20-08-2017
Die meisten Menschen verkennen, wer ihr wahrer Gegner ist. Verkennen des wahren Gegners bedeutet aber zwangsläufig zu verlieren. Wenn man nicht weiß, dass es einen Gegner gibt, der zu jeder Zeit gegen uns kämpft und uns in die Irre leiten will, wie kann man jemals erfolgreich sein?
In der Hektik und Beschäftigsein des täglichen Lebens vergessen wir oft, dass es etwas gibt, das wir nicht sehen, das uns aber ständig sehr nahe ist und uns hasst und uns das Schlimmste wünscht. Dass es etwas gibt, das uns Gedanken einsuggeriert und uns Vorschläge macht, ja sogar alle möglichen Krankheiten des Körpers, Geistes und der Seele hervorrufen kann. Und vor dem es nur einen Schutz gibt!
„Und als Wir zu den Engeln sprachen: "Werft euch vor Adam nieder!" da warfen sie sich nieder, außer Iblis. Er sagte: "Soll ich mich vor einem niederwerfen, den Du aus Ton erschaffen hast?" Er sagte (weiter): "Was denkst Du? Dieser ist es, den Du höher geehrt hast als mich! Willst Du mir eine Frist bis zum Tage der Auferstehung geben, so will ich gewiss Gewalt über seine Nachkommen - bis auf einige wenige erlangen." Er sprach: "Fort mit dir! Und wer von ihnen dir folgt - wahrlich, die Hölle soll deren aller Lohn sein, ein ausgiebiger Lohn. Und betöre nun mit deiner Stimme von ihnen, wen du vermagst, und treibe dein Ross und dein Fußvolk gegen sie und habe an ihren Vermögen und Kindern teil und mache ihnen Versprechungen." - Und Satan verspricht ihnen nur Trug. "Über Meine Diener aber wirst du gewiss keine Macht haben." Und dein Herr genügt als Beschützer.“ [al-Isra 61-64]
In dieser Sure wird uns klar gemacht, dass Satan alle verführt, die nicht Diener Allahs sind. Ein Diener kann nur sein, wer die Gebote seines Herrn befolgt, und natürlich als allererstes, wer überhaupt daran glaubt, dass er einen Herrn hat. Wer nicht an einen Herrn glaubt, folgt zwangsläufig Satan, selbst wenn er Gutes tut:
„Denn seht, Wir haben die Satane zu Freunden derer gemacht, die nicht glauben.“ [al-Araf 27]
Allah macht uns außerdem klar, dass es Schutz vor Satan nur bei Ihm gibt und sagt uns in unzähligen Versen, dass wir Schutz bei Ihm vor Satan suchen sollen. Dies tun wir im praktischen Leben vor allem bei besonderen Gelegenheiten wie z.B. Koranrezitation (damit Gott uns das richtige Verständnis gibt); bevor wir in die Toilette gehen (weil die Toilette bevorzugter Aufenthaltsort der bösen Dschinn / Satane ist), vor Geschlechtsverkehr, wenn man wütend wird, etc.
