KUFR BIT-TAGHUT UND DAS TIEFERE VERSTÄNDNIS DER SCHAHADA

Der Bedingungen vom Tauhid

02-12-2019

Kufr bit-Taghut und das tiefere Verständnis der Schahada

Was bedeutet und beinhaltet die Schahada?
 

Wir werden euch Lesern, mit Allahs Hilfe, kurz und verständlich die Schahada und ihre Bedingungen im Islam berichten und erläutern. Dabei verwenden wir Koranverse, Aussagen des Propheten (صلى الله عليه و سل) und die Aussagen bzw. Stellungnahmen unserer Gelehrten.


Die Schahada lautet: لا إله إلا الله محمد رسول الله (la ilahe illa Allah Muhammadan Rasulullah) = Es gibt keine Gottheit außer Allah und Muhammed ist Sein Gesandter.


لا إله (la ilahe) = es gibt keine Gottheit

Der erste Teil der Schahada besteht aus Ablehnung. Es ist die Ablehnung aller Götter, alles was angebetet und befolgt wird, dies können sowohl Regierungssysteme als auch Ideologien, Werte, Normen und Kulturen sein.

إلا الله (illa Allah) = außer Allah

Der zweite Teil der Schahada besteht aus Akzeptanz. Allah wird als einzige Gottheit akzeptiert, Dem auch die eigentliche Anbetung gebührt, und das befolgt, was Er im edlen Koran Seinen Dienern auferlegt hat.
 

محمد رسول الله (muhammedur-Rasulallah) = Muhammed ist der Gesandte Allahs

Hierbei wird bezeugt, dass Muhammed (صلى الله عليه و سل) Allahs Diener und Gesandter ist und dass wir ihn als Vorbild nehmen, ihm gehorchen indem wir seine Sunnah befolgen.

Das bloße aussprechen der Schahada reicht nicht aus um ein Muslim zu sein. So wie das Gebet, die Gebetswaschung, die Bedeckung der Aura, uvm. Bedingungen enthalten, so gibt es auch Bedingungen für die Schahada, die erfüllt werden müssten, damit die Schahada akzeptiert wird.

 

 

Die Bedingungen der Schahada

 

Die Schahada hat acht Bedingungen, die ausgeführt werden müssen, um in den Islam einzutreten:

 

  1. Bedingung: Das Wissen (Ilm)

Allah sagt im Koran:

فَاعْلَمْ أَنَّهُ لَا إِلَـٰهَ إِلَّا اللَّـهُ

„Wisse nun, dass es keinen Gott gibt außer Allah. (…)“ (Der edle Koran 47:19)

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt diesbezüglich:

مَنْ مَاتَ وَهُوَ يَعْلَمُ أَنَّهُ لاَ إِلَهَ إِلاَّ اللَّهُ دَخَلَ الْجَنَّةَ

„Derjenige, der stirbt, während er wusste, dass es keinen Gott gibt außer Allah, der wird das Paradies betreten.“ [Sahih Muslim (1/55/Nr.26)]

 

Es ist notwendig Wissen über die Bedeutung von „la ilahe illa allah“ zu besitzen. Diese Bedingung der Schahada ist auch zugleich das Gegenteil von Unwissenheit.

 

 

  1. Bedingung: Die Gewissheit (Yakin)

Die Gewissheit steht dem Zweifel gegenüber. Es sind zwei Kontraste zueinander. Allah sagt:

إِنَّمَا الْمُؤْمِنُونَ الَّذِينَ آمَنُوا بِاللَّـهِ وَرَسُولِهِ ثُمَّ لَمْ يَرْتَابُوا

Die wahren Gläubigen (Mu’minin) sind jene, die an Allah und Seinen Gesandten glauben (Iman haben), und hierauf nicht zweifeln. (…) (Der edle Koran 49:15)

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

أَشْهَدُ أَنْ لاَ إِلَهَ إِلاَّ اللَّهُ وَأَنِّي رَسُولُ اللَّهِ لاَ يَلْقَى اللَّهَ بِهِمَا عَبْدٌ غَيْرَ شَاكٍّ فِيهِمَا إِلاَّ دَخَلَ الْجَنَّةَ

„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass ich der Gesandte Allahs bin. Kein Diener trifft mit diesen beiden (Schahadatayn, d.h.: La ilahe illa Allah, Muhammadun Rasulullah) Allah, außer, dass er das Paradies betreten wird, wenn er nicht an ihnen zweifelt.“ [Sahih Muslim (1/55/Nr.27)]

 

 

  1. Bedingung: Die Aufrichtigkeit (Ihlas)

Die Aufrichtigkeit ist das Gegenteil von Schirk. So sagt Allah:

فَاعْبُدِ اللَّـهَ مُخْلِصًا لَّهُ الدِّينَ ﴿٢﴾

„(…) so diene Allah, und sei Ihm gegenüber aufrichtig im Glauben.“ (Der edle Koran 39:2)

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

أَسْعَدُ النَّاسِ بِشَفَاعَتِي يَوْمَ الْقِيَامَةِ مَنْ قَالَ لاَ إِلَهَ إِلاَّ اللَّهُ، خَالِصًا مِنْ قَلْبِهِ أَوْ نَفْسِهِ

„Der glücklichste Mensch mit meiner Fürsprache am Tage der Auferstehung ist der, der von seinem Herzen, oder seiner Seele aus, mit reiner Aufrichtigkeit „la ilahe illa Allah“ sagt.“ [Sahih Buchari (1/31/Nr.99)]

 

 

  1. Bedingung: Die Wahrhaftigkeit (Sidq)

Die Wahrhaftigkeit ist das Gegenteil von Unehrlichkeit und Heuchelei. Allah sagt:

أَحَسِبَ النَّاسُ أَن يُتْرَكُوا أَن يَقُولُوا آمَنَّا وَهُمْ لَا يُفْتَنُونَ ﴿٢﴾ وَلَقَدْ فَتَنَّا الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ ۖ فَلَيَعْلَمَنَّ اللَّـهُ الَّذِينَ صَدَقُوا وَلَيَعْلَمَنَّ الْكَاذِبِينَ ﴿٣﴾

„Meinen die Menschen, dass sie in Ruhe gelassen werden, (nur) weil sie sagen: „Wir glauben“, ohne dass sie geprüft werden? Wir haben bereits diejenigen vor ihnen geprüft. Allah wird ganz gewiss diejenigen kennen, die die Wahrheit sprechen, und Er wird ganz gewiss die Lügner kennen. (Der edle Koran 29:2-3)

 

وَمِنَ النَّاسِ مَن يَقُولُ آمَنَّا بِاللَّـهِ وَبِالْيَوْمِ الْآخِرِ وَمَا هُم بِمُؤْمِنِينَ ﴿٨﴾ يُخَادِعُونَ اللَّـهَ وَالَّذِينَ آمَنُوا وَمَا يَخْدَعُونَ إِلَّا أَنفُسَهُمْ وَمَا يَشْعُرُونَ ﴿٩﴾

Unter den Menschen gibt es manche, die sagen: „Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag“, doch sind sie nicht gläubig. Sie möchten Allah und diejenigen, die glauben, betrügen. Aber sie betrügen nur sich selbst, ohne zu merken.“ (Der edle Koran 2:8-9)

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

مَا مِنْ أَحَدٍ يَشْهَدُ أَنْ لاَ إِلَهَ إِلاَّ اللَّهُ وَأَنَّ مُحَمَّدًا رَسُولُ اللَّهِ صِدْقًا مِنْ قَلْبِهِ إِلاَّ حَرَّمَهُ اللَّهُ عَلَى النَّارِ

„Niemand bezeugt wahrhaftig von seinem Herzen kommend, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Muhammad Sein Gesandter ist, außer, dass Allah ihn (den Bezeugenden) dem Feuer verbietet.“ [Sahih Buchari (1/37/Nr.128)]

 

 

  1. Bedingung: Die Liebe (Muhabbah)

Muhabbah bedeutet die Liebe zu der Schahada, für was es steht und zu den Leuten von „la ilahe illallah“. So sagt Allah im edlen Koran:

وَمِنَ النَّاسِ مَن يَتَّخِذُ مِن دُونِ اللَّـهِ أَندَادًا يُحِبُّونَهُمْ كَحُبِّ اللَّـهِ ۖ وَالَّذِينَ آمَنُوا أَشَدُّ حُبًّا لِّلَّـهِ ۗ

Und doch gibt es unter den Menschen manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen, und ihnen dieselbe Liebe schenken wie Allah. Aber diejenigen, die (wirklich) glauben (Mu’minin) sind stärker in ihrer Liebe zu Allah. (…)“ (Der edle Koran 2:165)
 

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا مَن يَرْتَدَّ مِنكُمْ عَن دِينِهِ فَسَوْفَ يَأْتِي اللَّـهُ بِقَوْمٍ يُحِبُّهُمْ وَيُحِبُّونَهُ أَذِلَّةٍ عَلَى الْمُؤْمِنِينَ أَعِزَّةٍ عَلَى الْكَافِرِينَ يُجَاهِدُونَ فِي سَبِيلِ اللَّـهِ وَلَا يَخَافُونَ لَوْمَةَ لَائِمٍ ۚ

