20-08-2017
Man sollte sich als Gläubiger vergewissern, dass das Buch, auf dem der Glaube fußt, wirklich eine heilige Schrift ist, und nicht Menschenwerk. Denn wenn sie Menschenwerk ist, dann ist sie zwangsläufig fehlerhaft. Und wenn das Fundament des Glaubens fehlerhaft ist, ist es auch der Glaube selbst.
Wer immer auch die Bibel oder den Koran liest, wird wohl eingestehen, dass sich sehr viel Wahrheit in diesen Büchern befindet. Aber, reicht dies aus um behaupten zu können, das Buch wäre ein "Heiliges Buch" oder sogar "Gottes Wort"? Sicherlich muss so eine Behauptung bewiesen werden können, nach relativ einleuchtenden Kriterien:
1. Das Buch muss von Gott sein bzw. von Ihm inspiriert.
Die Bibel ist nicht "Gottes Wort". Es besteht aus Texten, die Gott zugeschrieben werden, also in der Form "Also sprach JHWH...", aber auch zu einem Großteil aus Texten des jeweiligen Verfassers der Verse (z.B. Psalmen von David), oder aber gar von Berichten aus dritter oder vierter Quelle, wie deutlich wird an folgendem Vers:
Dieweil ja viele es unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen, die unter uns völlig geglaubt werden zu verfassen, so wie es uns die überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, hat es auch mir gut erschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, vortrefflicher Theophilus, der Reihe nach zu schreiben, auf dass du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennst, in welchen du unterrichtet worden bist. [Lukas 1: 1-4]
Hier spricht Lukas, also nicht Gott, und erzählt einen Bericht, wie er ihn selbst auch nur gehört hat. Solche Berichte werden im Islam im "Hadith" gesammelt, also völlig anders klassifiziert als in der Bibel, wo solche Berichte von Augenzeugen in "Gottes Wort" einfließen.
Der Koran ist aus einem Guss und hat - computergestützte Sprachanalysen erhärten dies - einen einzigen Verfasser, dessen sprachliche Eigenheiten denen von Muhammad s.a.w. nicht entsprechen (dessen Rede Art wiederum in unzähligen Berichten [Ahadith] bestens dokumentiert ist). Es verhält sich mit dem Koran insofern anders als mit den Schriften des Alten und des Neuen Testaments. Diese stammen bekanntlich von unterschiedlichen Autoren aus unterschiedlichen Jahrhunderten; die meisten dieser Autoren sind unbekannt, und zahlreiche Texte sind ohne Zweifel manipuliert worden. Der eigentliche Begründer des Christentums, Paulus, hat Jesus nicht einmal gekannt.
Am Anfang des Christentums gab es viele verschiedene Evangelien. Die Forschung beziffert sie auf ca. 50, von denen mindestens 12 namentlich bekannt sind. Nur vier davon wurden in das Neue Testament aufgenommen.
„Und dieser Koran hätte nicht ersonnen werden können, außer durch Allah. Vielmehr ist er eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine ausführliche Erklärung der Schrift - darüber herrscht kein Zweifel - vom Herrn der Welten.“ [Yunus 37]
2. Gott ist allmächtig und muss deswegen auch so dargestellt werden.
Man schaue sich folgende Verse in der Bibel an:
Da sprach er: Nicht Jakob soll hinfort dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit GOTT und mit Menschen gerungen und hast obsiegt. [Genesis 32: 28]
Ein Mensch besiegt Gott?
Und JHWH sah, dass des Menschen Bosheit groß war auf Erden, und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur Böse, den ganzen Tag. Und es reute JHWH, das er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es schmerzte ihn in sein Herz hinein. Und JHWH sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zum Gevögel des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. [Genesis 6: 5-7]
Gott soll etwas Leid tun, was er getan hat, als ob er nicht wüsste was er tut? Und dann will er sein Geschöpf wieder kaputt machen, wie ein zorniges Kind seine Sandburg wieder kaputt macht, weil sie nicht so geworden ist, wie es wollte?
Und JHWH sprach: Weil das Geschrei von Sodom und Gomorra groß, und weil ihre Sünde sehr schwer ist, so will ich doch hinabgehen und sehen, ob sie nach ihrem Geschrei, das vor mich gekommen ist, völlig getan haben; und wenn nicht, so will ich es wissen. [Genesis 18: 20-21]
Hier wird Gott als alter Mann dargestellt, der erst einmal mühsam die Treppen herabsteigen muss, um zu sehen, was los ist.
Man vergleiche dazu den Koran:
Allah ist es, Der sieben Himmel erschuf und von der Erde die gleiche Anzahl. Der Befehl steigt zwischen ihnen herab, auf das ihr erfahren möget, dass Allah über alle Dinge Macht hat und das Allahs Wissen alle Dinge umfasst. [At-Talaq 12]
Bei Ihm befinden sich die Schlüssel zum Verborgenen; nur Er kennt sie. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im Meer. Und nicht ein Blatt fällt nieder, ohne dass Er es weiß; und kein Körnchen ist in der Finsternis der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre. [Al-Anam 59]
Fairer halber muss natürlich gesagt werden, dass es auch in der Bibel genug Verse gibt, die den obengenannten Koranversen entsprechen. Hier sollte noch einmal betont werden, dass der Glaube an die Bibel ein Teil des Islamischen Glaubens ist, nur eben mit der Einschränkung, dass es nach Islamischer Auffassung zu Verfälschungen kam.
