10-04-2020
Sultan Vahideddin, Kemal Atatürk und der Befreiungskrieg
Auf dem Bild sind zwei Dokumente zu sehen: Das obere ist ein Telegrafschreiben, welches von M. Kemal stammt um den osmanischen Prinzen Ömer Faruk Efendi zur Rückkehr von Ionopolis (Inebolu) zu bewegen. Das untere Dokument berichtet über den Befehl an Kemal Atatürk zurückzukehren und, dass die englische Presse darüber berichtet, dass er diesen Befehl nicht Folge geleistet hat.
Die Kemalisten, die die Trennung des Sultans von seiner Hauptstadt Istanbul als „Flucht aus Angst“ bezeichnen, unterstellen und beleidigen nicht nur ihn, sondern auch den Gesandten Allahs (صلى الله عليه و سلم), der ebenfalls von Mekka nach Medina auswandern musste. Es wird in den Geschichtsbüchern aus der Zeit M. Kemals Herrschaft jene Auswanderung als „Weglaufen aus Angst“ dargestellt.[1] Wenn das aus dieser Perspektive betrachtet wird, wundert diese Ansicht der Kemalisten niemanden. Wenn ein Regime bereits kein Respekt vor dem Propheten (صلى الله عليه و سلم) hat, so kann erst recht kein Respekt vor dem Sultan haben.
Wenn der Sultan Vahideddin (Rh.a) für seine Flucht bzw. Auswanderung kritisiert wird, dann sollte zumindest auch Kemal Atatürk dafür kritisiert werden, dass er die gesamte Dynastie inklusive Kinder und Neugeborene ins Ausland hat exilieren lassen und dem Tod überlassen hat.
Die kemalistischen Chronisten haben den Umstand, dass der Sultan die Auswanderung antreten musste und sich nicht dem Befreiungskrieg beteiligen konnte, ausgenutzt und diesen als Verräter und Feigling denunziert. Jedoch kann in Bezug auf Sultan Vahideddins (Rh.a) Charakter und Integrität mit derart Verleumdungen nicht falsch genug liegen. Das kann aus zwei Ereignissen deutlich gemacht werden, welche den Mut und die Integrität des Sultans klar belegen und zu welchem Kontrast dies zu Atatürks Kooperation mit den Briten steht.
Wie bekannt ist, reiste der Sultan während seiner Zeit als Prinz nach Deutschland. Als er an der Front die Verteidigungsgräben besuchte erinnerte er sich an eine damals unerwartete Bedrohung in dessen Angesicht er folgendes gesagt haben soll: „Das Haupt eines Türken verneigt sich vor keinem Feind!“.[2]
In einer anderen Begebenheit, suchte ein Kritiker des Komitees für Einheit und Fortschritt (Ittihat ve Terakki) namens Mülazim Saban Efendi, Zuflucht bei dem damals noch Prinzen. Dieser Stand zuvor schon unter Beobachtung und wurde schließlich aktiv verfolgt. Obwohl die Polizisten mit dem Haftbefehl von Mahmud Sevket Pascha kamen, gab ihnen Vahideddin (Rh.a) folgende Antwort: „Jemand, der der Meinen angehört und Zuflucht bei mir ersucht, dessen Unschuld, meines Erachtens, unbestreitbar ist, kann ich dessen Feinden nicht übergeben!“.[3]
Anhand dieser zwei Begebenheiten kann leicht geschlussfolgert werden, dass es sich bei dem Sultan um eine mutige und integre Person gehandelt haben muss. Seine Haltung während der Besatzungsjahre war nicht Resultat seiner Hilflosigkeit, sondern dessen Aufopferungsbereitschaft.
Sie nennen Sultan Mehmed Vahideddin den XI. (Rh.a) einen Vaterlandsverräter!?
