DIE ANZEICHEN VOM ISLAM

Der Wahrhaftige Islam und die Bestimmung einer Person ob er zu den Leuten des Islams gehört oder nicht

03-08-2017

Der Wahrhaftige Islam:

Allah (swt) einzig und allein zu dienen, sich vom Shirk sowie ihren Leuten fernzuhalten und den Kufr auf diese auszusprechen, bezeichnet nichts anderes als den wahrhaftigen Islam – dem reinen Tauhid-Glauben.
Wer diese Bedingungen erfüllt, ist bei Allah ein Muslim/Muwahid.
Darüber hinaus wird oftmals folgende Fragestellung diskutiert:
Wie Urteilt man über eine Person, welchen man nicht persönlich kennt, ob er/sie zu den Leuten des Islams gehört oder nicht?
So ist anzumerken, dass man auf drei Arten bestimmen kann, ob jene Person zu den Leuten des Islams gehört oder nicht.
1) Yaqeen (Die Gewissheit)
2) Islamische Anzeichen
3) Ahkam'ul Taba'iyya (Die Regelung des Unterliegens)

1) Yaqeen
In diese Kategorie fallen Leute, die man ganz gewiss kennt; so zum Beispiel Familienangehörige, Schulfreude oder jene, mit denen man in einer Gemeinde aufgewachsen ist. Über all diese Leute, welche man gewiss kennt, kann man des Öfteren eine Aussage, über ihre Denkweise und für welchen Glauben bzw. für welche Ideologie sie doch stehen, treffen.
Dadurch, dass man sich mit ihnen bezüglicher solcher Themen unterhaltet oder diskutiert hat, könnte man bestimmen, ob sie nun zu den Leuten des Islams gehören oder ob Gegenteiliges der Fall ist.
Der Schwerpunkt ist jedoch auf jene Leute zu legen, die wir persönlich nicht kennen und mit denen wir uns in der Vergangenheit niemals unterhalten haben.
Wie urteilt man bei solchen Leuten, ob sie zu den Leuten des Islams gehören oder nicht?
Dazu sind die Punkte 2. Islamische Anzeichen und 3. Ahkam’ul Taba’iyya von großer Bedeutung.

2) Islamische Anzeichen
Wenn wir den Ottonormalverbraucher, welcher sich selbst Muslim nennt, auf der Straße fragen würden, was die islamische Anzeichen sind, so hätten wir mit einer großen Wahrscheinlichkeit folgende Antworten bekommen: z.B. das Gebet, die Zekat, der Bart, islamische Kleidung etc. 
Doch was sagen der Islam und die islamischen Gelehrten dazu?
Der Prophet (saws) sagt:
„Islam ist, zu bezeugen, dass keine Gottheit neben Allah existiert und Muhammed sein Diener und Gesandter ist; [Islam ist] zu beten, zu fasten im Monat Ramadan und die Pilgerfahrt zu vollziehen.“  (Buhari, Band 1, Kapitel:Iman) 
Wie wir sehen können ist der Islam auf fünf Dinge aufgebaut:
1.   La ilahe illallah Muhammedur Rasulullah
2.   Das Gebet
3.   Das Fasten
4.   Die Zekat
5.   Die Hajj

Bei der genaueren Betrachtung vom Leben des Gesandten Allahs bzw. beim Nachlesen in einem Siyra Buch hingegen ist auffällig, dass er jene, die fasteten, die Zekat entrichteten und zur Hajj gingen, nicht gleichermaßen wie die Leute des Islams bzw. nicht wie Muslime behandelte; dies, obwohl die eben aufgeführten Handlungen zu den grundlegendsten Elementen/Säulen des Islams gehören. Der Prophet akzeptierte diese jedoch nicht als islamische Anzeichen. Der Grund besteht u.a. auch darin, dass diese drei Faktoren (Fasten, Zekat, Hajj) neben den Muslimen auch bei den Muschrikun von Mekka vorhanden gewesen sind. Folglich war keine Differenz zwischen Muslim und Muschrik erkennbar. Um jemanden, den man nicht gewiss kennt, nicht zu den Leuten des Islams zu zählen, akzeptierte der Gesandte Allahs diese Faktoren zur Bestimmung nicht.
Die Eigenschaften/Anzeichen/Merkmale, mit denen er jemanden zu den Leuten des Islams zuordnen konnte, waren La ilahe illallah Muhammedur Rasulullah und das Gebet gewesen – dies auch nur deshalb, weil die Götzendiener in Mekka weder die Existenz eines einzigen Gottes (La ilahe illah) bezeugten noch wie Muslime das Gebet verrichteten (mit Ruku, Sujud etc.). Was den Glauben an einen einzigen Gott angeht, ist außerdem noch hinzuzufügen, dass im damaligen Volk von Mekka der Polytheismus (Vielgötterei) weit verbreitet war.
In einem Hadith des Gesandten Allahs (swas) heißt es:

