15-03-2020
46. Sure: Al-Ahqaf (Die Sanddünen)
Offenbart in Mekka
35 Ayat (Verse)
Die Al-Ahqaf sind die langen, krummen und gewundenen Streifen von Sandhügeln im Land der Ad, das an Hadramaut und dem Jemen grenzt. Diese Leute hatten ein fruchtbares und gut bewässertes Land, aber ihre Übeltaten brachten Allahs Strafe über sie, wie in den Versen 24 und 25 erwähnt ist. Allah (t) hat für alle Dinge ein gerechtes Ende bestimmt. Diejenigen, die etwas anderes als Allah anbeten, sind sicher auf dem falschen Weg. Allahs Wahrheit ist unbesiegbar. Diejenigen, die nicht daran glauben, werden am Tage des Jüngsten Gerichts schwer bestraft werden. Sei gütig zu deinen Eltern wegen ihrem Einsatz und ihrer Aufopferung, die sie für dich brachten. Bete im Alter für das Wohlergehen deiner Nachkommen. Allah (t) gibt den Menschen verschiedene Rangstufen, nur gemäß ihrer Taten. Sei nicht hochmütig wie die Ad und lehne die Wahrheit nicht ab; ansonsten wird Allah (t) dich auf eine Art bestrafen, wie du nie erwartet hast.
بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
حم ﴿١﴾ تَنزِيلُ الْكِتَابِ مِنَ اللَّـهِ الْعَزِيزِ الْحَكِيمِ ﴿٢﴾ مَا خَلَقْنَا السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضَ وَمَا بَيْنَهُمَا إِلَّا بِالْحَقِّ وَأَجَلٍ مُّسَمًّى ۚ وَالَّذِينَ كَفَرُوا عَمَّا أُنذِرُوا مُعْرِضُونَ ﴿٣﴾ قُلْ أَرَأَيْتُم مَّا تَدْعُونَ مِن دُونِ اللَّـهِ أَرُونِي مَاذَا خَلَقُوا مِنَ الْأَرْضِ أَمْ لَهُمْ شِرْكٌ فِي السَّمَاوَاتِ ۖ ائْتُونِي بِكِتَابٍ مِّن قَبْلِ هَـٰذَا أَوْ أَثَارَةٍ مِّنْ عِلْمٍ إِن كُنتُمْ صَادِقِينَ ﴿٤﴾ وَمَنْ أَضَلُّ مِمَّن يَدْعُو مِن دُونِ اللَّـهِ مَن لَّا يَسْتَجِيبُ لَهُ إِلَىٰ يَوْمِ الْقِيَامَةِ وَهُمْ عَن دُعَائِهِمْ غَافِلُونَ ﴿٥﴾وَإِذَا حُشِرَ النَّاسُ كَانُوا لَهُمْ أَعْدَاءً وَكَانُوا بِعِبَادَتِهِمْ كَافِرِينَ ﴿٦﴾
„Ha-Mim. (1) Die Offenbarung des Buches stammt von Allah, dem Allmächtigen, dem Allweisen. (2) Wir haben die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, nicht anders als in Wahrheit und für eine bestimmte Zeit erschaffen, diejenigen aber, die nicht daran glauben, wovor sie gewarnt wurden, wenden sich ab. (3) Sprich: „Wisst ihr, was das ist, was ihr statt Allah anruft? Zeigt mir, was sie von der Erde erschaffen haben. Oder haben sie einen Anteil an den Himmeln? Bringt mir ein Buch herbei, das vor diesem da war, oder eine Spur von Wissen, wenn ihr wahrhaftig seid.“ (4) Und wer irrt mehr als jener, der statt Allah solche anruft, die ihn bis zum Tage der Auferstehung nicht erhören werden und die von seinem Anruf ahnungslos sind? (5) Und wenn die Menschen (vor Mir) versammelt werden, werden sie ihre Feinde sein und ihre Anbetung verleugnen.“ (Der edle Koran 46:1-6)
46:1 - Über die Bedeutung dieser arabischen Buchstaben vgl. Erläuterung der Termini.[1]
46:2 - Oft wird diese Tatsache mit Nachdruck wiederholt, dass die Offenbarung dieses Buches, des Koran, von dem Allmächtigen und Allweisen stammt. D.h., dass der Urheber dieser Schrift unser Schöpfer Selbst ist, und nicht der Prophet, wie manche seiner Gegner behaupteten.
