10-06-2019
Vorwort
Allāh hat den Menschen sehr viele Wohltaten gegeben. Eines dieser Wohltaten ist der Imān. Wie das bei allen Wohltaten der Fall ist, möchte Allāh auch in diesem Punkt, dass wir Ihm gegenüber Dankbarkeit zeigen.
Imān ist eine Wohltat, für den man in sofern Dankbarkeit zeigt, den Gottesdienst verrichtet, indem man damit einlädt und man sich für den Imān durchsetzt. Ohne Zweifel ist die passende Zeit für die Durchsetzung all dieser Dinge, das junge Alter. Und Allāh lässt uns wissen, dass die Zeit, wo man noch Jung ist, die stärkste Zeit ist. Er sagt:
قَالُوا سَمِعْنَا فَتًى يَذْكُرُهُمْ يُقَالُ لَهُ إِبْرَاهِيمُ
»Sie sagten: „Wir hörten einen jungen Mann von ihnen reden; Abraham heißt er.“« (21:60)
In einem anderen Vers:
وَنُقِرُّ فِي الْأَرْحَامِ مَا نَشَاءُ إِلَىٰ أَجَلٍ مُّسَمًّى ثُمَّ نُخْرِجُكُمْ طِفْلًا ثُمَّ لِتَبْلُغُوا أَشُدَّكُمْ
»Und Wir lassen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Mutterschößen ruhen, was Wir wollen; dann bringen Wir euch als Kinder hervor; dann (lassen Wir euch groß werden,) auf daß ihr eure Vollkraft erreicht.« (22:5)
In einem anderen Vers:
اللَّـهُ الَّذِي خَلَقَكُم مِّن ضَعْفٍ ثُمَّ جَعَلَ مِن بَعْدِ ضَعْفٍ قُوَّةً
»Allah ist es, Der euch in Schwäche erschaffen hat, und nach der Schwäche gab Er (euch) Stärke.« (30:54)
Wir erkennen aus dem Qur’ān, dass die beste Zeit, wo man nach dem Imān zu handeln und nach dem Islam zu dienen hat, die Zeit der Jugend ist.
‚Abdullāh b. Mas’ūd überliefert, dass der Prophet sagte:
لَا تَزُولُ قَدَمُ ابْنِ آدَمَ يَوْمَ الْقِيَامَةِ مِنْ عِنْدِ رَبِّهِ عَزَّ وَجَلَّ ، حَتَّى يَسْأَلَهُ عَنْ خَمْسٍ : عَنْ عُمْرِهِ فِيمَا أَفْنَاهُ ، وَعَنْ شَبَابِهِ فِيمَا أَبْلَاهُ ، وَعَنْ مَالِهِ مِنْ أَيْنَ اكْتَسَبَهُ ، وَفِيمَا أَنْفَقَهُ ، وَمَا عَمِلَ فِيمَا عَلِمَ
»Der Diener wird am Tage der Abrechnung, sich nirgends wohin rühren können, ohne dass er für fünf Fragen zur rechenschaft gezogen wird:
a-) Wo hat er sein Leben verbracht b-) Wo hat er seine Jugend verbraucht c-) Wo hat er seinen Besitz verdient d-) Wie viele Taten hat er mit dem was er als Wissen besaß umgesetzt?« (Tirmidhi)
Wir achten nun auf den ersten und zweiten Punkt dieser Überlieferung. Man fragt zuerst im Allgemeinen wo man das Leben verbracht hat und geht speziell auf die Jugend ein, was zum allgemeinen Leben gehört. Dies wird deshalb so erwähnt, weil die Jugend eine zusätzliche Wohltat ist.
Und in der islamischen Historik wurden wir Zeuge an vielen Ereignissen dieser wundervollen und wichtigen Wohltat. Wann auch immer die Umma dazu gezwungen war sich aufzuopfern, waren es die Jugendliche gewesen, die diese gewaltige Aufgabe auf sich nahmen und sie verwendeten dafür das, was Allāh ihnen als Wohltat gab, nämlich ihre Jugend!
