22-08-2017
Die Befürworter des Kopftuchverbots sehen in diesem Bekleidungsstück ein Symbol für alles Mögliche in seinem Tragen, nur nicht das, was es für die meisten muslimischen Frauen ist, nämlich zu allererst die Erfüllung einer religiösen Vorschrift. Nach der von jenen Leuten angewandten Logik könnte man das Kopftuch auch als Symbol für die Unterdrückung - nicht der muslimischen Frau, sondern - des muslimischen Mannes sehen: die emanzipierte muslimische Frau, die dieses Bekleidungsstück bewusst trägt, lebt nach dem islamischen Recht in Gütertrennung von ihrem Ehemann und besitzt das Recht, über ihr Vermögen selbst und unabhängig zu verfügen und damit als Geschäftsfrau tätig zu werden. Wenn nun ihr Mann, der ja mit seinem Einkommen und Vermögen für seinen eigenen Unterhalt und denjenigen seiner Frau, seiner Kinder und möglicherweise noch anderer Familienmitglieder aufzukommen hat, nur über ein unzureichendes Einkommen verfügt und kein Vermögen besitzt, kann es geschehen, dass er sich bei seiner Frau, die ja nicht dazu verpflichtet ist, für den Unterhalt der Familie aufzukommen, immer mehr verschuldet und in finanzielle Abhängigkeit von ihr gerät, so dass sie ihn mit diesem Mittel unterdrücken kann. Daher kann das Kopftuch der muslimischen Frau auch als ein Symbol für die Unterdrückung des Mannes angesehen werden. Dieses Beispiel mag zeigen, wie absurd die Argumentation und die Begründungen der Befürworter des Kopftuchverbots sind.
Ist es nicht erstaunlich, dass die Mehrzahl der Konvertiten zum Islam Frauen sind, davon viele unverheiratete, bei denen man nicht unterstellen kann, sie seien wegen ihres muslimischen Ehemannes zum Islam übergetreten? Warum sollten sie das tun, wenn der Islam, wie behauptet, eine frauenfeindliche Religion wäre? Möchten Sie diesen muslimischen Frauen nicht sagen, sie sollten doch besser in ein islamisches Land auswandern, weil sie nicht nach Deutschland oder Europa passen? Tatsächlich würden nicht wenige von ihnen das gern tun, wenn sie könnten, weil ihnen trotz aller Geduld die ständigen Beleidigungen und Verbal- und auch tätlichen Angriffe in der Öffentlichkeit zu viel werden. Auf der Website Internet Seite heißt es: "Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Schwestern zu dieser Kundgebung erscheinen und der Welt zeigen, dass sie nicht unterdrückt oder zu bestimmten Handlungen gezwungen werden. Im Gegenteil: Unsere Schwestern, die muslimischen Frauen, werden gezwungen, ihr Kopftuch auszuziehen. Sie werden unterdrückt, indem man ihnen etwas nimmt, was eine hohe Bedeutung in ihrem Leben hat." In einem Video spricht eine dieser Muslimas mit Gesichtsverschleierung und beschwert sich über die Unterdrückung der muslimischen Frauen durch die "freiheitlich-demokratische" Mehrheitsgesellschaft. In einem anderen Beitrag schildert eine schweizer Konvertitin, welche Demütigungen sie wegen ihrer Kleidung durch ihre Landsleute zu ertragen hat.
Ein Gerichtsurteil in NRW, das einer muslimischen Lehrerin nicht nur das Tragen eines Kopftuchs, sondern selbst einer neutralen Baskenmütze verbietet, lässt erkennen, dass die angeblich zu wahrende Neutralität des Staates nur ein Vorwand ist. In Wirklichkeit geht es den Verantwortlichen darum, die muslimische Frau soweit wie möglich in der Öffentlichkeit zu entblößen und zu demütigen.