„Wer unser Gebet verrichtet, sich in unsere Richtung (Qibla) wendet und ebenso schlachtet wie wir, ist Muslim.“ (Bukhari;391) 
Der gesandte Allahs (swas) war gezwungen in dem obigen Hadith den Begriff „Salatena“ (unser Gebet) zu verwenden und somit das allgemeine Gebet in unser Gebet einzuschränken. Der Grund ist dieser, dass die Muschrikun von Mekka auch beteten; ihr Gebet verrichteten sie jedoch im Stehen, sie pfiffen und klatschten in die Hände. Wenn der Prophet in dem Hadith statt „wer unser Gebet verrichtet“  die Worte „wer das Gebet verrichtet“ verwendet hätte, so wäre das Gebet an sich kein Anzeichen mehr für die Unterscheidung eines Muslims von einem Mushrik: Da beide das Gebet verrichten, wäre es nämlich kein Anzeichen mehr, welches man einzig und allein den Leuten des Islams zuschreiben könnte. 
Ebenfalls belegt uns die Lebensgeschichte des Gesandten Allahs (saws), dass er die Worte La ilahe illallah in Mekka als ein islamisches Anzeichen akzeptierte und all diejenigen, welche diese Worte aussprachen, ebenfalls zu den Leuten des Islams zählte. Wie oben bereits angeschnitten, besteht der Grund in der Tatsache, dass es sich beim Volk von Mekka um ein polytheistisches handelte.
In einem Hadith des Gesandten Allahs (swas) heißt es wie folgt:

Es berichtet Usama ibn Zaid (r): „Einst sandte der Gesandte Allahs (s) uns auf einen Feldzug gegen den Dschuhaina-Stamm, der in der Oase von Huraqa lebte. Wir gelangten am Morgen zu ihren Wasserquellen. Einer der Ansar und ich trafen auf einen ihrer Männer, und als wir ihn überwältigt hatten, sprach er laut: „La ilaha illa-llah“. *** 

Als mein Gefährte von den Ansar dieses hörte, hielt er inne, aber ich tötete ihn mit einem Speeresstoß. Als wir nach Medina zurückkehrten, wurde diese Begebenheit dem Propheten (s) unterbreitet. Er fragte mich: „Oh Usama, tötetest du ihn sogar, nachdem er La ilaha illa-llah gesagt hatte?“ Ich sagte: „Oh Gesandter Allahs (s), er machte diese Aussage nur, um sein Leben zu retten.“ Er fragte nochmals: „Tötetest du ihn, nachdem er bestätigt hatte: 'Es gibt keinen Gott außer Allah.‘“ Er fuhr damit fort, diesen Satz zu wiederholen, bis ich wünschte, ich wäre erst nach jenem Tag Muslim geworden. (Al-Bukhari und Muslim).

Wir wir aus dem Hadith entnehmen können, hat der Prophet Usama ibn Zaid (ra) stark kritisiert, weil dieser einen Mann in den Gebieten von Mekka tötete.

Doch weshalb kritisierte der Prophet (s) ihn so stark?
Weil das Volk von Mekka ein polytheistisches Volk war und La ilaha illallah dementsprechend ein islamisches Anzeichen gewesen ist.
Ebenfalls ist in der Siyra des Propheten (s) folgendes zu erkennen: Nachdem er nach Medina auswanderte und plötzlich ein Volk der Ahlu Kitab vor sich hatte, reichten ihm nur die Worte La ilahe illallah nicht mehr als islamisches Zeichen aus; er ergänzte: Muhammedur Rasulullah. 
Der Grund dafür ist ganz schlüssig: Das Volk der Ahlu Kitab bezeugte ohnehin schon den Monotheismus, d.h. dass es nur einen Gott gibt; jedoch bezeugten sie nicht, dass Muhammed der Gesandte Allahs ist. 
In den beiden oben aufgeführten Hadithen können wir zwei Faktoren entnehmen, die eine entscheidende Rolle in der Thematik ''Das Urteil des Volkes'' spielen.

1. Dass ein islamisches Anzeichen ein jenes sein muss, welches die Muslime von den anderen Religionen und Ideologien unterscheidet.
2. Dass islamische Anzeichen ihre Gültigkeit verlieren können, indem diese Anzeichen die Eigenschaft, dass sie nur bei den Leuten des Islams vorzufinden sind, verlieren. 

