DER MONAT RAMADAN

24-04-2022

DER MONAT RAMADAN

Der Monat Ramadan ist ein geehrter Monat, der sich von allen anderen Monaten sehr stark unterscheidet. Ramadan ist einer der 12 arabischen Monate, in dem der heilige Koran offenbart wurde und das Fasten vorgeschrieben ist, so sagt Allah:

„O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.“ (Der edle Koran 2:183)

„Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten. (…)“ (Der edle Koran 2:185)

Ein Muslim fastet, weil es ein Befehl Allahs ist. Dabei ist man bemüht, nur die Zufriedenheit und das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Wird das Fasten mit Überzeugung praktiziert und die Belohnung einzig und allein von Allah erhofft, so erbarmt sich Allah diesem und verzeiht ihm seine Sünden. Der Prophet (صلى الله عليه و سلم) sagt hierzu:

„Wer den Ramadan überzeugt (mit Iman) und in der Hoffnung auf den Lohn (Allahs) fastet, dem werden die Sünden, die er zuvor begangen hat, vergeben.“[1]

Das Fasten beginnt mit der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Währenddessen ist es dem Muslim untersagt weder Nahrung zu sich zunehmen noch mit dem Ehepartner Beischlaf auszuüben. Das ist das „äußere“ - physische Fasten. 

Das Fasten hat aber auch eine „innere“ - spirituelle Dimension. Hierbei muss der Muslim mehr als sonst auf sein Benehmen und Charakter achten, indem er von Sünden fernbleibt, verwerfliches und schlechtes Gerede vermeidet, seine Gelüste wegdrängt, niemandem Schaden zufügt, seinem Ego Widerstand leistet und keine Verabscheuungswürdigen Taten begeht. Hierdurch trainiert der Muslim den Umgang mit seinem Willen und die Kontrolle seiner Triebe. Das heißt, der Muslim sollte durch das Fasten sein Herz, Ego, Seele, Augen, Ohren, Mund, Zunge, Hände, etc. zum guten erziehen; alle Organe des Menschen sollten ihrem Pflichtgefühl bewusst werden, damit der Mensch seine Dankbarkeit an Allah verinnerlicht. Sodann erreicht der Fastende die spirituelle und die körperliche Ruhe.

Der Fastende sollte erkennen, dass er in Wahrheit einzig und allein von Allah, dem Erhabenen abhängig ist und nicht von dem, woran er gewöhnt ist aber nicht unbedingt benötigt. Ferner sollten die Ibada (Gottesdienste) in diesem geehrten Monat vermehrt, verstärkt und intensiver vollbracht werden, da die Belohnung mehrfach ist als außerhalb des Monats Ramadan. Das Fasten im Ramadan ist ein Mittel für die Löschung der Sünden, so sagt der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سلم):

„Wenn der Ramadan beginnt, werden die Tore des Paradieses geöffnet und die Tore der Hölle geschlossen sowie die Teufel in Ketten gelegt.“[2]

„Die fünf Gebete, von einem Freitag zum nächsten Freitag und von einem Ramadan zum nächsten Ramadan löschen alles aus, was dazwischen ist, solange man sich von den großen Sünden ferngehalten hat.“[3]

Wenn der Fastende gemäß den Überlieferungen fastet, d.h. er fastet weil es ein Befehl Allahs ist und um Sein Wohlgefallen zu erlangen, sodann wird seine Seele gereinigt und geläutert und seine Beziehung zu Allah, seinem Schöpfer wird verstärkt. Außerdem erlangt man eine gewissen Selbstbeherrschung und Konzentration auf das Wesentliche. Es schärft das Gewissen und verstärkt die Widerstandskraft. Auch die Beziehung zu den Mitmenschen wird gefestigt, das soziale Leben wieder markanter und die Nächstenliebe wird gestärkt. Die Muslime genießen auch das besondere Miteinander in der Familie und unter Freunde im  Fastenmonat. 

 

[1] Buchari & Muslim

[2] Buchari & Muslim

[3] Muslim 233


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