10-02-2020
Die erste Säule des Islams: „La ilaha illallah“
Die Erfordernisse von „La ilaha illallah“
Die Säulen von „La ilaha illallah“
„La ilaha illallah“ hat zwei Säulen:
Beispiele zu La ilaha illallah
وَإِذْ قَالَ إِبْرَاهِيمُ لِأَبِيهِ وَقَوْمِهِ إِنَّنِي بَرَاءٌ مِّمَّا تَعْبُدُونَ ﴿٢٦﴾ إِلَّا الَّذِي فَطَرَنِي فَإِنَّهُ سَيَهْدِينِ ﴿٢٧﴾ وَجَعَلَهَا كَلِمَةً بَاقِيَةً فِي عَقِبِهِ لَعَلَّهُمْ يَرْجِعُونَ ﴿٢٨﴾
„Ibrahim sagte zu seinem Vater und seinem Volk: "Ich bin fern von dem, was ihr anbetet, außer Dem, Der mich erschaffen hat. Er wird mich gewiss rechtleiten." So machte er dieses Wort zu einem bleibenden Erbe unter seinen Nachkommen, auf dass sie zum rechten Weg umkehren mögen.“ (Der edle Koran 43:26-28)
Ibrahim (a.s), einer der liebsten Diener und Gesandten Allahs, der Führer der Muwahhidun und der Vater der nach ihm kommenden Propheten wandte sich seinem Vater Azar, seinem Volk Babylon und dem König Nimrod zu und sagte: „Ich bin fern von dem, was ihr anbetet“. Das ist die Bedeutung von „La ilaha“. Hier ist zu sehen, dass sich Ibrahim (a.s) von allen Götzen, die außer Allah angebetet wurden, distanzierte und abwandte.
Die folgende Aussage „außer Dem, Der mich erschaffen hat“, deutet auf die Bedeutung von „illallah“. Mit diesen Worten sprach Ibrahim all seine Ibadah nur Allah, seinem Schöpfer, zu.
„So machte er dieses Wort zu einem bleibenden Erbe unter seinen Nachkommen“, Ibrahim (a.s) hiterließ allen, die nach ihm kamen, dieses „Wort“ als Erbe. Nach übereinstimmender Auffassung aller Korangelehrten ist damit das Glaubensbekenntnis „La ilaha illallah“ gemeint.
„Auf dass sie zum rechten Weg umkehren mögen“, hier wird die Hoffnung ausgedrückt, dass das Volk von Mekka und die anderen Kuffar Ibrahim (a.s) zum Vorbild nehmen, sich vom Schirk abkehren, die Religion Ibrahims, den Tauhid annehmen und dadurch die Errettung erlangen.
قَدْ كَانَتْ لَكُمْ أُسْوَةٌ حَسَنَةٌ فِي إِبْرَاهِيمَ وَالَّذِينَ مَعَهُ إِذْ قَالُوا لِقَوْمِهِمْ إِنَّا بُرَآءُ مِنكُمْ وَمِمَّا تَعْبُدُونَ مِن دُونِ اللَّـهِ كَفَرْنَا بِكُمْ وَبَدَا بَيْنَنَا وَبَيْنَكُمُ الْعَدَاوَةُ وَالْبَغْضَاءُ أَبَدًا حَتَّىٰ تُؤْمِنُوا بِاللَّـهِ وَحْدَهُ
„Ihr habt ein schönes Vorbild in Ibrahim und denjenigen, die mit ihm waren. Sie sprachen zu ihrem Volk: "Wir sind fern von euch und von dem, was ihr statt Allah anbetet. Wir verleugnen euch. Bis ihr allein an Allah glaubt, herrscht zwischen uns und euch für immer Feindschaft und Hass." (…)“ (Der edle Koran 60:4)
„Ihr habt ein schönes Vorbild in Ibrahim und denjenigen, die mit ihm waren“, es ist erforderlich und für jeden einzelnen eine Pflicht dieses schöne Vorbild zu folgen.
„Sie sprachen zu ihrem Volk: "Wir sind fern von euch und von dem, was ihr statt Allah anbetet. Wir verleugnen euch"“, weil ihr andere außer Allah dient, erkennen wir euch nicht als Muslime an und verleugnen euch. Solange ihr darauf beharrt und es weiterhin ablehnt euch der Religion Allahs zuzuwenden und den Iman anzunehmen, wird es Hass und Feindschaft zwischen uns herrschen.
„Bis ihr allein an Allah glaubt, herrscht zwischen uns und euch für immer Feindschaft und Hass“, hierdurch verkünden Ibrahim (a.s) und seine Gefährten ihre Feindschaft und ihren Hass gegenüber ihrem Volk, weil sie es ablehnten sich vom Schirk abzukehren.
Die Feindschaft widerspiegelt sich in den Taten und den Verhaltensweisen einer Person, der Hass jedoch ist eine Empfindung des Herzens und bedeutet, die innere Abneigung gegenüber jemandem.
Ibrahim (a.s) und seine Gefährten sagten sich von ihrem Volk und dem, was diese außer Allah dienten, los und distanzierten sich von ihnen. Da ihr Volk Schirk machte, sprachen sie den Takfir auf ihr Volk aus. Sie brachen ihre engen Freundschaftsbeziehungen mit ihnen ab und es begann zwischen ihnen unüberwindbare Feindschaft und Zorn. Diess ist die Bedeutung von „La ilaha“.
Ibrahim (a.s) und seine Gefährten verkündeten, dass sie jegliche Art von Schirk ablehnen, sich allein nur der Religion Allahs zuwenden und ihre Ibadah nur an Allah verrichten, sowie niemals davon abzulassen nur Ihm zu dienen. Dies ist die Bedeutung von „illallah“,
قُلْ يَا أَهْلَ الْكِتَابِ تَعَالَوْا إِلَىٰ كَلِمَةٍ سَوَاءٍ بَيْنَنَا وَبَيْنَكُمْ أَلَّا نَعْبُدَ إِلَّا اللَّـهَ وَلَا نُشْرِكَ بِهِ شَيْئًا وَلَا يَتَّخِذَ بَعْضُنَا بَعْضًا أَرْبَابًا مِّن دُونِ اللَّـهِ ۚ فَإِن تَوَلَّوْا فَقُولُوا اشْهَدُوا بِأَنَّا مُسْلِمُونَ ﴿٦٤﴾
„Sprich: O Leute der Schrift! Kommt her zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch; nämlich, dass wir allein Allah dienen, Ihm nichts beigesellen und statt Allah uns nicht gegenseitig zu Herren nehmen. Doch wenn sie sich abwenden, dann sagt: Bezeugt, dass wir Muslime sind.“ (Der edle Koran 3:64)
„O Leute der Schrift!“, dies ist eine Bezeichnung für Juden und Christen. Doch gilt der Appell an all diejenigen, die sich ebenfalls in einem ähnlichen Zustand befinden.
„Kommt her zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch“, die Muschrikin werden aufgefordert vom unbewussten Aufsagen des Glaubensbekenntnisses abzulassen und nunmehr dessen wahre Bedeutung kennenzulernen und zu akzeptieren. Das „gleiche Wort“ zwischen Juden, Christen und Muslimen ist das Zeugnis „La ilaha illallah“. Anschließend wird ihre wahre Bedeutung von Allah selbst erklärt:
„Nämlich, dass wir allein Allah dienen und Ihm nichts beigesellen“, mit anderen Worten; „Stellt Allah keine Götter an die Seite, weder Götzen, noch das Kreuz, noch das Feuer, noch die Taghut, noch irgendwas anderes. Lasst uns allein nur Ihm dienen, dem Einzigen und Partnerlosen.“
„Und statt Allah uns nicht gegenseitig zu Herren nehmen“, d.h. „Lasst uns nicht jenen gehorchen, die ein Verbot Allahs erlauben oder das von Ihm erlaubte verbieten. Denn sonst würden wir sie zu unsere Herren nehmen.“
„Doch wenn sie sich abwenden, dann sagt: Bezeugt, dass Wir Muslime sind“, sollten sie es nicht anerkennen und sich davon distanzieren, so sprecht zu ihnen: „Wir sind Muslime, weil wir "La ilaha illallah" in ihrer wahren Bedeutung anerkennen. Ihr aber seid Kuffar, weil ihr das nicht tut.“
فَمَن يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللَّـهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ لَا انفِصَامَ لَهَا ۗ
„(…) Wer den Taghut verleugnet und an Allah glaubt, der hat den festesten Halt erfasst, der nicht reißen wird. (…)“ (Der edle Koran 2:256)
„Wer den Taghut verleugnet“, das entspricht dem ersten Teil der Glaubensbekenntnis; „La ilaha“.
