DIE EXISTENZ ALLAHS

14-04-2021

Die Existenz Allahs

Allah kann erkannt werden, sobald man über Seine Schöpfung nachdenkt. Was auch immer die Menschheit an Wenigem vollbracht hat, ist nicht frei von Problemen und Schäden. Diese Welt hat einen Gott. Er ist der Schöpfer und Herr. Der größte Beweis für Gottes Existenz ist die Existenz der Welt selbst. Mit all ihrer Weite und Komplexität bezeugt sie die Existenz eines großen Gottes, Der sie mit Seiner unbegrenzten Kraft kontrolliert. Wenn wir glauben, überzeugt sind und wissen, dass diese Welt mit all ihrer Komplexität existiert, dann müssen wir auch an ihren Schöpfer glauben. Die Welt wäre bedeutungslos, wenn wir die Existenz eines Machers und Meisters nicht akzeptieren würden.

Schaut, wie vorzüglich die Welt gestaltet ist und welche vollkommene Ordnung herrscht und eingehalten wird. Wie kann es sein, dass so etwas keinen Gestalter hätte, der dies kontrolliert?

Der Mensch, der an die Welt um sich herum glauben muss, muss ebenfalls an den Schöpfer glauben.

Stellt euch vor, ein Stein wird auf eine Töpferscheibe gelegt, und die Scheibe wird anschließend mit hoher Geschwindigkeit gedreht. Der Stein würde natürlich von der Scheibe fallen, selbst wenn die Geschwindigkeit nicht einmal 25 Meilen pro Stunde erreicht. Nun denkt einen Augenblick daran, dass die Erde, auf der wir leben, sich ebenfalls dreht – aber um ein Vielfaches schneller als die Töpferscheibe. Trotzdem fliegen wir nicht weg. Die Erde dreht sich kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 1.000 Meilen pro Stunde um ihre Achse – viel schneller als ein durchschnittliches Passagierflugzeug – und dennoch bewegen wir uns auf ihrer Oberfläche und führen unser tägliches Leben, ohne jegliche Angst, hinweggeschleudert zu werden wie der Stein von der Töpferscheibe.

Welch ein Wunder dies doch ist!

Die Wissenschaftler erklären dieses Phänomen folgendermaßen: Die Erde zieht mit gewaltiger Kraft alles nach unten, während der Druck der Atmosphäre fest auf den Boden drückt. Gepriesen sei Allah, der Schöpfer! Eine Kraft, die uns von unten anzieht, und eine fünfhundert Meilen dicke Decke aus Luft, die uns von oben einhüllt, sind an sich schon gewaltige Wunder. Und zu sagen, dass diese die Flüge ins Weltall nicht erklären, verleiht noch mehr Glauben an das wunderbare Wesen unserer ganzen Welt.

Alles, was sich auf dieser Welt befindet, ist in der Tat ein Wunder.

Die Erde – der Boden beispielsweise – ist ein weiteres Wunder. Habt ihr euch jemals darüber Gedanken gemacht? Der Boden ist gleichmäßig in seiner Beschaffenheit, und doch bringt er eine Vielzahl von Pflanzen hervor, sei es Radieschen, Mohrrüben, Rüben, Zwiebeln, Linsen, Mangos, Gurken, verschiedene Bäume, alles – vom einfachen Grashalm bis zur mächtigsten Eiche. Kleine Samen werden in die Erde gepflanzt, und das Ergebnis ist einfach mächtig. Jede Pflanze besitzt ihre eigene Erscheinung, ihren Geschmack und Geruch, und ihrer Spezies entsprechend gibt sie der Menschheit einen bestimmten Nutzen.

Um uns herum erstreckt sich vor unseren Augen eine Welt voller wunderbarer Vielfältigkeit und Proportion. In jedem Augenblick kommt eine große Vielfalt von Lebensformen zur Existenz – und das ohne die Beihilfe des Menschen. Würden sich alle Menschen dieser Welt zusammentun, wären sie nicht in der Lage, auch nur ein winziges Sandkorn zu erschaffen.