O die ihr Iman habt, wer von euch sich von seinem Din abkehrt -, so wird Allah Leute bringen, die Er liebt und die Ihn lieben, bescheiden gegenüber den Gläubigen (Mu’minin), mächtig (auftretend) gegenüber den Ungläubigen (Kafirin), und die sich auf Allahs Weg abmühen, und nicht den Tadel des Tadlers fürchten. (…)“ (Der edle Koran 5:54)

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

ثَلاَثٌ مَنْ كُنَّ فِيهِ وَجَدَ حَلاَوَةَ الإِيمَانِأَنْ يَكُونَ اللَّهُ وَرَسُولُهُ أَحَبَّ إِلَيْهِ مِمَّا سِوَاهُمَا، وَأَنْ يُحِبَّ الْمَرْءَ لاَ يُحِبُّهُ إِلاَّ لِلَّهِ

„Drei, wer sie besitzt, der findet die Süße des Glaubens (Iman): Dass ihm Allah und Sein Gesandter lieber sind als alles andere, dass er eine Person liebt, und er liebt sie nur um Allahs Willen, (…).“ [Sahih Buchari (1/13/Nr.21]

 

 

  1. Bedingung: Der Gehorsam bzw. die Ergebung (Inqiyad)

Diese Bedingung bedeutet gehorsam gegenüber Allah und Seinen Befehlen zu sein, sowie sich diesen zu ergeben, und mit Aufrichtigkeit die verpflichteten Taten durchzuführen um Sein Wohlgefallen zu erlangen. Allah sagt im edlen Koran:

وَأَنِيبُوا إِلَىٰ رَبِّكُمْ وَأَسْلِمُوا لَهُ

Und wendet euch eurem Herrn reuig zu, und seid Ihm ergeben. (…)“ (Der edle Koran 39:54)

 

وَمَنْ أَحْسَنُ دِينًا مِّمَّنْ أَسْلَمَ وَجْهَهُ لِلَّـهِ وَهُوَ مُحْسِنٌ

Und wer folgt einer besseren Religion (Din) als derjenige, der sein Gesicht Allah hingibt und dabei Gutes tut. (…)“ (Der edle Koran 4:125)

 

وَمَن يُسْلِمْ وَجْهَهُ إِلَى اللَّـهِ وَهُوَ مُحْسِنٌ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ ۗ

Und wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, der hat wahrlich die festeste Handhabe ergriffen. (…)“ (Der edle Koran 31:22)

 

↳ Diese festeste Handhabe ist das Wort: „La ilahe illa Allah“

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

لَا يُؤْمِنُ أَحَدُكُمْ حَتَّى يَكُونَ هَوَاهُ تَبَعًا لِمَا جِئْتُ بِهِ

„Keiner von euch hat Iman, bis seine Neigungen dem entsprechen, womit ich gekommen bin.“ [Al-Arbaʿin an-Nawawiyyah, Hadith 41]

 

 

  1. Bedingung: Die Akzeptanz (al-qabul)
    das Gegenteil von Akzeptanz ist die Ablehnung. Allah sagt:

وَكَذَٰلِكَ مَا أَرْسَلْنَا مِن قَبْلِكَ فِي قَرْيَةٍ مِّن نَّذِيرٍ إِلَّا قَالَ مُتْرَفُوهَا إِنَّا وَجَدْنَا آبَاءَنَا عَلَىٰ أُمَّةٍ وَإِنَّا عَلَىٰ آثَارِهِم مُّقْتَدُونَ

Und ebenso sandten Wir keinen Warner vor dir in irgendeine Stadt, ohne dass die Reichen darin gesagt hätten: „Wir haben ja (bereits) unsere Väter in einer bestimmten Glaubensrichtung vorgefunden, und auf ihren Spuren folgen wir ihrem Vorbild. (Der edle Koran 43:23)
 

إِنَّهُمْ كَانُوا إِذَا قِيلَ لَهُمْ لَا إِلَـٰهَ إِلَّا اللَّـهُ يَسْتَكْبِرُونَ ﴿٣٥﴾ وَيَقُولُونَ أَئِنَّا لَتَارِكُو آلِهَتِنَا لِشَاعِرٍ مَّجْنُونٍ ﴿٣٦﴾

„denn sie pflegten, wenn zu ihnen gesagt wurde: „Es gibt keinen Gott außer Allah (La ilaha illa Allah)“, sich hochmütig zu verhalten, und sagten: „Sollen wir denn wahrlich unsere Götter verlassen wegen eines besessenen Dichters?“ (Der edle Koran 37:35-36)

 

 

  1. Bedingung: Das Lossagen vom Taghut (Kufru bit-Taghut)

Kufru bit-Taghut ist die absolute Ablehnung des Taghuts, sowie die Verleugnung und die totale Lossagung von ihm. Allah sagt im heiligen Koran:

لَا إِكْرَاهَ فِي الدِّينِ ۖ قَد تَّبَيَّنَ الرُّشْدُ مِنَ الْغَيِّ ۚ فَمَن يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللَّـهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ لَا انفِصَامَ لَهَا ۗ وَاللَّـهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ﴿٢٥٦﴾

Es gibt keinen Zwang im Glauben. Klar ist nunmehr unterschieden das Rechte vom Irrtum. Wer also falsche Götter (Taghut) verleugnet (Kufr), jedoch an Allah glaubt (Iman macht), der hat gewiss den festesten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend. (Der edle Koran 2:256)

 

وَلَقَدْ بَعَثْنَا فِي كُلِّ أُمَّةٍ رَّسُولًا أَنِ اعْبُدُوا اللَّـهَ وَاجْتَنِبُوا الطَّاغُوتَ ۖ

Und wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: "Dient Allah und meidet die Taghut.“ (…)“ (Der edle Koran 16:36)

 

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

„Wer „La ilahe illa Allah“ sagt und Kufr (leugnen) gegen das macht, was außer Allah angebetet wird, dessen Eigentum und dessen Blut sind verboten und seine Abrechnung ist bei Allah.“ [Sahih Muslim]

 

Dies waren die acht Bedingungen der Schahada sowohl vom Koran als auch von der Sunnah, die erfüllt werden müssten um in den Islam einzutreten. Wer einen Teil dieser Bedingungen akzeptiert und den andren Teil leugnet/nicht akzeptiert/weg lässt, der ist somit kein Muslim. Das Gleichnis dessen ist das jemanden, der ohne die Gebetswaschung das Gebet verrichtet. Das Gebet ist ungültig und wird von Allah nicht akzeptiert, weil die Gebetswaschung eine Bedingung des Gebets ist und dieser diese Bedingung nicht erfüllt hat. So verhält es sich mit der Schahada, es wird nicht akzeptiert, wenn er einen Teil leugnet und einen anderen Teil akzeptiert. Die Bedingungen der Schahada sind klar und deutlich, sowohl im Koran als auch in der Sunnah des Propheten Muhammeds (صلى الله عليه و سل).

 

Viele Menschen denken sich: „Wer bin ich schon, der darüber urteilt, ob eine Person Muslim ist oder nicht!?“ Ein Muslim jedoch urteilt nicht nach seinen Gelüsten, er urteilt mit einem Urteil, welches bereits sowohl im Koran als auch in der Sunnah gegeben wurde. Sollte also jemand dies leugnen, so leugnet er den Koran und wird zum Ungläubigen (Kafir).

 

Der Satan (Schaytan) ist andauernd tätig und wird nicht erschöpft. Er flüstert (Waswasa) den Menschen ein und erweckt in ihnen Zweifel. Er flüstert ihnen ein, wie beispielsweise: „Du hast sehr viele Sünden und Fehler, du besitzt doch kein Wissen, du darfst nicht im Namen der Religion sprechen bzw. urteilen, wer bist du denn schon …“ Zahlreiche Menschen fallen leider auf diese Einflüsterungen (Waswasa) des Satans ein. Jedoch lassen sie bei den ganzen Geschehnissen außer Acht, dass das Urteil bereits von Allah, Seinen Gesandten und die Generation nach dem Propheten getroffen wurde und dass der heutige Muslim dies nur lediglich zu bestätigen hat. Andernfalls würde es im Umkehrschluss heißen, dass ein Gesetzt/Urteil (Hukm), welches bereits gefällt wurde, geleugnet wird.

 

Eine Vielzahl der Menschen hat mit der achten Bedingung der Schahada; Kufru bit-taghut, enorme Probleme. Betrachten wir einige Verse des Korans hierüber:

 

لَا إِكْرَاهَ فِي الدِّينِ ۖ قَد تَّبَيَّنَ الرُّشْدُ مِنَ الْغَيِّ ۚ فَمَن يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللَّـهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ لَا انفِصَامَ لَهَا ۗ وَاللَّـهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ﴿٢٥٦﴾

„Es gibt keinen Zwang im Glauben. Klar ist nunmehr unterschieden das Rechte vom Irrtum. Wer also falsche Götter (Taghut) verleugnet (Kufr), jedoch an Allah glaubt (Iman macht), der hat gewiss den festesten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.“ (Der edle Koran 2:256)

 

Allah teilt das Recht von Unrecht, und den Glauben (Iman) an Allah vom verleugnen (Kufr) des Taghuts, dies ist das feste Seil. Er erwähnt erst das verleugnen vom Taghut und dann den Glauben an Allah. D.h. erst die Lossagung vom Taghut und dann der Glaube an Allah. Wie auch bei der Schahada; erst kommt „la ilahe (Ablehnung)“ und dann „illa allah (Akzeptanz)“.