46:3 - Die ganze Schöpfung Allahs geschah nach einem festgelegten Plan und gilt nur für eine bestimmte Dauer, die von Ihm Selbst vorgesehen ist. Mit anderen Worten gibt es keine Ewigkeit für die Schöpfung; denn nur Er ist ewig und unsterblich.[2]
46:4-6 - "Bringt mir ein Buch herbei, das vor diesem da war..." heißt vor dieser Schrift, nämlich dem Koran. Gemeint ist: Diese Schrift spricht von der Einzigkeit Allahs und der Nichtigkeit der Vielgötterei. Unter den Schriften Allahs, die früher herabgesandt worden sind, gibt es keine, die nicht vom gleichen spricht. So bringt nur eine einzige früher herabgesandte Schrift, die für die Rechtmäßigkeit dessen zeugt, dass ihr andere Wesen als Allah anbetet! Oder auch nur eine Spur von Wissen: oder auch nur einen Rest von Wissen, der euch vom Wissen der Früheren geblieben ist. Und wer ist mehr im Irrtum: Wenn hier eine Frage gestellt wird, so hat sie ihren Sinn in der Leugnung der Annahme, dass es unter den Irrtümern insgesamt einen größeren gebe als den der Götzendiener. Denn die Götzendiener unterlassen die Anrufung des Allhörenden und Gewährenden, Der die Macht hat, jeden Wunsch und jedes Verlangen zu erfüllen. Statt Seiner Rufen sie leblose Wesen an, die ihnen kein Gehör schenken und nicht die Macht haben, auch nur einem ihrer Diener Gehör zu schenken, solange die Welt besteht und bis die Auferstehung anbricht. Und wenn diese anbricht und die Menschen sich zusammenscharen, werden die Götzen als Feinde und Gegner ihrer Diener auftreten. So werden diese in den beiden Welten - des Diesseits und des Jenseits - nur Last und Schaden haben, da die Götzen ihnen im Diesseits kein Gehör schenken und da sie ihnen im Jenseits als Feinde entgegentreten und die ihnen bezeugte Verehrung verleugnen werden. Ähnlich ist es in Allahs Wort: "Wenn ihr zu ihnen betet, hören sie es nicht. Und selbst wenn sie es hören würden, würden sie euch kein Gehör schenken. Und am Tag des Gerichts werden sie bestreiten, dass ihr sie in eurem Erdenleben dem Einen Gott beigesellt habt."[3]
وَإِذَا تُتْلَىٰ عَلَيْهِمْ آيَاتُنَا بَيِّنَاتٍ قَالَ الَّذِينَ كَفَرُوا لِلْحَقِّ لَمَّا جَاءَهُمْ هَـٰذَا سِحْرٌ مُّبِينٌ ﴿٧﴾ أَمْ يَقُولُونَ افْتَرَاهُ ۖ قُلْ إِنِ افْتَرَيْتُهُ فَلَا تَمْلِكُونَ لِي مِنَ اللَّـهِ شَيْئًا ۖ هُوَ أَعْلَمُ بِمَا تُفِيضُونَ فِيهِ ۖ كَفَىٰ بِهِ شَهِيدًا بَيْنِي وَبَيْنَكُمْ ۖ وَهُوَ الْغَفُورُ الرَّحِيمُ ﴿٨﴾ قُلْ مَا كُنتُ بِدْعًا مِّنَ الرُّسُلِ وَمَا أَدْرِي مَا يُفْعَلُ بِي وَلَا بِكُمْ ۖ إِنْ أَتَّبِعُ إِلَّا مَا يُوحَىٰ إِلَيَّ وَمَا أَنَا إِلَّا نَذِيرٌ مُّبِينٌ ﴿٩﴾
„Und wenn ihnen Unsere deutlichen Verse verlesen werden, sagen die Ungläubigen von der Wahrheit, wenn sie zu ihnen kommt: „Das ist offenkundige Zauberei.“ (7) Oder sie sagen: „Er hat ihn (den Koran) erdichtet.“ Sprich: „Wenn ich ihn erdichtet habe, könnt ihr mir nichts gegen Allah nützen. Er weiß am besten, in was für Reden ihr euch ergeht. Er genügt als Zeuge gegen mich und euch. Und Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.“ (8) Sprich: „Ich bin kein neuer Erfinder unter den Gesandten, und ich weiß nicht, was mit mir oder mit euch geschehen wird. Ich folge nur dem, was mir offenbart wird; und ich bin nur ein deutlicher Warner.“ (Der edle Koran 46:7-9)
46:7 - Die hier erwähnte Wahrheit ist in erster Linie die Botschaft des Korans. Als ihnen der Koran vorgetragen wurde, mussten die heidnischen Mekkaner zugeben, dass diese Botschaft menschlicher Sprache weit überlegen war. Selbst die Worte des Propheten (صلى الله عليه و سلم) reichten nicht heran. Wer ihn seit seiner Kindheit gekannt hatte, musste sehr wohl den großen Unterschied erkennen, der zwischen seiner Sprache und dem erhabenen Stil des Korans bestand. Da sie jedoch auf ihrer Ablehnung beharrten, versuchten sie, seine Wirkung auf diese Weise wegzuerklären.[4]
46:8 - Diese Frageform soll zum Ausdruck bringen, dass dem Propheten (صلى الله عليه و سلم) so etwas unterstellt wird. Er soll in der Weise eines Propheten verkünden, dass der Zorn Allahs ihn sicher treffen würde, wenn er diese Botschaft gefälscht hätte.
46:9 - Alle Propheten haben die Einheit Allahs und unsere Pflichten gegenüber unseren Mitmenschen gelehrt. Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, hat keine neue Lehre gebracht, sondern die reine Wahrheit, die der Menschheit in allen Zeitaltern bekannt war. Dieser Satz weist die Erwartungen zurück, die die heidnischen Mekkaner an den Propheten (صلى الله عليه و سلم) stellten, nämlich dass er über übernatürliche Kräfte verfügte und Zauberei betreibt.
