DIE INTERESSEN DER ISLAMISCHEN GEMEINSCHAFT STEHEN HÖHER ALS DIE DES EINZELNEN

17-10-2018

Die Interessen der islamischen Gemeinschaft stehen höher als die des Einzelnen

Im Interesse der islamischen Gemeinschaft kann der Anführer bestimmte Dinge vor den einzelnen Muslimen verheimlichen. Wenn er das tut, sollte man ihn nicht der Lüge bezichtigen, auch wenn es äußerlich so aussehen mag.

In keinem Sira Buch gibt es irgendein Hinweis darüber, dass die Muslime in Mekka (außer den Beauftragten) von dieser Versammlung bei Aqaba wussten. Denn die Kenntnisse über diese Information war für sie unwichtig. Als sie später davon hörten waren sie weder bedrückt noch beschwerte sie auch dass es vor ihnen verheimlicht wurde.

Aus der Sira geht hervor, dass der Gesandte (saw) sie erst darüber informierte, nachdem die Ansar in ihre Heimat wieder zurückgekehrt waren und ihre Lage dort gefestigt hatten. Er sagte zu ihnen „Nun habt ihr auch Brüder an einem anderen Ort. Geht dort hin, dort seid ihr sicher.“  Dies geschah nach dem Befehl zu Hijra.

Nicht unnötig hatte Rasulullah (saw) diese Information verheimlicht. Denn, wenn die Kuffar von dieser Versammlung erfahren hätten, dann wäre Sa’d bin Ubada (ra), der von den Quraysch aufgrund von Gerüchten über diese Versammlung gefangen genommen wurde, sicherlich nicht ohne weiteres wieder freigekommen. Sa’d (ra) wurde erst nach eindringlicher Aufforderung bestimmter Kuffar wieder freigelassen.

Beinahe wären die Ansar nach Mekka gegangen um Sa’d (ra) aus den Händen der Quraysch zu befreien, wenn Allah (swt) ihnen nicht mit seiner Freilassung zuvorgekommen wäre. Dies hätte zu einem großen Unglück geführt. Die Muslime in Mekka hingegen mussten sich ruhig verhalten. Das war eine große Prüfung für sie; einer ihrer Brüder wurde von den Kuffar gefoltert und sie durften nichts dagegen machen. Ansonsten hätten die Kuffar gewusst, dass Sa’d und die restlichen Ansar zu denen gehören, die an der Versammlung teilnahmen. Und dies wiederum hätte die gesamte islamische Gemeinschaft und ihren Anführen in großer Gefahr gebracht.

Aus diesem Ereignis leitet sich folgende wichtige Regel ab: Die Interessen der Gemeinschaft stehen immer über denen des Individuums.

Sollte demnach ein Anführer sich im Interesse der dawa gegen die Befreiung eines in Gefangenschaft geratenen Bruders entscheiden, dann darf er deswegen nicht beschuldigt werden. Schließlich kennt er die Interessen dieser Bewegung am besten. So wie der Gesandte Allahs (saw) und sie Sahaba zu keinem Zeitpunkt beschuldigt wurden, obwohl sie nichts unternahmen, um Sa’d zu befreien.


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