DIE BEDEUTUNG VON ZUHD

21-06-2018

Erklärungen des Zuhd

Der Verfasser von "Manasil Saairin' sagte auf Seite 30 in Bezug auf Zuhd:
Zuhd bedeutet das gänzliche Entsagen von allem, was man begehrt. Wenn also der Diener etwas begehrt (was ihm im Jenseits nichts nützen wird) enthält er sich seiner; nur Dinge, die den Herrn angehen, sind davon ausgenommen Von allem anderen sollte man sich fernhalten und das Herz davon reinigen.

Die (obige) Bedeutung ‚gänzliches Entsagen, enthält das Ignorieren aller Dinge, die man sich wünscht, und man sollte keinesfalls von diesen Wünschen eingenommen sein. Zuhd kann man in drei Kategorien einteilen:
Erstens: Zuhd bei zweifelhaften Dingen
Zweitens: Zuhd in erlaubten Dingen
Drittens: Zuhd in Dingen, die sich auf Zuhd beziehen Die erste der oben drei genannten Kategorien unterteilt sich ebenfalls in A, B und C, und zwar wie folgt:

A: Dem Diener ist es unmöglich, Zuhd zu erreichen, ohne dass er zuvor zwei felhafte Dinge vermeidet, und das wiederum wird nur eintreten, wenn er zu erst die unrechtmäßigen Dinge zu rückweist, aus Angst vor einer Schuld den Leuten gegenüber.

B: Der Diener hasst es, dass Allah, der Erhabene, ihn in seinem Status herabstuft (und zwar in den Augen seines Herrn und in den Augen seiner Mitmenschen) C: Der Diener verabscheut es, seine Zeit mit bösartigen, korrupten und sündhaften Menschen zu verbringen. Über diese drei Unterkategorien A, B und C wird der Verfasser sich im Folgenden erklärend äußern


ZUHD IM VERMEIDEN VON ZWEIFELHAFTEN DINGEN

(A) Was das Vermeiden von zweifel haften Dingen angeht, so sprechen wir hier vom Diener, der zweifelhafte Din ge unterlässt, wobei er sich zwischen zwei Stadien befindet und sich dabei die Frage stellt: ist dies halal (erlaubt) oder ist dies haram (verboten)? Diesbezüglich wird auf den folgenden Hadith verwiesen:

Arabisch (Das, was erlaubt ist, ist klar und das was verboten ist, ist klar. Dazwischen gibt es zweifelhafte Dinge, die nur wenigen Leuten bekannt sind. Wer jetzt diese zweifelhaften Dinge ver meidet, spricht sich selbst von jeglicher Schuld in Bezug auf seine Religion und seine Ehre frei. Wer allerdings in zweifelhafte Dinge verfällt, wird auch in verbotene Dinge verfallen, genau wie der Schäfer, der seine Her de zu nahe an einer Privatweide grasen lässt, einen Teil seiner Tiere verlieren könnte. Jeder König hat eine private Weide, und Allahs Privatweide ist das, was Er verboten hat. Wahrlich, im Körper befindet sich ein kleines Stück Fleisch, das, wenn es gesund ist, auch der ganze Körper gesund ist und das, wenn es krank ist, der ganze Körper krank ist. Dieses kleine Stück Fleisch ist das Herz).

Die zweifelhaften Dinge sind jene zwischen halal und haram. Allah, der Erbene, in seiner Weisheit (Hikmah) hat alles mit einer Trennwand versehen, genau wie Er eine Trennwand zwischen Leben und Tod errichtet hat (AL Barzakh) Auch zwischen Glaube und Unglauben hat Allah eine Trennung geschaffen, wie auch zwischen Jannah und Nar (Paradies und Höllenfeuer). Und es gibt viele weitere Trennwände, von Allah errichtet, wie zum Beispiel zwischen Mina und Muzdalifa, zwischen Makkah und Arafat, zwischen Fajr (Morgendämmerung) und Tagesanbruch und zwischen Tag und Nacht. Zuhd bedeutet also, sich von verbote- nen Dingen fernzuhalten. Man vermeidet zweifelhafte Dinge, aber nur unter der Voraussetzung, dass man sich zuerst von den verbotenen Dingen fernhält. Der Diener beherzigt Allahs Warnung, was darin resultiert, dass er von den zweifelhaften Dingen ablässt, denn er wurde gewarnt, sich von Allahs Leitung abzuwenden. Der Diener Hasst Es, Dass Allah Ihn In seinem Status Herabstuft

(B) Der Diener erkennt ganz klar, dass er vor seinem Herrn viele Fehler hat und er die an ihn von seinem Herrn gerichteten Erwartungen nicht erfüllen kann. Das bedeutet, dass er befürchtet, seinen Status vor Allah zu verlieren, nicht aber vor den Menschen; das ist jedoch nicht tadelswert. Andererseits ist es durchaus tadelswert, dass man befürchtet, seinen Status vor den Menschen zu verlieren, nicht aber vor Allah.

(C) Das Vermeiden, seine Zeit mit korrupten und sündhaften Menschen zu vergeuden

 

ZUHD DURCH ENTHALTEN ERLAUBTER DINGE

Der Diener Allahs erreicht Zuhd nur, wenn er Erstens, bescheiden beim Ausgeben wird. Zweitens, seine freie Zeit in Anbetung verbringt. Drittens, sich jeglicher Angstneurose entledigt. Letztendlich schmückt er sich mit der edlen Eigenart der heiligen Propheten Allahs und der Wahrhaftigen. Bescheidenheit beim Ausgeben von weltlichen Gütern bedeutet, das der Diener nur soviel ausgibt, wie er benöti.


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