14-04-2020
Die Frau und der Mann im Islam
Allah sagt im edlen Koran:
يَا أَيُّهَا النَّاسُ إِنَّا خَلَقْنَاكُم مِّن ذَكَرٍ وَأُنثَىٰ وَجَعَلْنَاكُمْ شُعُوبًا وَقَبَائِلَ لِتَعَارَفُوا ۚ
„O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. (…)“ (Der edle Koran 49:13)
يَا أَيُّهَا الْإِنسَانُ مَا غَرَّكَ بِرَبِّكَ الْكَرِيمِ ﴿٦﴾
„O Mensch, was hat dich hinsichtlich deines edelmütigen Herrn getäuscht.“ (Der edle Koran 82:6)
قُتِلَ الْإِنسَانُ مَا أَكْفَرَهُ ﴿١٧﴾ مِنْ أَيِّ شَيْءٍ خَلَقَهُ ﴿١٨﴾ مِن نُّطْفَةٍ خَلَقَهُ فَقَدَّرَهُ ﴿١٩﴾
„Tod dem Menschen, wie undankbar er ist! Woraus hat Er ihn erschaffen? Aus einem Samentropfen hat Er ihn erschaffen und ihm dabei sein Maß festgesetzt.“ (Der edle Koran 80:17-19)
Allah hat den Menschen zum Gegenstand Seiner Ansprache und Anweisung gemacht. Allah hat den Menschen -nicht den Mann oder die Frau- zum Gegenstand Seiner Anweisung gemacht. Er sandte den Koran, die Scharia als frohe Botschaft und Warnung für den Menschen herab und Er ist es, Der den Menschen auferstehen lässt nach ihren Tod. Der Mensch ist es, der ins Paradies und in die Hölle einkehren wird. Allah hat den Menschen als Mann und Frau in einer eigenen Natur erschaffen, die ihn gegenüber dem Tier auszeichnet. So ist die Frau ein Mensch und der Mann ein Mensch, und keiner von beiden unterscheidet sich vom anderen in seinem Menschsein.
In der Eigenschaft ihres Menschseins bereitete Allah sie auch darauf vor, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Er machte es unabdingbar für sie, gemeinsam in einer Gesellschaft zu leben, und den Erhalt der menschlichen Art machte Er von ihrem Zusammenkommen und ihrem Vorhandensein in der Gesellschaft abhängig. Somit darf der eine nicht anders betrachtet werden als der andere, es handelt sich in beiden Fällen um einen Menschen, der mit allen menschlichen Charakteristika und lebensbestimmenden Wesenszügen ausgestattet ist. In beiden erschuf Allah dieselbe Lebensenergie, die organischen Bedürfnisse wie Hunger und Durst, den Selbsterhaltungs-, Arterhaltungs- und den Anbetungsinstinkt. Es sind dieselben organischen Bedürfnisse und Instinkte, die im jeweils anderen Geschlecht vorhanden sind. Auch erschuf Allah in beiden Geschlechtern das Denkvermögen, das sich von dem im jeweils anderen Geschlecht nicht unterscheidet. Der Verstand, der beim Mann vorhanden ist, ist derselbe, den Allah auch der Frau gegeben hat. Auch wenn der Arterhaltungsinstinkt beim Mann durch einen anderen Mann, ein Tier oder etwas anderes befriedigt werden kann und auch bei der Frau durch eine andere Frau, ein Tier oder etwas anderes eine Befriedigung erfahren kann, so wird er trotzdem den Zweck, für den er im Menschen erschaffen wurde, nur in einem Fall erfüllen können: wenn der Mann ihn durch die Frau und die Frau ihn durch den Mann befriedigt. Deswegen ist die Verbindung des Mannes zur Frau und der Frau zum Mann vom instinktiv sexuellen Aspekt her eine natürliche Verbindung, die nicht verwunderlich ist. Es handelt sich vielmehr um die ursprüngliche Verbindung, durch die allein der Zweck erfüllt wird, für den dieser Instinkt überhaupt kreiert wurde, nämlich der Fortbestand der menschlichen Art. Belässt man diesen Instinkt jedoch hemmungslos ohne jegliche Schranken, so ist es schädlich für den Menschen und sein zwischengeschlechtliches Leben. Denn der Zweck seiner Existenz ist die Fortpflanzung zur Erhaltung der menschlichen Art. Daher muss die Betrachtung dieses Instinkts auf den Zweck