3. Der Text sollte authentisch sein, d.h. noch in der Originalsprache vorhanden.
Es ist kein Geheimnis, dass der Urtext der Bibel nicht mehr vorhanden ist. Und wenn der Urtext der Bibel nicht mehr vorhanden ist, bedeutet dies ganz klar, dass die Bibel nicht Gottes Wort ist, sondern höchstens eine Übersetzung. Und auch dies nicht von Gottes Wort selber, wie wir gesehen haben, sondern von verschiedenen Berichten und Autoren. Eine Übersetzung ist allerdings nie mit dem Original vergleichbar. Es ist selten möglich, gerade bei Sprachen, die nicht eng miteinander verwandt sind, sowohl den rationalen Sinn, als auch den Stil und die Wortkraft genau zu übertragen. Viele Wörter im Aramäischen oder Arabischen existieren so nicht im Deutschen und müssten umständlich erläutert werden, was natürlich den Stil im groben Maße beinträchtigen würde. Der aramäische Urtext ist aber bereits nicht mehr vorhanden. Also ist es sogar eine doppelte Übersetzung: Aramäisch - Griechisch - Deutsch, oder noch schlimmer, Aramäisch - Griechisch - Latein - Deutsch.
Dagegen ist der Koran noch in der Originalsprache vorhanden. Dass der uns vorliegender Text authentisch ist, also dem entspricht, was Tausende Muslimen zum Todeszeitpunkt Muhammads auswendig kannten, wird auch von der westlichen Orientalistik nicht mehr bestritten.
„Alif Lam Ra'. Das sind die Verse der deutlichen Schrift. Wir haben sie als Koran auf Arabisch offenbart, auf dass ihr (sie) begreifen möget.“ [Yusuf 1-2]
„Bei dem deutlichen Buch. Wahrlich, Wir haben ihn zu einem Koran in arabischer Sprache gemacht, auf dass ihr verstehen möget. Und wahrlich, er ist bei Uns in der Mutterschrift hochgehoben (und) voller Weisheit.“ [Az-Zukhruf 2-4]
4. Die den Text empfangen haben, müssen bekannt sein.
Vor jedem Gericht dieser Welt wird eine Zeugenaussage nur angenommen, wenn der Zeuge bekannt ist. Bei vielen Autoren der Bibel ist dies aber nicht der Fall. Wie kann man dann solchen Zeugenaussagen Glauben schenken und sein „Seelenheil' von ihnen abhängig machen? Selbst die Autoren des Neuen Testaments sind nur teilweise bekannt (Wer war Matthäus? Wer war Johannes, der die Offenbarung geschrieben hat?) Dazu kommt noch, dass die "Zeugenaussagen" erst 30 bis 60 Jahre nach dem Tode Jesus a.s. aufgeschrieben wurden.
Ganz anders verhält es sich hier beim Koran. Der Koran ist die Sammlung der Offenbarungen, die einem für seine Integrität bekannten Mekkaner aus guter Familie im Laufe von 23 Jahren übermittelt wurde: Muhammad (s.a.w.). Es gibt keinerlei Zweifel über die Herkunft.
5. Es dürfen sich keine Widersprüche innerhalb des Textes finden.
Klarerweise muss ein Text, der von sich behauptet, göttlich inspiriert zu sein, in sich konsistent sein. Das ist die Bibel aber nicht, wie man an unzähligen Beispielen ersehen kann. Hier seien nur wenige aufgezählt:
Wird der Mensch nach allen Tieren erschaffen oder davor? Einmal werden die Menschen nach allen Tieren erschaffen. Ein anderes Mal wird der Mann vor allen Tieren erschaffen.
Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. [1. Mose 1: 25-27]
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. [1. Mose 2: 18-19]
Wie viele von den reinen Tieren sollte Noah in der Arche mitnehmen?
Von allen reinen Tieren nimm zu dir je sieben, das Männchen und sein Weibchen, von den unreinen Tieren aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen. [1. Mose 7: 2[
Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie ihm Gott geboten hatte. [1. Mose 7: 8-9]
Sollen Kinder für ihre Väter büßen?
... Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen. [2. Mose 20: 5]
Denn nur wer sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld des Sohnes, sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll ihm allein zugutekommen, und die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm allein liegen. [Hesekiel 18: 20]
Richtet die Schlachtbank zu für seine Söhne um der Missetat ihres Vaters willen, dass sie nicht wieder hochkommen und die Welt erobern und den Erdkreis voll Trümmer machen. [Jesaja 14: 21]
Die Väter sollen nicht für die Kinder noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein jeder soll für seine Sünde sterben. [5. Mose 24: 16]
Hatte Absalom nun drei Söhne oder keinen Sohn?
Und Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter. [2. Samuel 14: 27]
Absalom aber hatte sich eine Säule aufgerichtet, als er noch lebte; die steht im Königsgrund. Denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, der meinen Namen lebendig erhält. [2. Samuel 18: 18]
etc etc etc. Nach Eingeständnis der Angelikanischen Kirche von England gibt es hunderte Widersprüche.
Was sagt hingegen der Koran von sich selbst?
