ANTWORT AUF JENE, DIE DIE ÜBERLIEFERUNGEN ÜBER MAHDI LEUGNEN

21-07-2020

Jene, die die Überlieferungen über Mahdi leugnen

Es wurde bereits eine Menge an authentischen Überlieferungen dargelegt, die hinreichend belegen, dass Mahdi am Ende der Zeit als ein gerechter Anführer erscheinen wird. Zudem wurden sowohl Aussagen von Gelehrten zitiert als auch ihre Werke bezüglich Mahdi erwähnt. 

Es gibt jedoch eine Gruppe von zeitgenössischen Autoren, die das Erscheinen von Mahdi leugnen und die diesbezüglichen Überlieferungen widersprüchlich und nichtig ansehen. Sie vertreten die Meinung, der Mahdi sei eine Sage, die seitens der Schiiten erfunden wurde und anschließend in den Werken der Ahlu Sunna eingeflossen ist. Einige dieser Autoren sind von der Tatsache beeinflusst, dass der Historiker Ibn Chaldun die Überlieferungen bezüglich Mahdi für schwach erklärt, obwohl dies nicht sein Metier ist und er auch nicht in dem Maße Vorreiter ist, dass seine Aussagen hinsichtlich des Urteils, ob ein Hadith authentisch oder schwach ist, einwandfrei akzeptiert und angenommen werden könnte. Dennoch sagte er dies, nachdem er einige Überlieferungen über Mahdi aufgelistet und viele Überlieferungsketten kritisiert hatte. Unter den von ihm erwähnten Überlieferungen sind einige, die die Gelehrten über Mahdi und sein Erscheinen am Ende der Zeit überlieferten und sie sind nicht frei von Kritik außer einige wenige davon. D.h. seine Aussage übermittelt, dass es wenige Hadise gibt, die frei von Mängeln sind.[1]

Und Wir sagen: Wenn auch nur ein Hadith authentisch ist, so würde dies reichen, um die Angelegenheit von Mahdi zu beweisen. Dabei sind die authentischen Überlieferungen sogar mutawatir!

Schaych Ahmad Shaker gibt als Antwort auf die Ausführungen Ibn Chalduns: „Ibn Chaldun hat die Regel der Hadith-Gelehrten, dass das Scharh dem Ta’dil vorrangig ist, nicht beachtet. Hätte er sich die Ausführungen und das Wissen der Gelehrten angeschaut, dann hätte er das, was er gesagt hat, nicht gesagt. Auch ist es möglich, dass er ihre Aussagen gelesen und verstanden hat, die Überlieferungen jedoch für schwach erklären wollte aufgrund der derzeitigen politischen Situation.“[2]

Dann zeigt er, dass die Ausführungen von Ibn Chaldun über Mahdi voll von Fehlern hinsichtlich den Namen der Männer (Überlieferer) und Übertragung der Gründe sind und sagte, dass diese Fehler auch von den Schreibern oder den Korrektoren sein könnten; und Allah weiß es am besten. 

Im Folgenden wird die Ausführung von Schaych Muhammad Rashid Ridha über Mahdi vorgestellt; welche ein Modell für die Leugner und Ablehner ist. 

- „Die Widersprüche der Hadise über Mahdi sind starke und klare Widersprüche, wobei die Vermittlung zwischen ihnen schwierig ist. Die Leugner und Ablehner dieser Hadise sind viele und die Zwielichtigkeit darüber ist deutlich. Deshalb haben Buchari und Muslim keine dieser Überlieferungen in ihren Sahih-Büchern erwähnt. Sie (die Überlieferungen) waren eine Erregung des Bösen und der Versuchung unter den islamischen Völkern.“[3]

- „Die bekannteste Überlieferung über seinen Namen und den Namen seines Vaters bei den Sunniten ist, dass er Muhammad Ibn Abdullah heißt und in einer anderen Ahmad Ibn Abdullah. Die Schiiten sind sich einig, dass er Muhammad Ibn al-Hasan al-Askari heißt, welcher der elfte und zwölfte ihrer unfehlbaren Imame ist und werden al-Huddscha, al-Qa‘im, al-Muntathar genannt. Die Kisaniya (eine Gruppierung der Rafidha) behaupten, dass Mahdi den Namen Muhammad Ibn al-Hanafiya tragen wird und dass er schon am Leben sei und in den Berg Radhwa verweilt.[4]

Bekannt über seine Abstammung ist, dass er Alawi Fatimi von den Nachkommen Hasans ist und in einigen Überlieferungen von den Nachkommen Huseins und dies entspricht der Ansicht der Schiia-Imamiyya. Auch gibt es Hadise, die besagen, dass er von den Nachkommen Abbas sei.“[5]

- Es werden einige Israiliyyat erwähnt, welche Zugang in den Hadith-Werken gefunden haben: „So haben viele der extremen Alawiten, Abbasiden und Perser eine große Rolle im Erfinden von Überlieferungen über Mahdi gespielt. Und jede Gruppierung behauptet, dass er von ihnen ist. Die Juden und die Perser setzten dies in Umlauf und verbreiteten diese Überlieferungen, um die Muslime zu betäuben, damit sie sich auf den Mahdi verlassen, auf ihn warten bis Allah ihn entsendet, die Muslime stärkt und die Gerechtigkeit walten lässt.“[6]

Auf die Ausführungen von Schaych Rashid Ridha ist damit zu antworten, dass die Überlieferungen über das Erscheinen von Mahdi alle authentisch und mutawatir ma’nawi sind, wie bereits eingehend erläutert wurde. 

