Scheinargument
21-04-2019
Scheinargument:
Die Niederwerfung von Muadh Ibn Jabal
Von Abdullah İbn Aufa (ra): „Als Muadh İbn Jabal (ra) aus Damaskus zurückkehrte, warf er sich vor dem Propheten nieder. Der Gesandte Allahs (saw) fragte ihn, warum er das tut.
Muadh antwortete: „O Gesandter Allahs! Als ich in Damaskus war, sah ich dort Leute, wie sie sich vor ihren Priestern niederwerfen. Und ich empfand es als angemessen das Gleiche zu dir zu tun.“
Daraufhin sagte der Gesandte Allahs (saw):
„Wenn ich einem befohlen hätte, sich vor einem anderen niederzuwerfen, so hätte ich der Frau befohlen sich vor ihren Mann, aufgrund seiner großen Rechte über sie, niederzuwerfen.“
(Ibn Maja, Ibn Hibban, Ahmad, Ibn Hajar sagte, dass die Überlieferungskette Sahih ist)
Diejenigen, die die Unwissenheit im großen Schirk als Entschuldigung ansehen, sagen:
„Dieser Hadith beweist, dass derjenige, der nicht weiß, dass die Niederwerfung eine Ibada ist, nicht zu einem Kafir wird, wenn er sich aufgrund seiner Unwissenheit vor einem anderen niederwirft. So können alle Taten, die Kufr sind, mit dieser Angelegenheit verglichen werden. D.h., wer eine Kufr-Tat aus Unwissenheit begeht, wird nicht zu einem Kafir.“(Ahmad Farid, Buch „Al-Uzr bi’l Jahl“, S. 50)
Antwort:
Mit der Hilfe Allahs sage ich:
Es gibt folgende zwei Arten der Niederwerfung:
Für alle Gelehrten handelte es sich bei der Niederwerfung von Muadh um keine Niederwerfung als Ibada, sondern um eine Niederwerfung aus Respekt. Muadh (ra) hat sich nicht vor dem Propheten niedergeworfen um ihn anzubeten, sondern um ihm seinen Respekt zu erweisen. Denn, wie kann es sein, dass insbesondere dieser edle Gefährte, der vom Gesandten Allahs (saw) bestimmt wurde den Menschen den Islam zu erklären, nicht wissen soll, dass man die Niederwerfung als Ibada zu keinem anderen außer Allah (swt) verrichten darf?
Dies ist eine schlimme Verleumdung und großes Unrecht gegenüber Muadh (ra). Denn er wurde unter all den anderen Gefährten auserwählt und zu den Juden und den Christen entsandt, um mit ihnen zu diskutieren und ihnen des Tauhid und die Grundlage des Islams zu lehren. Wie kann es sein, dass solch ein Sahaba nicht weiß, was die Bedeutung von Ibada ist?
Ibn Hajar Al-Asqalani sagte:
Der Gesandte Allahs (saw) sagte zu Muadh (ra): „Du wirst zu einer Gruppe vom Volk der Schrift gehen.“
Der Grund dafür ist, Muadh darüber zu informieren zu wem er geht, sodass er sich gut darauf vorbereiten kann. Denn das Volk der Schrift besitzt viel Wissen und ist nicht unwissend. Deshalb kann man mit ihnen nicht so reden, wie mit den Götzendienern.“ (Fathu’l Bari, Band: 3, S. 419)
Nun beantwortet folgende Frage:
Würde der Prophet (saw) einen seiner Gefährten, der den Tauhid nicht kennt, zum Volk der Schrift schicken, die viel Wissen haben, damit er mit ihnen über die Religion diskutieren soll? Könnte dieser Gefährte mit ihnen über ein Thema sprechen, über das er nichts weiß?
Imam Qurtubi erwähnte diesen Hadith in seinem Tafsir und sagte, dass die Niederwerfung aus Respekt bis zu dieser Zeit erlaubt war und erst mit diesem Hadith aufgehoben wurde.
Ibn Kathir (ra) sagte über den Koran Vers „Wir sagten zu den Engeln, werft euch vor Adam nieder“ (Baqara:34) folgendes:
„Hier gilt die Gehorsamkeit Allah (swt), die Niederwerfung hingegen Adam (as). Denn Allah (swt) wollte Adam eine Gunst erweisen, indem ER den Engeln befahl sich vor ihm niederzuwerfen.
Einige Gelehrte sagten:
„Diese Niederwerfung geschah aus Respekt, es war ein Gruß und eine Gunsterweisung.