„Sie machen sich keine Gedanken über den Koran. Wäre er von einem anderen als Allah, so würden sie darin gewiss viel Widerspruch finden.“ [An-Nisa 82]
Auch wenn es wenige angebliche Widersprüche gibt, diese sind erklärbar bzw. sind in Wirklichkeit gar keine, wie z.B.:
W: Wie viele Engel sprachen mit Maria? Wenn der Koran von der Verkündigung der Geburt Jesu an die Jungfrau Maria spricht, in Sure 3,42-45, so spricht er von (einigen) Engeln, hingegen aber nur von einem in Sure 19,17-21.
A: Sure 3 spricht von Engeln und Sure 19 von Ruh. Ruh wird als Gabriel verstanden, wir wissen das vom Hadith und von anderen Teilen des Korans. Eine einfache Erklärung wäre wohl, das eine Gruppe von Engeln erschien, und ihr Sprecher die gute Nachricht verkündete.
W: Wie viele Gärten gibt es im Paradies? EINEN (wie in Sure 39,73, Sure 41,30, Sure 57,21 und Sure 79,41 dargelegt wird) oder VIELE (Sure, 18,31, Sure 22,23, Sure 35,33 und Sure 78,32)?
A: Als Garten wird der gesamte Aufenthaltsraum der Gesegneten bezeichnet. Darin befinden sich kleinere Gärten, und einzelne Personen können einen oder mehrere davon haben.
W: Gemäß Sure 56,7 wird es DREI unterscheidbare Gruppen am Jüngsten Tag geben, aber Sure 90,18-19 und Sure 90,6-8 etc. erwähnen nur ZWEI Gruppen.
A: Eine Gruppe sind die Kafirun (die Ungläubigen), und daneben gibt es zwei Gruppen von Gläubigen: die, die in die Nähe Gottes gebracht werden, und die normalen Gläubigen. Der erste oben angeführte Vers definiert die Gruppen, und die nachfolgenden Verse führen lediglich zwei der Gruppen an.
6. Der Text darf klaren wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht widersprechen.
Ein weiterer Beweis für oder gegen eine göttliche Herkunft eines Textes sollte sein, ob er klaren wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht:
Der Berge versetzt, ehe sie es merken, er, der sie umkehrt in seinem Zorn; der die Erde aufbeben macht von ihrer Stätte, und ihre Säulen erzittern. [Hiob 9: 5-6]
Die Säulen des Himmels wanken und entsetzen sich vor seinem Schelten. [Hiob 26: 11]
Die Erde und der Himmel sollen laut Bibel Säulen haben? Diese Verse waren es, die die Kirche Galileo verfolgen ließen. Was sagt der Koran?
„Und Er ist es, der die Nacht und den Tag erschuf, und die Sonne und den Mond. Alle (Himmelskörper) schwimmen auf ihrer runden Bahn.“ [Al-Anbiya 33]
Alles, was gespaltene Klauen hat, ganz durchgespalten, und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen. Nur diese dürft ihr nicht essen von dem, was wiederkäut und gespaltene Klauen hat: ... den Hasen, denn er ist auch ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen; darum soll er euch unrein sein. [3. Mose 11: 3-6]
Hierzu ist anzumerken, dass der Hase kein Wiederkäuer ist (beim Hasen spricht man nämlich von "Koprophagie") und dass es gar keine gespaltenen Klauen, sondern nur gespaltene Hufe gibt.
Und diese sollt ihr verabscheuen unter den Vögeln, dass ihr sie nicht esst, denn ein Gräuel sind sie: den Adler, den Habicht, den Fischaar, den Geier, die Weihe mit ihrer Art und alle Raben mit ihrer Art, den Strauß, die Nachteule, den Kuckuck, den Sperber mit seiner Art, das Käuzchen, den Schwan, den Uhu, die Fledermaus, ... [3. Mose 11: 13-19]
Hier bezeichnet die Bibel fälschlicherweise die Fledermaus als Vogel. Tatsächlich ist die Fledermaus aber ein Säugetier. Die Bibel erwähnt sogar sehr merkwürdige Tiere:
Auch alles kleine Getier, das Flügel hat und auf vier Füßen geht, soll euch ein Gräuel sein. [3. Mose 11: 20]
Soviel wir wissen, gibt es solche Tiere gar nicht.
... Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, ... [Matthäus 13: 31-32]
Es ist wie ein Senfkorn: wenn das gesät wird aufs Land, so ist's das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden. [Markus 4: 31]
Das Senfkorn ist nicht das kleinste unter den Samenkörnern. Etc etc etc, wiederum, nur eine kleine Auswahl von Versen.
Ich habe ein Büchlein übersetzt, in dem Aussagen des Korans mit den Aussagen moderner Wissenschaft verglichen wird. Es beleuchtet im Koran enthaltene Fakten, die kein Analphabet im 7. Jhdt. nach Christus hätte wissen können. Viele Wissenschaftler sind Muslime geworden aufgrund der Aussagen, die sie im Koran vorfanden, wie z.B. Dr. Maurice Bucaille. (Dr. Zakir Naik, Koran und moderne Wissenschaft)
Der Koran beinhaltet neben seinen wissenschaftlichen Aussagen auch "Zahlenwunder" wie z.B. das Folgende: Im Koran wird das Wort "Bahar" (Meer) 32-mal erwähnt, das Wort "Bar" (Land) 13-mal. Addieren wir dies, ergibt sich 45. 32 sind 71,11% von 45 und 13 sind 28.88% von 45. Dies ist die Verteilung von Meer und Landmasse auf der Erde.