Hierbei sollten einige wichtige Punkte bezüglich Sultan Vahideddin betrachtet werden. Der, dessen Vergangenheit wie eine unbefleckte Weste ist, während die Heimat eine so schwere Krise durchlaufen musste, trotz dessen das Amt des Sultans antritt und eine schwere Verantwortung auf sich lud. Genau dieser war bereit Dinge zu tun, um sein Volk nicht weiter unterdrücken zu lassen und dabei in Kauf nahm von jenem Volk gehasst zu werden. Die Rede ist von Sultan Vahideddins diplomatische Annäherung an die Siegermächte. Er war bereit sich zu opfern, damit das Volk und die Institutionen weiter bestehen bleiben.
Er war es, der angefangen von den Schätzen im Topkapi Palast, bis hin zu unseren Museen und Bibliotheken, verhindern konnte, dass die Feinde sich über diese bemächtigen. Ebenso hat der Sultan die Plünderung Istanbuls durch die Besatzungsmächte weitestgehend verhindert.[4] Das bedeutete im Umkehrschluss, wenn sich dieser in Anatolien dem Befreiungskrieg angeschlossen hätte, hätten sich diese Mächte unwiederbringlich in Istanbul eingenistet. Stattdessen hatte er Prinz Ömer Faruk Efendi nach Anatolien gesandt, welcher durch M. Kemal am 27. April 1921 zurückgeschickt wurde.[5] Warum hat Kemal Atatürk den Prinzen zurückgeschickt!? Jene Kemalisten, die Vahideddin (Rh.a) kritisieren, sollten darauf eine Antwort haben. Oder nicht? (siehe obiges Dokument). Statt sich auf diese Fragen zu konzentrieren, wird ständig gefragt, warum der Sultan M. Kemal zurückbeordert hat. Um auf diese Frage hinreichend einzugehen, möchten wir ein wenig weiter ausholen und uns dennoch so kurz wie möglich fassen.
Laut dem griechischen Autor Hristos Angelomati, welcher das Werk „Das Vorbild General Dimitri Vakkas-Venizelos“ geschrieben hat, wurde M. Kemal an jene Tage, an denen er sich auf dem Weg von Istanbul nach Samsun befinden sollte, von dem griechischen Geheimdienst beobachtet. Diese Information wurde von dem griechischen Chef des Militärbundes Offizier Yeoryios Katethakis an die Briten dem Oberoffizier General George Mile übermittelt, dabei wurde um dessen Festnahme gebeten. Jedoch verneinte Mile diese Bitte von Katethakis.[6] Sogar der griechische Geheimdienst wusste, dass Kemal Atatürk wegen dem Befreiungskrieg losgesandt wurde und nicht als Begutachter. Das wurde auch allein daran ersichtlich, dass Atatürk per Dekret des Sultans mit vollumfänglichen Befugnissen und Vollmachten ausgestattet war.
Wusste der griechische Geheimdienst etwa mehr als der britische? Selbstverständlich nicht! Warum haben die Briten dann zugelassen, dass Kemal Atatürk sich nach Anatolien begibt, um dort die Befreiungsfront zu mobilisieren? Sie hätten ihn eigentlich mit aller Kraft aufhalten müssen, jedoch wussten die Briten zu gut, dass unter der Obhut M. Kemals dieser für die Interessen der Briten agierte, um letzten Endes das Osmanische Reich ein Ende zu setzen. Ein Geheimdienst, der bis zum heutigen Tag den Besten Geheimdienst Weltweit hat, hätte, wenn Atatürks Aktionen den Interessen dieser zuwiderlaufen würde längst interveniert.