Die Menschen haben über die gesamte Historik hindurch nicht das erlebt was der Islam und die Muslime gelebt haben. Der Islam wird von überall angegriffen und man tretet auf die islamischen Werte drauf, schmäht und diffamiert sie!
Sowie in der heutigen als auch in der vergangenen Zeit schlachten uns die Franzosen ab! Wenn man bedenkt in was für einer Lage wir uns heute befinden im Gegensatz zu früher. Man erinnere sich an Sulṭān Sulaymān. Hammar; ein australischer Historiker berichtet über Sulṭān Sulaymān folgendes: Der Safili al-Kabir – großer Abgesandter – hat dem Sulṭān erzählt, was für eine widerwertige Tanzart sich in Frankreich verbreitete, wo ein Mann einfach eine Frau zu sich nehmen und vor der Gesellschaft mit ihr halb nackt rumtanzen konnte. Als der Sulṭān davon erfuhr, schrieb er dem König folgendes: »Wenn du dieser Peinlichkeit, unmittelbar nach das empfangen dieses Briefes kein Ende setzt, dann bin ich dazu gezwungen dich mit einer Herde zu stürzen« Der Historiker Hammer sagt als Kommentar: »Nachdem dieses Schreiben in den Händen des französischen Herrschers kam, hat in Frankreich und ganz Europa bis zu dem Tod vonSulṭān Sulaymān niemand mehr so ein Spiel und so ein Tanz durchgeführt«
Ein Vortrag darüber von Timurtas Ucar
Die Jugendlichen, welche wie eine Umma, standhaft gegen den Unglauben vorgehen
Allāh sagt:
إِنَّهُمْ فِتْيَةٌ آمَنُوا بِرَبِّهِمْ وَزِدْنَاهُمْ هُدًى وَرَبَطْنَا عَلَىٰ قُلُوبِهِمْ
»Sie waren junge Männer, die an ihren Herrn glaubten, und Wir ließen ihnen zunehmend Rechtleitung zukommen. Und Wir stärkten ihre Herzen« (18:13)
Der Tawẖid den Isā brachte, wurde vergessen und die Menschen fielen in den Unglauben, also Schirk. Diejenigen die zu dieser Zeit aufgestanden und nach der Wahrheit schrien waren keine außer „junge Männer die an ihren Herrn glaubten“ ( إِنَّهُمْ فِتْيَةٌ آمَنُوا بِرَبِّهِمْ ).
Ich möchte über einen jungen Mann berichten, der keinen Scheu davor hatte, die Einigkeit Allāhs zu predigen und dafür sein Leben aufzuopfern. Er war eine Umma, der trotz so vielen Mordversuchungen ausgesetzt und dennoch standhaft blieb und die Wahrheit verkündete. Er war jemand, durch dem viele zur Wahrheit fanden wie das im Qur’ān erzählt wird.
Allāh sagt:
وَكُلًّا نَّقُصُّ عَلَيْكَ مِنْ أَنبَاءِ الرُّسُلِ مَا نُثَبِّتُ بِهِ فُؤَادَكَ
»Und Wir berichten dir von den Geschichten der Gesandten, um dein Herz zu festigen.« (11:120)
Es gab damals einen König und er hatte einen Zauberer gehabt. Dieser Zauberer wurde nun alt und der König brauchte einen neuen, jungen Zauberer. So suchte der König einen Jungen aus und schickte diesen zu den Zauberer, damit er ihn die Zauberei beibringt. Auf dem Weg zu dem Zauberer, gab es einen Priester den dieser junger Mann kennen gelernt und ihn immerbesuchte als er auf dem Weg war. Der Zauberer bestrafte den Jungen immer, weil er ständig zu spät kam. Und als der Junge dem Priester diese Angelegenheit erzählte, schlug der Priester ihm vor:
إِذَا خَشِيتَ السَّاحِرَ فَقُلْ حَبَسَنِي أَهْلِي وَإِذَا خَشِيتَ أَهْلَكَ فَقُلْ حَبَسَنِي السَّاحِرُ
»Solltest du befürchten, dass der Priester dich bestrafen könnte, dann sagst du ihm, dass deine Familie dich spät gehen lassen hat. Solltest du befürchten, dass deine Familie dich bestrafen könnte, dann sagst du, dass der Priester dich später gehen lassen hat«
Später durchquerte er mit einer Gruppe von Menschen einen Weg, wo sich ein riesiges Tier befand. Er stellte nun die Wahrheit auf die Probe, indem er sagte:
الْيَوْمَ أَعْلَمُ آلسَّاحِرُ أَفْضَلُ أَمْ الرَّاهِبُ أَفْضَلُ
»Heute ist der Tag, wo ich erfahren werde, ob der Zauberer richtig liegt oder der Priester«
So nahm er einen Stein und machte das Bittgebet:
اللَّهُمَّ إِنْ كَانَ أَمْرُ الرَّاهِبِ أَحَبَّ إِلَيْكَ مِنْ أَمْرِ السَّاحِرِ فَاقْتُلْ هَذِهِ الدَّابَّةَ حَتَّى يَمْضِيَ النَّاسُ
»Mein Herr, solltest du den Priester mehr mögen als wie den Zauberer, dann lasse durch dieses Stein, dieses Tier sterben, auf dass die Menschen ihren Weg fortsetzen können«
So nahm er einen Stein, warf es auf das Tier und tötet ihn damit. Als er später zu dem Priester ging und ihm davon erzählte, sagte der Priester, dass er mit etwas großem bestimmt wurde und ihn kein Unheil widerfahren wird und dass er eine hohe Position erreicht hat. Er hatte die Fähigkeit, Menschen die von Geburt an blind gewesen sind, ihr Augenlicht zu geben und behandelte andere kranke Menschen.
Er behandelte auch einen Freund des Königs, der zum Parlament gehörte, als dieser erblindete. Er brachte den jungen Mann viele Geschenke und sagte ihm, dass wenn er ihm sein Augenlicht geben kann, dann kriegt er alles was er will. Der junge Mann antwortete:
إِنِّي لَا أَشْفِي أَحَدًا إِنَّمَا يَشْفِي اللَّهُ فَإِنْ أَنْتَ آمَنْتَ بِاللَّهِ دَعَوْتُ اللَّهَ فَشَفَاكَ
»Ich kann niemanden lindern, sondern es ist Allāh der sie alle lindert. Solltest du den Glauben an Allāh verinnerlichen, dann werde ich Ihn drum beten, und Er wird dich gesund machen«
Und er verinnerlichte in der Tat den Glauben und Allāh lindert ihn von seiner Krankheit. Er ging also zurück zum Rat und setzte sich wie gewöhnlich und ganz normal neben dem König, als sei nie etwas los gewesen. So fragte ihm der König, wer Grund dafür gewesen ist, ihn wider geheilt zu haben? Und er antwortete: »MEIN HERR!« Der König fragte dann:
وَلَكَ رَبٌّ غَيْرِي
»Du hast einen weiteren Herrn neben mir?«
Und er antwortete:
رَبِّي وَرَبُّكَ اللَّهُ
»Mein Herr, ist auch dein Herr!«
Der König lies ihn einsperren und folterte ihn, bis er den Namen des Jungen verraten hat. Der Junge wurde dem König gebracht und der König sagte zu ihm: »Du bist es, der die blinden ihre Sehkraft und die Kranken ihre Gesundheit gegeben hat?«. Und der Junge antwortete: »Ich bin nicht derjenige der sie heilte, sondern es ist Allāh!« So lies der König auch ihn ergreifen-und ihn foltern, bis er verriet wer sein Priester gewesen ist.
Der Priester wurde ihm gebracht, und als er den Priester dazu aufforderte, seinen Glauben zu verlassen, verneinte er dies. Der König nahm ihn, stellte seinen Kopf auf dem Holz, und erschlug ihn mit seinem Schert in zwei, so dass beide hälften in verschiedenen Richtungen vielen.
Danach wandte er sich an dem Freund von ihm, der wieder sein Augenlicht bekam und forderte auch ihn dazu auf, seinen Glauben aufzugeben. Auch er lehnte diese Aufforderung ab und teilte den gleichen Schicksal wie der Priester, indem man auch seinen Kopf in zwei teilte.
Als nächstes forderte er den Jungen zum selben auf, doch auch er lehnte es ab. Also befahl der König seinen Soldaten, diesen Jungen zu nehmen, ihn auf ein Berg zu bringen und ihn von dort runter zu stoßen. Also nahmen sie ihn, brachten ihn zur Bergspitze und sie machten ihm das Angebot, wenn er seinen Glauben verlässt, dann verschonen sie ihn. Der Junge machte das Bittgebet:
اللَّهُمَّ اكْفِنِيهِمْ بِمَا شِئْتَ
»Mein Herr, beschützte mich vor ihnen so, wie Du es für richtig hältst«
Allāh lies den Berg wackeln, und die Soldaten sind gestorben. Der Junge machte sich anschließend auf dem Weg zurück zu dem König. Als der König ihn fragte, was er mit seinen Soldaten gemacht hat, antwortete der Junge: »Allāh half mir gegen sie«
Daraufhin ordnete der König seinen Soldaten an, ihn auf ein Schiff zu bringen und ihn vom Bord zu schmeißen, sollte er seinen Glauben nicht aufgeben. Also brachten sie ihn auf das Schiff und er machte erneut das Bittgebet:
اللَّهُمَّ اكْفِنِيهِمْ بِمَا شِئْتَ
»Mein Herr, beschützte mich vor ihnen so, wie Du es für richtig hältst!«
Der Schiff wackelte und die Soldaten fielen übers Bord und ertranken. Der Junge ging zurück zu dem König und als der König ihn fragte, was er mit seinen Soldaten gemacht hat, antwortete er erneut, dass Allāh ihn gegen den Soldaten half.
Der Junge sagte zum König: "Du wirst mich nie töten können, es sei denn du tust es so wie ich es dir vorschlage." Als der König fragte, was sein Vorschlag ist, antwortet der Junge: »Sammle die Menschen zusammen, und lasse mich an einen Baum fesseln. Nehme danach einen Bogenpfeil aus meiner Tragetasche, richte es in meine Richtung, und sprich vor dem Abfeuern die Worte aus:
بِاسْمِ اللَّهِ رَبِّ الْغُلَامِ
»Im Namen des Herrn dieses Junges«
Wenn du das machst und los feuerst, dann werde ich sterben. Der König sammelte die Leute, fesselte den Jungen an einen Baum, stellte den Bogen in eine Mitte, sprach die Worte „Im Namen des Herren dieses Junges“ aus, feuerte los und tötet den Jungen. Der Pfeil traf sein Hals und daraufhin starb er.
Alle Menschen die dort anwesend waren, sprachen gemeinsam:
النَّاسُ آمَنَّا بِرَبِّ الْغُلَامِ آمَنَّا بِرَبِّ الْغُلَامِ آمَنَّا بِرَبِّ الْغُلَامِ
»Wir haben den Imān an dem Herrn dieses Jungens gemacht, wir haben den Imān an dem Herrn dieses Jungens gemacht, wir haben den Imān an dem Herrn dieses Jungens gemacht«
Sie kamen zu dem König und sagten ihm, dass das vor was er sich am meisten gefürchtet hat, geschehen ist! Die Menschen haben den Imān verinnerlicht. Also lies der König eine Grube graben, zündete dieses mit Feuer an und hat all diese Menschen ins Feuer geworfen.
Eine Mutter und ihr Kind standen vor dem Feuer und sollen rein geschmissen werden. Als die Mutter sich weigerte, sagte ihr kleiner Junge zu ihr:
يَا أُمَّهْ اصْبِرِي فَإِنَّكِ عَلَى الْحَقِّ
»O meine liebe Mutter, hab Geduld! Wahrlich du befindest dich auf der Wahrheit«
Und auch sie wurden ins Feuer geworfen!