ausgerichtet sein, für den er im Menschen erschaffen wurde. Hierbei existiert kein Unterschied zwischen Mann und Frau. Lust und Sinnesfreude, die sich während der Befriedigung einstellen, sind hingegen natürliche und zwingende Resultate, ob der Mensch sie nun in Betracht zieht oder nicht. Deshalb ist es nicht richtig zu sagen, Lust und Sinnesfreude müssen bei der Betrachtung des Arterhaltungsinstinkts ausgeblendet werden. Denn sie stellen sich nicht erst durch die Betrachtung ein, sondern ergeben sich in natürlicher und unabdingbarer Weise. Eine Ausblendung bzw. Eliminierung kann gar nicht stattfinden, da sie unmöglich ist. Aufgrund dessen ist es erforderlich, beim Menschen ein bestimmtes Verständnis, d.h. eine bestimmte Konzeption über den Arterhaltungsinstinkt und über den Zweck seiner Existenz zu erzeugen. Dieses Verständnis bewirkt bei ihm eine bestimmte Betrachtungsweise des von Allah im Menschen determinierten Arterhaltungsinstinkts, so dass er diesen auf die Verbindung des Mannes mit der Frau und der Frau mit dem Mann beschränkt. Es bewirkt beim Menschen auch eine spezifische Betrachtung der zwischen Mann und Frau entstehenden Geschlechterbeziehung - der sogenannten Sexualität. Dabei steht der Zweck im Fokus, dessentwegen der Instinkt überhaupt existiert, nämlich der Erhalt der menschlichen Art. Durch diese Betrachtung wird einerseits der Instinkt befriedigt und andererseits der Zweck erfüllt, für den der Instinkt erschaffen wurde. Auch wird die Zufriedenheit für die Gemeinschaft gewährleistet, die sich diese Konzeption aneignet und bei der sich diese spezifische Betrachtungsweise einstellt. Ebenso ist es erforderlich, die Betrachtungsweise der menschlichen Gemeinschaft im Hinblick auf die geschlechtliche, d.h. sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau zu verändern. Der Fokus muss vielmehr auf den Zweck gerichtet werden, für den dieser Instinkt eigentlich geschaffen wurde. Diese Betrachtungsweise gibt dem Arterhaltungsinstinkt Bestand und lenkt ihn in die richtige Richtung, die seinem Schöpfungssinn entspricht. Gleichzeitig öffnet sie dem Menschen die Möglichkeit, sämtliche Tätigkeiten zu bewältigen und sich allen Dingen zu widmen, die ihm Freude bereiten. Daher ist es erforderlich, dass der Mensch eine Konzeption über die Befriedigung des Arterhaltungsinstinkts und über den Zweck seiner Existenz besitzt.
Auch muss die menschliche Gemeinschaft über ein System verfügen, das die vorherrschende Idee der Sexualbeziehung aus den Herzen eliminiert, die heute als der über alles andere dominierende Faktor der Geschlechterbeziehung angesehen wird. Dieses System muss die Kooperationsbeziehung zwischen Mann und Frau aufrechterhalten. Denn eine Gemeinschaft kann nur durch die Kooperation beider Geschlechter unter der Prämisse florieren. Daher muss auf die vollständige Veränderung der gemeinschaftlichen Betrachtungsweise der Beziehungen zwischen Mann und Frau gepocht werden. So muss die Vorherrschaft der Sexualbeziehungskonzeption zwischen den Geschlechtern aus den Köpfen eliminiert werden und die Sexualbeziehung als eine natürliche Sache betrachtet werden, die die Befriedigung des Instinkts unabdingbar mit sich bringt. Es muss die Beschränkung dieser Beziehung auf Lust und Sinnesfreude beseitigt und die Betrachtung in einer Weise verändert werden, die auf das Interesse der Gemeinschaft abzielt, nicht auf den rein sexuellen Aspekt, und von Gottesfurcht bestimmt wird, nicht von Lust und Neigungen.