„und an Allah glaubt“, das entspricht dem zweiten Teil des Glaubensbekenntnisses „illallah“.
„der hat den festesten Halt erfasst, der nicht reißen wird“, wenn der Vers aufmerksam gelesen wird, ist zu entnehmen, dass das Erfassen des festesten Halts nicht möglich ist, ohne zuvor den Taghut verleugnet zu haben. Ohne das Verleugnen/Lossagung/Abkehr von Taghut, ist es auch nicht möglich, Iman zu machen. Der „festeste Halt“ ist der Iman selbst. Nur derjenige, der die Taghut verleugnet und allein an Allah glaubt, sich Ihm bindet und nur Seine Gesetze und Ordnungen anerkennt, sein ganzes Leben dementsprechend gestaltet, gehört zu den Erretteten. Denn nur er hätte den festesten Halt erfasst.
Die Bedeutung von „Muhammadun Rasulullah“
Bisher wurde die Bedeutung von „La ilaha illallah“ erläutert. Nun wollen wir den zweiten Teil des Glaubensbekenntnisses „Muhammadun Rasulullah “ erläutern. Allah sagt im Koran:
لَقَدْ جَاءَكُمْ رَسُولٌ مِّنْ أَنفُسِكُمْ عَزِيزٌ عَلَيْهِ مَا عَنِتُّمْ حَرِيصٌ عَلَيْكُم بِالْمُؤْمِنِينَ رَءُوفٌ رَّحِيمٌ ﴿١٢٨﴾
„Zu euch ist ein Gesandter aus euren eigenen Reihen gekommen. Bedrückend ist es für ihn, wenn ihr in Bedrängnis seid. Er hängt sehr an euch. Zu den Gläubigen ist er gütig und barmherzig.“ (Der edle Koran 9:128)
Zu bezeugen, dass Muhammad (صلى الله عليه و سلم) der Gesandte Allahs ist, beinhaltet die Gehorsamkeit gegenüber seinen Befehlen, die Bestätigung seiner Botschaft, das Meiden seiner Verbote und die Ibadah auf die Art und Weise zu verrichten, wie er es lehrte. Allah sagt:
قُلْ إِن كُنتُمْ تُحِبُّونَ اللَّـهَ فَاتَّبِعُونِي يُحْبِبْكُمُ اللَّـهُ وَيَغْفِرْ لَكُمْ ذُنُوبَكُمْ ۗ وَاللَّـهُ غَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿٣١﴾ قُلْ أَطِيعُوا اللَّـهَ وَالرَّسُولَ ۖ فَإِن تَوَلَّوْا فَإِنَّ اللَّـهَ لَا يُحِبُّ الْكَافِرِينَ ﴿٣٢﴾
„Sprich: Wenn ihr Allah liebt so folgt mir, damit auch Allah euch liebt und euch eure Sünden verzeiht. Denn Allah ist verzeihend und barmherzig. Sprich: Gehorcht Allah und Seinem Gesandten. Doch wenn sie sich abwenden, Allah liebt die Ungläubigen nicht.“ (Der edle Koran 3:31-32)
Die Liebe zu Allah ist zweifellos nicht allein durch Lippenbekenntnisse zu realisieren. Sie ist auch nicht einfach nur eine innere Angelegenheit des Herzens und des Gewissens. Nur wenn dem Gesandten Allahs (صلى الله عليه و سلم) befolgt wird, seiner Rechtleitung entsprechend lebt und die eigene Lebensweise entsprechend des Islams gestaltet, kann die Liebe zu Allah realisiert werden.
