AUF DEN SPUREN DES URCHRISTENTUMS

20-08-2017

AUF DEN SPUREN DES URCHRISTENTUMS

Nietzsche hatte es richtig erkannt: Nicht Jesus (a.s.), sondern Paulus war der „Erfinder der Christlichkeit“. Paulus von Tarsus hieß zuvor „Saulus“, war Jude und verfolgte die Anhänger Jesu mit aller Härte. Auf seiner Reise nach Damaskus, um die Mitglieder der dortigen urchristlichen Gemeinde zu verhaften, hatte er ein wundersames Erlebnis, das zu seiner angeblichen Bekehrung führte. Doch es liegt die Vermutung nahe, dass diese Geschichte von Paulus selbst erfunden wurde, weil er erkannt hatte, dass er das Christentum nur wirksam bekämpfen konnte, wenn er seine Bekehrung vortäuschte, das Vertrauen der anderen Gemeindemitglieder erwarb und dann die Lehre von innen heraus durch Vermischung mit unchristlichen, heidnischen Elementen untergrub. Zu offensichtlich sind die Parallelen des paulinischen Christentums mit denen des Mithraskultes, der in Tarsus, der Heimatstadt des Paulus, einen Sitz hatte – und zwar schon in vorchristlicher Zeit.

Mithras war der Sohn Gottes

  • Mithras wurde am 25. Dezember in einer Grotte geboren.
  • Mithras kam vom Himmel und wurde als Mensch geboren, um die Sünden der Menschheit auf sich zu nehmen.
  • Mithras wurde geopfert, um die Menschheit zu erlösen.
  • Der heilige Tag des Mithraskults war der Sonntag.
  • Mithras wurde begraben und ist von den Toten auferstanden und zum Himmel aufgefahren.
  • Die Taufe im Blut des Stiers (Taurobolium) – die ersten Taufen „gewaschen im Blut des Lammes“ – wurden später mit Wasser durchgeführt (durch den christlichen Autor Tertullian schriftlich festgehalten).
  • Mithras wurde „Lamm Gottes“ genannt.
  • Mithras war der „Gute Hirte“.
  • Mithras wurde „das Licht“ und „die Wahrheit“ genannt.
  • Mithras war bekannt als „Retter“.
  • Das Abendmahl wurde im Mithraskult mit Wasser und Brot gefeiert oder mit Brot und Wein, als Symbol des Fleisches und Blutes des heiligen Stiers.

Paulus und seine Nachfolger haben den Mithraskult nahezu eins zu eins übernommen und auf Jesus übertragen. Dieser Kult war bis zum Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. im Römischen Reich weit verbreitet. Dann wurde er, wie auch die anderen heidnischen Kulte, vom römischen Staat verboten und durch das paulinische Christentum ersetzt. Der römische Staat (die Kaiser) hatte das paulinische Christentum unterstützt und es per Gesetz als einzige erlaubte Religion allen römischen Bürgern aufgezwungen.

Der historische Jesus hat existiert. Den göttlichen Jesus, der vom Himmel zur Erde herabkam, um als Mensch geboren zu werden, zu leiden, zu sterben und in den Himmel zurückzukehren, hat es in Wirklichkeit niemals gegeben. Er existiert nur als Phantombild in der christlichen Denkweise, die von den griechischen und römischen Heiden übernommen wurde.

Die Theologie des Paulus ist weit entfernt vom Glauben der Urapostel und der Lehre Jesu, aber die katholische Kirchengeschichtsschreibung hat versucht, den Antagonismus und den Streit zwischen Paulus und den Judenchristen zu bagatellisieren, indem behauptet wurde, es hätte sich nur um die Beschneidung gehandelt. Dieses Problem wäre jedoch von der Ältestenschaft in Jerusalem gelöst worden, und es wurde gesagt: „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, sondern der, dessen Herz beschnitten ist.“

Die Wahrheit ist jedoch, dass die beiden Parteien völlig entgegengesetzte Glaubensfundamente hatten, die nicht miteinander vereinbar waren. Die Partei von Jakobus dem Gerechten und Petrus glaubte an die absolute Einheit Gottes, an Jesus als Menschen und daran, dass man die ewige Seligkeit durch das Halten der Gebote erlangen kann. Die Partei von Paulus dagegen glaubte an die Fleischwerdung Gottes in Jesus und die Erlösung durch seinen Tod und seine Auferstehung.

Das Neue Testament der Bibel, wie wir es heute kennen, wurde von den Katholiken, den Anhängern des Paulus, zusammengestellt, weshalb nur die Schriften darin vertreten sind, die seine Linie unterstützen.