Zu der Behauptung, dass Buchari und Muslim diese Überlieferungen nicht aufgenommen haben, wird gesagt; die gesamte Sunna wurde nicht nur in den zwei Sahih-Werken aufgezeichnet. Vielmehr wurden viele authentische Überlieferungen in anderen Werken wie den Sunan-, Musnad-Büchern, Lexika und weiteren Hadith-Diwanen erwähnt. 

Ibn Kathir sagte: „Buchari und Muslim haben nicht alle Überlieferungen erwähnt, die authentisch sind. So haben sie beispielsweise Überlieferungen für authentisch erklärt, die sie aber selbst nicht in ihren Sahih-Werken erwähnen. Tirmidhi und andere zitieren von den Überlieferungen Buchari, die Buchari für authentisch erklärte jedoch nicht in seinem Werk aufgenommen hat, die aber in anderen Sunan-Werke und weitere Werken zu finden sind.“[7]

Was die Behauptung angeht, dass sogenannte Israiliyyat in die Hadise gemischt wurden und dass einige Hadise von Schiiten und anderen Fanatikern erfunden wurden, ist nicht korrekt. Die Gelehrten der Hadith-Wissenschaft haben die authentischen von den erfundenen Überlieferungen unterschieden und aufgezeigt. Sie verfassten Werke über die schwachen Überlieferungen und stellten genaue Regeln auf, wie zu entscheiden ist, inwieweit ein Hadis vom Überlieferer angenommen werden kann oder nicht. Dadurch wurden nicht authentische Hadise aufgedeckt und bekannt gegeben. Somit schützte Allah die Sunna vor den Frevlern und Verzerren. 

Wenn es jedoch erfundene Überlieferungen gibt, die von den fanatischen Anhängern einiger Gruppierungen gesetzt wurden, dann ist das noch lange kein Anlass dafür, die authentischen Überlieferungen abzulehnen. In den authentischen Überlieferungen wurden nämlich seine Beschreibung, sein Name und der seines Vaters genannt. Falls eine Person behauptet Mahdi zu sein, aber nicht von den authentischen Hadisen und dessen Inhalten gestützt wird, dann darf das nicht dazu führen Mahdi trotz der authentischen Überlieferungen zu leugnen. 

Des Weiteren bedarf es der wahre Mahdi nicht, dass zu ihm aufgerufen wird. Vielmehr wird Allah ihn erscheinen lassen und die Menschen werden ihn anhand seiner Merkmale erkennen. Die Behauptung des Widerspruchs kam wohl durch die erfundenen, falschen Überlieferungen. Die authentischen Überlieferungen jedoch beinhalten keinen Widerspruch, Allah sei alles Lob und Dank. Die Abweichungen zwischen Schiiten und Ahlu Sunna sind nicht zu berücksichtigen, es ist nur nach dem Koran und der authentischen Sunna zu richten und zu urteilen. Die schiitischen Märchen und Sagen bilden keine Grundlage, um darauf gestützt die Überlieferungen des Propheten (صلى الله عليه و سلم) abzulehnen. 

Der Gelehrte Ibn Qayyim sagte in seinen Ausführungen über Mahdi: „Die sog. Rafidha Imamiyya haben eine vierte Meinung, nämlich dass Mahdi den Namen Muhammad Ibn al-Hasan al-Askari al-Muntadhar trägt und von den Nachkommen Husein Ibn Ali abstammt, nicht Hasan. Er sei am Leben, jedoch versteckt. Er soll als kleines Kind vor mehr als 500 Jahren in ein unterirdisches Gewölbe in Samurra untergetaucht sein. Danach sah ihn niemand mehr und nichts wurde über ihn berichtet. Und sie warten jeden Tag auf ihn, stehen mit einem Pferd am Eingang des unterirdischen Gewölbes und rufen: „Komm raus, unser König! Komm raus, unser König!“ Dann kehren sie unverrichteter Dinge und enttäuscht zurück. Dies pflegen sie zu tun.“[8]

 

Der Hadis: „(…) es gibt keinen Mahdi außer Isa Ibn Maryam.“

Einige Leugner und Ablehner der Überlieferungen bezüglich Mahdi argumentieren und begründen ihre Ablehnung der Überlieferungen mit folgendem Hadith; Anas Ibn Malik (Rh.a) berichtete vom Propheten (صلى الله عليه و سلم):

„Die Angelegenheit wird nur härter und das Diesseits flüchtet immer weiter. Die Menschen werden immer geiziger, die Stunde tritt nur bei den schlimmsten Menschen ein, und es gibt keinen Mahdi außer Isa Ibn Maryam.“ (Sunan Ibn Madje; 2/1340-1341, Mustadrak al-Hakim; 4/441-442) 

Die Antwort darauf ist, dass dieser Hadith schwach ist. Es geht hierbei um Muhammad Ibn Khalid al-Dschundi. 