Einer der ehemaligen Botschafter zu dieser Zeit, namens Konstantinos Sakellaropulu hatte das begriffen und schrieb folgendes: „Als das Osmanische Reich die Entscheidung gefällt hatte, M. Kemal als Militärgutachter nach Anatolien zu senden, wurde, wie erwartet, nicht jemand ausgewählt, der ruhig und passiv in Istanbul sitzt. Die wirkliche Absicht war es, Nutzen aus den organisatorischen Fähigkeiten M. Kemals zu ziehen um letzten Endes ein größeres diplomatisches und politisches Gewicht bei den darauffolgenden Friedensgesprächen zu haben, mit der auch schließlich geforderte Eingeständnisse und sonstige Konzessionen abgewehrt werden können.“[7]
Wie bereits erwähnt hatten die Griechen die Briten über diesen Plan informiert woraufhin der englische General im Juni die Rückbeorderung Kemal Atatürks von der osmanischen Regierung forderte.[8] Damit konnten die Briten erfahren in wie fern der Sultan dies befürwortet oder nicht. Jedoch hat der Sultan (Rh.a) trotz all dem politischen Drucks, diese Forderung abgelehnt. Als diese Ereignisse dokumentiert wurden brach am 8. Juni ein Brand im Yildiz Saray (Yildiz Palast), Wohnsitz des Sultans aus. Die Wohnstätte wurde samt wertvoller Habseligkeiten, wie Gold und Schmuck, gänzlich durch das Feuer zerstört. Er selbst entrann dem Feuer nur mit knapper Not.
Der in Istanbul stationierte Oberkommissar Sir Arthur Calthorpe erwähnte in seinen Schriften, dass ein Gerücht im Umlauf sei, dass es sich womöglich um einen „Anschlag“ gehandelt haben könnte.[9] Was auch Seitens des britischen Generals Deedles bestätigt wurde. Dieser erfuhr davon durch ein Treffen mit Said Molla, zu dem er sagte, dass es sich bei dem Ursprung des Feuers um extern gelegtes Feuer gehandelt hat. Darüber hinaus soll Deedles dies auch aus einer anderen Quelle mitbekommen haben.[10] Daraus kann entnommen werden, dass dem Sultan auf Grund seiner Widerspenstigkeit nach dem Leben getrachtet wurde.
Die Istanbuler-Regierung, die bis dem Datum die Engländer hingehalten hatte, musste angesichts des Drucks ihr gegenüber, M. Kemal zurückrufen. Der aus der Aufschrift des Telegrafenschreibens „wurde nicht versendet“ [11] lässt nur den Schluss zu, dass dies getan bzw. angeordnet wurde, weil der politische Druck der Briten vorhanden war. Jedoch blieb dieses Telegrafenschreiben nur als Entwurf und wurde nie versendet. In den Ausgaben Nr. 21 wurde in den Dokumenten eines Magazins über die türkische Kriegsgeschichte (Harp Tarihi) auch entsprechend aufgezeichnet. In demselben Magazin wird in Ausgabe Nr. 22 ebenfalls angemerkt, dass die Rückbeorderung seitens der Regierung stattfand. Das Oberhaupt des „Erkan-i Harbiye-i Ummumiyye“ (dem großen Generalsstab) Cevad Pascha schrieb für die heimliche Rückbeorderung Kemal Atatürks am 11. Juni 1919 folgendes: „Solch ein Wertvoller General wie sie, der sich in Anatolien aufhält, würde in der Öffentlichkeit einen sehr guten Eindruck machen, deshalb haben die Engländer sie nach Istanbul zurückgerufen.“[12]
General Milne schrieb erneut am 30. Juni dem Generalstab: Ich erinnere sie; um Mustafa Kemals Mission ein Ende zu setzten, wurde am 8. Juni die Osmanischen Regierung dazu aufgerufen bzw. appelliert, jedoch ging die Regierung nicht drauf ein und ignorierte dies somit.[13]
Dabei hat der in Istanbul anwesende englische Oberkommissar, namens Admiral Galthorpe ebenfalls bezugnehmend auf das Schreiben Milnes dem Außenministerium des Osmanischen Reichs am 2. Juli ein Schreiben zukommen lassen, im dem geschrieben stand, dass trotz Milnes Forderung, sogar bis zum 17. Juli keinerlei Antwort vom Ministerium kam.[14] Wenn die Aufzeichnungen Galthorpes und Milnes betrachtet werden, dann kommt man nicht um den Schluss herum, dass die osmanische Regierung die Briten mit Absicht hingehalten hatte.