Auch besteht der Iman nicht aus ständig wiederholten und dahergeredeten Phrasen oder aus prächtig formulierten Gedichten und aufgestellten Denkmäler oder sonstigen Symbolen. Diese sind weder imstande den Iman darzustellen noch zu verwirklichen. Der wahre Iman besteht aus Gehorsamkeit zu Allah und Seinem Gesandten, sowie die Gestaltung der eigenen Lebensweise allein nach dem, was der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سلم) von Allah übermittelt hat.
Ibn Kathir sagte zu dem Vers 3:31:
„Dieser Vers überführt all jene Menschen der Lüge, die behaupten Allah zu lieben, aber nicht dem Pfad Seines Gesandten und Seiner Religion folgen. Denn der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سلم) sagte:
„Wer eine Tat begeht, die unseren Befehlen nicht entspricht, so wird sie nicht anerkannt.“ (Muslim)
In diesem Vers befehlt Allah: „Gehorcht Allah und Seinem Gesandten. Doch wenn sie sich abwenden, Allah liebt die Ungläubigen nicht.“. Diese Tatsache zeigt deutlich, dass es Kufr ist, dem Gesandten Allahs (صلى الله عليه و سلم) zuwiderzuhandeln. Auch wenn solche Leute noch so sehr behaupten Allah zu lieben und davon überzeugt sind Ihm nahe zu stehen, wird Allah sie keinesfalls lieben, solange sie nicht dem Gesandten Allahs folgen.“ (Tafsir Ibn Kathir)
So sagt Allah:
وَمَا آتَاكُمُ الرَّسُولُ فَخُذُوهُ وَمَا نَهَاكُمْ عَنْهُ فَانتَهُوا ۚ وَاتَّقُوا اللَّـهَ ۖ إِنَّ اللَّـهَ شَدِيدُ الْعِقَابِ ﴿٧﴾
„(…) Was der Gesandte euch gibt, so nehmt es; und was er euch untersagt, so meidet es. Fürchtet Allah, denn gewiss, Allah ist streng im Bestrafen.“ (Der edle Koran 59:7)
Zusammenfassung der Bedeutung „La ilaha illallah Muhammadun Rasulullah“
La ilaha: Ich verspreche Allah, dass ich die Taghut und all jene, die sich selbst zu Göttern erklären, nicht anerkenne, sie verleugne, meine Beziehung zu ihnen beende und meine gesamte Kraft dazu aufbringe mein Herz von diesem Schmutz zu reinigen.
Illallah: Ich verspreche Allah, dass ich in meiner Ibadah und dessen Erfordernissen aufrichtig sein werde und als einziges Ziel, bezüglich Wissen, Aqida und Taten, allein das Wohlgefallen Allahs zulassen werde. Sowie, dass ich meine Handlungen, Ibadah und meine Aufrichtigkeit nur auf die Weise ausführe/praktiziere, wie es der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سلم) vortrug.
Muhammadun Rasulullah: Ich verspreche Allah, dass ich die Ibadah zu Ihm, weder nach den Vorstellungen der Menschen, noch nach mein eigenes Verlangen oder meinen Neigungen, noch nach irgendwelcher Bid‘a verrichten werde. Vielmehr werde ich die Ibadah auf die Weise verrichten, wie Allah es liebt und es uns im Koran übermittelt, Seinem Gesandten gelehrt und dieser wiederum es uns beigebracht hat.
Diese Ausführung der Bedeutung von „La ilahe illallah“ wurde entsprechend den Versen des Korans zusammengestellt. Die Definition von „La ilaha illallah“ hat Allah keinesfalls Seinen Dienern überlassen, im Gegenteil, Er selbst hat es im Koran mehrfach erläutert.
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