Ath-Thahbi sagte über ihn: „Al-Azdi sagte: "Munkar Hadith!" (es wird von ihm keine Überlieferung angenommen)! Abu Abdullah al-Hakim sagte: "Unbekannt." Ich (ath-Thahbi) sage: „Der Hadith, den er überliefert "Es gibt keinen Mahdi außer Isa Ibn Maryam" ist ein chabar munkar, überliefert von Ibn Madje.“[9]

Schaych al-Islam Ibn Taimiyya sagt: „Dieser Hadis, auf den sich Abu Muhammad Ibn al-Walid al-Baghdadi und andere stützten, ist schwach. Auf diesen Hadis kann man sich nicht stützen. Überliefert hat ihn lbn Madje von Yunus von Schafii und Schafii überlieferte ihn von einem Mann aus dem Jemen, der Muhammad Ibn Khalid al-Dschundi genannt wird. Dieser gehört zu denjenigen, auf die man nicht seine Argumente stützt und dieser ist nicht in Musnad Schafii. Es wurde gesagt: „Schafii hat ihn nicht von al-Dschundi gehört und Yunus hat ihn nicht von Schafii gehört!“[10]

Al-Hafith Ibn Hadschar sagte: „Nicht bekannt.“[11]

Al-Hafith Ibn Kathir ist aber anderer Meinung: „Dies ist ein bekannter Hadis mit dem Überlieferer Muhammad Ibn Khalid al-Dschundi as-San’ani al-Mu’athin, einer der Lehrer Schafiis, von dem weitere überliefert haben.“ Er ist nicht unbekannt, wie al-Hakim behauptete. Vielmehr wird von Ibn Ma’in berichtet, dass er ihn für zuverlässig erklärte. Jedoch berichteten einige Überlieferer diesen Hadis von ihm von Aban Ibn Abu Ayyash von Hasan al-Basri mursal (der Überliefere zwischen dem Tabi’i und dem Propheten fehlt, sodass es ebenfalls ein Tabi’i oder ein Gefährte sein kann). 

Unser Gelehrter erwähnte in at-Tahthib[12] von einigen, dass er Schafii im Traum sah, der sagte: „Ali Yunus Ibn Abd al-A’la as-Sadafi hat über mich gelogen. Dieser Hadis ist nicht von mir.“ 

Ich sagte: „Yunus Ibn Abd al-A’la as-Sadafi gehört zu den Zuverlässigen, er ist nicht aufgrund eines Traums zu kritisieren oder zu verunglimpfen.“ 

Dieser Hadis weicht auf den ersten Blick von den erwähnten Überlieferungen ab, bezogen auf den Beleg Mahdi, der nicht Isa Ibn Maryam (a.s) ist, entweder bevor er vom Himmel herabsteigt – was wahrscheinlicher ist und Allah weiß am besten – oder danach. Beim näheren Hinsehen ist beides möglich, aber vielmehr ist gemeint, dass der tatsächliche Mahdi Isa Ibn Maryam (a.s) sein könnte, was aber nicht heißt, dass auch ein anderer ein Mahdi sein kann, Allah weiß es am besten.[13]

Abu Abdullah al-Qurtubi sagte: „Der Ausspruch des Propheten saw. ´Es gib keinen Mahdi außer Isa´ könnte auch meinen, dass es keinen perfekten unfehlbaren Mahdi außer Isa geben wird. So sind die Hadise zusammen zu verstehen und die Widersprüche aufgehoben.“[14]

Auch wenn man von der Authentizität des Hadises ausgeht, so kann er gegenüber den vielen authentischen Hadisen, die vom Mahdi handeln, nicht standhalten. Diese sind von der Überlieferungskette her authentischer als dieser Hadis, über dessen Authentizität gestritten wird und Allah weiß es am besten.

 

[1] Muqaddimat Tarich Ibn Chaldun, 1. Band (S:574)

[2] Aus dem Kommentar von Ahmad Shaker bzgl. Musnad Imam Ahmad (5/197-198)

[3] Tafsir al-Manar (9/499)

[4] Tafsir al-Manar (9/501)

[5] Tafsir al-Manar (9/502)

[6] Siehe Tafsir al-Manar (9/501-504)

[7] Al-Ba´ith al-Hathith/Scharh Ichtisar ´Ulum al-Hadith li-ibn Kathir (S.25)

[8] Al-Manar al-Munif (S.152-153)

[9] Mizan al-I´tidal (3/535)

[10] Minhadsch as-Sunna an-Nabawiyya (4/211)

[11] Taqrib at-Tahthib (2/157)

[12] Tahthib al-Kamal fi Asma´ ar-Ridschal (3/1193-1194)

[13] An –Nihaya/al-Fitan wa-l-Malahim (1/32)

[14] At-Tathkira fi-Ahwal al-Mawta wa-umur al-Akhira (S:617)


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