7. Das Buch muss eine Lehre sein und zum rechten Weg aufrufen.
Ein Heiliges Buch muss eine erhabene Lehre und erhabene Moral enthalten. Auch muss es zum rechten Handeln auffordern. Besehen wir uns folgende Verse:
Und er ging von dannen hinauf nach Bethel; und als er auf dem Wege hinaufging, da kamen kleine Knaben aus der Stadt heraus, und verspotteten ihn und sprachen zu ihm: Komm herauf, Kahlkopf. Komm herauf, Kahlkopf. Und er wandte sich um und sah sie an und fluchte ihnen im Namen JHWHs. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen von ihnen zweiundvierzig Kinder. [2. Könige 2: 23-24]
Man muss sich fragen, kann es wirklich sein, dass ein Prophet (Elisa) die Geduld verliert und kleine Kinder verflucht, nur weil sie ihn Glatzkopf genannt haben? Und Gott soll dem auch prompt stattgegeben haben und ließ die Kinder von Bären zerfleischen? Was ist dies für ein Bild von Gott und einem Propheten? Was für eine Moral soll hier vermittelt werden?
Man siehe sich an, was der Koran über Elisa sagt:
„Und (Wir leiteten) Ismael, Elisa, Jonas und Lot; und jeden (von ihnen) zeichneten Wir unter den Völkern aus; ebenso manche von ihren Vätern und ihren Nachkommen und ihren Brüdern: Wir erwählten sie und leiteten sie auf den geraden Weg.“ [Al-En`am 86-87]
Und wie Gerstenkuchen sollst du sie essen, und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen. Und JHWH sprach: Also werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. - Da sprach ich: Ach, HERR, JHWH. siehe, meine Seele ist nie verunreinigt worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend an bis jetzt, und kein Greuelfleisch ist in meinen Mund gekommen. Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot gestattet. [Hesekiel 4: 12-15]
Kann man dies glauben? Gott fordert, Brot auf Menschenkot zu backen? Und besinnt sich dann aber und erlaubt Rindermist? Sollte Gott nicht zur Reinheit aufrufen? Im Koran sagt Gott:
Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die sich (Ihm) reuevoll zuwenden und die sich reinigen. [Al-Baqarah 222]
8. Die Lehren müssen im Einklang mit der Natur des Menschen stehen.
Ein Heiliges Buch kann nur das lehren, was im Einklang mit Gottes Schöpfung steht. Es ist Gottes nicht würdig, etwas von den Menschen zu fordern, was sie gar nicht erfüllen können oder nur unter den größten Schwierigkeiten.
Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so ist es gut für einen Menschen, kein Weib zu berühren. [1 Kor. 7: 1]
Heiraten und Kinder bekommen ist die Natur des Menschen. Es wäre Unsinn, vom Menschen etwas anderes zu fordern. Wie man auch sieht, heiraten über 99% aller Christen, beherzigen also nicht die Weisung Paulus. Was hingegen mit vielen Priestern passiert, die der Weisung folgen, wissen wir ja zur Genüge aus der Presse. Wie anders da der Koran:
„Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf daß ihr Frieden bei ihnen finden möget; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt.“ [Ar-Rum 21]
Nun schaue man sich mal folgenden Bibelvers an:
Es ist auch gesagt (5. Mose 24,1): "Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben." Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. [Mat. 5: 31-32]
Im Christentum ist also eine Scheidung nur durch den Tod möglich. „Gute“ Nachricht für alle Frauen (oder auch Männer), die in der Ehe schikaniert werden. Und geschiedene Frauen müssen lebenslang hinfort schutzlos Enthaltsamkeit üben, wenn sie sich nicht der Schande des Ehebruchs schuldig machen wollen. Das besonders Pikante: Wenn der Mann die Frau scheidet, macht er, dass SIE die Ehe bricht. Und das sollen die authentischen Worte Jesu sein?