Paulus hat selbst zugegeben, dass er Schwierigkeiten hatte, das mosaische Gesetz zu halten, und es anscheinend widerstrebte (siehe Römer 7:14-19). Dann löste er sich von diesem Gesetz und schaffte es für seine Anhänger ab (siehe Galater 3:13). Für ihn genügte jetzt der Glaube an seinen Erlöser Jesus Christus, um das ewige Heil zu erlangen. Man kann sagen, dass Paulus eine Synthese aus Judentum und heidnischen Religionen gepredigt und damit eine neue Religion gegründet hat – ein stark hellenisiertes Christentum. Der mystische Jesus des paulinischen Christentums ist mit dem historischen Jesus nicht identisch, aber die Verteidiger der christlichen Dogmen behaupten das Gegenteil.

Die Jerusalemer Urkirche unter Führung der monotheistischen Judenchristen endete nach der Zerschlagung des jüdischen Aufstands unter der Führung von Bar-Kochba und der Zerstörung Jerusalems durch die römische Armee im Jahr 135. Danach vertrieb der römische Kaiser Hadrian alle Beschnittenen aus Jerusalem; das Betreten der Stadt wurde ihnen unter Todesstrafe verboten. Von da an wurde die Stadt von Heiden bewohnt. Davon betroffen waren nicht nur die Juden, sondern auch alle beschnittenen Christen. Ein großer Teil von ihnen siedelte sich im Ostjordanland und in Syrien an und blieb dort eine Minderheit. Nach der Vertreibung der Christen der Jerusalemer Urgemeinde wurde ihre Stelle von Paulus-Christen (Heidenchristen) übernommen, die die dortige Kirche weiterführten, jedoch nach ihrem eigenen Glauben.

Das Kuriose bei der Christenheit ist, dass sie den Monotheismus seit fast 2000 Jahren bekämpft hat. Sie beharrt immer auf dem Zwei- und Dreigötter-Glauben, den sie von den Heiden übernommen hat – von den Griechen, Ägyptern und Römern –, aber sie lehnt es ab, dies zuzugeben. Wenn Christen mit Juden oder Muslimen zu tun haben, sagen sie ihnen, dass sie auch Monotheisten sind, weil die Christenheit im Laufe ihrer Geschichte versucht hat, den Monotheismus und den Trinitätsglauben unter einen Hut zu bringen, oft mit akrobatischen Interpretationen. Doch bis heute ist es ihr nicht gelungen, das oben genannte theologische Problem zu lösen. Es ist den christlichen Theologen auch heute nicht richtig gelungen, die Gegensätze zwischen den Lehren von Jesus und Paulus in Einklang zu bringen.

Für die Kirche gilt auch heute noch: Alle Schriften und Bücher, die die Kreuzigung Jesu und seine Göttlichkeit leugnen, werden als ketzerisch oder als Fälschung bezeichnet, einschließlich des Korans. Es ist für die christliche Kirche unmöglich, ein Buch zu akzeptieren, das den monotheistischen Glauben unterstützt, da sie das monotheistische Christentum (Arianismus und andere Strömungen) mit Hilfe des römischen Staates verboten hat – und zwar seit der Regierungszeit von Kaiser Theodosius I. (also seit mehr als 16 Jahrhunderten).

Die Textgeschichte lehrt uns, dass die Evangelien absichtlich geändert wurden, besonders in der frühen Zeit, da sie fast ein Jahrhundert lang nicht als heilig und unantastbar galten. Man strich und setzte zu, paraphrasierte und erging sich in der Ausmalung von Details. Man erzählte mehr nach, als dass man konkrete Kopien verfasste. Bis etwa 200 n. Chr. wurden die Evangelien nach Bedarf und Geschmack bearbeitet, und auch spätere Abschreiber veränderten sie noch, fügten neue Wunder hinzu oder steigerten die vorhandenen. Erst um die Wende zum 5. Jahrhundert galt das Neue Testament als unfehlbar, nach der Fertigstellung der Vulgata durch Hieronymus.

Heute existiert nur noch der paulinische Zweig des Christentums mit all seinen Varianten. Der andere Zweig existiert nicht mehr, weil er im Islam aufgegangen ist. Die monotheistischen Christen haben Muhammad (a.s.) als ihren erwarteten Propheten angesehen und sind ihm gefolgt.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass diejenigen, die den Unterschied zwischen diesen beiden verschiedenen Christengruppen nicht kennen, unter dem Wort „Christen“ in den Übersetzungen des Korans allgemein die heutigen Paulus-Christen verstehen. Doch das ist nicht so gemeint. Der Koran verwendet das gleiche Wort – „Nassara“ – für beide Christengruppen, jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung. Man kann nur aus dem Kontext erkennen, welche Christen gemeint sind. Die monotheistische Gruppe wird im Koran als „Gläubige“ bezeichnet, die andere als „Kuffar“ (d. h. diejenigen, die die Wahrheit verdecken).