„Und wenn du den Koran liest, so suche bei Allah Zuflucht vor Satan, dem Verfluchten. Wahrlich, er hat keine Macht über die, welche da glauben und auf ihren Herrn vertrauen. Siehe, seine Macht erstreckt sich nur auf jene, die bei ihm Beistand suchen und die (Allah) Götter zur Seite stellen.“ [an-Nahl 98-100]
Beistand bei Satan suchen bedeutet unter anderem, lieber seinen eigenen Ideen und selbstgemachten Bildern vertrauen, als Gottes Leitung und Seine Religion anzunehmen. Die von Satan inspirierten Bilder sind nur ein leeres Versprechen:
„Und wenn die Sache entschieden worden ist, dann wird Satan sagen: "Allah hat euch ein wahres Versprechen gegeben, ich aber versprach euch etwas und hielt es nicht. Und ich hatte keine Macht über euch, außer euch zu rufen; und ihr gehorchtet mir. So tadelt nicht mich, sondern tadelt euch selber. Ich kann euch nicht retten, noch könnt ihr mich retten. Ich habe es schon von mir gewiesen, dass ihr mich (Allah) zur Seite stelltet." Den Missetätern wird wahrlich eine schmerzliche Strafe zuteil sein.“ [Ibrahim 22]
Da alle diese Bilder letztlich von Satan sind, betet man in Wirklichkeit Satan an oder dient ihm, wenn man diese Bilder verehrt. Dies wird in folgenden Versen klargemacht, wo Abraham den Götzendienst seines Vaters verurteilt und dies gleichstellt mit Satan dienen:
„Und erwähne in diesem Buch Abraham. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet, als er zu seinem Vater sagte: "O mein Vater, warum verehrst du das, was nicht hört und sieht und dir nichts nützen kann? O mein Vater, zu mir ist Wissen gekommen, das nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den ebenen Weg leiten. O mein Vater, diene nicht Satan; denn Satan empört sich gegen den Allerbarmer.“ [Maryam 41-44]
Wer der Führung der Propheten also folgt, wird auf einen geraden Weg geführt, wohingegen jene, die ihren eigenen Bildern / Satan folgen, ein Leben in Drangsal führen:
„Er sprach: "Geht von hier allesamt hinunter, der eine von euch soll des anderen Feind sein! Und wenn Meine Führung zu euch kommt, dann wird der, der Meiner Führung folgt, nicht zugrunde gehen, noch wird er Unglück erleiden. Und dem, der sich jedoch von Meiner Ermahnung abkehrt, wird ein Leben in Drangsal beschieden sein, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihn blind vor Uns führen." Er wird sagen: "Mein Herr, warum hast Du mich blind (vor Dich) geführt, obwohl ich (zuvor) sehen konnte?" Er wird sprechen: "Es sind ja Unsere Zeichen zu dir gekommen, und du hast sie missachtet - also wirst du heute nun missachtet sein!" [Ta Ha 123-126]
Satan und seine Schar (die bösen Dschinn) sehen uns, wir sie aber nicht:
„Wahrlich, er sieht euch, er und seine Schar, von wo ihr sie nicht seht.“ [al-Araf 27]
Ein Gläubiger weiß, dass er selber und alles, was er tut, von Allah geschaffen wurde. Es bleibt daher kein Raum für Stolz, und ein Zeichen des wahren Gläubigen ist Demut. Dagegen ist ein Merkmal desjenigen, der Satan folgt, ein Nichtbefolgen wollen von Allahs Geboten und ein ständiges Bestreben, besser sein zu wollen als andere, und andere herabzusetzen, damit er selber vor sich und anderen besser dasteht. Er folgt damit dem Charakter seines Meisters:
Er (Allah) sprach: "Was hinderte dich daran, dich niederzuwerfen, nachdem Ich es dir befohlen habe?" Er (Satan) sagte: " Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber erschufst Du aus Lehm!" [al-Araf:12]
Mit Vorliebe leitet Satan diejenigen in die Irre, die ihrem Herrn nicht dankbar sind:
Er sagte: "Darum, dass Du mich hast abirren lassen, will ich ihnen gewiss auf Deinem geraden Weg auflauern. Dann will ich über sie von vorne und von hinten kommen, von rechts und von links, und Du wirst die Mehrzahl von ihnen nicht dankbar finden." [al-Araf 17]
Wenn uns eine Heimsuchung durch Satan trifft (oder seiner Armee, die aus vielen bösen Dschinn besteht), gibt es nur Zuflucht bei Allah, um die Wahrheit wieder erkennen zu können:
„Und wenn du zu einer bösen Tat vom Satan aufgestachelt worden bist, dann nimm deine Zuflucht bei Allah; wahrlich, Er ist Allhörend, Allwissend. Wahrlich, diejenigen, die dann gottesfürchtig sind, wenn sie eine Heimsuchung durch Satan trifft, und sich dann ermahnen lassen - siehe, gleich sehen sie (ihren klaren Weg) wieder...“ [al-Araf 200-202]
Satan bewegt sich in unserer Blutbahn, wie wir es aus dem Ahadith des Propheten s.a.w. wissen, deswegen verursacht er und seine Kumpane in erster Line Krankheiten, die direkt mit der Blutbahn in Verbindung stehen, wie z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, aber auch seelische Krankheiten des Herzens.