Als Kemal Atatürk durch den Sultan am 2.-3. Juli schließlich zurückbeordert wurde, war dieser bereits in Erzincan. Darüber hinaus betrachtete Sultan Vahideddün die Aktivitäten M. Kemals als „Resultat patriotischer Gefühle“. Zudem ergänzt der Sultan, dass er die Rückkehr Kemal Atatürks nach Istanbul nicht befürworte, weil er die Befürchtung hat, dass die Ausländer ihn für eigene Interessen nutzen werden. Seinen Rücktritt befürworte er aber auch nicht. Der Sultan sah die Lösung darin, K. Atatürk zwei Monate Erholungspause zu gewähren. Er solle sich in einer von ihm gewünschten Stadt erholen, bis sich die Lage gelegt hatte.[15] Wenn die Briten tatsächlich den Wunsch gehabt hätten, Kemal Atatürk aus Anatolien fernzuhalten, dann hätten sie das bereits in Samsun getan und das mühelos. Der Grund für jenes Vorgehen hatte den Zweck, neben dem Druck auf die osmanische Regierung, dass zwischen Istanbul und Anatolien Zwietracht gesät wird.
Um zu den Briten zu kommen, die sich solch ein Spiel erdacht haben...
Die Briten hatten gezögert das Kalifat, welches sich in den Händen der Osmanen befand aufzuheben. Am 18. Mai 1919 hat der indische Vertreter dem indischen Ministerium ein dringendes und geheimes Telegrafenschreiben zukommen lassen, in dem folgendes geschrieben stand: „Das Bild, dass die Türkei durch die christlichen Mächte komplett zerteilt wird, wird dir Muslime mobilisieren im Namen des Islams Krieg zu führen und somit den Kalifen zu schützen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Anschluss die ganze islamische Welt zum Aufstand/Wiederstand begibt, sollte nicht vernachlässigt werden.“[16] Einige Tage nach diesem Telegrafenschreiben, am 23. Mai, ließ der britische Botschafter, namens Lord Derby in Paris, Lord Cruzon eine Nachricht zukommen, in dem geschrieben stand, dass der französische Autor Pierre Loti in seinem Friedenskonferenz gewarnt bzw. darauf hingedeutet hat, dass jene kleine Tat gegen den islamischen Kalifen, die Muslime von Afrika bis hin nach Indien zum Aufstand führen wird, wobei französische Interessen in großen Maßstab beeinträchtigt werde.[17]
Weshalb diese zwei Besatzungsmächte solch ein Spiel vortäuschten, zeigt ganz klar ihre gemeinsame Sorge. Der Akademiker und Historiker Prof. Dr. Baskin Oran schreibt folgendes in Bezug auf die Aufhebend des Kalifats am 3. März 1924: „Auch wenn es keinen direkten Zusammenhangen mit der Mossul (Stadt in Irak) Problematik gab, so war Mossul ein Nachteil für die Türkei geworden. Zum einen hat diese Entscheidung die islamische Welt für Aufsehen gesorgt. Zum anderen, wurde der türkische Religionsfaktor in britische Kolonien, die sich unter dem Einfluss des Kalifen befanden, vor allem Ägypten, der Nahe Osten und Indien, rausgedrängt. Die Engländer nahmen diese Entscheidung mit Freude entgegen. In einem internen Schriftverkehr der britischen Verwaltung heißt es: „Der Ast der Türken ist geschnitten“.[18]
Die Briten und Franzosen wollten dass das Kalifat aufgehoben wird, um in Zukunft die islamischen Länder in aller Gelassenheit auszubeuten. Leute wie Kemal Atatürk, die unter dem Deckmantel des Kalifats und des Befreiungskriegs den Osmanischen Staat stürzten, erfüllten somit den Wunsch aller Besatzer. Es reicht aber den Briten nicht, solch einen mächtigen Feind wie den „Osmanischen Staat“ zu endledigen. Seine Institutionen mussten ebenfalls vernichtet werden, wie beispielsweise das Sultanat, das Kalifat und die koranische Verfassung. Zudem kann sie künftig niemand zur Rechenschaft ziehen, weil sie von „außen her“ nichts mit der Abschaffung des Kalifats bzw. Vernichtung des Osmanischen Staates zutun haben.