Jesus glaubte an den einzigen Gott und forderte seine Zuhörer auf, das Gleiche zu tun.

Im Gegensatz zu Paulus lehrte er, dass das ewige Paradies durch das Halten der Gebote Gottes zu erreichen sei. Hier ein Beispiel:

Markus, der früheste der vier Evangelisten, schreibt:
„Als er sich auf den Weg machte, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: 'Guter Meister! Was muss ich tun, dass ich ewiges Leben erlange?'
Jesus antwortete ihm: 'Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. Du kennst die Gebote…'“ (Markus 10:17-19).

Bei Matthäus steht dieses Gespräch in leicht abgewandelter Form:
„Und siehe, da trat einer hinzu und sagte zu ihm: 'Meister! Was muss ich Gutes tun, dass ich ewiges Leben erlange?'
Er sprach zu ihm: 'Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute [Gott]. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote!'“ (Matthäus 19:16-17).

Hier betont Jesus außerdem, dass er keine Göttlichkeit besitzt und dass Gott nur einer ist.

Jakobus der Gerechte war laut Bibel der Bruder von Jesus und einer seiner Jünger. Er war zugleich der Leiter der Urgemeinde in Jerusalem und ein gesetzestreuer Mensch. Der Historiker Eusebius beschreibt ihn als den ersten Bischof von Jerusalem. Jakobus der Gerechte war ein heiliger Mann von Geburt an, er trank keinen Wein und keine berauschenden Getränke, aß kein Fleisch, rasierte nie seine Haare (Eusebius, Seite 59). Er trug Priesterkleidung aus Leinen und durfte allein das Heiligtum des Tempels betreten. Er flehte so oft auf den Knien um Vergebung für das Volk, dass seine Knie hart wurden wie die eines Kamels. Dies alles waren Eigenschaften der Nazaräer, die sich ganz Jahwe (Gott) weihten und die strengsten Anhänger des Gesetzes waren (4. Mose 6:1-5). Er lehrte das Evangelium so gut, dass sogar einige aus der jüdischen Regierungsschicht den Glauben annahmen, dass Jesus der Messias war.

Jakobus schreibt:
„Denn wer das ganze Gesetz erfüllt, aber in einem einzigen Punkt fehlt, der hat sich am ganzen schuldig gemacht.“ (Jakobus 2:10).
„Ihr seht also, dass der Mensch durch Werke gerecht wird und nicht durch Glauben allein.“ (Jakobus 2:24).

Paulus dagegen schreibt:
„Denn wir sind überzeugt, dass der Mensch durch Glauben gerecht werde, ohne Zutun von Werken des Gesetzes.“ (Römer 3:28).

Der deutsche Reformator Martin Luther protestierte gegen die Aufnahme des Jakobusbriefs in den Kanon des Neuen Testaments der Bibel. Auch andere protestantische Theologen lehnten diesen Brief ab, da ihrer Meinung nach der Jakobusbrief zu sehr die Werke betont, was den Lehren des Paulus widerspricht.

Die ersten Mitglieder der Urgemeinde von Jerusalem waren alle Judenchristen (Judaisten) und strenge Monotheisten. Sie folgten der Lehre der alten Propheten und Jesu. Sie waren gottergebene Menschen. Der Glaube dieser Urchristen und der Muslime ist fast identisch. Der Hauptunterschied ist, dass die Urchristen auf die Ankunft des Weltpropheten Muhammad gewartet haben, während die heutigen Muslime ihm folgen.

Paulus predigte nicht die Religion von Abraham und Mose, sondern eine Mischung aus Judentum und dem Glauben der Griechen seiner Zeit. Die Doktrin von Paulus wurde von den Juden abgelehnt, aber von den heidnischen Griechen und Römern akzeptiert, wofür es viele historische Beweise gibt.

Das Dilemma der heutigen Christen ist, dass sie der Lehre des Paulus folgen, die der Lehre Jesu erheblich widerspricht, und dennoch überzeugt sind, dem Weg Jesu zu folgen. Außerdem glauben sie, dass alle Mitglieder der Urgemeinde von Jerusalem den gleichen Glauben wie Paulus hatten, was jedoch nicht der Fall ist. Jesus wich nämlich niemals vom Weg Abrahams und Moses ab.

