicht im Geringsten die Universalität der Botschaft des Islam. Denn diese Stadt wird hier nicht namentlich genannt, weil sie aus zwei Gründen als solche verstanden wird: Zunächst, weil sich dort das Haus Allahs, die Kaaba, befindet; ferner, dass die Botschaft des Koran dorthin zu Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, herabgesandt wurde, als der Prophet (صلى الله عليه و سلم) und seine Anhänger als Gegner des mekkanischen Kultes verfolgt wurden. Ihr Glaube richtete sich nicht gegen den wahren Geist der heiligen Stadt, sondern brachte im Gegenteil gerade diesen Geist wieder zur Geltung, nachdem er von der Götzendienerei und den Lastern der Banu Kuraysch überlagert worden war. Hier wird den Banu Kuraysch mitgeteilt, dass diese Lehre vom Herrn Mekkas selbst stammt, dem Einen wahren Gott, Allah (t), Der die Stadt in der Zeit Abrahams selbst geheiligt hatte. Mit dieser Heiligung machte Allah (t) Mekka zu einem sicheren Ort, der frei war von all den Auseinandersetzungen, die in den anderen Orten Arabiens weit verbreitet waren. Dies war zweifellos eine Huld Allahs für die Mekkaner.[67] Bevor diese eindrucksvolle Sure über die Allmacht Allahs beendet wird, muss dazu erwähnt werden, dass einige Jahre nach der Offenbarung dieser Verse wunderbare Dinge geschahen, die den Zweifel der Wankelmütigen zerstreuten und das Vertrauen der Gläubigen stärkten.[68]


 

Alles Lob gebührt Allah, Dem Herrn der Welten!

 


[1] s.u. "Alif"

 

[2] vgl. dazu den Titel: "Was ist Islam?", Islamische Bibliothek; ferner 2:43 und die Anmerkung dazu

 

[3] vgl. die Anmerkung dazu

 

[4] vgl. dazu den Titel: "Was ist Islam?", Islamische Bibliothek

 

[5] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 2:7 und die Anmerkung dazu

 

[6] vgl. 20:9-10, 17-21, 22-35; 28:29-32 und die Anmerkung dazu

 

[7] vgl. 20:9-10, 1721 und die Anmerkung dazu

 

[8] s. die Anmerkung dazu

 

[9] vgl. 26:14

 

[10] vgl. 7:108, 133; 10:76; 17:101; 20:17-21; 26:29-36; 28:29-32 und die Anmerkung dazu

 

[11] vgl. 1. Samuel 13:14 und Apostelgeschichte 13:22

 

[12] vgl. 17:54-55; 21:78-82 und die Anmerkung dazu

 

[13] vgl. dazu 6:38

 

[14] vgl. 114:4-6

 

[15] vgl. 18-50

 

[16] vgl. 72:1-15

 

[17] vgl. 38:31-33 und die Anmerkung dazu

 

[18] Kulke, Ulli: Die Krabbelgruppe, Die Welt 23. April 2002

 

[19] vgl. 34:15-20 und die Anmerkung dazu

 

[20] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[21] vgl. 6:75-79

 

[22] vgl. dazu den Titel: "Aṣ-Ṣalāh - das Gebet im Islam", Islamische Bibliothek; ferner 14:22-23 und die Anmerkung dazu

 

[23] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 27:22 und die Anmerkung dazu

 

[24] vgl. 2:190-194, die Anmerkungen dazu und die Bestimmungen der Sura At-Tauba, Nr. 9

 

[25] vgl. dazu 38:85; 72:1

 

[26] vgl. 27:4144

 

[27] vgl. 27:38-40 und die Anmerkung dazu

 

[28] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[29] vgl. 7:73-79; 10:50; 11:61-68; 54:23-32; 91:11-15 und die Anmerkung dazu

 

[30] vgl. 27:41-44

 

[31] vgl. den Schutz Abu Ṭālibs für den Propheten im Titel: "Muḥammad, Prophet der Barmherzigkeit", Islamische Bibliothek

 

[32] vgl. ferner 3:54; 7:73; 11:65 ; 15:90 und die Anmerkung dazu

 

[33] vgl. 49:13

 

[34] vgl. 53:45; 75:39; 92:3

 

[35] vgl. 7:82-84; 11:74-83; 15:67-72; 26:165-175; 27:56; 29:28-30; 66:10 und die Anmerkung dazu

 

[36] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[37] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 10:31; 29:63 und die Anmerkung dazu

 

[38] s. die Anmerkung dazu

 

[39] vgl. 11:37; 18:60; 21:30; 23:99-100; 24:45; 25:53; 27:61; 35:12; 42:32-34; 55:19; 77:25-26 und die Anmerkung dazu

 

[40] s. die Anmerkung dazu

 

[41] vgl. 2:30 und die Anmerkung dazu

 

[42] s. die Anmerkung dazu

 

[43] vgl. 7:57; 16:16; 25:48 und die Anmerkung dazu

 

[44] vgl. 10:31

 

[45] vgl. 10:34 und die Anmerkung dazu

 

[46] vgl. 6:50, 59; 7:187-188; 31:34 und die Anmerkung dazu

 

[47] vgl. 16:127

 

[48] vgl. 10:21

 

[49] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 12:3 und die Anmerkung dazu

 

[50] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[51] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[52] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 30:52-53 und die Anmerkung dazu

 

[53] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 30:52-53 und die Anmerkung dazu

 

[54] vgl. die ausführliche Reportage in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 174 / 97 und Der Spiegel, Nr. 10 / 97

 

[55] bei Al-Buchari und Muslim

 

[56] vgl. Koran 23:12ff.

 

[57] für den ausführlichen Kommentar dieses Hadis siehe: Hadis für Schüler, An-Nawawyy's Vierzig Hadise mit Kommentar, Islamische Bibliothek

 

[58] vgl. Koran 17:85

 

[59] vgl. Koran 79:1ff.

 

[60] vgl. Koran 81:7

 

[61] Ausführliches überliefert bei Muslim

 

[62] Koran 17:85: „... und euch [Menschen] ist vom Wissen nur wenig gegeben“

 

[63] Koran 3:138

 

[64] s. 27:82

 

[65] vgl. 10:65-67; 40:61 und die Anmerkung dazu

 

[66] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 6:73; 10:26-27; 14:48; 18:47-49; 20:105-107; 23:101; 28:84; 29:7; 34:37-38; 39:68; 40:40 ; 69:13 und die Anmerkung dazu

 

[67] vgl. 106:3, wo Allāh als "Herr dieses Hauses" bezeichnet wird

 

[68] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 3:96 und die Anmerkung dazu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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