M. Kemal und seine Anhänger gaben folgende Aussage von sich „Wir sind befreit“, welche besagt dass nichts als verloren (kolonialisierte islamische Länder) betrachtet wurde und somit keine Rechenschaft von den Briten verlangt werden musste. Mit dem Slogan „Frieden in der Heimat heißt Frieden auf der Welt“ wurde das Fundament der kommenden Genration gelegt, welche die Länder, die uns, d.h. die den islamischen Staat angehörten, nicht zurückzuverlangen. Die Propaganda und die Pervertierung ging soweit, dass jene, die die verlorenen Gebiete versucht haben zurückzuverlangen als „Verräter“ denunziert und diejenigen, die unsere Länder auf dem Tisch in Lausanne verkauft haben als „Helden“ gefeiert wurden.
Eigentlich musste das Slogan wie folgt lauten: statt
„Frieden in der Heimat heißt Frieden auf der Welt“ → „Massaker/Blutbad in der Heimat, schweigen, wegschauen der Welt“
Einige Notizen in Bezug auf die Rückbeorderung Kemal Atatürks
Als Sultan die Rückbeorderung M. Kemals veranlasste, war dieser aber schon aus der Stadt Samsung (Stadt in Türkei) raus, welche unter der Kontrolle der Briten stand. Diesen Aspekt muss man gut verstehen. Das heißt nämlich, dass der Sultan, der trotz allem politischen Drucks, die Briten solange aufhielt, bis sich Kemal Atatürk von Samsun nach Erzurum in Sicherheit bringen konnte. Es sollte noch einmal hingewiesen werden, dass M. Kemal den Rücktritt seines militärischen Amts erst in Erzurum vollzog und nicht in Samsun. Dazu gab es auch keinen Anlass mehr. Nach dem Atatürk in Erzurum ankam, gab es auch keinen Anlas mehr ihn zurückzurufen. Die Orden und Medaillen Kemal Atatürks wurden zurückverlangt.[19] Obwohl diese Thematik mehr als gut dokumentiert ist[20] -wahrscheinlich wegen der staatlichen Ideologie- ist es in weiteren Quellen nicht aufzufinden. Auch im „Nutuk“ von Atatürk wurde dies nicht erwähnt. Diese Geste, besser gesagt die Unterstützung des nationalen Kampfs wurde vor den Medien geheim gehalten, auch vor der staatlich osmanischen Presse namens Takvim-i Vekayi (staatliche Zeitung), damit die Briten nichts von dieser Information erfahren.[21]
Ein Aspekt, der auch nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist die Tatsache, dass der Kommandant Refet Pascha des dritten Korps zurückbeordert wurde. Als Kemal Atatürk zurückgerufen wurde und der osmanische Staat währenddessen die Briten aufhielt, wurde Refet Pascha vom Amt enthoben.[22] Hier wird auch deutlich, welchen Wert Atatürk durch den Sultan zugemessen wurde. Dabei existiert ein weiteres Dokument, in dem ebenfalls deutlich wird, welchen Stellenwert M. Kemal gehabt hatte, und zwar insofern, dass der Gehilfe des Gutachters der zweiten Armee Cevat Rifat (Atilhan) deutlich gemacht hat, dass es dem Gutachter missfiel, dass M. Kemal derartig vollumfängliche Befugnisse und Vollmachten erhalten hatte und er nicht. Im Zuge dessen hatte dieser diesbezüglich dem Vezier eine Geheimschrift zukommen lassen. Die Antwort auf dieses Schreiben bestand daraus, dass der Grund für diese weiten Befugnisse die Freundschaft und Nähe zwischen den Sultan und M. Kemal sei.[23] Aufgrund dessen hat der Sultan seine Aufgabe mehr als nötig erledigt bzw. ausgeführt.