Es fehlen die Worte, um solch gewaltige Wunder mit so erstaunlichen Proportionen zu beschreiben. Was wir tun sollten, ist staunend blicken und uns selbst die Frage stellen: „Wer außer Allah könnte solch ein Wunder offenbaren?“

Ein weiteres Wunder ist, dass alles auf dieser Welt – die Materie – aus Atomen besteht. Bei der endgültigen Analyse ist jede Materie, sei es Mensch, Tier, Pflanze, Sauerstoff, Erde oder Gegenstand, eine Ansammlung dieser kleinsten Teilchen. All diese bestehen aus denselben Atomen, doch die Eigenschaften jedes einzelnen Objekts unterscheiden sich erheblich. Wie kann es also sein, dass sowohl der Mensch als auch ein Tisch aus denselben Atomen bestehen, jedoch so unterschiedlich sind? Wir sagen: „Wer außer Allah könnte solch ein Wunder offenbaren?“ Wenn diese Atome durch ein fremdartiges Wunder in bestimmten Proportionen zusammenkommen, bilden sie den blendenden Sonnenball. Wenn sich dieselben Atome andersartig in verschiedenen Proportionen zusammenballen, fließen sie in Wasserfällen; an anderer Stelle nehmen sie die Form feiner Brisen an oder bilden fruchtbare Erde.

Diese wunderbare, perfekte Welt liefert dem Menschen unendliche Ressourcen, die er für einen guten Zweck verwenden kann, sobald er einmal lernt, wie sie zu erschließen sind. Erhebliche Vorräte, die der Mensch im Leben benötigt, sammeln sich ständig an, wobei der Mensch selbst nur wenig dazu beitragen muss, um davon Gebrauch zu machen. Bei der Nahrung beispielsweise muss er lediglich seine Hand nach den riesigen Mengen wertvoller Nahrung ausstrecken, die als Teil der Ordnung des Kosmos für ihn erreichbar ist. Sobald er sie in den Händen hält, ist alles, was er tun muss, seine Hände und seinen Kiefer zu bewegen, damit die Nahrung in seinen Magen gelangt. Ohne eine weitere Anstrengung seinerseits wird die Nahrung von seinem Körper absorbiert, zersetzt und in Fleisch, Blut, Knochen, Nägel, Haare und andere Teile des menschlichen Körpers umgewandelt.

Sowie Nahrung den menschlichen Körper funktionsfähig erhält, so ist Petroleum ein anderes großartiges Phänomen auf der Erde, das Aktivität am Laufen hält. Alles, was der Mensch dafür tun muss, ist es aus dem Boden zu fördern, zu reinigen und in Maschinen zu füllen. Erstaunlicherweise hält der flüssige Kraftstoff den gesamten Mechanismus der Zivilisation reibungslos am Laufen. Unzählige Ressourcen dieser Art wurden auf dieser Welt geschaffen, um den Bedarf des Menschen zu decken, und es ist genug von allem da.

Es ist eine relativ kleine Aufgabe für den Menschen, diese Dinge in eine nutzbare Form zu bringen. Mit minimalem Aufwand hat er Kleidung, Häuser, Möbel, Maschinen, Fahrzeuge und andere Komponenten und Accessoires seiner Zivilisation entwickelt.

Reichen solche Vorkommen nicht als Beweis aus, dass es tatsächlich einen Macher und Meister der Welt gibt?

Die Natur hat uns mit einer reinen und wunderbaren Welt ausgestattet. Doch was haben wir daraus gemacht?

Wir haben das Erdöl raffiniert und Maschinen aus Eisen entwickelt, zugleich aber das Land und das Meer mit Korruption erfüllt. Wir haben aus der Welt eine Arena aus Rauch, Lärm, Verschmutzung und Krieg gemacht. Diese Dinge wurden zu solchen Extremen geführt, dass es oft scheint, als gäbe es keine Lösung für die von Menschen verursachten Probleme. Es wurde nur wenig in den Fabriken erreicht, tatsächlich auf dem gesamten Gebiet der Technologie. Die Welt um uns herum erreicht viel mehr als der Mensch. Die Werke der Natur schaffen keine Probleme, die Werke des Menschen hingegen sind immer von Problemen begleitet. Die Erde rotiert unaufhörlich auf zwei Arten – um ihre eigene Achse und in ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Doch sie macht dabei keinen Lärm. Täglich sterben unzählige Geschöpfe im Meer, aber sie verschmutzen das Wasser nicht. Seit Milliarden Jahren funktioniert das Universum nach göttlicher Anordnung, ohne jemals verändert zu werden, denn alles ist vollkommen organisiert. Es gibt zahlreiche Sterne und Planeten, die sich im Weltraum bewegen. Sie halten ihre Geschwindigkeit, bleiben nie zurück und überschreiten ihr vorgeschriebenes Tempo nicht. All dies sind Wunder der höchsten Ordnung – weitaus wunderbarer als alles, was der Mensch schaffen kann.

Welche Beweise braucht der Mensch noch, um zu akzeptieren, dass die Kraft eines großartigen Schöpfers hinter alldem steht?

Wenn wir die verschiedenen Lebensformen betrachten, werden wir Zeugen eines erstaunlichen Schauspiels. Bestimmte materielle Objekte kommen im Körper zusammen, und es entsteht ein Geschöpf wie ein Fisch, der im Wasser schwimmt, oder ein Vogel, der am Himmel segelt. Von der Vielfältigkeit der Geschöpfe, die auf der Erde wimmeln, ist für uns der Mensch von größtem Interesse. Auf eine Weise, die für uns geheimnisvoll ist, wurde er in einer wohlproportionierten Form gebildet. Die Knochen in ihm nehmen die bedeutungsvolle Gestalt eines Skeletts an, das von Muskeln bedeckt und von einer Lage Haut versiegelt wird, aus der Haare und Nägel sprießen. Mit dem Blut, das in diesem Rahmen durch Kanäle fließt, wird dies alles zu einem menschlichen Wesen, das umhergeht, Dinge mit seinen Händen hält, hört, riecht, schmeckt, ein Gedächtnis besitzt, sich erinnert, Informationen aufnimmt, sie analysiert und dann sprachlich oder schriftlich ausdrückt.

Die Gestaltung eines so erstaunlichen Wesens aus unbeweglicher Materie ist mehr als ein Wunder. Die Partikel, aus denen der Mensch zusammengesetzt ist, sind dieselben wie die der Erde und der Steine. Doch haben wir jemals Erde reden gehört oder einen Stein gehen sehen? Das Wort „wunderbar“ ist kaum ausreichend, um die Fähigkeiten des Menschen zu beschreiben. Doch was unterscheidet den Menschen, abgesehen vom Gehen, Sprechen, Denken, Fühlen, von der Erde und den Steinen? Dieser Faktor ist das Leben.

Um das Wesen Gottes zu verstehen, muss man erst an das Wesen seines eigenen Seins denken. Das „Ich“, das Ego des Menschen, besitzt eine eigene Individualität, die sich von anderen Arten des Lebens auf der Erde unterscheidet. Das Ego des Menschen ist sich seiner eigenen Existenz absolut sicher. Es ist der Teil des Menschen, der denkt, fühlt, Meinungen bildet, Absichten hegt und sie in die Tat umsetzt. Es entscheidet für sich selbst, welche Vorgehensweise es wählt. Jedes menschliche Wesen ist somit eine eigene Persönlichkeit mit einem eigenen Willen und einer eigenen Kraft.

An Gott zu glauben, ist ein sehr ähnlicher mentaler Prozess wie daran zu glauben, dass man selbst existiert. Allah sagt im Koran diesbezüglich:

بَلِ الْإِنسَانُ عَلَىٰ نَفْسِهِ بَصِيرَةٌ ﴿١٤﴾ وَلَوْ أَلْقَىٰ مَعَاذِيرَهُ ﴿١٥﴾

„Aber nein! Der Mensch wird bezüglich seiner selbst durchblicken, auch wenn er seine Entschuldigungen vorbrächte.“ (Der edle Koran 15:14-15)