Alle jungen Muslime sollen über das Leben dieses tapferen jungen Mannes gut nachdenken. Wo doch der Schirk, das Unrecht und die Tyrannei aus allen Richtungen Fuß gefasst hat, beschäftigen die jungen Muslime sich mit unwichtigen Dingen.
O junger Bruder! Es liegt in unserer Hand diese Umma voran zu bringen, und den Leid zu beseitigen.
Die jungen Helden der Dawa
Die Zeit der Jugend, ist die Zeit wo das Blut des jungen Muslims nur kocht. Deshalb benutzt man in der türkischen Terminologie für die Stärke und Pracht des jungen Muslims die Aussage: „deli cesareti“ (Verrückter Mut). Die Lage dieser Umma, liegt in den Händen der jungen Muslime. Bei den Ṣaẖāba erkennen wir klare Zeichen dafür.
1-) ‚Alī b. Abū Ṭālib war 9 Jahre Alt gewesen, als er den Islam annahm. Zwischen 9 und 19 kümmerte er sich um Angelegenheiten was jemandem gebührt hätte, den man als „ein Umma“ bezeichnen kann.
Als die Kuffār versuchen wollten den Propheten zu töten, war es ‚Alī gewesen, der bedingungslos bereit war sich für den Propheten zu opfern, indem er sich in sein Bett hingelegt hat und darauf wartete, bis sie kommen und ihn anstelle des Propheten töten.
Seinen Heldenmut in seinem so jungen Alter haben wir auch erkannt, als er den mächtigsten Krieger der Kuffār, ‚Amr b. ‚Abd al-Wudd zur Strecke brachte:
In der Schlacht von Khandaq, als die Muslime gegenüber den Kuffār standen, trat Amr b. Abd al-Wudd hervor und rief zu den Muslimen:
مَنْ يُبَارِزُ ؟
»Wer möchte kämpfen?«
‚Alī b. Abū Ṭālib trat hervor und sagte:
فَإِنِّي أَدْعُوكَ إلَى اللَّهِ وَإِلَى رَسُولِهِ ، وَإِلَى الْإِسْلَامِ
»Ich lade dich zu Allāh, zu Seinen Gesandten und zum Islam ein!«
Amr b. Abd al-Wudd antwortet ganz hochmütig:
لَا حَاجَةَ لِي بِذَلِكَ
»Ich brauche so was nicht!«
Dann sagte Alī:
فَإِنِّي أَدْعُوكَ إلَى النِّزَالِ
»Ich fordere dich heraus, auf dem Boden zu kämpfen!«
Amr fragte ihn:
لِمَ يَا ابْنَ أَخِي ؟ فَوَاَللَّهِ مَا أُحِبُّ أَنْ أَقْتُلَكَ
»Wieso, o Sohn meines Bruder? Ich mag es nicht dich zu töten!«
Alī antwortete:
لَكِنِّي وَاَللَّهِ أُحِبُّ أَنْ أَقْتُلَكَ
»Ich jedoch, mag es dich zu töten!«
Dann wurde Amr wütend, sprang von seinem Pferd und haute dieses mit voller Wucht auf dem Kopf, so dass es runter fiel! Er lief auf Alī los und sie kämpfen und wälzten sich im Schlachtfeld. Der eine greift den anderen an. Es war ein hin und her! Letztlich erschlug Alī ihn und Amr starb im Schlachtfeld.
Daraufhin sprach Alī das Gedicht aus:
نَصَرَ الْحِجَارَةَ مِنْ سَفَاهَةِ رَأْيِهِ وَنَصَرْتُ رَبَّ مُحَمَّدٍ بِصَوَابِي
»Wegen seiner aufrührerische Ansicht, half er den Steinen! Ich aber half mit meinem Schlagsicht, dem Herrn des Gesandten!«
2-) Mus’ab b. Umayr: Er war nicht mal 15 Jahre alt als er den Islam kennengelernt hat. Er war sehr gut aussehend und sehr reich gewesen. Man hat ihn gefoltert und er verlor später all seinen weltlichen Besitz. Er schloss sich den Ṣaẖāba an, welche die Hijra nach Äthiopien gemacht haben. Die Gelehrten sagen: Er war 18 Jahre Alt, als er alleine in eine Stadt geschickt wurde, um die Kuffār zum Islam einzuladen und er traf nicht auf wenig Widerstand. Später jedoch konnte er all ihre Herzen erobern.