Das Dokument in der die Medaillen und Orden M. Kemals vom Sultan persönlich zurückgefordert wurden (siehe dazu Fußnote Nr. 19).
Das Dokument in lateinischen Buchstaben.
Ich vermute, dass der Sultan alle nötigen Details in umfangreichen Maßen mit Kemal Atatürk, während seiner Palastbesuche besprochen hatte. Ansonsten wäre Atatürk, als dieser in Samsun gelandet und ein Telegrafenschreiben über den Befreiungskrieg gesendet hatte, umgehend zurückbeordert worden. Ein Gutachter hätte ja nicht die Befugnis über den Befreiungskampf zu berichten. Um das zu vereinfachen stellen wir einen chronologischen Ablauf Kemal Atatürks dar, von der Zeit in der Stadt Samsung bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sein militärisches Amt niederlegt:
Ende 1918 bis Mitte 1919 hatte der Sultan mit denen Anatolien stationierten Generäle Cafer Tayyar, Mersinli Cemal, Kazim Karabekir und den dorthin gesandten Kemal Atatürk, das Fundament für den Befreiungskrieg gelegt und somit seine Aufgabe erledigt
Sollte es der Wahrheit entsprechen, dass Sultan Vahideddin die Festnahme Kemal Atatürks angeordnet habe, dann hätte er diesen Befehl für die Ausführung an Kazim Karabekir Pascha weitergeleitet. Wenn jemand mit der Behauptung kommen sollte, dass Kazim Karabekir Atatürk treu war, stellen wir eine Gegenfrage; wenn dies der Fall wäre, warum hat dann der Sultan diesen aufgrund der Befehlsverweigerung nicht des Amtes enthoben?
Als Fazit kann gesagt werden, dass Sultan Vahideddin Kemal Atatürk nicht losgeschickte um ihn dann wieder zurückgerufen. Atatürk hat Verrat an den Sultan begangen, der ihm diese Verantwortung übergab.
Quelle: Eine Übersetzung aus dem türkischen
https://belgelerlegercektarih.com/2012/04/20/sultan-vahiduddin-m-kemal-ataturk-ve-kurtulus-savasi/
[1] Tarih II, Ortazamanlar, Devlet Matbaası, Istanbul, 1931 yılının Lise Tarih kitabı, sayfa 90.
[2] Nihal Adsız, Türk Ülküsü, Istanbul 1956, sayfa 85.
[3] Ahmed Reşit Rey, Gördüklerim, Yaptıklarım, Istanbul 1945, sayfa 263.
[4] Reşad Ekrem Koçu, Osmanlı Padişahları, Istanbul, sayfa 439.
[5] Atatürk Araştırma Merkezi Başkanlığı, Atatürk’ün Tamim, Telgraf ve Beyannameleri, cild 4, Türk Tarih Kurumu Basımevi, Ankara 1991, sayfa 400. M. Kemal’in şehzade Ömer Faruk Efendi’yi Inebolu’dan geri çeviren telgrafın sureti için fotoğrafa (2 adet fotoğraftan üstteki), Türkçesi için yazının sonuna bakınız. Ayrıca belgeler için bakınız; Kadir Mısıroğlu, Osmanoğulları’nın Dramı, Sebil Yayınevi, 6′ıncı basım (ilk basım 1974), Istanbul 1992, sayfa 96.
Ayrıca bakınız; Utkan Kocatürk, Atatürk ve Türk Devrimi Kronolojisi, Türk Inkılâp Tarihi Enstitüsü Yayınları, Ankara 1973, sayfa 176.