Dies ist das Erkenntnis der vier Rechtsschulen worüber sie im Konsens sind; wie aus dem Buch el-Mevsuatu-l Kuveytiyyeh, Bab:İslam, zu entnehmen ist.
Außerdem haben die Gelehrten der arabischen Sprache das Wort 'alam, welches von dem Wort 'alama (Anzeichen) stammt, wie folgt definiert:
„Ein etwas, was das eine von dem anderen klar und erkennbar unterscheidet.“
So nannte man zum Beispiel den Zaun, welcher zwei Felder von zwei Bauern trennt, 'alam. Warum? Eben weil es das eine Feld klar und deutlich vom anderen Feld trennt. Ebenso nannte man auch Landesfahnen 'alam; es trennte nämlich ein Volk vom anderen.
In Anbetracht dessen, dass die islamischen Anzeichen zum einen den Muslim von all den anderen Religionen und Ideologien unterscheiden müssen und zum anderen von Zeit zu Zeit ändern können, gilt heutzutage weder La ilahe illallah noch das Gebet als islamisches Anzeichen.
Die Begründung dafür liegt darin, dass wir es heutzutage mit Volksangehörigen zu tun haben, die sich Muslime nennen, die die Worte La ilahe illallah aussprechen, beten etc. und gleichzeitig Gräber anbeten, im System der Demokratie ihre Stimmen abgeben, die Führer, welche nicht mit den Gesetzen Allahs herrschen als Muslime bezeichnen. Sogar die Tawagheet sagen auf der einen Seite La ilahe illallah und auf der anderen Seite beten sie menschliche Wesen, wie zum Beispiel Recep Tayip Erdogan an.
So haben sich in den letzten türkischen Wahlen (2015) über 54 Millionen Menschen beteiligt; sie sind wählen gegangen, obwohl eine große Mehrheit unter ihnen die Worte La ilahe illallah aussprachen und eventuell sogar das Gebet verrichteten.
Wir haben es mit Volksangehörigen zu tun (jene die sich Muslime nennen oder die Völker der sog. islamischen Länder), die La ilahe illallah sagen und gleichzeitig zwischen ihnen und Allah Vermittler stellen.

Wir haben es mit Volksangehörigen zu tun, die La ilahe illallah sagen und den Taghut nicht kennen.
Wenn wir in solch einem Umfeld leben, so stellt sich die Frage, wie wir Muwahidun dieser Zeitepoche noch sagen können, dass La ilahe illallah oder das Gebet als ‚islamische‘ Anzeichen gelten. Wie können wir jene, die wir nicht gewiss kennen, aber von denen wir wissen, dass sie La ilahe illallah sagen, zu den Leuten des Islams, d.h. der vollkommenen und reinen Religion Allahs zuschreiben? Und das, obwohl die islamischen Gelehrten lehren, dass ein islamischen Anzeichen jenes sein muss, was den Muslim von den anderen Millah (Leuten) unterscheidet.
Wie können wir heute noch sagen, das La ilahe illallah oder das Gebet uns von diesen dreckigen Götzendienern unterscheiden?
Aus all diesen Gründen können wir heutzutage mithilfe von islamischen Anzeichen keine Aussage über Menschen treffen, die eventuell zum Islam gehören oder nicht. Schließlich lautet das größte islamische Anzeichen La ilahe illallah Muhammedur Rasulullah, wobei dieser leider wegfällt, da die heutigen Muschrikun, die sich Muslime nennen, dieses eigentlich islamische Anzeichen missbraucht haben und es von den Kategorien der islamischen Anzeichen beförderten.
 
3) Ahkam'ul Taba'iyya
Letztlich bleibt nur noch die letzte Kategorie, womit wir über die Leute urteilen können: Ahkam’ul Taba‘iyya
Da jener im Islam an drei Sachen gebunden ist (wie aus den Hadithen des Propheten (s) zu entnehmen ist) – entweder dem Führer, den er befolgt; seinen Eltern oder einem Land – unterteilt sich diese Kategorie ebenfalls in drei Gruppen.
1. Das urteilen der Menschen je nach dem in welchem Dar sie leben.
Dies bedeutet also folgendes: Lebt jener im Darul Islam, so ordnen wir ihn zu den Leuten des Islams zu. Lebt er jedoch im Darul Kuffr, so ordnen wir ihn zu den Leuten des Kuffrs zu. Dieses Verfahren beschreibt außerdem Imam Serahsi in seinem Buch Mabsud, Band 3, Seite 76.
2. Wir urteilen nach dem Führer, den sie folgen.
3. Wir urteilen nach den Eltern des Betroffenen.
 
Wir sind in der Lage, auf die oben aufgeführten Punkte und auf Scheinargumente wie z.B. die Aussage der Rechtsgelehrten, das Gebet sei ein islamisches Anzeichen, noch detaillierter einzugehen und diese mit den Islamischen Quellen zu untermauern.
Anfänglich sollte dies jedoch für jene, die aufgrund dieser Thematik Kritik ausübten, ausreichen InshaAllah.

 
Und Allah weiß es am Besten.
Unser letztes Bittgebet lautet 'Alles Lob gebührt Allah dem Herren der Welten!
 

Im Auftrag des Islam

 


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