 

Des Weiteren sagt Allah:

وَلَقَدْ بَعَثْنَا فِي كُلِّ أُمَّةٍ رَّسُولًا أَنِ اعْبُدُوا اللَّـهَ وَاجْتَنِبُوا الطَّاغُوتَ ۖ

„Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: „Dient Allah und meidet die falschen Götter (Taghut). (…).“ (Der edle Koran 16:36)


إِنِ الْحُكْمُ إِلَّا لِلَّـهِ ۚ أَمَرَ أَلَّا تَعْبُدُوا إِلَّا إِيَّاهُ ۚ ذَٰلِكَ الدِّينُ الْقَيِّمُ وَلَـٰكِنَّ أَكْثَرَ النَّاسِ لَا يَعْلَمُونَ ﴿٤٠﴾

„(…) Das Urteil ist allein Allahs. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihm dienen sollt. Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht.“ (Der edle Koran 12:40)


وَمَا اخْتَلَفْتُمْ فِيهِ مِن شَيْءٍ فَحُكْمُهُ إِلَى اللَّـهِ ۚ ذَٰلِكُمُ اللَّـهُ رَبِّي عَلَيْهِ تَوَكَّلْتُ وَإِلَيْهِ أُنِيبُ ﴿١٠﴾

„Und worüber ihr auch immer uneinig seid, das Urteil darüber steht Allah (allein) zu. Dies ist doch Allah, mein Herr. Auf Ihn verlasse ich mich, und Ihm wende ich mich reuig zu.“ (Der edle Koran 42:10)

 

وَلَا يُشْرِكُ فِي حُكْمِهِ أَحَدًا ﴿٢٦﴾

„(…) Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.“ (Der edle Koran 18:26)


يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُوا إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُوا أَن يَكْفُرُوا بِهِ

„(…) Sie wollen eine rechtswirksame Entscheidung beim Taghut suchen, wo ihnen doch befohlen worden ist, nicht daran zu glauben (yakfuru) (…)“ (Der edle Koran 4:60)


↳ Allah vermittelt hier unmissverständlich, dass das Recht der Gesetzgebung (Hakimiyyah) einzig und allein Allah gebührt und jeder, der dieses Recht sich zuschreibt und sich somit Allah gleichstellt, ein Taghut und zugleich ein Ungläubiger sei. Dies sind die Bezeichnungen Allahs

 

Anschießend sagt Allah:

وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ ﴿٤٤﴾

(…) Und wer nicht nach dem richtet, was Allah hinabgesandt hat, das sind die Ungläubigen.“ (Der edle Koran 5:44)

 

 

Das Urteil einer Person, die den Taghut folgt

 

Allah sagt über jene, die den Taghut folgen:

إِنَّ اللَّـهَ لَعَنَ الْكَافِرِينَ وَأَعَدَّ لَهُمْ سَعِيرًا ﴿٦٤﴾ خَالِدِينَ فِيهَا أَبَدًا ۖ لَّا يَجِدُونَ وَلِيًّا وَلَا نَصِيرًا ﴿٦٥﴾ يَوْمَ تُقَلَّبُ وُجُوهُهُمْ فِي النَّارِ يَقُولُونَ يَا لَيْتَنَا أَطَعْنَا اللَّـهَ وَأَطَعْنَا الرَّسُولَا ﴿٦٦﴾ وَقَالُوا رَبَّنَا إِنَّا أَطَعْنَا سَادَتَنَا وَكُبَرَاءَنَا فَأَضَلُّونَا السَّبِيلَا ﴿٦٧﴾ رَبَّنَا آتِهِمْ ضِعْفَيْنِ مِنَ الْعَذَابِ وَالْعَنْهُمْ لَعْنًا كَبِيرًا ﴿٦٨﴾

Gewiss, Allah hat die Ungläubigen verflucht und für sie eine Feuerglut bereitet, ewig und auf immer darin zu bleiben, ohne einen Schutzherrn noch Helfer zu finden. Am Tag, da ihre Gesichter im (Höllen)feuer hin und her gedreht werden, sagen sie: „O hätten wir doch Allah gehorcht und hätten wir dem Gesandten gehorcht!“Und sie sagen: „Unser Herr, gewiss, wir haben unseren Herrschern und unseren Großen gehorcht, und da haben sie uns vom Weg abirren lassen. Unser Herr, lasse ihnen zweifache Strafe zukommen, und verfluche sie mit einem großen Fluch.“ (Der edle Koran 33:64-68)


↳ Aus dem Vers ist klar und deutlich zu entnehmen, das der Grund, weshalb die Menschen zur Ungläubigen geworden sind und sich in der Hölle befinden, das Gehorchen ihrer Herrscher und Großen war

Des weiteren sagt Allah:

وَمَن يُشَاقِقِ الرَّسُولَ مِن بَعْدِ مَا تَبَيَّنَ لَهُ الْهُدَىٰ وَيَتَّبِعْ غَيْرَ سَبِيلِ الْمُؤْمِنِينَ نُوَلِّهِ مَا تَوَلَّىٰ وَنُصْلِهِ جَهَنَّمَ ۖ وَسَاءَتْ مَصِيرًا ﴿١١٥﴾

 

„Wer aber dem Gesandten entgegenwirkt, nachdem ihm die Rechtleitung klargeworden ist, und einem anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, werden Wir dem zukehren, dem er sich zugekehrt hat, und ihn der Hölle aussetzen, und (wie) böse ist der Ausgang!“ (Der edle Koran 4:115)

 

اللَّـهُ وَلِيُّ الَّذِينَ آمَنُوا يُخْرِجُهُم مِّنَ الظُّلُمَاتِ إِلَى النُّورِ ۖ وَالَّذِينَ كَفَرُوا أَوْلِيَاؤُهُمُ الطَّاغُوتُ يُخْرِجُونَهُم مِّنَ النُّورِ إِلَى الظُّلُمَاتِ ۗ أُولَـٰئِكَ أَصْحَابُ النَّارِ ۖ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ ﴿٢٥٧﴾

„Allah ist der Schutzherr derjenigen, die glauben (Iman haben). Er bringt sie aus den Finsternissen heraus ins Licht. Diejenigen aber, die ungläubig sind (Kufr begehen), deren Schutzherren sind die Taghut. Sie bringen sie aus dem Licht hinaus in die Finsternisse. Das sind Insassen des (Höllen)feuers. Ewig werden sie darin bleiben.“ (Der edle Koran 2:257)

 

 

Was ist ein Taghut?

 

Wir wollen hier kurz erklären was ein Taghut bzw. Tawaghit (Mehrzahl) ist. Das arabische Wort „Taghut“ stammt von dem Wort „tagha“ ab, welches „die Grenze bzw. das Maß überschreiten“ heißt. In einem Koranvers heißt es:

إِنَّا لَمَّا طَغَى الْمَاءُ حَمَلْنَاكُمْ فِي الْجَارِيَةِ ﴿١١﴾

„Gewiss, als das Wasser das Maß überschritt (tagha), trugen ja Wir euch auf dem fahrenden (Schiff),“ (Der edle Koran 69:11)
 

Ein Taghut ist etwas oder eine Person, die sich Allahs Rechte zuschreibt oder sich damit zufrieden gibt, dass ihm diese zugeschrieben werden. Der Tauhid ist beispielsweise das Recht Allahs, d.h. dass Allah keine Teilhaber in Seinen Taten, in Seiner Herrschaft und in Seinen Eigenschaften hat. Dis kann sowohl die Kontrolle über das Universums sein, als auch die Gesetzgebung, das Geben von Leben und Tod, das Allwissen, das Richten, die Allmacht, die Versorgung, Glück und Unglück, uvm. Nur Allah allein ist der Anbetung würdig und niemand hat Anteil an dieses Recht Allahs. Wer auch immer von den Menschen versuchen sollte, sich Allah in Seinen Eigenschaften und Rechten gleichzustellen, ist ein Taghut. Dies gilt, wenn er auch nur damit zufrieden ist, dass ihm die Anbetungsformen entgegengebracht werden! Ob dieser Taghut diese Tatsache bewusst oder unbewusst praktiziert, er ist ein Taghut, eine falsche Gottheit. Was sagen die Gelehrten darüber:

 

Schaykhul Islam Ibn Taimiyyah (rh.a):

„Der Begriff „Taghut" besteht aus der Fa'lut-Form und stammt aus dem Begriff “tughyan“. Tughyan bedeutet die Grenzen zu überschreiten. Und dies ist die Ungerechtigkeit und das Unrecht. Derjenige, der neben Allah angebetet wird und damit zufrieden ist, so ist er ein Taghut.
Der Prophet (صلى الله عليه و سل) bezeichnete die Götzen als Tawaghit (Plural von Taghut) in einem authentischen Hadith, als er sagte: „Derjenige, der die Tawaghit angebetet hat, wird den Tawaghit folgen (im Jenseits)." Jeder Weg, dem man sich bezüglich der Auflehnung gegen Allah, Erhaben ist Er, bindet und der außerhalb der Rechtleitung und dem wahren Din ist und dem Buch (Koran) und der Sunnah widerspricht, ist ein Taghut. Aus diesem Grund wird derjenige, der nicht mit dem Buch Allahs sondern mit etwas anderem richtet und vor dem man sich richten lässt als Taghut bezeichnet. Und Allah nannte auch Fir'awn [Pharao] und die Leute von Aa'd, Taghut.“