Nachdem auch in Kuwait das Wahlrecht für Frauen eingeführt worden war, wurde trotzdem keine einzige der Kandidatinnen mit Direktstimmen gewählt, obwohl die Frauen - mit ihrem demographischen Überschuss - mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten stellen. Ein ähnliches Bild bietet sich auch in Jordanien. Es scheint eine Tatsache zu sein, dass Frauen ihre Stimmen lieber männlichen Kandidaten geben als weiblichen. Mehr Frauen durch die Festsetzung von Quoten ins Parlament zu bringen, ist wiederum nicht wirklich demokratisch. In den meisten muslimischen Ländern - wie in Jordanien - sind Frauen längst in größerer Zahl bei der Polizei und den Streitkräften vertreten. Rechtsanwälte, Ärzte, Zahnärzte usw. haben häufiger Gehilfinnen als männliche Assistenten. Da die Ehe, die im Islam als eine Art von Vertrag auf das Zusammenleben in der ehelichen Gemeinschaft angesehen wird, kein Vertrag über Dienstleistungen im Haushalt ist, ist der Ehemann verpflichtet, eine Haushaltshilfe anzustellen, wenn er finanziell dazu in der Lage ist und seine Frau dies wünscht, was insbesondere in den reichen Golfstaaten die Regel ist.
Als ´A'ischa, eine der Ehefrauen des Propheten, danach gefragt wurde, was er zu Hause zu tun pflegte, antwortete sie: "Er pflegte im Dienst für seine Familienangehörigen zu sein - d.h.: ihnen bei der Arbeit zu helfen -, und wenn es Zeit zum Gebet wurde, ging er zum Gebet hinaus."
Aus der Frühzeit der islamischen Geschichte gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass Frauen eine hohe Stellung hatten. Auf Kriegszügen zogen sie zusammen mit den Männern hinaus, um für die Kämpfer zu kochen und die Verwundeten zu pflegen. Als der Feind einmal ins muslimische Lager eindrang, setzten sich die Frauen mutig mit Zeltstangen gegen ihn zur Wehr. Die Witwen des Propheten Muhammad - Allah segne ihn und gebe ihm Frieden - genossen als Quellen für Informationen über dessen Äußerungen und Handlungen z.T. ein größeres Ansehen als manche männliche Prophetengefährten. Es ist auch der Fall einer Marktaufseherin - Vorsteherin der Polizei für öffentliche Ordnung - bekannt, was bedeutet, dass sie eine Anzahl von Gehilfen zu befehligen hatte. Erst in späteren Jahrhunderten stagnierte die islamische Zivilisation, breitete sich Unwissenheit - nicht nur unter den weiblichen Mitgliedern der Gesellschaft - aus und wurde die Religion zur Unterdrückung der Schwächeren - und somit auch der Frauen - missbraucht. Das alles hat sich in den letzten Jahrzehnten - wie oben angedeutet geändert, und die islamische Welt befindet sich in einem neuen Aufbruch. Sie ist heute nicht mehr so wie in Karl Mays Abenteuerromanen mit seinen Helden Kara ben Nemsi und Hadschi Halef.
Die Beschneidung von Frauen in Form einer Verstümmelung der äußeren Geschlechtsorgane hat überhaupt nichts mit dem Islam zu tun. Sie ist in einigen Gegenden Afrikas sowohl unter Muslimen als auch Nichtmuslimen verbreitet, während sie in anderen muslimischen Ländern unbekannt ist. Hohe islamische "Geistliche" von der Azhar-Universität und andere verurteilen diese Beschneidung als unislamisch. Bei der im Islam für weibliche Personen nicht verpflichtend empfohlenen Beschneidung, die in manchen Büchern des islamischen Rechts ( Fiqh ) erwähnt wird, handelt es sich um die Entfernung der Klitorisvorhaut, entsprechend der Entfernung der Penisvorhaut bei männlichen Personen, und nicht um die Entfernung der Klitoris selbst, die die genannte Verstümmelung darstellen. Dies sei nur erwähnt, um einer Verwechselung vorzubeugen.