قُلْ أَرَأَيْتُمْ إِن كَانَ مِنْ عِندِ اللَّـهِ وَكَفَرْتُم بِهِ وَشَهِدَ شَاهِدٌ مِّن بَنِي إِسْرَائِيلَ عَلَىٰ مِثْلِهِ فَآمَنَ وَاسْتَكْبَرْتُمْ ۖ إِنَّ اللَّـهَ لَا يَهْدِي الْقَوْمَ الظَّالِمِينَ ﴿١٠﴾ وَقَالَ الَّذِينَ كَفَرُوا لِلَّذِينَ آمَنُوا لَوْ كَانَ خَيْرًا مَّا سَبَقُونَا إِلَيْهِ ۚ وَإِذْ لَمْ يَهْتَدُوا بِهِ فَسَيَقُولُونَ هَـٰذَا إِفْكٌ قَدِيمٌ ﴿١١﴾ وَمِن قَبْلِهِ كِتَابُ مُوسَىٰ إِمَامًا وَرَحْمَةً ۚ وَهَـٰذَا كِتَابٌ مُّصَدِّقٌ لِّسَانًا عَرَبِيًّا لِّيُنذِرَ الَّذِينَ ظَلَمُوا وَبُشْرَىٰ لِلْمُحْسِنِينَ ﴿١٢﴾ إِنَّ الَّذِينَ قَالُوا رَبُّنَا اللَّـهُ ثُمَّ اسْتَقَامُوا فَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ ﴿١٣﴾ أُولَـٰئِكَ أَصْحَابُ الْجَنَّةِ خَالِدِينَ فِيهَا جَزَاءً بِمَا كَانُوا يَعْمَلُونَ ﴿١٤﴾
„Sprich: „Sagt mir, wenn dies (der Koran) nun aber von Allah stammt, und ihr lehnt es ab, obwohl ein Zeuge von den Kindern Israels bezeugt hat, was ihm gleicht. Er hat geglaubt; ihr aber seid allzu hochmütig!“ Wahrlich, Allah weist dem ungerechten Volk nicht den Weg. (10) Und die Ungläubigen sagen von den Gläubigen: „Wäre er (der Koran) etwas Gutes, hätten sie ihn nicht vor uns erlangt.“ Und da sie sich nicht von ihm leiten lassen, sagen sie: „Dies ist eine alte Lüge.“ (11) Und vor ihm war schon das Buch von Moses eine Führung und Barmherzigkeit; und dies hier ist ein Buch der Bestätigung in arabischer Sprache, auf dass es diejenigen warne, die freveln, und denen eine frohe Botschaft (bringe), die Gutes tun. (12) Wahrlich, die da sagen: „Unser Herr ist Allah“ und danach aufrichtig bleiben - keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie traurig sein (13); diese sind die Bewohner des Paradieses; darin sollen sie auf ewig verweilen, als Belohnung für das, was sie zu tun pflegten.“ (Der edle Koran 46:10-14)
46:10 - Es gab Gelehrte unter Juden und Christen, die im Propheten Muhammed (صلى الله عليه و سلم) den in früheren Offenbarungen vorhergesagten Gesandten Allahs sahen und den Islam annahmen. Da diese Sure in Mekka offenbart wurde, brauchen wir dies nicht auf Abdullah Ibn Sallam zu beziehen, der in Medina kurz nach der Hijra des Propheten (صلى الله عليه و سلم) den Islam annahm. Mit dem "Zeugen" ist nicht eine bestimmte Person gemeint, sondern jede Person von den Kindern Israels, die ihre eigene Schrift gut kennt. Denn diese Offenbarung des Korans ist in ihrer Kernaussage dasselbe wie frühere Offenbarungen, beispielsweise die Thora. Manche Juden anerkannten den Koran, zumal das Kommen eines arabischen Propheten im Alten Testament[5] angekündigt wird.[6] Jeder der Kinder Israels kann also bestätigen, dass dies die Art und Weise ist, wie Allah (t) die Menschen durch die Offenbarung lehrt.[7]
46:11 - Die ersten Muslime gehörten meist der ärmsten Schicht an und wurden von den reichen Banu Kuraysch verachtet. Dies ist eins der Argumente, mit denen die führenden Banu Kuraysch das Volk gegen den Propheten (صلى الله عليه و سلم) aufhetzten.
46:12 - Vor dem Koran in arabischer Sprache wurde das Buch von Moses (a.s.), die Thora, nicht in arabischer Sprache, sondern in der Sprache der Kinder Israels, und zwar als eine Führung und Barmherzigkeit offenbart. Der Koran bestätigt sowohl die Kernaussage der Thora, als auch die Warnung und die frohe Botschaft für diejenigen, die Gutes tun. Beide, Koran und Thora sind göttliche Gesetze. Das später Jesus (a.s.) zuteil gewordene Evangelium war kein Gesetz, sondern es beinhaltete ethische Vorschriften mit einigen Erleichterungen, welche die Streitigkeiten in den Reihen der Kinder Israels beenden sollten.
