15-09-2022
Wenn es um Kinder geht, ist Ruqya oft einfacher als für Erwachsene, und die Ergebnisse können oft schneller erreicht werden. Man kann Ruqya-Fälle bei Kindern in drei Kategorien aufteilen:
Sorge um Kinder, ohne bestätigte Symptome. Dies kann medizinische Probleme beinhalten, die keine Lösung haben, oder ein allgemeines Gefühl, dass die Kinder vom bösen Blick geplagt worden sind oder dass sie "nicht sie selbst" sind. Das volle Ruqya-Programm ist weniger geeignet für Kinder in diesem Stadium; eher kann man das "7-tägige Ruqya-Programm" empfehlen, aber ohne den Honig für Kinder, die weniger als ein Jahr alt sind. Das Rezitieren kann von den Eltern durchgeführt werden, und das Programm wird in der Regel gut toleriert von Menschen aller Altersgruppen.
Bestätigte, klare Symptome, aber ohne eine starke Reaktion des Kindes, und ohne dass der Jinn das Bewusstsein übernimmt / der Jinn sich manifestiert. Die Symptome können auch als Folge der Behandlung im ersten, oben erwähnten Fall auftreten. Für diese Kinder empfiehlt sich das "Volles Ruqya-Programm", aber die Ruqya soll in einer sehr passiven Weise durchgeführt werden. Das bedeutet, dass das Kind nicht wie eine Statue sitzen muss, und es sollte nichts geben, was das Kind erschrecken könnte. Es besteht auch keine Notwendigkeit, Hijamah durchzuführen. Für die Mehrheit der Kinder ist diese Behandlung genug, um alle Symptome loszuwerden, ohne irgendwelche Unannehmlichkeiten für das Kind und ohne irgendwelche der üblichen Possen, die Jinn normalerweise anstellen.
• Schwere Fälle, in denen der Jinn das Bewusstsein des Kindes übernimmt, und bei dem das Kind entweder äußerst laut und sogar gewalttätig wird. Wieder empfiehlt sich das volle Ruqya-Programm ohne Hijamah, aber es kann notwendig sein, ein wenig aktiver zu werden, das Kind nahe an sich zu halten und die Ruqya ein wenig mehr zu forcieren.
In allen oben genannten Fällen ist folgendes zu beachten:
Zu jeder Zeit sind die Sicherheit und das Wohlbefinden des Kindes von größter Bedeutung. Das Kind ist kein Erwachsener, also soll man es nicht wie einen behandeln. Das Kind sollte sich mit Ruqyah so wohl fühlen, wie es irgend geht. Man sollte es entspannt und glücklich halten, und regelmäßig überprüfen, ob sie OK sind, ggf. auch mit ihnen spielen, damit sie sich entspannen. Wenn man ein Raqi ist und nur für das Ruqya kommt, sollte man sich erst eine kleine Weile mit dem Kind anfreunden.
NIEMALS ein Kind schlagen! Das Schlagen eines Ruqya-Patienten (bzw. des in ihm wohnenden Jinn) ist generell besser zu vermeiden, aber ein Kind zu schlagen könnte schwere Verletzung verursachen. Wenn der Jinn sich im Körper bewegt, ist eine sanfte Massage des betroffenen Gebietes mehr als genug. Es wird das Kind entspannen und Druck auf die Jinn ausüben. Es ist auch sehr vergebend in dem Sinne, dass wenn man die falsche Stelle trifft, es dem Kind keinen Schaden zufügt.
Das Hauptproblem bei Ruqya mit Kindern ist, dass Kinder nicht in der Lage sind, ihre Erfahrungen und Gefühle wie Erwachsene auszudrücken. Man nehme sich Zeit, das Kind sowohl während als auch außerhalb der Ruqya-Sitzung zu beobachten, um eine Grundlinie zu erkennen in Bezug auf das Verhalten des Kindes, und was noch normal ist und was nicht.