Ehrenmorde gibt es im Islam nicht. Beschuldigt ein Mann seine Frau des Ehebruchs und hat keine Beweise dafür, dann gibt es nach dem Koran im Islam den "Li´àn", die gegenseitige Verfluchung: der Mann schwört viermal (anstelle der Zeugen, die er nicht beibringen kann), dass seine Frau Ehebruch begangen hat und verflucht sie dafür, und verflucht sich selbst in einem fünften Schwur, dass ihn Allahs Zorn treffen möge, wenn er die Unwahrheit gesagt hat. Dasselbe tut die Ehefrau bezüglich ihres Mannes und ihrer selbst (beachten Sie bitte die rechtliche Gleichstellung!), was dann zur Auflösung der Ehe führt. Ein "Ehrenmord" ist hier nicht vorgesehen. Ebenso wenig hat ein Vater oder Bruder das Recht, seine Tochter oder Schwester zu ermorden, wenn sie sich seiner Meinung nach unsittlich verhält. Nach den wirklich islamischen Regeln gibt es für einen "Ehrenmord" keine mildernden Umstände.
Der Islam hält jeden Muslim, männliche wie weibliche Personen, zum Wissenserwerb an, weswegen Mädchenschulen im Islam genauso erforderlich sind, wie diejenigen für Jungen. Da sich die Familienväter normalerweise tagsüber zum Erwerb des Lebensunterhaltes außer Haus aufhalten, während die Mütter zu Hause sind und ihren Kindern bei der Lösung der Hausaufgaben helfen, ist es allein schon aus diesem Grunde schädlich, wenn die muslimische Frau ungebildet oder gar eine Analphabetin ist. Wenn die Taliban diesbezüglich eine andere Meinung vertreten, so ist diese nicht diejenige der maßgeblichen islamischen Gelehrten außerhalb Afghanistans. Außerdem gab es diese Erscheinung bereits lange vor den Taliban, als in Afghanistan noch der Schah herrschte. Im benachbarten Iran dagegen und auch in manchen anderen Ländern der islamischen Welt übertrifft die Zahl der Studentinnen an den Universitäten diejenigen der männlichen Studenten.
Für die muslimische Frau ist es eine religiöse Pflicht, in der Öffentlichkeit ihr Haupthaar zu bedecken und ihren Körper mit einer beliebigen Kleidung, die nicht enganliegend oder durchscheinend ist. Wenn einige Staaten dies nicht nur dem guten Willen und Gutdünken der Betroffenen überlassen, sondern dem durch Ordnungsvorschriften Nachdruck verleihen, so ist dies ihr gutes Recht, ebenso wie jeder andere nichtislamische Staat das Recht hat, bspw. das völlig unbekleidete Auftreten von Personen in der Öffentlichkeit gesetzlich zu verbieten.
Es ist eine Fehlentwicklung im Abendland, dass die dortigen Mainstreammedien nicht mehr ordentlich recherchieren, sondern vorgegebene Desinformationen - z.B. von US-Regierungsstellen - übernehmen und als Wahrheit hinstellen. Nachdem die Sowjetunion und der Warschauer Pakt nicht mehr existieren, haben die USA systematisch das Feindbild Islam aufgebaut. Um ihre europäischen Verbündeten in ihre verbrecherische imperialistische Politik zur Ausbeutung der Bodenschätze der islamischen Welt und der Beherrschung der geostrategischen Punkte einspannen zu können, muss dieses Feindbild auch in Deutschland verbreitet und dessen Bevölkerung in Angst vor terroristischen Anschlägen gehalten werden. Immer wenn es etwas Negatives über Muslime zu berichten gibt, wird dies in den Medien übertrieben und breitgetreten groß herausgestellt. Ist jedoch das Opfer eines Verbrechens ein Muslim, wie im Falle der in Dresden ermordeten Ägypterin Marwa Schirbini, so versuchen die Medien die Nachricht zu verschweigen, zu vertuschen oder entstellt wiederzugeben.
Unter der dünnen Schale der Zivilisation brechen nun Dinge hervor, die durch die "Aufklärung" überwunden schienen, es leider jedoch nicht sind, wie die Billigung von Folter, völkerrechtswidrige Angriffskriege, religiöse Intoleranz, Rassismus usw. Die Forderung nach Gleichberechtigung der Frau wird im Abendland dazu missbraucht, ihren Körper insbesondere in der Werbung für die verschiedensten Erzeugnisse zu vermarkten. Aber nur junge und schöne Frauen werden dort geachtet, während im Islam der älteren Frau als Mutter und Hausherrin Ehrerbietung zuteilwird und sie Einfluss ausübt.
Autor: Abdullah
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