46:13-14 - Diejenigen, die sagen „Unser Herr ist Allah“ bestätigen damit ihre Verbundenheit zum Glauben. Wenn sie danach aufrichtig bleiben, machen sie ihren Glauben lebendig; denn Glaube ohne aufrichtiges Handeln ist ein toter Glaube, der Allah (t) missfällt.[8]
وَوَصَّيْنَا الْإِنسَانَ بِوَالِدَيْهِ إِحْسَانًا ۖ حَمَلَتْهُ أُمُّهُ كُرْهًا وَوَضَعَتْهُ كُرْهًا ۖ وَحَمْلُهُ وَفِصَالُهُ ثَلَاثُونَ شَهْرًا ۚ حَتَّىٰ إِذَا بَلَغَ أَشُدَّهُ وَبَلَغَ أَرْبَعِينَ سَنَةً قَالَ رَبِّ أَوْزِعْنِي أَنْ أَشْكُرَ نِعْمَتَكَ الَّتِي أَنْعَمْتَ عَلَيَّ وَعَلَىٰ وَالِدَيَّ وَأَنْ أَعْمَلَ صَالِحًا تَرْضَاهُ وَأَصْلِحْ لِي فِي ذُرِّيَّتِي ۖ إِنِّي تُبْتُ إِلَيْكَ وَإِنِّي مِنَ الْمُسْلِمِينَ ﴿١٥﴾ أُولَـٰئِكَ الَّذِينَ نَتَقَبَّلُ عَنْهُمْ أَحْسَنَ مَا عَمِلُوا وَنَتَجَاوَزُ عَن سَيِّئَاتِهِمْ فِي أَصْحَابِ الْجَنَّةِ ۖ وَعْدَ الصِّدْقِ الَّذِي كَانُوا يُوعَدُونَ ﴿١٦﴾
„Und Wir haben dem Menschen anbefohlen, gegen seine Eltern gütig zu sein. Seine Mutter trug ihn mit Schmerzen, und mit Schmerzen brachte sie ihn zur Welt. Und ihn zu tragen und ihn zu entwöhnen erfordert dreißig Monate, bis er dann, wenn er seine Vollkraft erlangt und vierzig Jahre erreicht hat, sagt: „Mein Herr, sporne mich an, dankbar zu sein für Deine Gnade, die Du mir und meinen Eltern erwiesen hast, und (sporne mich an) Rechtes zu wirken, das Dir Wohlgefallen mag. Und lass mir meine Nachkommenschaft rechtschaffen sein. Siehe, ich wende mich zu Dir, und ich bin einer der Gottergebenen.“ (15) Das sind die, von denen Wir die guten Werke annehmen, die sie getan haben, und deren üble Werke Wir übergehen. (Sie gehören) zu den Bewohnern des Paradieses - in Erfüllung der wahrhaftigen Verheißung, die ihnen verheißen wurde.“ (Der edle Koran 46:15-16)
46:15-16 - Hier wird ein Beispiel dafür gegeben, was der wahre Glaube an Allah (t) beim Menschen bewirkt, und zwar in seinem Verhalten gegenüber seinen Eltern. Dieses Verhalten kommt im Koran in seinem Wichtigkeitsgrad direkt nach dem Verhalten gegenüber Allah (t) und Seinem Gesandten. Während der Schwangerschaft ist der gesamte Körper der Mutter auf das Wachstum des ungeborenen Kindes eingestellt, und alle Kräfte konzentrieren sich auf den Schutz dieses Wesens. Alles wird dem Fötus zur Verfügung gestellt, während für die Mutter oft nur Übelkeit, Schmerzen und physisches Unwohlsein übrigbleiben. Auch die Geburt ist bei keinem anderen Lebewesen mit so vielen Schmerzen und Gefahren verbunden. In 31:14 wird das Alter der Entwöhnung mit zwei Jahren angegeben, das heißt nach 24 Monaten.[9] Damit bleibt eine Mindestzeit von sechs Monaten für die Schwangerschaft übrig, nach der das Kind lebensfähig ist. Dies stimmt auch mit den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen überein. Die durchschnittliche Schwangerschaft dauert 280 Tage oder zehnmal so lange wie die Zeit zwischen zwei Menstruationen, und dementsprechend wäre die Zeit bis zur Entwöhnung dann weniger als 24 Monate. Die Höchstdauer der Stillzeit (2 Jahre) stimmt wiederum mit der Zeit überein, die das Kind braucht, um die Milchzähne zu bekommen. Dann ist es nämlich in der Lage feste Nahrung zu kauen und von der Mutter unabhängig zu sein. Obwohl die Kinder sowohl der Mutter als auch dem Vater gehorchen sollen, sind die Rechte der Mutter größer und wichtiger; denn sie muss für ihre Kinder viele Widrigkeiten durchstehen. Ein Mann fragte einmal den Propheten (صلى الله عليه و سلم): „Wer hat das meiste Anrecht darauf, dass ich ihm Güte erweise?