Der Mensch ist selbst ein hinreichender Beweis für sich, so sehr er sich auch entschuldigen mag. Dennoch verlangen die Menschen einige wunderliche Beweise, bevor sie die Wahrheit Gottes und Seiner Botschaft akzeptieren oder daran glauben. Welche Beweise benötigen sie noch, wenn sie doch das Wunder des gesamten Universums vor sich haben, das seit Millionen von Jahren vollkommen im größten Maßstab funktioniert? Wenn der Zweifler nicht bereit ist, solch ein großartiges Wunder zu akzeptieren, wie sollte er dann seine Zweifel loswerden, wenn er geringere Wunder sieht? In Wahrheit ist der Mensch mit allem ausgestattet, das ihn dazu befähigt, an Gott zu glauben und sich dann in Seinen Dienst zu stellen. Wenn er trotz alledem nicht an Allah (Gott) glaubt und es versäumt, Allahs Kraft und Vollkommenheit anzuerkennen, dann ist er selbst daran schuld und kein anderer.

Jemand, der Allah gefunden hat, hat alles gefunden. Nachdem Allah entdeckt wurde, ist keine weitere Entdeckung mehr nötig. Sobald der Mensch also Allah entdeckt, konzentriert sich seine ganze Aufmerksamkeit auf Ihn. Allah wird für ihn zu einem Schatz, weil nur Er es ist, zu Dem sich der Mensch in all seinen weltlichen und ewigen Bedürfnissen wendet. Ein Mensch, der Allah wahrhaftig entdeckt hat, wird selig die Essenz seiner Entdeckung genießen. Jeder, der behauptet, Allah ohne dieses begleitende Hochgefühl entdeckt zu haben, hat mit Sicherheit keine solche Entdeckung gemacht. Er hat nur etwas entdeckt, von dem er fälschlicherweise annimmt, es sei Allah.

Die Welt Allahs ist eine Ansammlung von Atomen. In ihrer elementaren Form besteht alles aus ein und derselben Art von Materie. Allah hat jedoch aus dieser Materie zahllose unterschiedliche Formen geschaffen, wie beispielsweise Licht, Hitze, Pflanzen, fließendes Wasser usw.

Er hat auch leblose Materie mit den Eigenschaften der Farbe, des Geschmacks und des Geruchs ausgestattet und überall Dinge in Bewegung versetzt, wobei diese Bewegung durch die Schwerkraft sorgfältig kontrolliert wird. Allah zu entdecken, Der eine derartige Welt geschaffen hat, ist mehr als nur einen trockenen Glauben zu erwerben: Es bedeutet, sein Herz und seine Seele mit dem strahlenden Schein des göttlichen Lichts zu erfüllen und seinen Verstand der unglaublichen Schönheit und Feinheit zu öffnen.

Wenn wir köstliche Nahrung zu uns nehmen oder eine gute Nachricht erfahren, dann bereitet uns das eine große Freude. Wenn ein Paar ein gesundes und schönes Baby auf die Welt bringt, dann kennt ihre Freude keine Grenzen. Wie mag es wohl sein, wenn Allah erfahren wird, Der die Quelle aller Schönheit, Freude und Tugend ist? Zweifellos bleibt die Entdeckung Allahs nicht unbedeutend. Nachdem Allah die Geschöpfe mit ihren einzigartigen Eigenschaften ausgestattet hat, muss Er Selbst Eigenschaften besitzen, damit Seine Geschöpfe Ihn erfahren können. Allah zu entdecken, heißt, Ihn zu erfahren – wie einen Duft in der Nase, einen Geschmack, der den Gaumen reizt, oder wie einen Stoff, der zum Streicheln einlädt, oder eine Melodie, die das Herz berührt. Ihm nahe zu kommen, bedeutet, in einem ewigen Garten brillanter Farben und zarter Düfte zu leben. Der Schöpfer allen Lichts und aller Helligkeit, Allah Selbst, ist das Strahlendste aller Wesen.

Er ist das Licht der Himmel und der Erde. Er verleiht jenen Personen, die Ihn entdecken, Seinen Glanz. Er ist die größte Schatzkammer aller wahrhaftigen Weisheit. Er ist die Quelle der Kraft. Seine Entdecker werden durch Seine Kraft so gestärkt und von Seiner Weisheit so erleuchtet, dass keine Flut und kein Orkan sie davontragen kann.


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