Genauso, wie im folgenden Koran Vers:
„Er (Yusuf) hob seine Eltern auf den Thron, und sie warfen sich alle vor ihm nieder.“ (Yusuf:100)
Diese Art der Niederwerfung war in den vorherigen Scharias erlaubt, doch in unserer Scharia wurde es aufgehoben. (Anschließend zitierte Ibn Kathir den Hadith über Muadh.) (Tafsir Ibn Kathir, Band 2, S.34; Majmual Fatawa, Band 1, S. 74-75)
An einer anderen Stelle sagt Ibn Kathir über den Koran Vers Yusuf 100 folgendes:
„Diese Art der Niederwerfung war in deren Scharia erlaubt. Nachdem man die Oberen grüßte, warf man sich vor ihnen nieder. Dies war von Adam (as) bis İsa (as) erlaubt. Doch Allah (swt) hat diese Art der Niederwerfung in all ihren Formen nur für Sich selbst bestimmt. Dies sagen auch Qatada und andere. (Anschließend zitierte Ibn Kathir den Hadith über Muadh.)“
Schaukani sagte über den Koran Vers „Als wir zu den Engeln sprachen: ‚Werft euch vor Adam nieder‘, da warfen sie sich alle nieder bis auf İblis. Er weigerte sich, war hochmütig und wurde zum Kafir.“ (Baqara:34) folgendes:
„Die Niederwerfung vor Menschen aus Respekt kann in einigen Scharias erlaubt gewesen sein. Darauf deutet dieser Befehl hin dich vor Adam (as) niederzuwerfen.
Auch der Koran Vers „Wenn Ich ihn geformt und ihm mit Meinem Geist eingehaucht habe, dann werft euch vor ihm nieder.“ (Hijr:29) deutet darauf hin.
Die Tatsache, dass die Niederwerfung aus Respekt in unserer Scharia verboten ist, bedeutet nicht, dass sie auch in anderen Scharias verboten war.“
Ibn Taymiyya sagte:
„Das Nafia-Gebet als Ibada darf nur für Allah (swt) verrichtet werden. Diese Ibada darf weder zu der Sonne, dem Mond, einem König oder zum Grab eines Rechtschaffenen erfolgen. Dieses Urteil gab es in den Religionen von allen Propheten und es gibt es auch in unsere Scharia. In unsere Scharia ist selbst die Niederwerfung aus Respekt oder Gunsterweisung verboten. Deswegen hat der Gesandte Allahs (saw) Muadh (ra) verboten sich vor ihm niederzuwerfen und zu ihm gesagt:
„Wenn ich einem befohlen hätte, sich vor einem anderen niederzuwerfen, so hätte ich der Frau befohlen sich vor ihren Mann, aufgrund seiner großen Rechte über sie, niederzuwerfen.“
Zudem ist es in unserer Scharia verboten sich beim Begrüßen zu verbeugen.“ (Majmu al-Fatawa, Band 1,S. 74)
Oben haben wir die Ansichten der Gelehrten wiedergegeben. Daraus geht eindeutig hervor, dass es sich bei der Niederwerfung von Muadh (ra) vor dem Gesandten Allahs (saw) um eine Niederwerfung aus Respekt handelte und keineswegs eine Niederwerfung, die eine Ibada darstellte. Zudem wissen wir, dass die Niederwerfung aus Respekt in den vorherigen Scharias erlaubt war. Doch wurde diese Erlaubnis in unserer Scharia aufgehoben und somit verboten.
Wie jeder wissen sollte ist es in keiner Scharia erlaubt sich in der Absicht der Anbetung vor einem. Anderen außer Allah (swt) niederzuwerfen.
Deswegen ermahnte jeder Prophet sein Volk diesbezüglich indem. Sie zu ihnen sagten:
„O Mein Volk! Dient Allah, ihr habt keinen anderen (anbetungswürdigen) Gott als Ihn.“ (A’raf:73).
Der stärkste Beweis dafür, dass die Niederwerfung, die Muadh (ra) vollzog eine Niederwerfung aus Respekt oder Gunsterweisung war, sind die Worte des Propheten (saw): „Wenn ich einem befohlen hätte, sich vor einem anderen niederzuwerfen, so hätte ich der Frau befohlen sich vor ihren Mann, aufgrund seiner großen Rechte über sie, niederzuwerfen.“
Diese Worte zeigen eindeutig, dass es sich nicht um eine Niederwerfung mit der Absicht der Anbetung, sondern um eine Niederwerfung aus Respekt handelte, denn ansonsten würde es der Ayah widersprechen, wo Allah (swt) sagt:
„Er wurde euch nicht Befehlen die Engel und Propheten zu Herren zu nehmen. Würde Er euch den Kufr gebieten, nachdem ihr Muslime geworden seid.“ (Al-i Imran:80)
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