“ Der Prophet antwortete: „Deine Mutter.“ Der Mann fragte weiter: „Und wer dann?“ Der Prophet erwiderte (zum zweiten Mal): „Deine Mutter.“ Der Mann fuhr fort: „Und wer dann?“ Der Prophet sagte (zum dritten Mal): „Deine Mutter.“ Der Mann fragte weiter: „Und wer dann?“ Der Prophet erwiderte: „Dein Vater.“ Das Alter der in diesem Vers erwähnten Vollkraft liegt bei den Gelehrten zwischen dem 18. und dem 30. Lebensjahr, und zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr ist ein Mensch im besten Alter. Danach fängt er an, seine heranwachsenden Nachkommen zu betrachten und die neue Generation in Allahs Schutz zu stellen. Nach dem 40. Lebensjahr werden möglicherweise auch seine geistigen Fähigkeiten stärker.[10]
وَالَّذِي قَالَ لِوَالِدَيْهِ أُفٍّ لَّكُمَا أَتَعِدَانِنِي أَنْ أُخْرَجَ وَقَدْ خَلَتِ الْقُرُونُ مِن قَبْلِي وَهُمَا يَسْتَغِيثَانِ اللَّـهَ وَيْلَكَ آمِنْ إِنَّ وَعْدَ اللَّـهِ حَقٌّ فَيَقُولُ مَا هَـٰذَا إِلَّا أَسَاطِيرُ الْأَوَّلِينَ ﴿١٧﴾ أُولَـٰئِكَ الَّذِينَ حَقَّ عَلَيْهِمُ الْقَوْلُ فِي أُمَمٍ قَدْ خَلَتْ مِن قَبْلِهِم مِّنَ الْجِنِّ وَالْإِنسِ ۖ إِنَّهُمْ كَانُوا خَاسِرِينَ ﴿١٨﴾ وَلِكُلٍّ دَرَجَاتٌ مِّمَّا عَمِلُوا ۖ وَلِيُوَفِّيَهُمْ أَعْمَالَهُمْ وَهُمْ لَا يُظْلَمُونَ ﴿١٩﴾ وَيَوْمَ يُعْرَضُ الَّذِينَ كَفَرُوا عَلَى النَّارِ أَذْهَبْتُمْ طَيِّبَاتِكُمْ فِي حَيَاتِكُمُ الدُّنْيَا وَاسْتَمْتَعْتُم بِهَا فَالْيَوْمَ تُجْزَوْنَ عَذَابَ الْهُونِ بِمَا كُنتُمْ تَسْتَكْبِرُونَ فِي الْأَرْضِ بِغَيْرِ الْحَقِّ وَبِمَا كُنتُمْ تَفْسُقُونَ ﴿٢٠﴾
„Und derjenige, der zu seinen Eltern sagt: „Pfui über euch! Verkündet ihr mir, dass ich auferstehen soll, obwohl schon vor mir Geschlechter dahingegangen sind?“ und (der ihnen, wenn) sie beide Allah zu Hilfe rufen (und zu ihm sagen): „Wehe dir, glaube! Denn die Verheißung Allahs ist wahr“, sagt: „Das sind nichts als Fabeln der Alten“ (17), (der gehört zu) jenen, gegen welche der Spruch (der Strafe) fällig wurde, zusammen mit den Scharen, die vor ihnen hingingen von den Jinn und den Menschen. Wahrlich, sie sind die Verlierer gewesen. (18) Und für alle gibt es Rangstufen gemäß dem, was sie getan haben, auf dass Er ihnen ihre Taten voll heimzahle; und kein Unrecht soll ihnen widerfahren. (19) Und an dem Tage, wenn die Ungläubigen dem Feuer ausgesetzt werden, (wird gesprochen): „Ihr habt eure guten Dinge in eurem diesseitigen Leben aufgezehrt, und ihr hattet Genuss daran. Heute nun sollt ihr mit der Strafe der Schmach belohnt werden, weil ihr ohne jegliches Recht auf Erden hochmütig wart und weil ihr (fortwährend) gefrevelt habt.“ (Der edle Koran 46:17-20)
46:17-18 - Als Gegenüberstellung führt der Koran dieses Beispiel eines grausamen und respektlosen Sohnes an, der seine Eltern samt ihrem Glauben schelt. Diese Aussage soll nicht nur den immer wiederkehrenden Konflikt zwischen älterer und jüngerer Generation veranschaulichen, sondern weist auch darauf hin, dass die Übermittlung religiöser Werte die wichtigste Aufgabe der Eltern ist.[11]
46:19 - Wie jedoch aus anderen Abschnitten hervorgeht, beispielsweise aus 28:84, liegt der Lohn für Gutes weit über den Verdienten, und zwar aufgrund der Gnade und unbegrenzten Barmherzigkeit Allahs.[12]
46:20 - Damit haben sie durch ihre Blindheit beim Genießen in ihrem kurzen Erdenleben ein ewiges schönes Leben vergeben. Jetzt werdet ihr dafür entsprechend gedemütigt.