Man vergleiche dazu, wie pragmatisch und feinfühlig der Koran ist:
„Und wenn ihr einen Bruch zwischen beiden befürchtet, dann sendet einen Schiedsrichter von seiner Familie und einen Schiedsrichter von ihrer Familie. Wollen sie sich aussöhnen, so wird Allah Frieden zwischen ihnen stiften. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig.“ [An-Nisa 35]
Erst wird also versucht, die Ehe zu retten, auch mit Hilfe von Schlichtern / Ratgebern. Wenn dies nicht fruchtet, und man sieht, dass die beiden wirklich nicht zueinander passen, dann:
„O du Prophet, wenn ihr euch von den Frauen scheidet, so scheidet euch von ihnen zu ihrer festgesetzten Zeit und berechnet die Zeit und fürchtet Allah, euren Herrn. Treibt sie nicht aus ihren Häusern, noch lasset sie hinausgehen, es sei denn, sie hätten eine offenkundige Schändlichkeit begangen. Und dies sind Allahs Gebote; und wer Allahs Gebote übertritt, der hat sich selber Unrecht getan. Du weißt nicht, ob Allah danach etwas (Unvermutetes) geschehen lassen würde. Wenn sie aber ihren Termin erreicht haben, dann haltet sie in Güte zurück oder trennt euch in Güte von ihnen; und nehmt als Zeugen Leute von Billigkeit unter euch, und legt Zeugnis vor Allah ab. Dies ist eine Ermahnung für diejenigen, die an Allah und an den Jüngsten Tag glauben; und dem, der Allah fürchtet, verschafft Er einen Ausweg und versorgt ihn in der Art und Weise, mit der er nicht rechnet. Und wer auf Allah vertraut - für den ist Er sein Genüge. Wahrlich, Allah setzt durch, was Er will; siehe Allah hat für alles eine Bestimmung gemacht. Wenn ihr Zweifel hegt (über) jene eurer Frauen, die keine Menstruation mehr erhoffen, (dann wisset, dass) ihre Frist drei Monate beträgt, und (das gleiche gilt für) diejenigen, die noch keine Menstruation gehabt haben. Und für die Schwangeren soll die Frist solange dauern, bis sie zur Welt bringen, was sie getragen haben. Und dem, der Allah fürchtet, wird Er Erleichterung in seinen Angelegenheiten verschaffen.“ [At-Talaq 1-4]
Es wird eine Frist festgesetzt, in der kein Geschlechtsverkehr erlaubt ist, um beiden Zeit zu geben, die Angelegenheit noch mal in Ruhe zu überdenken, aber auch, damit festgestellt werden kann, ob die Frau vielleicht schwanger ist und dies die Sache positiv beeinflusst, es also doch nicht zur Scheidung kommt. Des weiteren, sollte die Frau tatsächlich schwanger sein, hat sie ein Anrecht darauf, solange beschützt und ernährt zu werden, bis sie das Kind gebiert. Der Mann ist auch nach der Scheidung noch für das Kind verantwortlich.
Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 20,14): "Du sollst nicht ehebrechen." Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. [Mat. 5: 27-29]
Man soll also sein Auge herausreißen, wenn man eine Frau falsch ansieht. Frage: Wie viele Christen haben dieses bestialische Gebot jemals praktiziert?
Dagegen wird man im Koran nur aufgefordert, seinen Blick zu Boden zu schlagen und anständig seine Blöße zu verhüllen (d.h. für die Frau, ein Kopftuch und nicht eng anliegende Kleider tragen). Ganz einfach und für jeden zu befolgen, im Gegensatz zu Augen herausreißen. Wer trotzdem eine Frau begierig anschaut, soll ,Tauba' machen, also Reue zeigen und mit einer guten Tat die schlechte wettmachen. Dafür wird man dann auch noch von Gott geliebt, wie Er selbst sagt: "Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die sich (Ihm) reuevoll zuwenden." Ein ganz anderer Standard hier.
9. Es darf keinen Sadismus und keine Brutalität lehren.
Hier ein paar Verse aus der Bibel, wo man wirklich nur noch sagen kann: Mein Gott!
So spricht JHWH der Heerscharen: Ich habe angesehen, was Amalek Israel getan, wie er sich ihm in den Weg gestellt hat, als es aus Ägypten heraufzog. Nun ziehe hin und schlage Amalek, und verbannt alles was er hat, und schone seiner nicht; und töte vom Manne bis zum Weibe, vom Kinde bis zum Säugling, vom Rinde bis zum Kleinvieh, vom Kamel bis zum Esel. [1. Samuel 15: 2-3]
Und wenn sie nicht Frieden mit dir macht, sondern Krieg mit dir führt, so sollst du sie belagern; und gibt JHWH, dein GOTT, sie in deine Hand, so schlage alle ihre Männlichen mit der Schärfe des Schwertes. Doch die Weiber und die Kinder, und das Vieh und alles was in der Stadt sein wird, alle ihre Beute, sollst du für dich rauben; und du sollst die Beute deiner Feinde essen, die JHWH, dein GOTT, dir gegeben hat. Also sollst du allen Städten tun, die sehr fern von dir sind, die nicht sind von den Städten dieser Nationen hier. Jedoch von den Städten dieser Völker, die JHWH, dein GOTT, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen was Odem hat. [Deut 20: 12-16]
Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden. [Jesaja 13: 16]
Da nahmen wir zu der Zeit alle seine Städte ein und vollstreckten den Bann an allen Städten, an Männern, Frauen und Kindern, und ließen niemand übrig bleiben. Nur das Vieh raubten wir für uns und die Beute aus den Städten, die wir eingenommen hatten. [5. Mose 2: 34-35]
Und die ganze Beute dieser Städte und das Vieh teilten die Israeliten unter sich; aber alle Menschen erschlugen sie mit der Schärfe des Schwerts, bis sie vertilgt waren, und ließen nichts übrig, was Odem hatte. [Josua 11: 14]
Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. [5. Mose 20: 16-17]
Da kann man sich natürlich kaum einen Fingerzeig auf Kreuzritter und zionistischer Politik verkneifen, aber sehen wir erst mal, was der Koran zu sagen hat:
„Und kämpft auf dem Weg Allahs gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht. Wahrlich, Allah liebt nicht diejenigen, die übertreten... Wenn sie aber aufhören, so soll es keine Gewalttätigkeit geben außer gegen diejenigen, die Unrecht tun.“ [Al-Baqarah 190, 193]
Kampf also nur so lange, bis die Gegenpartei aufhört zu kämpfen und sich ergibt. Keinesfalls aber ist es erlaubt, Frauen, Kinder und nichtwehrfähige Männer zu töten, außerdem dürfen auch keine Bäume und Anpflanzungen zerstört werden, wie wir von Aussprüchen des Propheten s.a.w. wissen (Sahih Muslim Nr. 1726 & 1728 und andere).
