DER AKHLAQ EINES VERKÜNDERS
03-07-2018
Der Akhlaq eines Verkünders
In der islamischen Religion ist der Akhlag genauso wichtig wie die Aqida.
Der Gesandte Allahs (saw) sagte zu Beginn seiner Verkündung:
„Ich wurde gesandt um den guten Akhlaq zu vervollkommnen.“ (Bukhari)
Er selbst war unter den Menschen bekannt für seinen schönen und reifen Akhlaq. Wir sehen, dass dies ihm bei seiner Verkündung viele Vorteile und Erleichterungen brachte.
Folglich muss auch ein islamischer Verkünder einen sehr guten Akhlaq besitzen. Das wird ihm auf seinem steinigen Weg der Verkündung gewiss viel Nutzen bringen.
Einige Gründe, die für einen guten Akhlaq des Verkünders sprechen sind:
- Die Akzeptanz des Tauhids fällt dem Menschen in der Regel schwer. Zudem werden die Menschen eine derart schwere Botschaft nicht von jemandem annehmen, über dessen Charakter sie Zweifel hegen. Für sie ist es sogar schwer, dies von jemandem anzunehmen, dem sie vertrauen. Deshalb kann ein Verkünder, der keinen islamischen Akhlaq besitzt, nicht die Menschen dazu bringen, dass sie seine Verkündung akzeptieren. Ein Muslim mit einem schlechten Akhlaq würde eher dem Islam schaden. Denn unwissende Menschen, die den Islam und den schönen islamischen Akhlaq nicht kennen, könnten vermuten, dass der schlechte Akhlaq der Verkünders vom Islam stammt. Was noch schlimmer ist, sie könnten den schlechten Akhlaq des Verkünders als Grund für ihre Ablehnung des Islam vorbehalten.
- Lädt ein Verkünder mit einem. Guten Akhlaq die Menschen zum Islam ein, so wird ihm in der Regel von Menschen keine Feindschaft gezeigt, auch wenn sie seine Einladung nicht akzeptieren. Einige Muschrikin könnten aufgrund des guten Akhlaqs des Verkünders dem Islam sogar helfen – so wie es einst Mut’im bin Adiyy tat, als er den Gesandten Allahs (saw) unter seinen Schutz nahm. Die Muschrikin konnten auch, wenn sie über die Verkündung befragt werden, den guten Akhlaq der Muslime über den Propheten befragt hatte; Als der König fragte „Habt ihr ihn je der Lüge bezichtigt?“ antwortete der damalige Feind des Propheten, Abu Sufyan: „Nein.“ Diese Antwort stammt von einem Mann, der den Propheten (saw) zu der Zeit mit Wort und Schwert bekämpfte.
- Spätestens, wenn die Kuffar nichts mehr gegen den vollkommenen Islam vorbringen können, greifen sie den Verkünder persönlich an, indem sie ihn beleidigen und verleumden, um so dem Islam zu schaden. Durch den guten Akhlaq des Verkünders wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie dem Islam, aufgrund persönlicher Fehlverhalten des Verkünders, schaden können, auf ein Minimum reduziert. Ein Beispiel hierfür ist die Verhaltensweise der Muschrikin gegenüber dem Gesandten Allahs (saw); zunächst behaupten sie, dass der Koran eine Erfindung sei und aus alten Märchengschichten besteht. Trotzdem könnten sie selbst der Vollkommenheit und der darin enthaltenen Wunder nicht widerstehen und fingen an, den Koran-Rezitationen heimlich zu lauschen. Als sie bemerkten, dass sie mit diesen Verunglimpfungen keinen Erfolg haben, schwenkten sie um und versuchten Rasulullah (saw) mit Verleumdungen und Beleidigungen zu diskreditieren, obwohl ihnen sein guten Akhlaq und seine Aufrichtigkeit wohlbekannt waren. Desweiteren verbreiten sie die Behauptung, dass der Koran nicht von Allah (swt) stammt, sondern, dass Muhammed (saw) es von einem christlichen Sklaven Namens Jabir gelernt habe.
Aber diese Verleumdung und Lügen blieben bei den Menschen wirkungslos. Denn ihnen war bewusst, dass Muhammed (saw) bereits vor seinem Prophetentum immer aufrichtig, stets vertrauenswürdig und jederzeit treu gegenüber den ihm anvertrauen Dingen war. Der Akhlaq des Propheten (saw) war so vollkommen, dass er selbst dann, als er aus Mekka vertrieben wurde, an die Sachen dachte, die ihm – unter anderem auch von seinen Vertreibern – anvertraut wurden. So ließ er ALİ (ra) mit dem Auftrag zurück, diese Dinge den Muschrikin zurückzugeben.
Der Verkünder, dessen Ziel es ist, dem Islam auf der Welt zur Herrschaft zu verhelfen, sollte folgende Punkte unbedingt beachten:
- lüge nicht
- veruntreue nicht das Anvertraute
- halte deine Versprechen
- weiche selbst im Streitfall nicht von der Wahrheit ab
- füge den Menschen kein Unrecht zu
- sei nicht geizig
Allgemein sollte der Verkünder alle schlechten Verhaltensweisen, die mit dem islamischen Akhlaq nicht vereinbar sind, meiden und die folgenden Worte des Propheten (saw) bedenken:
„Wisset! Der beste unter euch ist der mit dem besten Akhlaq.“ (Muslim, Bukhari)