وَاذْكُرْ أَخَا عَادٍ إِذْ أَنذَرَ قَوْمَهُ بِالْأَحْقَافِ وَقَدْ خَلَتِ النُّذُرُ مِن بَيْنِ يَدَيْهِ وَمِنْ خَلْفِهِ أَلَّا تَعْبُدُوا إِلَّا اللَّـهَ إِنِّي أَخَافُ عَلَيْكُمْ عَذَابَ يَوْمٍ عَظِيمٍ ﴿٢١﴾ قَالُوا أَجِئْتَنَا لِتَأْفِكَنَا عَنْ آلِهَتِنَا فَأْتِنَا بِمَا تَعِدُنَا إِن كُنتَ مِنَ الصَّادِقِينَ ﴿٢٢﴾ قَالَ إِنَّمَا الْعِلْمُ عِندَ اللَّـهِ وَأُبَلِّغُكُم مَّا أُرْسِلْتُ بِهِ وَلَـٰكِنِّي أَرَاكُمْ قَوْمًا تَجْهَلُونَ ﴿٢٣﴾ فَلَمَّا رَأَوْهُ عَارِضًا مُّسْتَقْبِلَ أَوْدِيَتِهِمْ قَالُوا هَـٰذَا عَارِضٌ مُّمْطِرُنَا ۚ بَلْ هُوَ مَا اسْتَعْجَلْتُم بِهِ ۖ رِيحٌ فِيهَا عَذَابٌ أَلِيمٌ ﴿٢٤﴾ تُدَمِّرُ كُلَّ شَيْءٍ بِأَمْرِ رَبِّهَا فَأَصْبَحُوا لَا يُرَىٰ إِلَّا مَسَاكِنُهُمْ ۚ كَذَٰلِكَ نَجْزِي الْقَوْمَ الْمُجْرِمِينَ ﴿٢٥﴾
„Und gedenke des Bruders der Ad, als er sein Volk bei den Sanddünen warnte - und Warner sind schon vor ihm gewesen und nach ihm - (und sagte): „Dient Allah allein; denn ich fürchte für euch die Strafe eines großen Tages.“ (21) Sie sagten: „Bist du zu uns gekommen, um uns von unseren Göttern abzuwenden? So bring uns das, was du uns androhst, wenn du einer der Wahrhaftigen bist.“ (22) Er sagte: „Das Wissen (darüber) ist einzig bei Allah. Und ich richte euch nur das aus, womit ich entsandt wurde; jedoch ich sehe, ihr seid ein unwissendes Volk.“ (23) Dann aber, als sie sahen, wie es sich ihren Tälern gleich einer Wolke näherte, sagten sie: „Das ist eine Wolke, die uns Regen geben wird.“ „Nein, es ist vielmehr das, was ihr zu beschleunigen trachtetet - ein Wind, der eine schmerzliche Strafe mitführt. (24) Er wird alles zerstören auf den Befehl seines Herrn.“ Und am Morgen sah man nur noch ihre Wohnungen; so üben Wir Vergeltung am schuldigen Volk.“ (Der edle Koran 46:21-25)
46:21 - Der Warner, der zu den Ad geschickt wurde, war kein Fremder, sondern ein Mann aus ihrer Mitte, so wie es auch beim Propheten Muhammed (صلى الله عليه و سلم) der Fall war.[13] Das Gebiet der Al-Ahqaf (Sanddünen), nach dem diese Sure genannt ist, befindet sich im unbewohnten südwestlichen Teil der Arabischen Halbinsel. Dort wurde der Prophet Hud begraben und sein Grab ist bis heute noch bekannt. Hud warnte einst vor der "Strafe eines großen Tages". Damit ist der Tag der Auferstehung gemeint.[14]
46:22-23 - Es handelt sich hier um eine gefährliche Herausforderung der Ungläubigen, die von ihrem Propheten verlangten, die angedrohte Strafe über sie zu beschleunigen. Sie wussten nicht, dass dies nicht in der Macht eines Propheten lag, und dass die Entscheidung darüber allein in Allahs Hand ist.
46:24-25 - Das Strafgericht über die Ad kam unerwartet. Sie wünschten sich Regen, sahen eine Wolke und freuten sich. Diese bewegte sich auf ihr eigenes Wohngebiet zu und würde ihre Kanäle mit Wasser füllen, so dass ihre Felder grün würden. Aber nein, es war ein furchtbarer Wirbelsturm, der Zerstörung mit sich brachte. Dieser hat den Befehl Allahs durchgeführt und zerstörte alles. Es war nichts mehr zu sehen außer den leeren verwüsteten Wohnungen.[15]
وَلَقَدْ مَكَّنَّاهُمْ فِيمَا إِن مَّكَّنَّاكُمْ فِيهِ وَجَعَلْنَا لَهُمْ سَمْعًا وَأَبْصَارًا وَأَفْئِدَةً فَمَا أَغْنَىٰ عَنْهُمْ سَمْعُهُمْ وَلَا أَبْصَارُهُمْ وَلَا أَفْئِدَتُهُم مِّن شَيْءٍ إِذْ كَانُوا يَجْحَدُونَ بِآيَاتِ اللَّـهِ وَحَاقَ بِهِم مَّا كَانُوا بِهِ يَسْتَهْزِئُونَ ﴿٢٦﴾ وَلَقَدْ أَهْلَكْنَا مَا حَوْلَكُم مِّنَ الْقُرَىٰ وَصَرَّفْنَا الْآيَاتِ لَعَلَّهُمْ يَرْجِعُونَ ﴿٢٧﴾ فَلَوْلَا نَصَرَهُمُ الَّذِينَ اتَّخَذُوا مِن دُونِ اللَّـهِ قُرْبَانًا آلِهَةً ۖ بَلْ ضَلُّوا عَنْهُمْ ۚ وَذَٰلِكَ إِفْكُهُمْ وَمَا كَانُوا يَفْتَرُونَ ﴿٢٨﴾