10. Der Name der Religion Gottes sollte von Gott selber stammen.
Der Name "Christentum" oder "Christen" stammt nicht von Gott, sondern von Menschen, wie wir aus folgenden Vers ersehen:
Es geschah ihnen aber, dass sie ein ganzes Jahr in der Versammlung zusammenkamen und eine zahlreiche Menge lehrten, und dass die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden. [Apostelgeschichte 11: 26]
Dagegen wird der Name "Islam" und "Muslime" von Gott selbst genannt:
„Wahrlich, die Religion bei Allah ist der Islam. Und diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, wurden erst uneins, als das Wissen zu ihnen gekommen war - aus Mißgunst untereinander. Und wer die Zeichen Allahs verleugnet - siehe, Allah ist schnell im Rechnen.“ [Ali Imran 19]
„Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein.“ [Ali Imran 85]
Alle Propheten und alle Gläubigen werden im Islam als Muslime angesehen, auch die Jünger Jesu:
„Und als Ich den Jüngern eingab: "Glaubt an Mich und an Meinen Gesandten." Sie sagten: "Wir glauben. Bezeuge, dass wir Muslime sind." [al-Maidah 111]
11. Prophezeiungen in dem Buch sollten sich erfüllen bzw. erfüllt haben.
Historisch bezeugtes Nichteintreffen biblischer Prophezeiungen:
Ägypten sollte klein werden, und sich nicht mehr über andere Völker erheben.
... und will das Geschick Ägyptens wenden und sie wieder ins Land Patros bringen, in ihr Vaterland; aber sie sollen dort nur ein kleines Königreich sein. Sie sollen kleiner sein als andere Reiche und nicht mehr sich erheben über die Völker, und ich will sie gering machen, dass sie nicht über die Völker herrschen sollen. [Hesekiel 29: 14-15]
Im 19. Jahrhundert besiegte Ägypten allerdings den Sudan und beherrschte das fremde Land.
Israeliten, die nach Ägypten ziehen, sollten sterben.
Denn sie seien, wer sie wollen: Wer sein Angesicht nach Ägypten richtet, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen, der soll sterben durch Schwert, Hunger und Pest, und es soll keiner übrig bleiben noch dem Unheil entrinnen, das ich über sie kommen lassen will. [Jeremia 42: 17]
Trotzdem wanderten Juden nach Ägypten aus, aber anstatt - wie prophezeit - umzukommen, errichteten sie ein kulturelles Zentrum in Alexandrien, wo ihre Nachkommen auch heute noch leben.
Laut Bibel sollte Damaskus "keine Stadt mehr sein" und für immer verlassen sein und mit dem Königtum von Damaskus sollte es aus sein.
Dies ist die Last für Damaskus: Siehe, Damaskus wird keine Stadt mehr sein, sondern ein zerfallener Steinhaufen; seine Städte werden verlassen sein für immer, dass Herden dort weiden, die niemand verscheucht. Und es wird aus sein mit dem Bollwerk Ephraims und mit dem Königtum von Damaskus. [Jesaja 17: 1-3]
Hierzu ist anzumerken, dass Syrien heute eine Republik ist, sodass es mit dem Königtum von Damaskus in der Tat aus ist. Ansonsten widerspricht die Realität aber unbestreitbar dieser schrecklichen Prophezeiung, denn bekanntlich ist Damaskus eine Millionenmetropole und somit also eindeutig kein "zerfallener Steinhaufen" und auch keineswegs für immer verlassen.
Davids Geschlecht sollte für immer den Thron innehaben.
Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten, ich habe David, meinem Knechte, geschworen: Ich will deinem Geschlecht festen Grund geben auf ewig und deinen Thron bauen für und für. [Psalm 89: 4-5]
Die Realität sah aber anders aus. Bestsellerautor Walter-Jörg Langbein schreibt hierzu: "Der Thron Davids sollte also auf alle Zeiten bestehen. Oder anders ausgedrückt: Bis in alle Ewigkeiten würde der König Israels aus dem Hause David stammen. David regierte etwa von 1001 bis 968 v. Chr. Seine Nachfolger kamen in der Tat zunächst aus seinem Geschlecht. Doch schon um 607 v. Chr. wurde die Linie unterbrochen. Rund ein halbes Jahrtausend gab es keinen Nachfahren mehr auf dem Thron aus dem Hause Davids." [Walter-Jörg Langbein: »Lexikon der biblischen Irrtümer«, München 2003, S.171]
Unbeschnittene und Unreine sollen Jerusalem nicht mehr betreten.
Wach auf, wach auf, Zion, zieh an deine Stärke. Schmücke dich herrlich, Jerusalem, du heilige Stadt. Denn es wird hinfort kein Unbeschnittener oder Unreiner zu dir hineingehen. [Jesaja 52: 1]
Selbstverständlich betraten und betreten aber nach wie vor weiterhin Unbeschnittene und Unreine Jerusalem.