Die heutigen Christen sind sehr stark auf die Pauluslehre fixiert, weil sie von Kindheit an darauf geprägt wurden. Anders ausgedrückt: Sie sehen nur den fremden Zweig, den Paulus aufgepfropft hat. Die Pfropfstelle sowie der Baumstamm mit den Wurzeln und der ursprüngliche Zweig – das damalige Judenchristentum und der heutige Islam – bleiben unsichtbar.

Das größte Hindernis für die Verständigung zwischen den Monotheisten (Juden und Muslime) und der paulinischen Christenheit ist das von Paulus formulierte Dogma der göttlichen Eigenschaft Jesu und der Erlösung der Menschheit durch seinen Tod und seine Auferstehung. Die Juden und Muslime werden dies bis ans Ende der Welt niemals akzeptieren, weil sie glauben, dass dieses Dogma nicht von Gott ist und es als große Gotteslästerung und einen Rückfall ins Heidentum ansehen (vgl. Kapitel 6.3 und Koran 19:88-92).

Die Institution Kirche will nicht zu den Wurzeln des Urchristentums zurückkehren; sie beharrt auf der Lehre des Paulus. Es ist von ihr nicht zu erwarten, dass sie den monotheistischen Glauben der Nazaräer wieder einführt, den sie seit fast 2000 Jahren abgelehnt und bekämpft hat. Hingegen hat jeder Christ für sich selbst die Möglichkeit, zu der Quelle des wahren monotheistischen Glaubens zurückzukehren, wie Jesus ihn gepredigt hat.

Wer aber wirklich Jesus liebt, der sollte dem Propheten Muhammad (a.s.) folgen, denn er ist Jesu Nachfolger und Glaubensbruder. Jesus und Muhammad haben dieselbe Religion gelehrt: die Unterwerfung unter den Willen des Einzigen Gottes – die Religion Abrahams und aller anderen Propheten. Der heutige Islam ist der Erbe der Religion Abrahams (a.s.) und der Gemeinschaft der Judenchristen (Nazaräer), gegründet von Jesus und nach ihm von Jakobus dem Gerechten weitergeführt. Dagegen ist das heutige Christentum der Erbe der von Paulus gegründeten Gemeinschaft der Heidenchristen, des Mithraskultes (Sol Invictus) und anderer heidnischer Kulte der Griechen und Römer.

Die Urchristen von Jerusalem und ihre Nachfolger, die sogenannten Ebioniten, Elkesaiten, Essener, arianischen Christen, die „Adoptianer“ und ähnliche Gruppen, waren strenggläubige Monotheisten. Sie waren Anhänger Jesu und lehnten die Göttlichkeit Jesu ab. Alle diese Menschen waren „Muslime“, Anhänger des vorletzten Propheten Jesus (Friede sei mit ihm).

Der Religionshistoriker H. J. Schoeps ließ sein richtungsweisendes Werk „Das Judenchristentum“ im Jahr 1964 mit dem bemerkenswerten Satz ausklingen:

„Und somit ergibt sich als Paradox weltgeschichtlichen Ausmaßes die Tatsache, dass das Judenchristentum zwar in der christlichen Kirche unterging, aber im Islam sich konserviert hat und dadurch in einigen seiner treibenden Impulse bis in unsere Tage hineinreicht.“

Dieser Artikel basiert auf der Arbeit von Dr. Brahim Mokrani – „Der Islam ist der Erbe des Judenchristentums und des messianischen Judentums, Kontinuität in den monotheistischen Religionen.“

Hier noch eine Ergänzung vom selben Autor:

Die Lehre von Paulus widerspricht der Botschaft Jesu

Paulus widerspricht der Lehre Jesu (Friede sei mit ihm) erheblich. Für ihn ist der Glaube an einen Befreier ausreichend, um das Heil zu erreichen. Er sieht keine Notwendigkeit, das mosaische Gesetz zu halten, da es ihm missfällt und er es als Fluch betrachtet. Paulus tut alles, um das Gesetz Gottes durch seine akrobatischen Interpretationen abzuschaffen.

  • Paulus kam mit dem mosaischen Gesetz nicht zurecht, es widerstrebte ihm:

Er schrieb an die Römer:

„Wir wissen ja, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht was ich will, das führe ich aus, sondern was ich hasse, das tue ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz bei (und erkenne an), dass es gut ist. Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt. Denn das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, das Vollbringen des Guten aber nicht. Denn nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht will, das führe ich aus“ (Römer 7:14-19).

  • Paulus betrachtete die Gesetzestafeln des Propheten Moses (Friede sei mit ihm) als Dienst des Todes, auf Steine eingraviert und als Knechtschaft, und er äußerte sich geringschätzig über Moses. Er behauptete, dass der Glanz seines Angesichtes verging (siehe 2. Kor. 3:7 und Gal. 4:24-25).

