08-03-2018
Die Verpflichtung zum Islam einzuladen
Die Einladung der Menschen zum Islam, ihnen das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren, ist eine islamische Pflicht. Jeder, der in der islamischen Arbeit tätig ist, muss sich dieser Pflicht in vollem Maße mit Fleiß, Gedanken und Zeit hingeben.
Bei dieser Pflicht handelt es sich um die eigentliche und grundlegende Aufgabe eines jeden Da’iys.
Der edle Koran hat uns zur Erfüllung dieser Pflicht in verschiedenen Versen angespornt. So sagt Allah, der Erhabene:
„Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.“
(Der edle Koran 3:104)
Ebenfalls sagt Er:
„Und wer spricht bessere Worte als wer zu Allah ruft, rechtschaffen handelt und sagt: ‚Gewiß doch, ich gehöre zu den (Allah) Ergebenen.‘“
(Der edle Koran 41:33)
„Darum rufe du auf und verhalte dich recht, wie dir befohlen wurde. Und folge nicht ihren Neigungen…“
(Der edle Koran 42:15)
„… Und rufe zu deinem Herrn. Du verfährst fürwahr nach einer geraden Rechtleitung.“
(Der edle Koran 22:67)
„O du Gesandter, übermittele, was zu dir (als Offenbarung) von deinem Herrn herabgesandt worden ist! Wenn du es nicht tust, so hast du Seine Botschaft nicht übermittelt. …“
(Der edle Koran 5:67)
Die reine Sunna ist reich an Berichten unseres Propheten (s), welche über die Erfüllung der Pflicht, zu Allah einzuladen und das Übel zu bekämpfen, sprechen. Hierzu gehören beispielsweise die Worte des Propheten (s):
„Wer von euch Übel sieht, soll es mit seiner Hand verändern. Ist er dazu nicht in der Lage, so mit seiner Zunge. Ist er auch dazu nicht in der Lage, so soll er es wenigstens mit seinem Herzen missbilligen, aber dies ist die schwächste Stufe des Glaubens. Danach besteht nicht einmal so viel Glaube wie das Gewichteines Senfkornes.“
Hierzu gehören ebenfalls seine Worte:
„O ihr Menschen! Allah sagt zu euch: Gebietet das Gute und verwehrt das Schlechte, bevor ihr ruft und Ich euch nicht erhören werde, bevor ihr bittet und ich euch nicht geben werde und bevor ihr mich um Hilfe bittet und ich euch nicht helfen werde.“
Auch seine Worte:
„Wer den Menschen nützliches Wissen in der Religion verschweigt, dem wird Allah am Jüngsten Tag Zügel aus Feuer anlegen.“
Ebenfalls seine Worte:
„Was ist mit einem Volk, welches seine Nachbarn nicht religiös unterrichtet, sie nicht ermahnt, ihnen nicht das Gute gebietet und das schlechte verwehrt?“ Was ist mit einem Volk, welches sich nicht von seinen Nachbarn religiös unterrichten lässt und sich nicht ermahnen lässt? Bei Allah, sie werden ihre Nachbarn religiös unterrichten, sie ermahnen, ihnen das Gute gebieten und das Schlechte verwehren, und das Volk wird sich von seinen Nachbarn religiös unterrichten lassen und sich ermahnen lassen, oder ich werde sie eilig bestrafen.“
Ein Mittel, durch das allein die Pflicht vollendet werden kann, ist Pflicht
Dass die Menschen zum Islam eingeladen, von ihm überzeugt und auf die Akzeptanz seiner Grundlagen und Gebote vorbereitet werden, gehört zu den Mitteln, mit denen eine islamische Gesellschaft und eine Wiederbelebung der islamischen Lebensweise erreicht werden kann. Wenn also die Verwirklichung einer muslimischen Gesellschaft an sich eine Pflicht ist, so ist die Anwendung jedes (Scharia konformen) Mittels, welches für ihre Etablierung und Schaffung nötig ist, ebenfalls verpflichtend.
Es geht sogar noch weiter. Der Islam besitzt heutzutage keinen Staat, der sich in all seinen Angelegenheiten auf ihn beruft und ihn zur Grundlage all seiner Handlungen macht. Tatsache ist, islamische Rechtsbestimmungen sind aufgehoben worden. Wenn also die Rückkehr zu den Gesetzen Allahs eine islamische Pflicht darstellt und die Erfüllung dieser Pflicht von der Existenzeines Staates abhängig ist, so ist die Arbeit für die Schaffung eines islamischen Staates – der zu den wichtigsten Mitteln für die Da’wa gehört – (gemäß den Prinzipien des islamischen Rechts) eine religiöse Verpflichtung für jeden Muslim, bis die Gründung dieses Staates erreicht wurde.
All jene, welche sich (ohne Entschuldigungsgrund) davon abwenden, begehen somit islamisch gesehen eine Sünde. Einzig ihr Einsatz für die Da’wa und ihr echter Beitrag – im Rahmen ihrer Kompetenzen und Möglichkeiten – bei der Schaffung aller Grundvoraussetzungen und Mittel zur Schaffung des islamischen Staates kann diese Sünde von ihnen nehmen.
