19-01-2024
Die Zauberei (Magie)
Es ist keinesfalls möglich die Zauberei bzw. Magie auszuüben, ohne nicht auch gleichzeitig Kufr zu begehen. Allah ( بباان وتعال) sagt: „Die Teufel begangen Kufr, weil sie den Menschen die Zauberei lehrten.“ (Sura al-Baqara, Aya 102)
Das Ziel des verfluchten Satans, der den Menschen die Zauberei lehrt, ist es, sie dazu zu veranlassen Allah etwas beizugesellen. Allah teilt uns über die Engel Harut und Marut folgendes mit:
„Sie (die Juden) folgten dem, was die Teufel über die Herrschaft Sulaymans vortrugen. Doch nicht Sulayman war ein Kafir, sondern die Teufel begangen Kufr, weil sie den Menschen die Zauberei lehrten, dass den beiden Engeln in Babylon, Harut und Marut, herabgesandt wurde. Doch diese beiden lehrten keinem etwas, ohne das sie zuvor sagten: „Wir sind nur eine Prüfung [von Allah. Wir lehren euch die Zauberei nur, damit ihr das Wahre von dem Falschen unterscheiden könnt], begeht also bloß keinen Kufr [indem ihr die Zauberei anwendet]!“ Dennoch lernten sie (das Volk Babylons) von den beiden, womit sie Trennung zwischen dem Mann und seiner Gattin bewirken. Doch sie schaden damit keinem, außer mit der Ermächtigung Allahs. Und sie lernten etwas, das ihnen nur Schaden bringt und nichts nützt. Und doch wussten sie genau, dass wer es erkauft, für ihn gibt es im Jenseits keinen Anteil. Wahrlich, wenn sie es nur gewusst hätten, wie schlimm es ist, wofür sie sich selbst verkauft haben.“ (Sura Bakara, Vers 102)
Tagtäglich sehen wir sehr viele in Abwege geratene Menschen, die versuchen die Zauberei zu erlernen und sie auszuüben. Sie glauben, dass sie damit „nur“ eine Sünde begehen. Ihnen ist nicht bewusst, dass die Ausübung der Zauberei eine Kufr-Tat ist. Auch magische Rituale bzw. Hexereien, die speziell dazu erlernt werden, um den Mann mit seiner Frau zu vereinen oder um die Liebe zwischen Ehepaaren zu steigern, gehören zur Zauberei. Das Schwafeln von unverständlichen Worten und Sätzen, die allenfalls Verwirrungen und Schirk stiften, sind ebenfalls Kategorien der Zauberei. Die Strafe eines Zauberers ist der Tod. Denn die Zauberei ist die Verleugnung Allahs und der Versuch Ihm zu ähneln. Der Gesandte Allahs erwähnte als eine der vernichtenden Sünden, auch die Anwendung der Zauberei. Folglich sollte man sich vor der Zauberei hüten und sich vor Allah fürchten, um nicht dadurch das eigene Diesseits und Jenseits zu zerstören.
Vom Gesandten Allahs wird berichtet: „Die Strafe eines Magiers ist seine Hinrichtung durch das Schwert.“11
Bajala ibn Abada sagte: „Ein Jahr vor dem Tod des Kalifen Umar, erhielten wir von ihm einen Brief. Darin befahl er uns jeden männlichen oder weiblichen Zauberer zu töten.“ (Ahmad)
Von Abu Musa al-Aschari; Der Gesandte Allahs sagte: „Drei Leuten wird der Eintritt in das Paradies verwehrt: Dem Trunkenbold; dem, der die Verwandtschaftsrechte nicht pflegt; und dem, der an die Zauberei glaubt.“ (Ahmad)
Von Ibn Mas'ud; Der Gesandte Allahs sagte: „Ruqa8, Tamaim9 und Tiwala10 sind Schirk.“ (Ahmad; Abu Dawud; Ibn Maja)
Die großen Sünden sind der Mehrzahl des Volkes nicht bekannt. Diese Tatsache gehört mit zu den Wahrheiten, die man nicht leugnen kann. Folglich werden sie vom unwissenden Volk unbewusst begangen. Genau hier fällt den Gelehrten eine große Aufgabe zu. Insbesondere die Sündigen, die erst vor kurzem zum Islam übertraten, davor sehr lange im Schirk lebten und die Sprache des Islams (Arabisch) nicht kennen, mit ihnen müssen die Gelehrten sehr behutsam umgehen, und ihnen diese Sünden und die anderen Fundamente des Islams in einer angemessenen Weise lehren. Zunächst muss ihnen offen und klar die Glaubensformel (Kalimatun Tauhid) „Laa ilaaha illallah“ in einer Sprache erklärt werden, die sie auch verstehen, und zwar basierend auf Beweisen. Danach müssen ihnen die Bedingungen des Glaubens gelehrt, und die Aussagen und Handlungen, die zu den Schirk- und Kufr-Taten gehören, in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit beigebracht werden. Anschließend werden sie über die Bedeutung des Glaubensbekenntnisses in arabischer Sprache aufgeklärt. Und zuletzt werden ihnen die einzelnen Pflichten des Islams beigebracht. Wenn es absolut niemanden gibt, der diesen Menschen die Fundamente des Islams, den Schirk, den Kufr und die großen Sünden lehrt, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie aufgrund ihres Unwissens in Schirk verfallen und große Sünden begehen. Nur dann werden ihnen möglicherweise ihre Sünden, die sie aufgrund dieser Unwissenheit begangen haben, durch Allah verziehen.
Allah sagt: „Wir bestrafen kein Volk, ohne ihnen zuvor einen Gesandten geschickt zu haben.“ (Sura al-Isra, Vers 15)
Folgende geschichtliche Tatsache sollte hierzu beachtet werden: Wenn dem Gesandten Allahs a.s. ein Verbot Allahs offenbart wurde, erreichte diese Nachricht einen Teil der Sahaba, die sich in Abessinien aufhielten, unter Umständen erst nach Monaten.
(Während diese neuen Verbote vom Propheten und den Muslimen in Mekka angenommen und umgesetzt wurden, ist es verständlich, dass die Muslime in Abessinien, aufgrund ihrer Unkenntnis, diese Taten auch weiterhin ausführten. Da diese Verbote Allahs sie noch nicht erreicht hatten, galten sie in dieser Angelegenheit als entschuldigt. Doch von dem Zeitpunkt an, an dem sie die Nachricht erhielten, hatten sie keinen Entschuldigungsgrund mehr. Und Allah weiß es am Besten.
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7 Dies überlieferte Tirmidhi und fügte hinzu, dass diese Aussage nicht vom Gesandten Allahs, sondern von seinem Gefährten Jundub ibn Abdullah stammt.
8 Anmerk. d. Ü.: Ruqa: Der Versuch Kranke mit aufgeschriebenen Zauberformeln oder mit magischen Worten und Zeichnungen zu heilen. Meistens sind die Bedeutungen dieser Worte und Zeichnungen nicht zu verstehen.
9 Anmerk. d. Ü.: Tamaim: Das Tragen von Perlen und Nazar- (Augen-) Anhängern, um sich dadurch vor den „bösen Blicken“ zu schützen.
10 Anmerk. d. Ü.: Tiwala: Magische Rituale, die angeblich zur Steigerung der gegenseitigen Zuneigung zwischen dem Ehemann und seiner Frau dienen.
11 Dieses Gesetz kann nur in einem Islamen Staat ausgeführt werden.
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