  • Paulus gesellte dem Einzigen Gott einen Sohn bei, als Partner in seiner Herrschaft:

Das ist ein schlimmer Frevel gegen das erste Gebot Gottes, das besagt, dass Gott einzig ist, ohne Teilhaber. So lautet das erste der Zehn Gebote:

„Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ (2. Mose 20:1-3).

Hier sind die Worte Jesu bezüglich der Einheit Gottes:

„Das aber ist das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17:3).

Anders ausgedrückt bedeutet dies: „Es gibt keinen Gott außer Gott und Jesus ist der Gesandte Gottes.“ Das heißt, damit die Menschen das ewige Leben im Paradies erhalten, sollen sie an den einzigen Gott glauben und Jesus als Gesandten Gottes akzeptieren, seiner Lehre folgen und auch die Lehre der alten Propheten akzeptieren.

  • Paulus lehnte die Beschneidung ab und verbot sie für seine Anhänger:

Er schrieb an die Galater:

„Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird Christus euch nichts nützen. Ich bezeuge aber wiederum jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er schuldig ist, das ganze Gesetz zu halten. Ihr seid losgelöst von Christus, die ihr aufgrund des Gesetzes gerecht gesprochen werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen“ (Galater 5,2:4).

Was Paulus hier geschrieben hat, ist ebenfalls sehr gravierend: Er will den Bund Gottes zerstören. Denn die Beschneidung ist ein heiliger Bund, den der einzige Gott mit seinem Propheten und Freund Abraham (Friede sei mit ihm) geschlossen hat. Dieser Bund ist bis zum Ende der Welt gültig, für alle Menschen, die an den einzigen Gott glauben und dem Weg Abrahams folgen.

  • Paulus erlaubte seinen Anhängern den Verzehr von unreinen Speisen, die durch Gott verboten waren:

Er schrieb an die Korinther:

„Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist heilsam; alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf...

Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esset, ohne um des Gewissens willen etwas zu untersuchen...

Wenn jemand von den Ungläubigen euch zu Gaste bittet und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, ohne um des Gewissens willen etwas zu untersuchen!“ (1. Korinther 10:23; 25; 27).

  • Paulus hat sich schließlich vom mosaischen Gesetz getrennt und es für seine Anhänger abgeschafft:

Er schrieb an die Galater:

„Christus hat uns von dem Fluch des Gesetzes losgekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist – denn es steht geschrieben: ‚Verflucht ist jeder, der am Holze hängt‘“ (Galater 3:13).

Paulus hat sich erlaubt, das Gesetz Gottes abzuschaffen, während Jesus Christus gesagt hat, dass das Gesetz gültig bleibt und nicht ein Jota des Gesetzes abgeschafft wird.

Jesus war ein loyaler Anhänger der alten Propheten und der wahren Thora und wollte sie nicht abschaffen. Er hat darauf bestanden, dass die gläubigen Menschen unbedingt das Gesetz der wahren Thora praktizieren, damit der einzige Gott mit ihnen zufrieden ist und damit sie ins Himmelreich (Paradies) kommen. Hier einige Beispiele: Nur zum einzigen Gott beten, verbotene Speisen (z. B. Schwein) meiden, sich vor dem Gebet reinigen, die männlichen Kinder beschneiden usw.

Hier sind die Worte Jesu:

„Meinet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird nicht ein einziges Jota oder Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines dieser kleinsten Gebote auflöst und die Menschen so lehrt, wird der Kleinste heißen im Reich der Himmel. Wer sie aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Reich der Himmel“ (Matthäus 5:17-19).

„Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass ein Strichlein des Gesetzes dahinfalle“ (Lukas 16:17).

Jesus Christus hat mehr Autorität als Paulus. Es ist eine große Anmaßung von Paulus, Christus zu widersprechen, den er seinen Befreier nennt.

Als Paulus am Ende seiner Missionsreisen nach Jerusalem zurückkam, etwa im Jahr 58, warf man ihm vor, dass er gegen das Halten des Gesetzes lehrte. Das jüdische Volk war zornig auf ihn. Es gab einen großen Tumult in der Stadt, und die Menschenmenge wollte ihn lynchen. Er kam nur knapp mit dem Leben davon, weil römische Soldaten ihn vor dem Volk retteten und gefangen nahmen (siehe auch Apostelgeschichte 21:28; 31-33; 22:22).

Später wurde er dann auf seinen Wunsch nach Rom gebracht.

Autor: Dr. Ibrahim Mokrani


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