Das Handeln ist das Fundament des Glaubens und seine Furcht
Wenn selbst der Glaube nicht zum unermüdlichen Handeln für die Verbreitung der Prinzipien, durch welche der Glaube erreicht wird, führt, so handelt es sich nicht um wahrhaftigen Glauben.
Denn Glaube ist die Überzeugung des Verstandes, die Ruhe des Herzens und die Bemühungen gegen das Nafs.
„Und Wir werden euch ganz gewiss prüfen, bis Wir feststellen, welche sich abmühen von euch und welche standhaft sind und bis Wir eure Werke prüfen.“
(Der edle Koran 47:31)
Der Prophet (s) sprach die Wahrheit, als er sagte:
„Der Glaube ist das, was im Herzen wohnt und durch die Taten bestätigt wird.“
Die Duat des Islam müssen an dieser Stelle wissen, dass die erste Stufe des Handelns die Läuterung der Seele und die Reinigung von ihren Mängeln und Abweichungen ist. Dann kommt die gegenseitige Ermahnung zur Wahrheit, zu Geduld, zur Einladung zu Allah und zum Bemühen auf seinem Wege.
Die Duat des Isalam sind dazu aufgefordert, größte Anstrengungen zu machen, um die Aufgaben der Da’wa erfüllen und sie den Menschen, ihrer Bildung und Aufnahmefähigkeit entsprechend, vereinfacht zu verkünden. Dies ist das ihnen Anvertraute, was sie zu den Erben der Propheten gemacht hat. Sie sollen die Worte des gewaltigsten Gesandten (s) hören:
„Allah sandte vor mir keinen Propheten zu einem Volk, außer dass er aus seinem Volk Jünger und Gefährten hatte, welche seine Sunna umsetzen und sich an seine Gebote hielten. Danach kamen Generationen, welche sagten, was sie nicht taten und taten was ihnen nicht befohlen wurde. Wer sich gegen sie mit seiner Hand bemüht, der ist gläubig, wer sich gegen sie mit seiner Zunge bemüht, der ist gläubig, und wer sich gegen sie mit seinem Herzen bemüht, der ist gläubig. Darüber hinaus besteht kein Glaube, nicht einmal so winzig wie ein Senfkorn.“
Allah gebührt die meiste Ehrfurcht
Einige Du’at scheuen sich manchmal zu reden, obwohl in dieser Situation ein aufrichtiger Ratschlag angebracht wäre oder ein mutiges Wort der Wahrheit nützen würde. Sie tun dies aus Angst davor, dass dies den Zorn und Schaden der Menschen auf sie ziehen könnte.
Diese Haltung ist zweifelslos eine Folge von Feigheit und Angst, zwei Eigenschaften, die niemals den Zugang zum Herzen eines Gläubigen finden sollten.
Allah hat ein größeres Anrecht darauf, dass wir Ihm gegenüber ehrfürchtig sind. Unser Streben sollte immer und dauerhaft nach Seinem Wohlgefallen sein, selbst wenn wir den Zorn aller Menschen auf uns ziehen würden. „O Allah, solange Du meiner nicht zürnst, so ist es mir gleich!“
Er hat den Duat des Islam auferlegt, das Erbe des Prophetentums zu tragen und sich seiner Lasten anzunehmen. Zu den wichtigsten Teilen dieses Erbes gehört die Konfrontation mit der Jahiliya in all ihren Formen und Gestalten und die Bekämpfungen des Übels, egal wie tyrannisch es sein mag. Allah bestätigt dies mit seinen Worten:
„Und sag: (Es ist) die Whaheit von eurem Herrn. Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungäubig sein. …“
(Der edle Koran 18:29)
Von Ubada ibn as-Samit wird berichtet, dass er sagte: „Wir schworen dem Gesandten Allahs – Allah segne ihn und gebe ihm Heil – den Treueeid dafür, dass wir überall die Wahrheit sagen und für Allah nicht den Tadel des Tadlers fürchten.“
Die Duat des Islam müssen sich davor hüten in einer Situation, die Mut erfordert, feige zu sein und sich in einer Situation, die einen aufrichtigen Ratschlag erfordert, zu fürchten. Sie sollten genau hinhören, was Abu Dawud und At-Tirmidhi von Abdallah ibn Mas’du – Allah möge Wohlgefallen an ihm haben – vom Gesandten Allahs (s) überliefert haben, dass dieser sagte:
„Der erste Mangel kam zu den Kindern Israels, als ein Mann einen anderen Mann traf und sagte ‚O du! Fürchte Allah und lass was du tust, denn es ist dir nicht erlaubt worden!‘ Wenn er ihn dann am nächsten Tag traf, hinderte dies ihn nicht daran, mit ihm zu essen, zu trinken und zusammen zu sitzen. Als sie dies taten, hat Allah ihre Herzen gegen einander geschlagen.“
„Verflucht wurden diejenigen von den Kindern Israels, die ungläubig waren, durch den Mund Dawuds und Isas, des Sohnes Maryams. Dies dafür, dass sie sich widersetzten und stets übertraten.“
(Der edle Koran 5:78)
Im Auftrag des Islam
(Aus dem Buch: Wie lädt man ein zum Islam?)
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