„Und Wir hatten ihnen Gewalt über das gegeben, worüber Wir euch keine gegeben haben; und Wir hatten ihnen Ohren und Augen und Herzen gegeben. Aber weder ihre Ohren noch ihre Augen noch ihre Herzen nützten ihnen im Geringsten (etwas), da sie die Zeichen Allahs leugneten; und sie wurden von dem erfasst, worüber sie zu spotten pflegten. (26) Und Wir haben bereits Städte rings um euch zerstört; und Wir haben die Zeichen abgewandelt, damit sie sich bekehren mögen. (27) Warum haben ihnen denn nicht jene geholfen, die sie sich statt Allah zu Göttern genommen haben (und die sie Ihm) nahebringen wollten? Nein, sie entschwanden ihnen. Das war ihre Lüge und das, was sie zu erdichten pflegten.“ (Der edle Koran 46:26-28)
46:26 - Allah (t) hat der Ad und ihrer Nachfolgerin, der Semud, mehr Macht und Reichtum gegeben als die vorislamischen Banu Kuraysch in Mekka. Diese Völker hatten - wie alle anderen Menschen - Sinnesorgane, mit denen sie das begreifen, was ihr Schöpfer von ihnen verlangte.[16]
46:27-28 - Die Städte rings um, die Allah (t) vernichtete, waren die der Ad im Süden, der Semud nördlich von Ad, der Saba’ im Jemen, der Madyan auf dem Weg nach Syrien, sowie das Volk Lots, das Homosexualität unter Männern betrieb. Allah (t) erweckte unter ihnen allen Propheten und gab vor ihrer Vernichtung Warnungen und reichlich Fristen, damit sie Nachdenken und ihre Frevelhaftigkeit beenden. Worauf warten also die Götzendiener in Mekka; denn es kann sie nur das gleiche Schicksal treffen!
وَإِذْ صَرَفْنَا إِلَيْكَ نَفَرًا مِّنَ الْجِنِّ يَسْتَمِعُونَ الْقُرْآنَ فَلَمَّا حَضَرُوهُ قَالُوا أَنصِتُوا ۖ فَلَمَّا قُضِيَ وَلَّوْا إِلَىٰ قَوْمِهِم مُّنذِرِينَ ﴿٢٩﴾ قَالُوا يَا قَوْمَنَا إِنَّا سَمِعْنَا كِتَابًا أُنزِلَ مِن بَعْدِ مُوسَىٰ مُصَدِّقًا لِّمَا بَيْنَ يَدَيْهِ يَهْدِي إِلَى الْحَقِّ وَإِلَىٰ طَرِيقٍ مُّسْتَقِيمٍ ﴿٣٠﴾ يَا قَوْمَنَا أَجِيبُوا دَاعِيَ اللَّـهِ وَآمِنُوا بِهِ يَغْفِرْ لَكُم مِّن ذُنُوبِكُمْ وَيُجِرْكُم مِّنْ عَذَابٍ أَلِيمٍ ﴿٣١﴾ وَمَن لَّا يُجِبْ دَاعِيَ اللَّـهِ فَلَيْسَ بِمُعْجِزٍ فِي الْأَرْضِ وَلَيْسَ لَهُ مِن دُونِهِ أَوْلِيَاءُ ۚ أُولَـٰئِكَ فِي ضَلَالٍ مُّبِينٍ ﴿٣٢﴾
„Und da wandten Wir dir eine Schar Jinn zu, die den Koran vernehmen konnten; und als sie bei ihm zugegen waren, sprachen sie: „Hört zu!“ - und als er zu Ende war, kehrten sie zu ihrem Volk zurück (und) warnten (es). (29) Sie sprachen: „O unser Volk, wir haben ein Buch gehört, das nach Moses herabgesandt worden ist (und) welches das bestätigt, was schon vor ihm da gewesen ist; es leitet zur Wahrheit und zum geraden Weg. (30) O unser Volk, hört auf Allahs Rufer und glaubt an Ihn. Er wird euch eure Sünden vergeben und euch vor qualvoller Strafe schützen. (31) Und der, der nicht auf Allahs Rufer hört, kann (Ihm) nicht auf Erden entrinnen, noch kann er Beschützer außer Ihm haben. Solche befinden sich in einem offenkundigen Irrtum.“ (Der edle Koran 46:29-32)
46:29-30 - Aus diesen und ähnlichen Texten des Koran wie auch aus der Sunna des Propheten (صلى الله عليه و سلم) gewinnen wir Kenntnis von den Jinn, die mit den Menschen diese Erde bewohnen und gleichzeitig erleben, was auf ihr geschieht. Hier nehmen die Jinn Kenntnis von der Offenbarung und bestätigen, dass diese wie frühere Botschaften zur Wahrheit und zum geraden Weg leitet. Das hier erwähnte Ereignis fand in der Oase An-Naḫla statt, als der Prophet (صلى الله عليه و سلم) auf dem Weg zwischen Mekka und Taif war.[17] Nach den überlieferten Hadisen muss das Zuhören der Jinn mehr als einmal geschehen sein.[18]
