DISKRIMINIERUNG VON SCHWARZEN UND MUSLIMEN IN DEUTSCHLAND

24-03-2025

Eine aktuelle Auswertung des NaDiRa.panels (Nationaler Diskriminierungs- & Rassismusmonitor) zeigt: Diskriminierung gehört für viele Menschen in Deutschland zum Alltag. 87,6 % der Befragten berichten von eigenen Diskriminierungserfahrungen – doch die Verteilung ist ungleich. Besonders betroffen sind rassistisch markierte Menschen: 95,2 % der Schwarzen, 89,9 % der Muslime und 88,9 % der asiatisch markierten Personen geben an, Diskriminierung erlebt zu haben. Bei Schwarzen Männern berichten 53,9 % von Bedrohungen oder Belästigungen, bei Schwarzen Frauen 48,6 %. Fast jeder dritte Schwarze Mann (36,6 %) erlebt regelmäßig ängstliche Reaktionen – viermal so häufig wie nicht rassistisch markierte Männer (9,2 %).

Die wahrgenommenen Gründe für Diskriminierung unterscheiden sich je nach Gruppe. Während Schwarze Männer vor allem Hautfarbe (68,2 %) nennen, geben Muslime häufiger Religion (53,8 %) und Herkunftsland (63,2 %) an. Asiatische Männer sehen Herkunftsland (57,7 %) und Deutschkenntnisse (38,1 %) als häufigste Ursachen. Geschlecht, Einkommen oder Gewicht spielen in diesen Gruppen eine untergeordnete Rolle – ganz im Gegensatz zu nicht rassistisch markierten Frauen, von denen 58,3 % Diskriminierung auf ihr Geschlecht zurückführen.

Die Orte der Diskriminierung variieren: Schwarze Menschen erleben sie besonders häufig im öffentlichen Raum (50 %) und durch die Polizei (41,3 % der Männer). Muslimische Befragte berichten vor allem von Diskriminierung in Behörden (51,3 %) und durch die Polizei (38,8 % der Männer). Im Gesundheitswesen sind Schwarze Frauen mit 38,6 % besonders stark betroffen. Zudem sinkt mit zunehmender Diskriminierung das Vertrauen in staatliche Institutionen deutlich – besonders stark bei nicht rassistisch markierten Menschen.

Als „rassistisch markiert“ gilt jede Person, die aufgrund von bestimmten Merkmalen als ungleich und außerhalb der gesellschaftlichen Norm eingeordnet wird. Wichtig ist hierbei, dass die Unterscheidung auf rassistischer Unterteilung aufbaut. Das heißt: Die Vorstellung, dass Menschen, die entsprechende Merkmale hätten (z.B. dunklere Hautfarbe oder eine bestimmte Religion), als eine Gruppe wahrgenommen oder dargestellt werden. 

 

Tarek Baé


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