Im Koran betreffen die meisten Prophezeiungen die Endzeit und das Jenseits. Aber folgende Prophezeiung ist z.B. eingetroffen:
„Wahrlich, Wir haben dir einen offenkundigen Sieg beschieden, auf dass Allah dir deine vergangene und künftige Schuld vergebe, und auf dass Er Seine Gnade an dir vollende und dich auf einen geraden Weg leite, und auf dass Allah dir zu einem würdigen Sieg verhelfe.“ [Al-Fath 1-3]
Es geht hier um den Vertrag von Hudaibiyah zwischen den Muslimen und den Kuraish. Die Muslime wollten in diesem Jahr die kleine Pilgerfahrt nach Mekka machen, wurden aber von den Kuraish daran gehindert. Sie machten einen Vertrag, in dem gesagt wurde, dass die Muslime erst nächstes Jahr Mekka betreten dürften. Außerdem sollte von nun an ein Friede herrschen, unter der Bedingung, dass Leute, die zu den Muslimen flüchten, sich also von ihrer alten Religion abwenden und Muslime werden wollen, wieder an die Kuraish ausgeliefert werden müssen, umgekehrt aber nicht.
Die Gefährten des Propheten waren zuerst sehr bedrückt und sogar zornig über diesen Vertrag, der wie eine Niederlage aussah, bis Allah den obigen Vers herabsandte. Erst später stellte sich heraus, dass es in der Tat ein großer Sieg war, denn durch den Frieden konnten viele Menschen den Islam in Ruhe kennen lernen und die Anzahl der Muslime vervielfältigte sich.
Nach zwei Jahren wurde deswegen der Vertrag von den Kuraish gebrochen, aber die Muslime waren nun so stark geworden, dass sie Mekka kurz darauf kampflos einnahmen.
Viele eingetroffene Prophezeiungen finden sich im Hadith, also den Berichten vom Propheten.
12. Andere Aspekte
Diese Aspekte sind dem Koran vorbehalten (dem Original, also auf Arabisch), da sie den Christen weitgehend unbekannt sind. Sie sind auch kein "Beweis" für die göttliche Herkunft an sich, aber ein Indiz, dass Gott Seinem Buch die nötige Liebe und Ehrfurcht zukommen lässt. Basierend auf Aussprüchen des Propheten s.a.w.:
Wer den Koran lernt und lehrt, ist der beste unter den Menschen.
Jeder Buchstabe, den man liest, gibt eine Belohnung, und die Belohnung wird mal zehn multipliziert.
Allah hebt manche Menschen empor durch den Koran und andere erniedrigt Er durch ihn.
Wer den Koran vor sich tut (also an ihn glaubt und nach ihm handelt), den führt er zum Paradies, und wer ihn hinter sich tut, den stößt er in die Hölle.
Wenn man den Koran liest, vorträgt, anfasst oder auch nur trägt, muss man im Zustand ritueller Reinheit sein.
Wenn man den Koran liest, muss man seine Aura bedecken (bei Männern ist dies vom Nabel bis zu den Knien, bei den Frauen alles bis auf Gesicht und Hände).
Der Koran darf nicht mit lauter, greller Stimme rezitiert werden, sondern soll melodisch und langsam gelesen werden.
Wer den Koran langsam, präzise und melodisch liest, wird in der Gemeinschaft der edlen und gehorsamen Engel sein, und der, der den Koran mit Schwierigkeiten liest und stammelt (weil er kein Arabisch kann), wird die doppelte Belohnung haben.
Man muss Zuflucht bei Allah vor Satan nehmen bevor man anfängt zu lesen und mit dem Basmallah anfangen (Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen), außer bei Sure At-Taubat.
Man soll am besten Richtung Kiblah gewandt lesen.
Wenn der Koran gelesen wird, soll man zuhören und das eigene Reden sein lassen. Es ist deswegen eine Unsitte, den Koran aus den Lautsprechern der Moschee tönen oder als "Background-Musik" laufen zu lassen. Leider sind diese Unsitten bei Muslimen heutzutage weit verbreitet.
Der Koran oder auch nur Verse von ihm dürfen nicht in die Toilette genommen werden.
Der Koran soll nicht auf den Boden gelegt werden, oder einen anderen Platz, der ihn herabsetzt, sondern möglichst in erhöhter Position.
Der Koran muss in einem Bücherstapel oben auf liegen, also über allen anderen Büchern. Auch soll er auf der richtigen Seite liegen (Anfang des Korans oben). Man darf nichts anderes auf ihn drauflegen.
Der Koran hat das Recht, zweimal im Jahr ganz gelesen zu werden.
Teile des Korans werden mindestens fünfmal am Tag rezitiert, nämlich bei den Pflichtgebeten.
Man soll täglich in ihm lesen, und wenn dies nicht möglich sein sollte, wenigstens mit Hochachtung anfassen.
Der Koran darf nicht zum Geldverdienen oder Betteln vorgetragen werden.
Gott verspricht im Koran, dass der Koran einfach zu memorieren ist. Und wirklich, abertausende Muslime können den Koran auswendig. Wann hat man je von einem Christen gehört, der dies mit der Bibel auch nur versucht hätte, oder wenigstens mit dem Neuen Testament?
Jemand, der den ganzen Koran auswendig kann (Hafiz), darf für 20 Muslime am Tag des Jüngsten Gerichts Fürbitte einlegen.
Im Jenseits wird man aufgefordert werden, den Koran zu rezitieren. So lange, wie man ihn rezitiert, steigt man in den Himmeln (im Paradies) aufwärts (also davon abhängend, wieviel man vom Koran auswendig gelernt hatte).
Der Koran leistet demjenigen, der viel Zeit mit ihm verbracht hat, im Grab Gesellschaft, in Form eines hübschen Jünglings.
Der Koran selber kann Fürbitte vor Gott einlegen am Jüngsten Tag für den, der ihn geehrt hat.
Der Koran gibt (spirituelles) Licht Häusern, in denen er rezitiert wird.
Der Koran besticht durch seine Schönheit in Schrift, Klang und Eloquenz. Muslime als auch Nichtmuslime sind sich darüber einig, dass der Koran arabische Literatur par excellence ist - und dass es sogar die beste arabische Literatur überhaupt ist.
Der Koran besitzt heilende Wirkung. Bestimmte Suren werden als Schutz vor schwarzer Magie, Armut und dem Antichristen rezitiert.
Mit dem Rezitieren vom Koran werden Dschinn ausgetrieben (Exorzismus, im Islam „Ruqyah“ genannt).
Der Koran ist eine Ruhe und Entspannung für das Herz.
Der Koran muss als Ganzes angenommen werden. Ein Muslim kann nicht Teile, die ihm zusagen, annehmen, und andere ablehnen.
Gott verspricht, den Koran gegen Fälschung zu schützen bis zum Tag der Wiederauferstehung: "Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein." (Al-Hijr 9). Und genau dies ist der grundlegende Unterschied: Der Koran wurde als Ganzes von Gott herab gesandt und auch von Ihm gehütet. Die Bibel besteht aber in großen Teilen aus Berichten von Dritten, und vieles stimmt einfach nicht mehr mit "Gottes Wort" und den tatsächlichen Begebenheiten überein.
Wenn wir an einen gerechten und gütigen Gott glauben, kann es sein, dass Er als Richtschnur, wer in das Paradies kommt oder wer verdammt wird, ein Buch nimmt, das all die genannten Defekte wie die Bibel enthält? Kann Er wirklich den Menschen dafür zur Verantwortung ziehen, wenn er nicht an ein Buch glaubt, dass voller Widersprüche, Grausamkeiten und falscher wissenschaftlicher Aussagen steckt? Dass die Natur des Menschen nicht beherzigt und ihm Dinge abfordert, die er nicht leisten kann? Dessen Prophezeiungen nicht eingetreten sind? Der Gott als nicht allmächtig darstellt, der dann auch noch Schweinereien befehlen soll? Dessen Autoren zum Teil nicht bekannt sind, und in dem heutigen Zustand nur noch eine Übersetzung eines Textes, der gar nicht mehr im Original vorhanden ist?
Wäre dies nicht zu viel vom Menschen verlangt und würden wir dies nicht als völlig ungerecht empfinden?
Der Koran hingegen erfüllt alle geforderten Kriterien und noch mehr. Seine Herkunft ist bekannt, er ist im Original vorhanden, er beinhaltet keine Widersprüche, keine falschen wissenschaftlichen Aussagen, keine unerfüllten Prophezeiungen; vor allem belasten aber seine Gebote niemanden über sein Leistungsvermögen, sondern regelt alle Dinge völlig pragmatisch, der gottgegebenen Natur des Menschen entsprechend.
Die Christen sollten erkennen, dass ihr Buch nicht "Gottes Wort" ist, auch wenn es viel Wahrheit und Weisheit enthält. Gott in seiner Gnade hat durch das Siegel der Propheten s.a.w. die Wahrheit in der Bibel bestätigt, aber auch seine Fehler und Grenzen aufgezeigt.
"Wir ließen ihnen Jesus, den Sohn der Maria, folgen; zur Bestätigung dessen, was vor ihm in der Thora war; und Wir gaben ihm das Evangelium, worin Rechtleitung und Licht war, zur Bestätigung dessen, was vor ihm in der Thora war und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen. Und die Leute des Evangeliums sollen sich nach dem richten, was Allah darin offenbart hat; und die sich nicht nach dem richten, was Allah herabgesandt hat - das sind die (wahren) Frevler. Und Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir herabgesandt, das bestätigt, was von der Schrift vor ihm da war und darüber Gewissheit gibt; richte also zwischen ihnen nach dem, was Allah herabgesandt hat und folge nicht ihren Neigungen, von der Wahrheit abzuweichen, die zu dir gekommen ist. Für jeden von euch haben Wir Richtlinien und eine Laufbahn bestimmt. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen." (Al-Maidah 46-48)
Abu Hurairah r.a. überlieferte, dass der Prophet s.a.w. sagte:
"Es gab keinen Propheten von den Propheten, dem nicht Wunder mitgegeben wurden, durch die die Leute Sicherheit oder Glauben hatten, aber was mir mitgegeben wurde ist die göttliche Offenbarung, die Gott mir offenbart hat. Deswegen hoffe ich, dass meine Anhänger mehr sein werden, als von einem der anderen Propheten am Tag der Wiederauferstehung." (Sahih Al-Bukhari, Vol.9, No.379)
(Entnommen aus dem Buch „Das Christentum aus der Sicht des Islam“ von K.H. Neven)
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