Wenn die Kinder alt und verständig genug sind, versuche man, sie aufzuklären und vor allem ihnen die Angst vor Satanen zu nehmen. Angst vor Satan kann bei Kindern viel schlimmer sein als bei Erwachsenen, und wir wollen nicht, dass die Kinder Angst haben, zu schlafen. Man sage ihnen, wie schwach der Satan ist und wie er vor dem Koran weg läuft. Man lehre sie einfache Dinge zu zitieren, um sich zu schützen, wie einige der bereits erwähnten Adhkaar in dem Kapitel "Schutz-maßnahmen".
Wenn der Jinn spricht, sollte man versuchen, ihn zum Islam zu bringen und zu überzeugen, dass er den Körper zu verlassen hat. (Siehe dazu das Kapitel "Konversation mit Jinn")
Es gibt keine bestimmte Zeit, um Ruqya durchzuführen, aber wenn man bemerkt, dass die Symptome zu einer bestimmten Zeit am stärksten sind, dann sollte man es dieser Zeit tun. Ansonsten wann immer es für das Kind am bequemsten ist.
Man sei bereit, die Zeit und die Methode je nach Fortschritt zu ändern. Aber man ändere auch nicht zu schnell, da dies den Satan ermutigt, einen zu manipulieren.
Allah hat klar gemacht, dass Er Ungläubigen und jenen, die Seiner nicht gedenken, einen (oder mehrere) Teufel bestimmt, die sie begleiten. Und gegen die Bestimmung Allahs kann der Mensch nichts ausrichten! Deswegen lehnen die meisten Raqis eine Behandlung von Nicht-Muslimen ab. Die Jinn können sich hinter Unglauben verstecken wie hinter einer Mauer.
Es gibt auch Raqis, die Behandlung unter einer Bedingung machen: "Wenn du geheilt wirst, nimmst du den Islam an!" Denn die Tatsache, dass jemand um Ruqya bittet, signalisiert ja, dass Glaube zumindest im Keim bereits vorhanden ist.
Ich würde mich dieser Ansicht anschließen und Nicht-Muslimen das Folgende raten:
Folge so gut es geht den allgemeinen Schutzmaßnahmen gegen Jinn (siehe das entsprechende Kapitel), z.B. reinige dein Haus von sämtlichen Bildern und Statuen, und verwende so viel wie möglich Dinge, die die Jinn nicht mögen, wie Schwarzkümmel, Honig, Olivenöl etc.
Da es Nicht-Muslimen nicht erlaubt ist, den Original-Koran zu berühren (weil sie im Zustand ritueller Unreinheit sind, genauso wie Muslime, die nicht die Gebetswaschung vollzogen haben), solltest du jemanden finden, der den Koran über dich rezitiert. Wenn du einen muslimischen Freund hast, der bereit ist zu helfen, würde ich ihn dazu veranlassen, so viel wie möglich dem 7-Tage-Programm zu folgen. Wenn dies nicht möglich ist, solltest du so viel wie möglich Koran in Audio-Form hören, was eine weniger gute Option ist, aber eine, die genannt werden sollte.
Ein Ruqya-Bad nehmen, wie hier erläutert, allerdings ohne den Koran zu lesen, wenn du keinen muslimischen Freund hast, der helfen kann.
All dies mag eine gewisse Linderung bewirken. Die Wahrheit aber ist, dass Islam das Einzige ist, was dir wirklich helfen kann. Die einzige wahre Heilung ist, sich dem Schöpfer der Himmel und der Erde zuzuwenden und sich ihm zu ergeben, d.h. an Ihn zu glauben und Seine Gebote und Verbote anzunehmen.
Es gibt viele Menschen von verschiedenen Religionen, die behaupten, Exorzismus betreiben zu können, aber alle von ihnen verwenden Magie, und während es manchmal eine vorübergehende Heilung bringen kann, endet es immer schlimmer als vorher.
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