46:31-32 - Dieser Abschnitt mit den Worten "O unser Volk, hört auf Allahs Rufer und glaubt an Ihn." zeigt deutlich den universalen Charakter der Botschaft des Islam, und dass Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, sowohl zu allen Menschen als auch zu den Jinn entsandt wurde. Es wird in der Sira berichtet, dass verschiedene Abgesandte der Jinn den Propheten (صلى الله عليه و سلم) besucht haben.[19]
أَوَلَمْ يَرَوْا أَنَّ اللَّـهَ الَّذِي خَلَقَ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضَ وَلَمْ يَعْيَ بِخَلْقِهِنَّ بِقَادِرٍ عَلَىٰ أَن يُحْيِيَ الْمَوْتَىٰ ۚ بَلَىٰ إِنَّهُ عَلَىٰ كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ ﴿٣٣﴾ وَيَوْمَ يُعْرَضُ الَّذِينَ كَفَرُوا عَلَى النَّارِ أَلَيْسَ هَـٰذَا بِالْحَقِّ ۖ قَالُوا بَلَىٰ وَرَبِّنَا ۚ قَالَ فَذُوقُوا الْعَذَابَ بِمَا كُنتُمْ تَكْفُرُونَ ﴿٣٤﴾ فَاصْبِرْ كَمَا صَبَرَ أُولُو الْعَزْمِ مِنَ الرُّسُلِ وَلَا تَسْتَعْجِل لَّهُمْ ۚ كَأَنَّهُمْ يَوْمَ يَرَوْنَ مَا يُوعَدُونَ لَمْ يَلْبَثُوا إِلَّا سَاعَةً مِّن نَّهَارٍ ۚ بَلَاغٌ ۚ فَهَلْ يُهْلَكُ إِلَّا الْقَوْمُ الْفَاسِقُونَ ﴿٣٥﴾
„Haben sie nicht gesehen, dass Allah, Der die Himmel und die Erde erschuf und bei ihrer Erschaffung nicht müde wurde, auch vermag, die Toten lebendig zu machen? Wahrlich, Er hat Macht über alle Dinge. (33) Und an dem Tage, an dem die Ungläubigen dem Feuer ausgesetzt werden, (heißt es): „Ist dies nicht die Wahrheit?“ Sie werden sagen: „Doch, bei unserem Herrn.“ Er spricht dann: „So kostet nun die Strafe dafür, dass ihr ungläubig wart.“ (34) So gedulde dich denn, wie es die Gesandten taten, die geduldig waren, und überhaste dich nicht ihretwegen. An dem Tage, an dem sie das schauen, was ihnen angedroht wird, wird es ihnen vorkommen, als hätten sie nur eine Stunde eines Tages (im Grab) verweilt. (Dies ist) eine Ermahnung! So soll niemand anders als das frevelnde Volk vertilgt werden!“ (Der edle Koran 46:33-35)
46:33 - Die heidnischen Mekkaner sind hier gemeint, die die Lehre von der Auferstehung ablehnten.[20]
46:34 - D.h., heute müssen sie die Wahrheit erkennen, die sie geleugnet haben.
46:35 -Zu diesem eindrucksvollen Schluss dieser schönen Sure wird die Anweisung an unseren Propheten Muhammed (صلى الله عليه و سلم) gerichtet, der so viel Spott und Verfolgung von seinem Volk ertragen musste. An dieser Stelle wäre es angebracht, etwas von seinem Leiden und von seinem gütigen Verhalten zu erfahren: Einmal wurde er so gequält und von Kindern und Herzlosen mit Steinen so heftig beworfen, dass er mit blutenden Beinen den langen Weg nach Mekka zurücklegen musste. Dann tat er nichts anderes als sich mit einem Bittgebet an seinen barmherzigen Herrn zu wenden und Ihn um Vergebung für sein Volk zu bitten.[21]
Alles Lob gebührt Allah, Dem Herrn der Welten.
[1] s.u. "Alif"
[2] vgl. 6:73; 10:5-6; 14:19; 15:85; 16:3; 21:16-18; 23:115; 29:44; 30:8; 45:22
[3] vgl. 35:14 / Tafsīr Az-Zamaḫšaryy / Gätje, Helmut: Koran und Koranexegese, Zürich, Stuttgart 1971 / vgl. ferner 5:119; 34:40-41; 41:20-23
[4] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 21:3; 37:12-15; 74:24
[5] 5. Buch Moses 18, 15 und 18
[6] Der Koran, Übersetzung von Max Henning, überarbeitet von Murad Wilfried Hofmann, Istanbul 1998.
[7] vgl. 2:42; 42:52
[8] vgl. 2:38; ferner den Titel: "Was ist Islam?", Islamische Bibliothek
[9] vgl. 2:233
[10] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 24:31; 29:8; 29:7; 31:14
[11] vgl. 41:25
[12] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 3:132
[13] vgl. 89:11
[14] vgl. 2:255; 7:65
[15] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 7:65-72; 11:50-60; 23:31-41; 26:123-140; 29:40; 41:15-15; 69:6-8