Diese Ṣaẖāba hatten kein eigenes Leben gehabt, sondern ihr Leben bestand aus Dawa-Arbeit!
3-) Die Geschichte mit Abdurraẖman b. Awf: Er befand sich bei der Schlacht in Badr an der vordersten Front. Er sah um sich herum, nur Jugendliche stehen und er dachte sich nur: »Wo bin ich hier gelandet? Ich würde es vorziehen mit Erwachsenen Seite an Seite zu kämpfen und nicht mit Kindern!« Der junge Bursche neben ihm fragt ihn: »O Onkel, wer von ihnen ist Abū Jahl?« Abdurraẖman zeigte ihm Abū Jahil. Plötzlich fragte der junge Bursche auf seiner anderen Seite ihm das selbe und er zeigt auch ihm Abū Jahl. Er sprach zu ihnen, wieso sie gefragt haben? Sie gaben ihm die Antwort:
عَاهَدْتُ اللَّهَ إِنْ رَأَيْتُهُ أَنْ أَقْتُلَهُ أَوْ أَمُوتَ دُونَهُ
»Ich habe Allāh versprochen: Entweder sterbe ich oder er!«
Sieht den Heldenmut dieser jungen Krieger! Als Abdurraẖman b. Awf ihren Potential erkannte, nahm er sofort das zurück was er über sie sagte. Diese beiden jungen Muslime liefen sofort auf die Ungläubigen los als die Schlacht los ging.
4-) Zubayr b. Awwam: Er war noch nicht mal zwölf, als er seinen Schwert in seiner Hand trug und sofort gegen die Feinde des Propheten eilte als er hörte, dass sie ihm etwas antun wollen. Die Leute haben sich damals gefragt: „Was macht ein 12 jähriger mit einem Schwert in der Hand?“ Der Prophet sagt über Zubayr:
إِنَّ لِكُلِّ نَبِيٍّ حَوَارِيًّا وَحَوَارِيَّ الزُّبَيْرُ
»Jeder Prophet hat seinen Apostel, mein Apostel ist Zubayr«
5-) Abdullāh b. Abbās: Er war die Schreibfeder der Umma. Der Alim und Qur’ān Ausleger! Als der Prophet starb war er nicht mal 10 oder 12 Jahre alt gewesen. Immer wenn die Ṣaẖāba eine Fatwa suchten oder wenn sie in einer Angelegenheit uneinig waren, kamen sie zu diesen kleinen Jungen, der bei ihren Problemen immer einen Ausweg fand.
In allen Qur’ān Auslegungen, egal von welchem Mufassir, werdet ihr immer seinen Namen vorfinden. Der Prophet machte für ihn das Bittgebet: »Mein Herr, mach ihn zu einem Faqih und lehre ihn den Ta‘wīl!«
6-) Mu’ādh b. Jabāl: Er starb zu der Amtszeit von Umār b. al-Khattāb und da war er 30 Jahre alt. Zur Zeit des Propheten war er keine 20 Jahre alt gewesen, und der Prophet bezeugte sein Wissen! Der Prophet sagte über ihn: »Mu’ādh wird am Tage der Auferstehung der Vorderste von den Gelehrten sein« In einer anderen Überlieferung: »Mu’ādh ist eine Umma«. In einer anderen Überlieferung:
يَا مُعَاذُ ، إِنِّي أُحِبُّكَ ، فَقُلْ : اللَّهُمَّ أَعِنِّي عَلَى ذِكْرِكَ ، وَشُكْرِكَ ، وَحُسْنِ عِبَادَتِكَ
»O Mu’ādh! Ich liebe dich! Sag immer: „O Allāh hilf mir, auf dass ich Dich gedenke, aufdass ich Dir danke und aufdass ich gute Werke vollbringe«
7-) Abdullāh b. Umār und Anas b. Malik waren 10 Jahre alt gewesen, als sie sich im Majlis des Propheten befanden. Als der Prophet starb waren sie nicht mal 20 Jahre alt und sie gehören zu denen, die am meisten Aẖadiṯe berichtet haben.