Es ist eine Betrachtungsweise, die dem Menschen die sexuelle Lust nicht abspricht, sie aber zu einem legalen Genuss erhebt, der den Erhalt der menschlichen Art gewährleistet und mit dem hohen Ideal des Muslims einhergeht, nämlich das Erlangen des Wohlwollens Allahs. Auch die Verse im Koran setzen den Paarbildungsaspekt, d.h. den eigentlichen Zweck, dessentwegen der Arterhaltungsinstinkt geschaffen wurde, in den Mittelpunkt. Mit anderen Worten hat Allah den Instinkt zur Fortpflanzung erschaffen. Die Koranverse haben diesen Aspekt in unterschiedlichen Varianten und in zahlreichen Bedeutungen dargelegt, um den Blick der Gemeinschaft bezüglich der Beziehung zwischen Mann und Frau auf die Paarbildung und Fortpflanzung zu richten, nicht auf die rein sexuelle Zusammenkunft. Allah sagt im edlen Koran:
يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمُ الَّذِي خَلَقَكُم مِّن نَّفْسٍ وَاحِدَةٍ وَخَلَقَ مِنْهَا زَوْجَهَا وَبَثَّ مِنْهُمَا رِجَالًا كَثِيرًا وَنِسَاءً ۚ
„O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten.“ (Der edle Koran 4:1)
هُوَ الَّذِي خَلَقَكُم مِّن نَّفْسٍ وَاحِدَةٍ وَجَعَلَ مِنْهَا زَوْجَهَا لِيَسْكُنَ إِلَيْهَا ۖ فَلَمَّا تَغَشَّاهَا حَمَلَتْ حَمْلًا خَفِيفًا فَمَرَّتْ بِهِ ۖ فَلَمَّا أَثْقَلَت دَّعَوَا اللَّـهَ رَبَّهُمَا لَئِنْ آتَيْتَنَا صَالِحًا لَّنَكُونَنَّ مِنَ الشَّاكِرِينَ ﴿١٨٩﴾
„Er ist es, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und Er hat aus ihm seine Gattin gemacht, damit er (der Mann) bei ihr Ruhe finde. Und als er über sie kam, trug sie an einer leichten Schwangerschaft und verbrachte damit (eine Zeit). Als sie dann schwer zu tragen hatte, riefen die beiden Allah, ihren Herrn, an: „Wenn Du uns einen Rechtschaffenen gibst, werden wir ganz gewiss zu den Dankbaren gehören.“ (Der edle Koran 7:189)
وَلَقَدْ أَرْسَلْنَا رُسُلًا مِّن قَبْلِكَ وَجَعَلْنَا لَهُمْ أَزْوَاجًا وَذُرِّيَّةً ۚ
„Und Wir haben ja bereits Gesandte vor dir gesandt und ihnen Gattinnen und Nachkommenschaft gegeben. (…)“ (Der edle Koran 13:38)
وَاللَّـهُ جَعَلَ لَكُم مِّنْ أَنفُسِكُمْ أَزْوَاجًا وَجَعَلَ لَكُم مِّنْ أَزْوَاجِكُم بَنِينَ وَحَفَدَةً
„Und Allah hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht und von euren Gattinnen Söhne und Enkel gemacht (…)“ (Der edle Koran 16:72)
وَمِنْ آيَاتِهِ أَنْ خَلَقَ لَكُم مِّنْ أَنفُسِكُمْ أَزْوَاجًا لِّتَسْكُنُوا إِلَيْهَا وَجَعَلَ بَيْنَكُم مَّوَدَّةً وَرَحْمَةً ۚ
„Und es gehört zu Seinen Zeichen, dass Er euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. (…)“ (Der edle Koran 30:21)
فَاطِرُ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ ۚ جَعَلَ لَكُم مِّنْ أَنفُسِكُمْ أَزْوَاجًا
„(Er ist) der Erschaffer der Himmel und der Erde. Er hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht (…)“ (Der edle Koran 42:11)
وَأَنَّهُ خَلَقَ الزَّوْجَيْنِ الذَّكَرَ وَالْأُنثَىٰ ﴿٤٥﴾ مِن نُّطْفَةٍ إِذَا تُمْنَىٰ ﴿٤٦﴾
„dass Er beide Teile des Paares, das Männliche und das Weibliche, erschafft aus einem Samentropfen, wenn er ausgespritzt wird.“ (Der edle Koran 53:45-46)
وَخَلَقْنَاكُمْ أَزْوَاجًا ﴿٨﴾
„Und Wir haben euch als Paare erschaffen.“ (Der edle Koran 78:8)
Mit diesen Versen richtet Allah den Blick bei der Schöpfung von Mann und Frau den Paarbildungs- und Fortpflanzungsaspekt. Allah fokussiert durch die zahlreichen Verse die Betrachtung der Beziehung zwischen Mann und Frau auf die Paarbildung und Fortpflanzung.
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