[Majmu' al-Fatawa (28/200-201)]

Imam ibn al Qayyim (rh.a):

„Der Taghut ist alles (bzw. jeder), mit dem der Diener seine Grenzen überschreitet, sei es ein Angebeteter, jemand dem gefolgt wird oder jemand, dem gehorcht wird. Der Taghut eines jeden Volkes ist der, bei dem das Volk außer bei Allah und Seinem Gesandten ein Urteil ersucht, den es neben Allah anbetet oder dem es ohne den von Allah gegebenen Verstand folgt.“
[I'lam ul Muwaqqin 'an Rabbi-l-'Alamin (2/92)]

Shaykh Abdullah ibnu Abdurrahman Abu Batin (rh.a):

„Das Wort Taghut umfasst jeden, der außer Allah angebetet wird, sowie jeden Führer der Irreleitung, der zum Unwahren aufruft und es beschönigt. Das Wort umfasst ebenso jeden, den die Menschen ernennen, um unter ihnen mit den Gesetzen der Jahiliyyah (die Unwissenheit), die dem Gesetz von Allah und Seines Gesandten entgegenstehen, zu richten. Auch beinhaltet es den "Wahrsager", den Zauberer und die Wächter der Götzen, die zur Anbetung der Begrabenen und anderer aufrufen, indem sie den Unwissenden irreführende Geschichten erzählen, die vortäuschen.“

[Ad-Durar us-Saniyyah (2/301)]

Shaykh Sulayman ibnu Sahman (rh.a):

„Der Taghut besteht aus drei Arten: Taghut al-Hukm [Taghut im Urteil], Taghut al-'lbadah [Taghut in Anbetung], Taghut at-Ta'ah wal Mutabi'ah [Taghut in der Gehorsamkeit und der Befolgung].“

[Ad-Durar us-Saniyyah (10/502-511)]

Imam Ibnu Kathir (rh.a) überlieferte in seinem Tafsir al-Qur'an al-'Azim, dass Mujahid, der Schüler des Sahabi ibnu Abbas (rh.a) über den Taghut sagte:

„Taghut ist der Satan in Menschengestalt, von dem sie (die Menschen) sich richten lassen und seinen Befehlen gehorchen.“

Imam Abu Abdullah al-Qurtubi (rh.a):

„Die Bedeutung von “macht Kufr gegen den Taghut“ ist: Verlasst die Satane, "Wahrsager", Götzen
und alle die neben Allah angebetet werden und zur Falschheit rufen.“

[Tafsir Al-Jami li-Ahkam al-Qur'an (9/10)]

Mujahid (rh.a):

„Der Taghut ist ein Satan in der Gestalt eines Menschen, dem sich die Menschen zur Urteilsfindung zuwenden und sie folgen ihm (darin).“
[Tafsir Mujahid, Tahkik: Abdurrahman as-Surati, Band 1, S161]

Imam Qurtubi (rh.a):

„Taghut sind Wahrsager, Satane und Führer des Irrwegs.“
[Tafsir Qurtubi, Band 3, S. 282]

Ibnu Jarir at-Tabari (rh.a):

والصوابُ مِنَ القولِ عندي في الطاغوت أنه كلُ ذي طغيانٍ على اللهِ فعُبد من دونه إمّا بقَهرٍ منه لمَن عبَدَه وإما بطاعةٍ ممَن عبَده له وإنساناً كان ذلك المعبودُ أو شيطاناً أو وثناً أو صنماً أو كائناً ما كان مِن شيءٍ

„Und das meiner Meinung nach Richtige ist, dass der Taghut derjenige ist, der seine Grenzen gegenüber Allah überschreitet und neben Ihm angebetet wird. Dies entweder durch Zwang oder durch freiwilligen Gehorsam. Egal, ob es sich dabei um einen Menschen, oder Schaytan, oder einen Götzen oder was auch immer handelt.“

[Jami‘ al-bayan ‘an ta’wil ay al-Qur’an (5/419)]

 

Viele der Lesen werden nun den Gedanken haben, dass ein Taghut nur ein Herrscher sei, jedoch geht das Urteil eines Taghuts weiter!

 

Während der Inhaftierung von Imam Ahmad ibn Hanbal (rh.a), kam ein Gefängniswärter zu ihm und fragte ihn: „O Abu Abdillah, der Hadith der überliefert wurde über den Unterdrücker (Taghut) und denjenigen die ihm helfen, ist der authentisch?”

Imam Ahmad (rh.a) sagte: „Ja.“
Der Gefängniswärter fragte daraufhin: „Werde ich also als Helfer eines Unterdrückers betrachtet?“
Imam Ahmad (rh.a) gab zur Antwort: „Nein, die Helfer des Unterdrückers sind diejenigen die deine Haare kämmen, die deine Kleider waschen und dein Essen vorbereiten und von dir kaufen und an dich verkaufen. Für dich gilt, dass du einer von den Unterdrückern (Tawaghit) bist.“
[‘Manaqib al-Imam Ahmad’ von Ibn al-Jawzi; Seite. 397]

 

 

Die Demokratie und ihre Ideologie

 

Das Wort “Demokratie“ stammt aus dem Altgriechischen und besteht aus zwei Wörtern:
1. Demos = Volk
2. Kratia = Macht, Herrschaft
Zusammengefasst heißt das Wort: Die Herrschaft des Volkes / Die Souveränität bzw. die Gesetzgebung gebührt dem Volk. Die Demokratie ist also eine Regierungsform, die den Staat von Religion trennt und somit der Bevölkerung bzw. dem Menschen die Lizenz zum Urteilen erteilt. Dahinter verbirgt sich eindeutig der Gedanke des Laizismus, mit anderen Worten; Allah hat in der Gesetzgebung nichts zu suchen! Was sagt der Islam dazu? Hat Allah, der Schöpfer von allem tatsächlich die Gesetzgebung den Menschen überlassen? Unsere Gelehrten äußern sich wie folgt darüber:

Ibn Kathir (rh.a):

„Wer also die klare Scharia verlässt, die zu Muhammed ibnu Abdullah, dem Siegel der Propheten (صلى الله عليه و سل), offenbart wurde und den Urteil (Hukm) von wo anders einholt, von den Gesetzen des Kufr, die annulliert wurden, dann ist er ungläubig geworden. Also was ist mit jemandem, der den Hukm vom „Yasiq“ einholt und es davor setzt?! Wer immer das tut, der ist ungläubig geworden, durch die Ijmaa (Konsens) der Muslime.“

(Yesaq war ein Gesetzbuch, welches auf jüdische, christliche, islamische und erfundene Gesetze basierte)

[Al.Bidaayah wa Nihaayah“, Band 13/ 119]

↳ Wenn zur damaligen Zeit im Hukm von Yasiq ein Teil der islamischen Gesetzte vorhanden war, und das Befolgen dieser trotzdem zur Unglauben geführt hat, wie verhält es sich mit den heutigen Gesetzgebungen, die überhaupt kein Gesetzt vom Islam beinhalten?

Scheykhul Islam Mustafa Sabri Efendi (rh.a):
„Eine politische Regierung, die den Säkularismus akzeptiert, hat sich gegen die Urteile des Islams gestellt. Deshalb ist zuerst diese Regierung abtrünnig geworden, danach sind diejenigen, die ihr folgen zu Abtrünnigen geworden. Jeder, der in einer dieser politischen Verwaltungen eine Aufgabe annimmt, wird zu einem Murtad, das gleiche gilt für alle Massen, die dieser Regierung folgen.“
[Mawkif al-Aql wal Ilm wal Alam min Rabbil Alamin Band: 4, S.280]

Allāma' Zahid al-Kawtharī (rh.a):
„Die Worte aus dem Koran und der Sunnah deuten zweifellos sowohl auf die Angelegenheiten der Dunya (das weltliche), als auch auf die Angelegenheiten der Akhirah (das Jenseits). Dementsprechend ist der Versuch, die Religion vom Staat zu trennen, eindeutig Kufr.“
[Makālat al-Kawtharī; S.411]

Muhammad bin Ibrāhīm (rh.a):

„Wenn jener, der mit menschengemachten Gesetzen herrscht, sagen würde: "Ich glaube daran, dass sie falsch sind", so hätte dies keine Auswirkung, vielmehr ist es dennoch eine Abschaffung der Scharia. Dies ist dasselbe, wie wenn jemand sagt: "Ich bete die Götzen an, glaube aber, dass sie falsch sind.“
[Fatāwā wa Maqālāt ash-Shaykh Muhammad bin Ibrāhīm 6/189]

Qadī Iyaḍ (rh.a):
„Jedes Wort das die Herrschaft Allahs oder Seinen Tauhid aufhebt, jede Ibadah, die zu anderen außer Allah oder die neben Allah auch zu anderen gemacht wird, ist eindeutiger Kufr.“
[Asch-Schifā]

Allah sagt:

وَلَا يُشْرِكُ فِي حُكْمِهِ أَحَدًا ﴿٢٦﴾

„Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.“ (Der edle Koran 18:26)

Imam Tabari (rh.a) sagte zu diesem Koranvers:

„Allah akzeptiert bei der Entscheidungsgewalt keines seiner Geschöpfe neben sich als Partner. Nur Er allein ist es, Der zwischen ihnen urteilen darf. Bei der Entscheidung, der Lösung von Streitigkeiten, der Verwaltung der Menschen und ihrer Anliegen handelt Allah wie Er es will und wie es Ihm gefällt. Diese Eigenschaft ist allein nur Sein Recht.“
[Tafsir at-Tabari, Band 8, S.212]

Allah sagt:

اتَّخَذُوا أَحْبَارَهُمْ وَرُهْبَانَهُمْ أَرْبَابًا مِّن دُونِ اللَّـهِ

„Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah (…)“ (Der edle Koran 9:31)

 

Imam al-Baghawī (rh.a):

فإن قيل : إنهم لم يعبدوا الأحبار والرهبان؟

„Wenn gesagt wird: Sie haben die Schriftgelehrten und Mönche angebetet?“


قلنا : معناه أنهم أطاعوهم في معصية الله واستحلوا ما أحلوا وحرموا ما حرموا ، فاتخذوهم كالأرباب

„So sagen wir: Sie haben ihnen darin gehorcht, wo sie ungehorsam Allah gegenüber waren, und haben das für erlaubt erklärt, was sie erlaubt haben sowie auch das für verboten erklärt, was sie (= ihre Schriftgelehrten und Mönche) verboten haben. Dadurch haben sie sie zu Herren genommen.“

 

Hierbei handelt es sich um „Tashrīʿ min duni-llāh = die Abänderung der Religion“. Diese Änderung der Religion wäre in diesem Beispiel die Gesetzte Allahs, die verdreht wurden. Die Mönche und Schriftgelehrte erklärten nämlich das für erlaubt, was Allah ihnen als verboten erklärte und sie erklärten das für verboten was Allah für erlaubt erklärte. Folglich ist es eine Pflicht und Wahrheit den Takfir auf jene auszusprechen, die Gesetzte erlassen, welche im Widerspruch zu Allahs Gesetzten stehen, wobei Allah ihnen keine Befugnis dafür erteilt hat. Wer mit Gesetzten richtet außer mit Allahs Gesetzten, der ist ein eindeutiger Kafir (Ungläubiger).

 

Bis hierhin wurde erläutert, dass die Tawaghit Kuffar sind, weil sie nicht mit dem richten was Allah hinabgesandt hat. Des Weiteren fallen sie in den Unglauben (Kufr), weil sie die Ungläubigen (Kuffar) als Freunde (Awliyah) gegenüber den Muslimen nehmen und gemeinsam gegen sie Kämpfen wie beispielsweise durch wirtschaftliche Beziehungen oder Militärische Stützpunkte auf islamischen Boden!

Allah sagt:

لَّا يَتَّخِذِ الْمُؤْمِنُونَ الْكَافِرِينَ أَوْلِيَاءَ مِن دُونِ الْمُؤْمِنِينَ ۖ وَمَن يَفْعَلْ ذَٰلِكَ فَلَيْسَ مِنَ اللَّـهِ فِي شَيْءٍ إِلَّا أَن تَتَّقُوا مِنْهُمْ تُقَاةً ۗ

„Die Gläubigen sollen nicht die Ungläubigen anstatt der Gläubigen zu Schutzherren (Awliyah) nehmen. Wer das tut, hat überhaupt nichts mit Allah (gemeinsam) –, es sei denn, dass ihr euch (durch dieses Verhalten) vor ihnen wirklich schützt. (…)“ (Der edle Koran 3:28)

Der Schaikh der Mufassirin, Imam Muhammad Ibnu Jarir at-Tabari (rh.a), erläutert diesen Vers:
„Dies bedeutet: O ihr Gläubigen, nehmt nicht die Kuffar zu Beschützer und Unterstützer. (Denn dadurch) steht ihr ihnen in ihrem Din (Religion) bei, und unterstützt sie gegen die Gläubigen (anstatt die Gläubigen zu unterstützen), und ihr weist sie auf die Schwachstellen der Muslime hin.“
[Tafsir (6/313)]

 

Imam at-Tabari (rh.a) sagt zu diesem Vers:

„Dies bedeutet, dass er sich von Allah losgesagt hat, und dass Allah sich von ihm losgesagt hat. Denn er (der das tut) ist abtrünnig von seinem Din geworden und er ist in den Kufr eingetreten.“
 

↳ Tabari macht offenkundig den Takfir auf jene, die mit den Kuffar gegen die Muslime kämpfen

„(…) es sei denn, dass ihr euch (durch dieses Verhalten) vor ihnen wirklich schützt. (…)“, dazu sagt Tabari (rh.a): „Außer in der Situation, wenn ihr euch unter ihrer Herrschaft befindet, und ihr euch vor ihnen um euer eigenes Leben fürchtet. In so einem Fall drückt ihr ihnen mit euren Zungen Verbundenheit aus (Scheinfreundschaft), und verbirgt/verheimlicht eure Feindschaft ihnen gegenüber. Und schließt euch ihnen in Sachen des Kufrs nicht an. Und unterstützt sie durch keine einzige Tat gegen einen Muslim.“

 

↳ Laut Imam Tabari dürfen die Ungläubigen selbst dann nicht mit Taten gegen Muslime unterstützt werden, wenn man sich unter ihrer Herrschaft befindet und sogar um sein eigenes Leben fürchtet!


Dazu erläutert er den folgenden Vers:

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا لَا تَتَّخِذُوا الْيَهُودَ وَالنَّصَارَىٰ أَوْلِيَاءَ ۘ بَعْضُهُمْ أَوْلِيَاءُ بَعْضٍ ۚ وَمَن يَتَوَلَّهُم مِّنكُمْ فَإِنَّهُ مِنْهُمْ ۗ إِنَّ اللَّـهَ لَا يَهْدِي الْقَوْمَ الظَّالِمِينَ ﴿٥١﴾

„O die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren/Verbündete (Awliyah)! Sie sind einer des anderen Schutzherren (Sie sind untereinander verbündet). Und wer von euch sie zu Verbündeten/Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiss, Allah leitet das ungerechte Volk nicht recht.“ (Der edle Koran 5:51)

Imam Tabari (rh.a) erläutert dieses Wort Allahs in seinem Tafsir [10/398] folgendermaßen:
„Er sagte: Und das Korrekte, was man bezüglich den Aussagen zu diesem (Vers) sagen kann, ist bei uns (laut unserer Ansicht), dass Allah damit (den Vers) insgesamt allen Gläubigen (Mu’menin) verbietet, die Juden und Christen als Unterstützer und Verbündete gegen die Leute zu nehmen, die Iman an Allah und an Seinen Gesandten haben. Und Allah berichtet uns, dass derjenige, der sie als Unterstützer und Verbündete nimmt, und ihnen Loyalität entgegenbringt anstatt zu Allah, und Seinem Gesandten und den Gläubigen loyal zu sein, dass so einer von ihnen ist, was das Bündnis gegen Allah, gegen Seinen Gesandten und gegen die Gläubigen anbetrifft.

وأن الله ورسوله منه بريئان

„Und Allah und Sein Gesandter haben mit so einem keine Verbundenheit.“

Imam Al-Qurtubi (rh.a) sagt in seinem Tafsir (6/217) deutlich, dass das Unterstützen der Ungläubigen (Kuffar) gegenüber den Muslime großer Kufr sei.

 

„(…) Und wer sie von euch zu Verbündeten nimmt (…)“, erläutert Qurtubi (rh.a): „Das bedeutet: (wer) sie gegen die Muslime unterstützt.“

„(…) der gehört zu ihnen (…)“, sagt Qurtubi (rh.a): „Allah verdeutlicht, dass sein Hukm (Urteil) (von demjenigen, der sich mit den Kuffar verbündet), das selbe Hukm wie von ihnen ist (den Kuffar). Und es ist ihm verboten irgendwelche Erbansprüche an Muslime zu stellen, denn er ist ein Murtad (Abtrünniger). (Für ihn gilt die Vorschrift und das Urteil eines Abtrünnigen)“

Weiterhin sagt Allah:

تَرَىٰ كَثِيرًا مِّنْهُمْ يَتَوَلَّوْنَ الَّذِينَ كَفَرُوا ۚ لَبِئْسَ مَا قَدَّمَتْ لَهُمْ أَنفُسُهُمْ أَن سَخِطَ اللَّـهُ عَلَيْهِمْ وَفِي الْعَذَابِ هُمْ خَالِدُونَ ﴿٨٠﴾ وَلَوْ كَانُوا يُؤْمِنُونَ بِاللَّـهِ وَالنَّبِيِّ وَمَا أُنزِلَ إِلَيْهِ مَا اتَّخَذُوهُمْ أَوْلِيَاءَ وَلَـٰكِنَّ كَثِيرًا مِّنْهُمْ فَاسِقُونَ ﴿٨١﴾

Du siehst viele von ihnen diejenigen, die ungläubig sind, zu Vertrauten/Verbündeten nehmen. Fürwahr, wie schlimm ist, was sie sich selbst vorausgeschickt haben; (es ist,) dass Allah ihnen gegenüber Sein Missfallen/Zorn zeigt; und ewig werden sie in der Strafe bleiben. Wenn sie an Allah und den Propheten und das, was zu ihm (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, glauben würden, hätten sie sie nicht zu Schutzherren / Verbündeten genommen. Aber viele von ihnen sind Frevler.“ (Der edle Koran 5:80-81)

 

Schaikhul Islam ibnu Taymiyah (rh.a), erläutert diesen Vers in “Kitab Al-Iman“ in seinem Werk “Majmu‘-Al-Fatawa (17/7)“ wie folgt:
„Hier (in dem Vers) ist ein Bedingungssatz. Dieser Satz drückt durch das Wort “würde“ aus, dass wenn die Bedingung vorhanden wäre, dass dann auch die Folge davon eintreffen würde. Doch wenn die Bedingung fehlt, so wird auch die Folge fehlen und nicht eintreffen.

So sagt Allah: „Wenn sie an Allah und den Propheten und das, was zu ihm (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, glauben würden, hätten sie sie nicht zu Verbündeten genommen. Aber viele von ihnen sind Frevler.“ Dies deutet daraufhin, dass der erwähnte Glaube, deswegen nicht vorhanden ist, weil sie sie (die Kuffar) als Verbündete genommen haben. Diese Tat annulliert den Glauben (Iman). Der Glauben und das Nehmen der Kuffar als Verbündete wird sich in einem Herz niemals vereinen können.“

 

Danach (ein paar Zeilen weiter) sagt Schaikhul Islam ibnu Taymiyah (rh.a):
„In dem Vers: „O die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren/Verbündete (Awliyah)! Sie sind einer des anderen Schutzherren (Sie sind untereinander verbündet). Und wer von euch sie zu Verbündeten/Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiss, Allah leitet das ungerechte Volk nicht recht.“ (Der edle Koran 5:51) berichtet Allah, dass derjenige, der sie zu Verbündeten nimmt, kein Mu’min (Gläubiger) ist. Und Er berichtet hier, dass derjenige, der sich mit ihnen verbündet, einer von ihnen sei. Denn der Koran bestätigt sich gegenseitig (die Verse).“

 

Sowohl dieser Vers als auch die Verse zuvor übermitteln dasselbe Urteil. Und zwar ist das Urteil einer Person, die die Ungläubige (Kuffar) als Verbündete/Schutzherren nimmt, ihnen anzugehören und somit selbstverständlich das Urteil eines Ungläubigen erhält (wie ein Ungläubiger geurteilt wird). Schaikhul Islam ibnu Taymiyah (rh.a) besagt mit seiner Aussage “entweder der Glaube ist im Herzen oder das „sich Verbünden mit den Kuffar“, dass derjenige, der sich mit den Ungläubigen verbündet keinen Glauben (Iman) im Herzen besitzt und somit ein Ungläubiger (Kafir) ist. Die Verse im Koran bestätigen, erläutern und erklären sich gegenseitig, weshalb Schaikhul Islam zum Schluss sagt: „Denn der Koran bestätigt sich gegenseitig.“

 

Die Muslime sollten aus ihren Schlaf aufwachen und erkennen, dass diese Tawaghit in der Tat Wahrhaftige Kuffar sind! Es ist den Muslimen verboten, sie in jeglicher Art zu unterstützen! Die Wahlen in einem demokratischen System sind beispielsweise eine Art von Unterstützung. Demzufolge ist die Beteiligung an den demokratischen Wahlen Schirk (Beigesellung).

 

Scheykhul Islam Mustafa Sabri Efendi (rh.a) sagt dazu:

„Eine politische Regierung, die den Säkularismus akzeptiert, hat sich dementsprechend gegen die Urteile des Islams gestellt. Deshalb ist zuerst diese Regierung abtrünnig geworden, danach sind diejenigen, die ihr folgen zu Abtrünnigen (Murtad) geworden. Jeder, der in einer dieser politischen Verwaltungen eine Aufgabe annimmt, wird zu einem Murtad, das gleiche gilt für alle Massen, die dieser Regierung folgen.“
[Mawkif al-Aql wal Ilm wal Alam min Rabbil Alamin Band: 4, S.280]

Bei den Wahlen wird ein Papierstück unterzeichnet bzw. eine Partei gewählt, dem der Wähler für einige Jahre die Erlaubnis erteilt, Gesetzte zu erlassen oder zu verabschieden. Hierbei wird dem Menschen die Befugnis erteilt, auf der Erde Gesetzte zu erlassen wobei Allah unmissverständlich sagt, dass nur Ihm allein die Gesetzgebung gebührt. Den Menschen wurde befohlen den Taghut zu leugnen (siehe der edle Koran 16:36).

 

Der Prophet Salih (a.s) wurde zu seinem Volk Samud entsandt mit einem Wunder bzw. Zeichen als Beweis seines Prophetentums. Das Wunder bestand darin, dass zwischen zwei Felsen ein Kamel erschien/entstand. Dies geschah nur mit Allahs Erlaubnis. Der Befehl Allahs an das Volk war, dass das Kamel auf der Erde frei weiden solle, ohne es irgendwelche Schäden zuzufügen, denn sonst würde sie die Strafe Allahs in kurzer Zeit heimsuchen. Die Ungläubigen jedoch ließen sich nicht ermahnen und schmiedeten Pläne bezüglich der Ermordung des Kamels. Sie kamen zusammen, wählten einen aus, der das Kamel töten sollte. Diese Person wurde von der Gemeinschaft gewählt, die Stellvertretend bzw. im Namen der Gemeinschaft diese Tat ausüben sollte. Wie abgesprochen, schnitt diese Person dem Kamel die Sehnen durch und tötete somit das Tier auf eine brutale Art und Weise. Daraufhin befahl Allah den Propheten Salih (a.s) mit den Gläubigen die Stadt zu verlassen, weil die Strafe Allahs über das Volk komme. So geschah es auch, die Strafe Allahs kam über die Samud und das Volk wurde somit vernichtet.

 

Nun kann man sich folgende Frage stellen; Weshalb wurde das ganze Volk vernichtet und warum nicht nur diese eine Person, die diese Tat ausübte?

 

Sie waren nämlich mitschuldig. Sie wählten eine Person, dem sie mit der Wahl die Befugnis erteilten, in ihren Namen zu agieren. Diese Person erhielt die Befugnis und tötete das Kamel, somit war es als ob sie alle diese Tat verübt hätten. Das Urteil streckt sich auf die ganze Gemeinschaft, weil sie die Person erwählten. Deshalb blieb niemand verschont von ihnen. So berichtet Allah über sie:

 

كَذَّبَتْ ثَمُودُ بِطَغْوَاهَا ﴿١١﴾ إِذِ انبَعَثَ أَشْقَاهَا ﴿١٢﴾ فَقَالَ لَهُمْ رَسُولُ اللَّـهِ نَاقَةَ اللَّـهِ وَسُقْيَاهَا ﴿١٣﴾ فَكَذَّبُوهُ فَعَقَرُوهَا فَدَمْدَمَ عَلَيْهِمْ رَبُّهُم بِذَنبِهِمْ فَسَوَّاهَا ﴿١٤﴾ وَلَا يَخَافُ عُقْبَاهَا ﴿١٥﴾

„Die Samud erklärten in ihrer Auflehnung (die Botschaft) für Lüge, als der Unseligste von ihnen sich erhob. Allahs Gesandter sagte zu ihnen: „(Achtet auf) Allahs Kamelstute und ihre Trinkzeit.“ Sie aber bezichtigten ihn der Lüge, und so schnitten sie ihr die Sehnen durch. Da schmetterte ihr Herr sie für ihre Sünde nieder, und so ebnete Er über ihnen die Erde ein. Und Er (Allah) fürchtet nicht die Folge davon.“ (Der edle Koran 91:11-15)

Und so verhält es sich auch mit den Wahlen in der Demokratie. Wenn eine Person eine beliebige Person, Gruppe oder Partei wählt, und diese erlassen, verabschieden Gesetzte, treffen Entscheidungen, oder sonstiges, dann ist der Wähler für jede ausgeübte Tat des Gewählten mitschuldig bzw. mitverantwortlich. Sollte der Gewählte beispielsweise das Alkohol, Zinsen, (das, was im Islam als verboten gilt) etc. legalisieren, dann ist es als ob der Wähler es selbst legalisiert hat. Er agiert nämlich in seinem Namen.

 

Dieses Schema ist auch bei dem Treueid zu sehen. Angenommen ein Dorf, ein Stamm, ein Clan, etc. will dem Kalifen den Treueid geben, dann muss sich nicht jeder einzelner vor Ort befinden um den Kalifen persönlich den Treueid zu leisten. Gemäß dem Islam ist ausreichend, dass die Dorfbewohner, Clan-, und Stammesangehörige einen unter sich ernennen, der in ihren Namen dem Kalifen den Treueid leistet.

Allah sagt im heiligen Koran:

مَا تَعْبُدُونَ مِن دُونِهِ إِلَّا أَسْمَاءً سَمَّيْتُمُوهَا أَنتُمْ وَآبَاؤُكُم مَّا أَنزَلَ اللَّـهُ بِهَا مِن سُلْطَانٍ ۚ إِنِ الْحُكْمُ إِلَّا لِلَّـهِ ۚ أَمَرَ أَلَّا تَعْبُدُوا إِلَّا إِيَّاهُ ۚ ذَٰلِكَ الدِّينُ الْقَيِّمُ وَلَـٰكِنَّ أَكْثَرَ النَّاسِ لَا يَعْلَمُونَ ﴿٤٠﴾

„Ihr dient außer Ihm nur Namen, die ihr genannt habt, ihr und eure Väter, für die Allah (jedoch) keine Ermächtigung herabgesandt hat. Das Urteil ist allein Allahs. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihm dienen sollt. Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht.“ (Der edle Koran 12:40)

 

Im Grundgesetz Art.20 Abs.2 der Bundesrepublik Deutschland heißt es:
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.


Allah fragt die Menschen:

أَمْ لَهُمْ شُرَكَاءُ شَرَعُوا لَهُم مِّنَ الدِّينِ مَا لَمْ يَأْذَن بِهِ اللَّـهُ ۚ

„Oder haben sie (etwa) Teilhaber, die ihnen als Religion festgelegt haben, was Allah nicht erlaubt hat?“ (Der edle Koran 42:21)
 

Allah stellt die Frage den Menschen und beantwortet dies auch selbst:

مَّا أَنزَلَ اللَّـهُ بِهَا مِن سُلْطَانٍ ۚ إِنِ الْحُكْمُ إِلَّا لِلَّـهِ ۚ أَمَرَ أَلَّا تَعْبُدُوا إِلَّا إِيَّاهُ ۚ

„(…) Allah (jedoch) hat keine Ermächtigung herabgesandt. Das Urteil ist allein Allahs. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihm dienen sollt. (…)“ (Der edle Koran 12:40)


وَمَا اخْتَلَفْتُمْ فِيهِ مِن شَيْءٍ فَحُكْمُهُ إِلَى اللَّـهِ ۚ ذَٰلِكُمُ اللَّـهُ رَبِّي عَلَيْهِ تَوَكَّلْتُ وَإِلَيْهِ أُنِيبُ ﴿١٠﴾

„Und worüber ihr auch immer uneinig seid, das Urteil darüber steht Allah (allein) zu. Dies ist doch Allah, mein Herr. Auf Ihn verlasse ich mich, und Ihm wende ich mich reuig zu.“ (Der edle Koran 42:10)

 

وَلَا يُشْرِكُ فِي حُكْمِهِ أَحَدًا ﴿٢٦﴾

„(…) Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.“ (Der edle Koran 18:26)

 

يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُوا إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُوا أَن يَكْفُرُوا بِهِ

„(…) Sie wollen (nun) eine rechtswirksame Entscheidung beim Taghut suchen, wo ihnen doch befohlen worden ist, nicht daran zu glauben. (…)“ (Der edle Koran 4:60)

 

↳ Hier wird offenkundig berichtet, vom Taghut distanzieren und ihn nicht wählen

 

وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ ﴿٤٤﴾

„(…) Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat das sind die Ungläubigen.“ (Der edle Koran 5:44)

 

Sowohl die Versen als auch die Aussagen der Gelehrten übermitteln ganz klar und deutlich, dass das Richten mit anderen Gesetzten außer Allahs Gesetzten (Scharia) aus dem Islam bringt, und ebenso die Unterstützung des Taghuts wie beispielsweise durch wählen. Nun gibt es Menschen, die all diese offenkundige Koranverse und Aussagen der Gelehrten ignorieren und sagen, dass man das Herz bzw. die Absicht jener Person (Muschrik; Wähler zum Beispiel) nicht kenne. Dies ist ein Scheinargument, welches gern und sehr oft benutzt wird. Eine kurze Antwort wird es darauf geben. Natürlich kann nicht in das Herz einer Person geschaut werden, das ist aber auch nicht von großer Bedeutung und erst recht nicht die Aufgabe eines Muslims. Allah hat nämlich den Muslimen befohlen nach den Taten einer Person zu urteilen und nicht in das Herz hineinzuschauen. 

 

Umar ibn Al Khattab (rh.a) sagte:
„Wahrlich, Menschen wurden zur Lebenszeit des Propheten (صلى الله عليه و سل) durch die Offenbarung beurteilt. Und wahrlich die Offenbarung ist beendet. Und nun beurteilen wir euch nach dem, was uns an euren Taten sichtbar ist. Und wer uns gutes zeigt, dem Vertrauen wir und den wenden wir uns zu. Und was er im Geheimen tut, geht uns nichts an, denn Allah wird ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Aber wer uns schlechtes zeigt, dem trauen wir nicht und dem glauben wir nicht, auch wenn er sagt das seine Absicht gut ist.“
[Sahih Buchari Nr 2641]

Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagt:

„Mir wurde nicht befohlen die Herzen der Menschen zu öffnen und das was sie im Innern legen zu erforschen.“

[Sahih Buchari 6/586 Hadith Nr 4351]

Ibn Hajar (rh.a) sagt:

„Mir wurde nicht befohlen ihre Herzen zu öffnen“ D.h. Mir wurde befohlen gemäß der äußeren Bedeutung ihrer Handlungen zu urteilen.“
[Fath al-Bāri 8/387]

Nun dürfte es kein Zweifel mehr darüber geben, ob sowohl die Herrscher als auch die Unterstützer (Wähler) nicht zu den Muslimen gehören. Ihre Taten beinhalten nämlich Kufr und Schirk, und Muslime urteilen nach dem äußeren!

 

Was ist aber mit einer Person, die die Herrscher und die Wähler nicht als Kuffar (Ungläubige) sieht? Dies wäre quasi die dritte Gruppe.

 

Allah sagt:

وَمَا يَجْحَدُ بِآيَاتِنَا إِلَّا الْكَافِرُونَ ﴿٤٧﴾

„(…) Es sind nur die Ungläubigen, die Unsere Zeichen leugnen.“ (Der edle Koran 29:7)

 

فَمَنْ أَظْلَمُ مِمَّن كَذَبَ عَلَى اللَّـهِ وَكَذَّبَ بِالصِّدْقِ إِذْ جَاءَهُ ۚ أَلَيْسَ فِي جَهَنَّمَ مَثْوًى لِّلْكَافِرِينَ ﴿٣٢﴾

„Wer ist denn ungerechter, als wer gegen Allah lügt und die Wahrheit, wenn sie zu ihm kommt, für Lüge erklärt? Ist nicht in der Hölle ein Aufenthaltsort für die Ungläubigen?“ (Der edle Koran 39:32)

Imam Qadi Iyyad (rh.a) sagte: 

„Und dies ist der Grund, weswegen wir Takfir auf jemanden machen, der diejenigen, die eine andere Religion als dem Islam folgen, nicht zu Kuffar erklärt und ebenso machen wir Takfir auf diejenigen, die an ihrem Kufr zweifeln oder ihre Madhhab als gültig betrachten, sogar wenn er den Islam nach außen zeigt und an ihn (den Islam) sowie an die Sinnlosigkeit jeder Madhhab als dem Islam glaubt, er ist ein Kafir (wegen der Unterlassung des Takfirs auf die Kuffar).“ 

[Ash-Shifa 2/286]

Suleyman bin Abdullah (rh.a):
„Im Koran und in der Sunnah wurde offenkundig erklärt, dass der Takfir auf die Kuffar eine 'Pflicht' ist. Wer von nun an immer noch daran zweifelt, keinen Takfir auf jene auszusprechen die auf sie (also die Kuffar) keinen Takfir aussprechen, oder an ihrem Takfir zu ihnen zweifelt, ist mit Ijma (Konses/Übereinstimmung) der Gelehrten Kafir geworden. Denn am Kufr von jenen zu zweifeln, deren Kufr offenkundig ist, ist Kufr.“

[El-Vela vel Bera, S.67]

Imam Qady Iyad (rh.a):
„Wer auf die Juden, Christen oder auf diejenigen welche die Religion des Islams verlassen haben (Murtaddeen) kein Takfir ausspricht (also zu ihnen nicht Kafir sagt), in dem Takfir auf sie zögert oder zweifelt, wird zum Kafir.“

[Es-Sifa, bi Ta'rifi Hukuki'l Mustafa, S.846]

Velid b. Rasid es-Sueydan (rh.a):
„Die Gelehrten haben Ijma darübergemacht, dass derjenige, der keinen Takfir auf die Kuffar und Muschrikun ausspricht, in ihrem Kufr zweifelt oder ihren weg für richtig ansieht, ein Kafir ist.“
[El-Icmau'l-Akdi, S.54, der 374. Punkt]

Ibrahim ibnu ʿUmar al-Biqaʻi (rh.a):

„Kein Prophet kam, außer mit dem Takfir auf die Muschrikun.“
[Nazm al-Durar fi Tanasub al-Ayat wa al-Suwar 6/267]

Der Takfir ist ein Bestandteil der Religion. Es ist für jeden Muslim eine Pflicht den Takfir auf die Kuffar zu machen. Es gibt jedoch Menschen, die den Schirk der jeweiligen Person akzeptieren aber nicht den Takfir auf ihn machen. Der Takfir wäre ihnen nämlich zu radikal/übertrieben/extrem. Im Islam geht es aber nicht darum wie der Mensch eine Sache empfindet oder wie seine Meinung darüber ist, es geht darum Allahs Befehle zu akzeptieren und zu praktizieren ohne dies zu hinterfragen. Ein Muslim ist verpflichtet den Takfir auf die Muschrikun zu machen, um selbst Muslim zu bleiben.

 

Was auch noch gern von den Menschen als Argument verwendet wird, ist der folgende Hadith:

„Wer einen Muslim als Kafir erklärt, wird selber zu einem Kafir!“

Diese Aussage des Propheten wird leider oftmals falsch interpretiert und missbraucht.


Abu Hurairah (rh.a), überlieferte, dass der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سل) sagte:

إِذَا قَالَ الرَّجُلُ لِأَخِيهِ يَا كَافِرُ، فَقَدْ بَاءَ بِهِ أَحَدُهُمَا

„Wenn ein Mann zu seinem Bruder sagt: „Du Kafir“, so hat einer von beiden es getragen.“
[Sahih al-Buchari (8/26/Nr.6103)]

 

Hier wird deutlich betont, dass wenn zu seinem BRUDER (Religionsbruder); „Du Kafir“ gesagt wird, trifft es einen von beiden, d.h. wer auf einen Muslim den Takfir macht, so kehrt das Takfir zur jenem zurück, der das aussprach und wird ihn treffen. Jedoch sollte die Aussage trotz dessen erklärt und erläutert werden. Angenommen diese Aussage würde dem Verstand und Interpretation der heutigen Menschen zutreffen, d.h. das ja kein Takfir auf irgendjemanden gemacht werden soll, weil man sonst selber zum Ungläubigen wird, dann wären laut ihrem Verständnis und Interpretation einige Sahaba wie beispielsweise Umar ibn al-Khattab (r.h), Kuffar, weil sie wegen eines Ta’wil (Interpretation) auf andere Muslime den Takfir machten.

Ibnu Taimiyyah (rh.a) sagte:

وَإِذَا كَانَ الْمُسْلِمُ مُتَأَوِّلًا فِي الْقِتَالِ أَوْ التَّكْفِيرِ لَمْ يُكَفَّرْ بِذَلِكَ كَمَا قَالَ عُمَرُ بْنُ الْخَطَّابِ لِحَاطِبِ بْنِ أَبِي بلتعة: يَا رَسُولَ اللَّهِ دَعْنِي أَضْرِبُ عُنُقَ هَذَا الْمُنَافِقِ فَقَالَ النَّبِيُّ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ إنَّهُ قَدْ شَهِدَ بَدْرًا وَمَا يُدْرِيك أَنَّ اللَّهَ قَدْ اطَّلَعَ عَلَى أَهْلِ بَدْرٍ فَقَالَ اعْمَلُوا مَا شِئْتُمْ فَقَدْ غَفَرْت لَكُمْ وَهَذَا فِي الصَّحِيحَيْنِ وَفِيهِمَا أَيْضًا: مِنْ حَدِيثِ الْإِفْكِ: أَنَّ أسيد بْنَ الحضير قَالَ لِسَعْدِ بْنِ عبادة: إنَّك مُنَافِقٌ تُجَادِلُ عَنْ الْمُنَافِقِينَ

„Wenn ein Muslim sich im Töten (eines Muslim) oder im Takfir irrt, dann wird er aufgrund dessen nicht zum Kafir. Es gleicht dem, als ʿUmar ibn al-Khattab über Hatib ibni Abi Balta’ah sagte: „O Gesandter Allahs! Erlaube mir diesen Heuchler zu enthaupten!“ Daraufhin antwortete der Prophet (a.s): „Wahrlich, er ist jemand, der al-Badr bezeugte. Und du weißt nicht, dass Allah auf die Leute von Badr schaute und zu ihnen sagte: Macht was ihr wollt, denn Ich habe euch bereits vergeben.“

Diese Überlieferung ist in den Sahihyan zu finden und ebenso der Hadith von „Al-Ifk (=der großen Lüge über Aischa)“, indem Usayd ibnu Hudayr zu Saʿd ibnu Ubadah sagte: „Du bist ein Munafiq, der für die Munafiqin streitet!“

[Majmu’ al-Fatawa (4/283-284)]

Abdullah ibnu ʿAbdurrahman Abu Batin (rh.a) wurde gefragt:

من كفر مسلما فقد كفر؟

„Wer einen Muslim zum Kafir erklärt, der wird (selber) zum Kafir?

فأجاب: لا أصل لهذا اللفظ فيما نعلم عن النبي صلى الله عليه وسلم، وإنما الحديث المعروف: من قال لأخيه: يا كافر، فقد باء بها أحدهما، ومن كفر إنسانا أو فسقه، أو نفقه متأولا غضبًا لله تعالى، فيرجى العفو عنه، كما قال عمر رضي الله عنه، في شأن حاطب بن أبي بلتعة، أنه منافق وكذا جرى من غيره من الصحابة وغيرهم، وأما من كفر شخصا، أو نفقه غضبا لنفسه، أو بغير تأويل، فهذا يخاف عليه

Er antwortete: „Dieser Wortlaut hat keine Grundlage in dem, was wir vom Propheten (صلى الله عليه و سل) kennen, vielmehr lautet der bekannte Hadith: „Wer zu seinem Bruder sagt: „Du Kafir“, so hat einer von beiden es getragen.“ Und wer einen Menschen zum Kafir, Fasiq oder Munafiq erklärt, auf Grund eines Ta’wil, aus Wut für Allahu ta‘ala, so wird die Vergebung für ihn erhofft, so wie es bei Umar (rh.a) im Falle von Hatib ibni Abi Balta’ah gewesen war, als er zu ihm sagte, dass er ein Munafiq sei. Und ebenso geschah dies mit anderen Sahabah, sowie anderen als ihnen. Wer jedoch eine Person zum Kafir oder Munafiq erklärt, aus Wut für sich selbst, ohne jeglichen Ta’wil, so wird um diesen gefürchtet.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (10/415-416)]

Ein Muslim wird also nicht selbst zum Kafir, wenn er auf einen anderen Muslim Takfir macht, wobei dieser in Wirklichkeit kein Kafir ist. Sollte ein Muslim im Takfir einen Fehler begehen, indem er dafür einen legitimen Ta’wil besitzt, wie in den obigen Beispielen, dann ist er davon entschuldigt! Hat der Muslim aber keinen legitimen Ta’wil und er macht aus persönlichen Gründen Takfir auf andere Muslime, dann kehrt der Takfir ohne Zweifel zu ihm zurück! Mit Sicherheit ist von dem erwähnten Hadith jener ausgeschlossen, der sich in einer Mukafira (Tat/Aussage, die großer Kufr ist) befindet. D.h. wenn eine Person eine Schirktat begeht und der Muslim dies als Beweis nimmt. Sollte also eine Person wählen, dann muss der Takfir auf ihn gemacht werden, weil ein offenkundiger Beweis vorhanden ist. Das ist nämlich die Vorgehensweise bzw. der Umgang der Leute des Tawhids über Takfir Es wird niemand willkürlich und aus persönlichen Gründen zum Kafir erklärt, wie es die Kuffar und die Unwissenden den Muslimen vorwerfen bzw. beschuldigen!

Ash-Shawkani (rh.a) sagte:

اعلم أن الحكم على الرجل المسلم بخروجه من دين الإسلام ودخوله في الكفر لا ينبغي لمسلم يؤمن بالله واليوم الآخر أن يقدم عليه إلا ببرهان أوضح من شمس النهار فإنه قد ثبت في الأحاديث الصحيحة المروية من طريق جماعة من الصحابة أن: "من قال لأخيه: يا كافر فقد باء بها أحدهما"هكذا في الصحيح، وفي لفظ آخر في الصحيحين وغيرهما: "من دعا رجلا بالكفر أو قال عدو الله وليس كذلك إلا حار عليه"، أي رجع وفي لفظ في الصحيح: "فقد كفر أحدهما"، ففي هذه الأحاديث وما ورد موردها أعظم زاجر وأكبر واعظ عن التسرع في التكفير

„Wisse, dass das Urteil über einen Muslim, ob er den Islam verlassen hat und in den Kufr eingetreten ist, keinem Muslim gebührt, der an Allah und den jüngsten Tag Iman hat, außer er hat zuvor Beweise vorgelegt, die klarer sind als die Sonne am helllichten Tage, denn dies geht aus den authentischen Ahadith hervor, welche mehrere Sahabah überlieferten, in denen es heißt: „Wer zu seinem Bruder sagt: „Du Kafir“, so hat einer von beiden es getragen.“ So steht es im Sahih Buchari. Und in einem anderen Wortlaut in den Sahihayn und anderen (Hadith-Büchern) heißt es: „Wer einen Mann (Muslim) des Kufr bezichtigt oder zu ihm „Feind Allahs“ sagt, und dies trifft nicht zu, so kehrt dies auf ihn zurück.“ Und in einem Wortlaut im Sahih heißt es: „So hat einer von beiden Kufr begangen.“ In diesen Ahadith und anderen ist eine gewaltige Zurechtweisung und große Ermahnung über das Kopflose (bzw. Übereilte) handeln im Takfir enthalten.“
[As-Sayl al-Jarrar, Seite 978]

Der Takfir ist das Recht und die Anordnung Allahs und Seines Gesandten (صلى الله عليه و سل). Dies wird und kann auch nur nach deutlichen Beweisen praktiziert werden. Der beweisgestützte und mit Aufrichtigkeit ausgeführte Takfir um Allahs Willen, ist genauso ein Bestandteil des Islams, wie auch das tägliche fünfmalige Gebet!

 


Yusuf - Im Auftrag des Islam


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