8–) Als Imām ash-Shāfi’ī den Menschen seine Fatawa erlies und Ijtihād machte, war er 20 Jahre Alt gewesen.
9-) Imām al-Bukhāri war 18 Jahre alt, als er das wichtigste Buch über „Geschichte“ verfasste.
10-) Aẖmad b. Ḫanbal war noch ein Kind gewesen, als er den Hadith-Majlis von Abū Bakr b. Ayyash besuchte. Er ging so früh von Zuhause raus, dass seine Mutter ihm immer sagte: „Warte doch, bis die anderen Menschen auch raus gehen!“ Er war der erste der draußen war.
All diese sind warnende Beispiele für uns. Wir, die nicht älter sind als wie diese großartigen Menschen, zu jener Zeit! Sie sind unser Maßstab und ihnen folgen wir! Sie nehmen wir zum Vorbild und von ihnen lernen wir!
Wir müssen uns Wissen aneignen
Allāh der Erhabene sagt zu uns:
اقْرَأْ بِاسْمِ رَبِّكَ الَّذِى خَلَقَ – خَلَقَ الإِنسَـنَ مِنْ عَلَقٍ – اقْرَأْ وَرَبُّكَ الاٌّكْرَمُ – الَّذِى عَلَّمَ بِالْقَلَمِ – عَلَّمَ الإِنسَـنَ مَا لَمْ يَعْلَمْ
»Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf. Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen. Lies; denn dein Herr ist Allgütig. Der mit dem Schreibrohr lehrt, lehrt den Menschen, was er nicht wußte.« (96:1)
In einer anderen Stelle:
قُلْ هَلْ يَسْتَوِي الَّذِينَ يَعْلَمُونَ وَالَّذِينَ لَا يَعْلَمُونَ ۗ إِنَّمَا يَتَذَكَّرُ أُولُو الْأَلْبَابِ
»Sprich: „Sind solche, die wissen, denen gleich, die nicht wissen?“ Allein nur diejenigen lassen sich warnen, die verständig sind« (39:9)
In einer anderen Stelle:
يَرْفَعِ اللَّـهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنكُمْ وَالَّذِينَ أُوتُوا الْعِلْمَ دَرَجَاتٍ ۚ
»Allah wird die unter euch, die gläubig sind, und die, denen Wissen gegeben wurde, um Rangstufen erhöhen.« (58:11)
In einer anderen Stelle:
إِنَّمَا يَخْشَى اللَّـهَ مِنْ عِبَادِهِ الْعُلَمَاءُ
»Wahrlich, nur die Wissenden unter Seinen Dienern fürchten Allah« (35:28)
Der Prophet sagt:
مَنْ سَلَكَ طَرِيقًا يَلْتَمِسُ فِيهِ عِلْمًا ، سَهَّلَ اللَّهُ لَهُ بِهِ طَرِيقًا إِلَى الْجَنَّةِ
»Jemand, der sich auf den Weg gemacht hat, um Wissen zu erlernen, dem erleichtert Allāh den Weg zum Paradies«
Dieser Ḫadiṯ lautet mit einem anderen Wortlaut:
مَنْ خَرَجَ فِي طَلَبِ الْعِلْمِ فَهُوَ فِي سَبِيلِ اللَّهِ حَتَّى يَرْجِعَ
»Wer raus geht, um Wissen zu erlernen, der ist bis zu seinem Rückkehr wie jemand, der in den bewaffeneten Kampf gezogen und den Jihād gemacht hat«
Dieser Ḫadiṯ lautet mit einem anderen Wortlaut:
مَنْ طَلَبَ الْعِلْمَ كَانَ كَفَّارَةً لِمَا مَضَى
»Das Wissen anzueignen führt dazu, die begangenen Sünden zu vergeben«
In einer anderen Überlieferung:
تَعَلَّمُوا قَبْلَ الظَّانِّينَ يَعْنِي الَّذِينَ يَتَكَلَّمُونَ بِالظَّنِّ
»Erlernt den Wissen vor denjenigen, die mit Spekulationen sprechen.«
Wissen kann Leben retten