„(Er lässt dies zu,) damit Er das, was Satan einstreut, zur Prüfung für die machen kann,
in deren Herzen Krankheit ist und deren Herzen verhärtet sind." [al-Haj 52]
Auf psychischer Ebene Dinge wie Schizophrenie (weil der Mensch immer zwischen Wahrheit und Wahn hin und her pendelt). Im praktischen Leben macht sich das dadurch bemerkbar, dass man immer von einer Meinung ins andere Extrem geht, oder von einem Vorsatz ständig wieder abweicht, weil ja genau dies die Funktion von Satan ist, die Menschen von ihrem Weg abweichen zu lassen.
„Und wenn du eine Entscheidung getan hast, dann vertrau auf Allah; denn wahrlich, Allah liebt diejenigen, die auf Ihn vertrauen.“ [Ali Imran 159]
Satan ist unser Feind. Wir müssen ihn als unseren Feind behandeln! Es gibt keinen, peace-deal'!
„Wahrlich, Satan ist euer Feind; so haltet ihn für einen Feind.“ [al-Fatir 6]
Er arbeitet gegen uns, 24/7, und nur die Gnade Gottes kann uns vor seinen Ränken beschützen:
„Und wäre nicht Allahs Gnade über euch und Seine Barmherzigkeit, wäret ihr alle dem Satan gefolgt, bis auf wenige Ausnahmen.“ [an-Nisa 83]
Gegen Allah ist Satan nichts, und Allah lässt den nicht im Stich, der auf Ihn vertraut.
„Wahrlich, die List des Satans ist schwach.“ [an-Nisa 76]
Wenn wir zu viel Süßes essen, machen wir unser Blut sauer. Bakterien lieben ein saures Milieu. Genauso begünstigen bestimmte Faktoren den Einfluss oder das Eindringen von Dschinn und andere verhindern es. Dschinn verstecken sich gerne in Bildern, deswegen müssen alle Bilder inklusive Fotos aus der Wohnung entfernt werden. Speisen, die haram sind, insbesondere Alkohol, sind quasi eine Garantie dafür, dass Dschinn bei uns eindringen! Dschinn lieben unreine und chaotische Plätze (z.B. Markt), und genauso auch auf der spirituellen Entsprechung induzieren Satane unreine Gedanken und chaotische Geisteszustände.
Die Medizin gegen Dschinn / Satane sind:
Je mehr man Allahs Gebote und der Sunna folgt, desto mehr Satane werden sich inschaallah von einem verabschieden, weil es ungemütlich in ihrer Bleibe wird. Bei hartnäckigen Beschwerden sollte Ruqya praktiziert werden (Allerdings Achtung: Bei Ruqya nach Sunna wird ausschließlich der Koran benutzt. Es werden keine Mantras rezitiert, arabische Zeichen irgendwo draufgemalt, die dann verbrannt oder vergraben werden, exzessives Dhikr praktiziert etc.!) Viele Beschwerden sowohl physischer, psychischer als auch geistiger Art können dadurch gelindert oder beseitigt werden, selbst solche, bei denen die Schulmedizin bereits die Hoffnung aufgegeben hat.
Wenn man allerdings nicht langfristig seine Lebensumstände ändert, hilft Ruqyah auch nur begrenzt, denn wenn die für die Dschinn günstigen Bedingungen nach wie vor bestehen, werden sie zumeist wieder zurückkommen.
Will man also Allah dienen oder Satan, man hat die Wahl und muss sich entscheiden. In jedem Moment seines Lebens!
„Habe Ich euch, ihr Kinder Adams, nicht geboten, nicht Satan zu dienen - denn er ist euer offenkundiger Feind - , sondern Mir allein zu dienen? Das ist der gerade Weg. Und doch hat er eine große Menge von euch irregeführt. Hattet ihr denn keinen Verstand? Das ist die Hölle, die euch angedroht wurde; brennt heute in ihr dafür, dass ihr ungläubig wart." [YaSin 60-64]
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