[6] Hristos Angelomati, Hronikon Meğalis Trağodias [Büyük Felâketin Kroniği], Atina, sayfa 85.
Ayrıca bakınız; Dimitri Vakka, O Venizelos, Polemikos İğetis (Savaş Önderi Venizelos), Atina, 1949, sayfa 29.
[7] Konstantinos Sakellaropulu, İ Skia Tis Diseos – İstoria Mias Katastrofis (Batı’nın Gölgesi – Bir Felaketin Tarihi), Atina, 1961, sayfa 56.
[8] Gotthard Jaeschke, Kurtuluş Savaşı ile ilgili Ingiliz Belgeleri, cild 2, tercüme eden: Cemal Köprülü, Cumhuriyet, Istanbul 2001, sayfa 54
[9] İngiliz Devlet Arşivi (İDA), FO 371/4142/87757: Calthorpe’dan Ingiltere Dışişleri Bakanlığı’na yazı, İstanbul, 10.6.1919.
[10] İngiliz Devlet Arşivi (İDA), FO 371/4158/94940
[11] Harb Tarihi Vesikaları Dergisi, Ankara 1952, sayı 1, vesika no: 21. Telgrafın sureti için fotoğrafa bakınız. (2 adet fotoğraftan alttaki)
[12] Atatürk’ün Tamim Telgraf ve Beyannameleri, cild 4, Ankara 1964, sayfa 29
[13] Documents On British Foreing Policy 1919-1939, First Series, (Ed. E.L. Woodward and R. Butler) cild 4, nr: 460
Ayrıca Bakınız; Bilal Şimşir, Ingiliz Belgelerinde Atatürk, cild 1, sayfa 35.
[14] Bilal Şimşir, Ingiliz Belgelerinde Atatürk, cild 1, sayfa 36
Ayrıca Bakınız; Gotthard Jaeschke, Kurtuluş Savaşı ile Ilgili Ingiliz Belgeleri, (Tercüme eden: Cemal Köprülü), Ankara 1991, sayfa 134
[15] M. Kemal Atatürk, Nutuk, cild 1, MEB Yayınları, Ankara 1987, sayfa 37
Ayrıca Bakınız;
-Atatürk’ün Söylev ve Demeçleri, cild 1, sayfa 21-22
-Gotthard Jaeschke, Kurtuluş Savaşı ile Ilgili Ingiliz Belgeleri, (Tercüme eden: Cemal Köprülü), Ankara 1991, sayfa 135
-Kinross, Atatürk: Bir Milletin Yeniden Doğuşu, (Tercüme eden: Necdet Sander), Istanbul 1981, sayfa 278
-Bu telgrafın metninin tamamı için ayrıca bakınız; Tahsin Ünal, “Milli Mücadele Başlarında M. Kemal”, Türk Kültürü, sayı 73, Ankara Kasım 1968, sayfa 47. Aktaran: Zekeriya Türkmen, Yeni Devletin Şafağında M. Kemal, Atatürk Araştırma Merkezi, Ankara 2002, sayfa 127-128.
[16] İngiliz Devlet Arşivi (İDA), FO 371/4231/98558.
[17] İngiliz Devlet Arşivi (İDA), FO 371/4179/79172: Derby’den Curzon’a yazı, Paris, 23.5.1919.
[18] Baskın Oran, Türk Dış Politikası – Kurtuluş Savaşından Bugüne Olgular, Belgeler, Yorumlar, cild 1: 1919-1980, Iletişim Yayınları, 15. Baskı, Istanbul 2009, sayfa 267.
[19] Atatürk’le Ilgili Arşiv Belgeleri, Ankara 1982, sayfa 79. 81 numaralı belge
[20] Başbakanlık Osmanlı Arşivi, Babıali Evrak Odası, Dahiliye Gelen nr: 345542
Ayrıca bakınız; Başbakanlık Osmanlı Arşivi, Dosya Usulü Irade Tasnifi, nr: 68/20, 21
[21] Zeki Sarıhan, Kurtuluş Savaşı Günlüğü, cild 2, sayfa 31-32
[22] Takvim-i Vekayi, 17/7/1335, 3600.
Ayrıca Bakınız; Sina Akşin, Istanbul Hükümetleri ve Milli Mücadele, cild 1, Cem Yayınevi, Istanbul 1976, sayfa 360.
[23] Cevat Rıfat Atilhan, Büyük Cihat Dergisi, sayi 21, 3 Ağustos 1951. Akt. Zekeriya Türkmen, a.g.e., sayfa 84.
[24] Havzalı Zübeyroğlu M. Fuat, Vatan Matbaası, 1925, sayfa 36.
Ayrıca bakınız; M.Tayyip Gökbilgin, Milli Mücadele Başlarken, Birinci Kitap, Türkiye Iş Bankası Yayını, Ankara, 1959, sayfa 141.
[25] Nurettin Peker, 1918-1923 Istiklal Savaşı’nın Vesika ve Resimleri (Inönü, Sakarya ve Dumlupınar Zaferlerini sağlayan Inebolu ve Kastamonu havalisi deniz ve kara harekatı ve hatıralar), Gür Basımevi, Istanbul, 1955, sayfa 26.
Ayrıca bakınız;
-Naşit Hakkı Uluğ, Atatürk Biyoğrafisinin Esasları ve Belgeleri, Atatürk Devrimleri Milletlerarası Sempozyumu Bildirileri (10-14 Aralık 1973), Istanbul Üniversitesi Atatürk Devrimleri Enstitüsü Yayını, 1975, sayfa 117.
-Kazım Karabekir, Istiklal Harbimiz, Türkiye Yayınevi, Istanbul, 1969, sayfa 35.
[26] Harp Tarihi Vesikaları Dergisi, Genel Kurmay Başkanlığı Harp Tarihi Dairesi Başkanlığı Yayını, Ankara, sayı 19 vesika 494.
Ayrıca bakınız;
-Afet Inan (Atatürk’ün manevi kızı), Kemal Atatürk’ü Anarken, Atatürk’ten Hatıralar cild 2, Ikinci Baskı, Ankara 1956, sayfa 83.
-Yusuf Hikmet Bayur, Atatürk’ün Hayatı ve Eseri, Güven Basımevi, Ankara, 1963, sayfa 305.
-Ali Fuat Cebesoy, Milli Mücadele Hatıraları, Vatan Neşriyatı Istanbul, 1953, sayfa 82.
-Hüsnü Himmetoğlu, Kurtuluş Savaşında Istanbul ve Yardımları, cild 2, Ülkü Matb., Istanbul 1975, sayfa 230.
[27] Ahmet Demiray, Resimli Amasya (Tarih, Coğrafya, Salname, Klavuz ve Kazalar), 1954, sayfa 135, 136.
Ayrıca bakınız;
-M.Tayyip Gökbilgin, Milli Mücadele Başlarken, Birinci Kitap, Türkiye Iş Bankası Yayını, Ankara, 1959, sayfa 142.
-Necip Güngör Kısaparmak, Milli Eğitim Cephesiyle Amasya, Kardeş Matb., Ankara 1966, sayfa 9.
-M. Kemal Atatürk, Nutuk, 1961, cild 1, sayfa 22.
-Mehmet Önder, Atatürk’ün Yurt Gezileri, Türkiye Iş Bankası yayını, Ankara, 1975, sayfa 41.
[28] M. Kemal Atatürk, Nutuk, 1961, cild 1, sayfa 40.
Ayrıca bakınız; Halis Asarkaya, Ulusal Savaşta Tokat, Tokat Basımevi, Tokat, 1936, sayfa 18.
[29] M. Kemal Atatürk, Nutuk, 1961, cild 1, sayfa 43.
Ayrıca bakınız; