14-04-2020
Demokratie in islamischen Ländern!?
Wie gelang es den Westen die Demokratie, die keinerlei Bezug zum Islam hat, in die islamische Welt zu bringen?
Obwohl deutlich geworden ist, wie weit die Gesellschaften in den demokratischen Staaten aufgrund der durch die persönlichen Freiheiten hervorgerufene Zügellosigkeit auf ein schmutziges Viehniveau abgesunken sind, von dem sich sogar Tiergemeinschaften abheben, obwohl deutlich geworden ist, welche Katastrophen und welches Leid der westlich-demokratische Kolonialismus über die Welt gebracht hat, welches Unheil über die unterentwickelten, kolonialisierten Völker gekommen ist durch den Raub ihrer Bodenschätze, die Plünderung ihrer Reichtümer, die Ausbeutung ihrer Einwohner, die Demütigung ihrer Völker und die Degradierung ihrer Staaten zu Absatzmärkten für Produkte und Erzeugnisse des Westens, obwohl die Demokratie in ihrer ursprünglichen Bedeutung nicht realisierbar ist und auch nach ihrer Umdeutung weder mit der Realität übereinstimmt noch sich in dieser wiederfindet und trotz der Lüge und Täuschung in der Behauptung der Demokraten, dass das Parlament den Volkswillen repräsentiere, dessen politische Verkörperung sei, die Mehrheit widergebe und die in diesen Parlamenten durch die Mehrheit der Abgeordnetenstimmen verabschiedeten Gesetze den Ausdruck des mehrheitlichen Volkswillens verkörpere und die Regierenden durch die Mehrheit des Volkes gewählt würden, ihre Befugnis somit vom Volke ableiteten, trotz der deutlichen Fehler im demokratischen System bezüglich der Regierungsausübung und der Regierenden selbst, wenn keine großen Parteien im Lande existieren, denen es möglich ist, die Mehrheit im Parlament zu erlangen - trotz all dieser und noch weiterer Nachteile hat es der Westen geschafft, für die korrupten und verlogenen Ideen der Demokratie Abnehmer in der islamische Welt zu finden.
Wie aber gelang es dem ungläubigen Westen, diese demokratischen Ideen, die keinerlei Bezug zu den islamischen Gesetzen haben, in die islamische Welt zu bringen? Es ist eine Tatsache, dass die europäischen Staaten einen abgrundtiefen Hass und einen böswilligen Groll gegen den Islam und die Muslime hegen. So sagt Allah:
قَدْ بَدَتِ الْبَغْضَاءُ مِنْ أَفْوَاهِهِمْ وَمَا تُخْفِي صُدُورُهُمْ أَكْبَرُ ۚ
„(…) Schon wurde Hass aus ihren Mündern offenbar, doch was ihre Herzen verbergen, ist schlimmer. (…)“ (Der edle Koran 3:118)
Nachdem diese Staaten erkannt hatten, dass die Quelle für die Stärke der Muslime im Islam liegt, weil sein Überzeugungsfundament den Ursprung dieser gewaltigen Kraft der Muslime verkörpert, ersannen sie einen teuflischen Plan, um die islamische Welt missionarisch und kulturell zu invadieren. Bei dieser Invasion trugen die westlichen Staaten ihre Geistesbildung, ihre Ideen, von denen ein Teil die demokratischen sind, ihre Kultur und ihre Weltanschauung an die Muslime heran. Sie warben dafür und waren bestrebt, dass die Muslime sie zur Grundlage ihres Denkens machen und sie als Lebensanschauung heranziehen. Dadurch sollten sie vom Islam abgebracht, von dessen Einhaltung entfernt und von der Ausführung der islamischen Gesetze abgehalten werden. Denn so würde die Vernichtung des islamischen Staates - des Kalifats - und in der Folge die Beendigung der Praktizierung des Islams und seiner Gebote im Leben, im Staat und in der Gesellschaft erleichtert werden. Die Muslime würden die nichtislamischen Ideen, Systeme und Gesetze der westlichen Staaten annehmen und sie anstelle des Islams zur Anwendung und Durchführung bringen. Sie würden sich vom Islam entfernen, wodurch ihre Beherrschung und Kontrolle möglich wird. So sagt Allah, Der Erhabene:
وَلَن تَرْضَىٰ عَنكَ الْيَهُودُ وَلَا النَّصَارَىٰ حَتَّىٰ تَتَّبِعَ مِلَّتَهُمْ ۗ قُلْ إِنَّ هُدَى اللَّـهِ هُوَ الْهُدَىٰ ۗ وَلَئِنِ اتَّبَعْتَ أَهْوَاءَهُم بَعْدَ الَّذِي جَاءَكَ مِنَ الْعِلْمِ ۙ مَا لَكَ مِنَ اللَّـهِ مِن وَلِيٍّ وَلَا نَصِيرٍ ﴿١٢٠﴾
„Weder die Juden noch die Christen werden mit dir zufrieden sein, ehe du ihrem Glaubensbekenntnis folgst. Sag: „Gewiss, die Rechtleitung Allahs ist die wahre Rechtleitung.“ Wenn du jedoch ihren Neigungen folgst nach dem, was dir an Wissen zugekommen ist, so wirst du vor Allah weder Schutzherrn noch Helfer haben.“ (Der edle Koran 2:120)
Der missionarische und kulturelle Angriff verstärkte sich zum Ende des osmanischen Staates, etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der ideologische und politische Niedergang der Muslime zunahm und die Kräfteverhältnisse sich zu Gunsten der europäischen Staaten verschoben hatten. Zu dieser Zeit war es in Europa zu den ideologischen und industriellen Revolutionen und zu den wissenschaftlichen Erfindungen und Entdeckungen gekommen. Mit ihrer Hilfe lief Europa schnellen Schrittes dem Aufstieg und Fortschritt entgegen. Der Osmanische Staat hingegen war starr geblieben. Seine Schwäche nahm von Tag zu Tag zu. Dies öffnete der westlichen Geistesbildung, den westlichen Ideen, der westlichen Kultur und Lebensordnung Tür und Tor, um in die islamische Welt einzudringen. In ihrem kulturellen und missionarischen Angriff auf die islamische Welt begannen die europäischen Staaten den Islam herabzusetzen, seine Gesetze zu entstellen, bei den Muslimen ihm gegenüber Zweifel und Unwillen aufkommen zu lassen, ihn als Grund für die Rückständigkeit und den Niedergang der Muslime hinzustellen, um im selben Augenblick sich und die eigene Kultur zu rühmen, die eigenen Ideen und die eigene demokratische Ordnung hervorzuheben und die Großartigkeit der eigenen Systeme und Gesetze zu preisen. Gleichzeitig benutzten sie die Täuschung, indem sie den Muslimen vorgaukelten, dass ihre Kultur der islamischen nicht widerspräche, da sie dieser entstamme, und behaupteten, ihre Gesetze und Lebensordnungen stünden im Einklang mit dem Islam.
Sie fügten den demokratischen Ideen und Systemen die islamische Eigenschaft hinzu, indem sie meinten, sie widersprächen nicht dem Islam und stünden ihm nicht entgegen, vielmehr seien sie ein Teil von ihm, da die Demokratie mit der Schura (Beratung) identisch sei. Sie sei ja nichts Anderes als das Gebieten des Rechten und Anprangern des Unrechts und die Rechenschaftsforderung von den Herrschern. Dies hatte großen Einfluss auf die Muslime und führte dazu, dass sie von den westlichen Ideen und der westlichen Kultur beherrscht wurden. Die Folge war, dass in den letzten Tagen des Osmanischen Staates erst ein kleinerer Teil und nach der Zerstörung des Kalifats der größte Teil der Systeme und Gesetze des Westens übernommen wurde. Beeinflusst wurden die Intellektuellen, die Politiker, selbst die Träger der islamischen Kultur und sogar einige Träger der islamischen Botschaft sowie die Masse der Muslime insgesamt. Bei einem Großteil der Intellektuellen zeigte sich sehr deutlich der Einfluss der westlichen Kultur, die die Grundlage ihrer Bildung war, ob sie nun im Ausland oder in der islamischen Welt studiert hatten. Denn nach Ende des ersten Weltkriegs wurden die Lehrpläne der islamischen Länder auf Basis der westlichen Philosophie und Weltanschauung zusammengestellt, sodass viele der Intellektuellen Gefallen an der westlichen Geistesbildung fanden, eine Leidenschaft für sie entwickelten und den Westen, der diese Geistesbildung hervorgebracht hatte, lobpreisten. Sie negierten die islamische Geistesbildung und lehnten die Gesetze des Islams ab, wenn diese der westlichen Geistesbildung, den westlichen Gesetzen und Lebensordnungen widersprachen. Sie begannen den Islam genauso zu verabscheuen, wie der ungläubige Europäer ihn verabscheute, und hegten gegen den Islam, seine Geistesbildung, seine Systeme und Gesetze dieselbe arglistige Feindschaft, die der ungläubige Europäer gegen ihn hegte. Sie wurden zu Sprachrohren des Westens, die seine Kultur, seine Ideen und Systeme hochpriesen und den Islam mit seiner Kultur, seinen Gesetzen und Systemen angriffen und kleinredeten. Was die Politiker betraf, so wurden sie zu loyalen Ergebenen des Westens und seines Systems. Sie knüpften ihr eigenes Schicksal an das des Westens, nahmen den Westen als Zielrichtung all ihres Denkens, zogen ihn zu Hilfe und stützten sich auf ihn. Sie machten sich zu Wächtern seiner Gesetze und Ordnungen, zu unterwürfigen Dienern seiner Interessen und zu Implementierungswerkzeugen seiner Intrigen. Sie erklärten Allah und Seinem Propheten (صلى الله عليه و سلم) den Krieg und bekämpften den politischen Islam sowie die aufrichtigen Träger seiner Botschaft. Sie taten alles in ihrer Macht Stehende, um die Errichtung des Kalifats und die Wiedereinführung der Gesetze Allahs zu verhindern.
Wie sind sie aber irregeleitet! Den Trägern der islamischen Kultur, den Verkündern fehlte das Bewusstsein für den Islam und für das wahre Wesen der islamischen Gesetzgebung. Sie verstanden auch nicht die wahre Realität der westlichen Kultur, der westlichen Ideen und Systeme und den Widerspruch dieser Kultur mit all ihren Ideen und ihrer Weltanschauung zum Überzeugungsfundament des Islam, zu seinen Gesetzen, seiner Kultur und Weltanschauung. Ursache dafür war die große Schwäche im Verstehen des Islams und seiner Gesetze, die die Seelen der Muslime befallen hatte. Auch war ihr Verständnis der islamischen Rechtsprechung für ihre korrekte Anwendung in der Gesellschaft fehlerhaft. So wurde der Islam in einer Weise gedeutet, die seine Texte nicht zulassen. Seine Rechtsvorschriften wurden uminterpretiert, um der vorhandenen Realität zu entsprechen, anstatt die vorhandenen Zustände gemäß den Gesetzen des Islams zu ändern. Es wurden Gesetze übernommen, die sich auf keinen Beweis aus den islamischen Texten stützen konnten oder deren Beleg äußerst schwach war. Sie beriefen sich dabei auf den von ihnen festgelegten falschen Rechtsgrundsatz: „Die Änderung der Gesetze mit der Zeit ist nicht abzulehnen“.
Die Uminterpretation des Islam wurde zum Schlagwort Vieler, um den Islam mit jeder Richtung, jeder Idee und jeder Ideologie in Einklang zu bringen, auch wenn sie im vollständigen Widerspruch zu seinen Gesetzen und seiner Weltanschauung standen. Es wurde behauptet, die Kultur des Westens und ihre Ideen stünden in keinem Widerspruch zur Kultur des Islam und seinen Gesetzen, denn sie seien der islamischen Kultur entnommen. Auch würden das demokratische Regierungs- und das kapitalistische Wirtschaftssystem dem Islam nicht entgegenstehen, obwohl sie in Wahrheit nichtislamische Systeme sind. Es wurde zudem behauptet, die Demokratie und auch die allgemeinen Freiheiten seien Teil des Islam, obwohl sie diesem vollkommen widersprechen. Dadurch kam es bei ihnen zu einer Verwirrung bezüglich dem, was von den Muslimen übernommen werden darf, wie zum Beispiel Medizin, Pharmazie, Ingenieurwissenschaften, Chemie, Landwirtschaftstechnik, Industrietechnologie, Verkehrsplanung, Verkehrsmittel und ähnliche erlaubte Dinge, solange diese dem Islam nicht widersprechen, und dem, was nicht übernommen werden darf, nämlich alles, was mit den Überzeugungsfundamenten und der Gesetzgebung in Zusammenhang steht. Denn dies darf nur aus dem entnommen werden, was uns der Gesandte (صلى الله عليه و سلم) an Koran und Sunna übermittelt hat und was diese beiden Quellen an Analogieschluss (kiyas) und Konsens der Prophetengefährten (ijma´ Sahaba) offenlegen.
Dadurch gelang es dem Westen, seine Kultur, seine Lebensanschauung, die Ideen seines demokratischen Systems und seines Wirtschaftssystems sowie seine Ideen über die allgemeinen Freiheiten in die islamische Welt hineinzutragen.
Jedoch ist die Demokratie ein System, das keinerlei Bezug zum Islam besitzt. Sie steht im vollständigen Widerspruch zu den Gesetzen des Islam. Dies betrifft sowohl ihre allgemeinen Grundlagen als auch ihre Details. Es betrifft ihren Ursprung, von dem sie herrührt, das Überzeugungsfundament, aus dem sie hervorgegangen ist, die Basis, auf der sie aufbaut, sowie die Ideen und Systeme, die sie hervorgebracht hat. Deshalb ist es den Muslimen gänzlich verboten, sie zu übernehmen, sie anzuwenden oder zu propagieren.
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