Wer sich wissen aneignet, der lernt die Rhetorik, die Methode, den Weg sein Leben zu retten. Zwei Beispiele finde ich hier sehr bemerkenswert:
1-) Al-Farazdaq, ein sehr wissender Gelehrter. Als er ein Gedicht aussprach und das ein anderer hörte gab er das bei dem König felehrthaft wider. Die falsche Wiedergabe lautet so:
لَقَدْ ضَاعَ شِعْرِي عَلَى بَابِكُمْ كَمَا ضَاعَ دُرٌّ عَلَى خَالِصَةْ
»Ich verlor meinen Bewusstsein vor eurer Tür,
wie die Perle neben der Schönheit von Khāliṣa verloren ging«
Khāliṣa war eine Geliebte von Sulaymān ‚Abd al-Malik gewesen und als sie davon hörte wurde sie sehr sauer und beschwerte sich bei Abd al-Malik. Er ordnete an al-Farazdaq festzunehmen und ihn umgehend zu ihn zu bringen. Und das taten sie auch, indem sie ihn fesselten an Hände und Füße. Als er vor dem Sulṭān stand, konnte er gerade mal so stehen und sich bewegen. Der Sulṭān zitierte ihn dieses Gedicht und fragt ihm, ob er das wirklich gesagt hat. Al-Farazdaq sagte ihm, dass er dieses Gedicht so nicht gesagt hat, und dass irgend wer seine Worte verdreht hat und schlechtes von ihm wollte. In Wirklichkeit lautet das Gedicht so:
لَقَدْ ضَاءَ شِعْرِي عَلَى بَابِكُمْ كَمَا ضَاءَ دُرٌّ عَلَى خَالِصَةْ
»Mein Bewusstsein glänzte vor eurer Tür, wie die Perle von Khāliṣa glänzte, den sie bei sich trugt«
Es wurde statt ( ءَ ), ein ( عَ ) wiedergegeben und das war falsch. Khāliṣa befand sich bei dieser Befragung hinter der Gardine und als sie diese Worte hörte, konnte sie sich nicht mehr zurück halten, sprang von der Gardine raus, und schenkte al-Farazdaq einen Besitz von 1 Million Dirham als Entschuldigung.
2-) Abd al-Malik b. Marwān hörte wie ein Dichter sagte:
وَمِنَّا سُوَيْدٌ وَالْبَطِينُ وَقَعْنَبُ وَمِنَّا أَمِيرُ الْمُؤْمِنِينَ شَبِيبُ
»Bei uns ist Suwayd und Baṭīn und Qa’nab,
auch ist bei uns der Befehlshaber der Gläubigen da, der unreif ist!«
Abd al-Malik b. Marwān rief ihn zu sich und fragte ihn, ob er dieses Gedicht so ausgesprochen hat? Und der Dichter antwortete: Nein! Ich habe die Buchstabe „ra“ mit einem „fatẖa“ rezitiert und nicht mit einem „dammā“. D.h er sagte:
وَمِنَّا أَمِيرَ الْمُؤْمِنِينَ شَبِيبُ
Somit würde sein Gedicht dann bedeuten:
»auch ist bei uns, o Befehlshaber der Gläubigen, die Unreifen da«
Ohne reichliches Wissen, wären diese genannten Personen niemals von dem Schwert über ihren Nacken weg gekommen.
Man sollte immer das Bittgebet machen, wo Allāh sagt:
رَّبِّ زِدْنِي عِلْمًا
»O mein Herr, mehre mein Wissen.« (20:114)
So nimm meine Nasiha an, o mein junger Bruder und erlerne den richtigen Islam, den richtigen Tawhid und trete mit Wissen und Intelligenz gegen deine Feinde an.
Yasin al-Hanafi
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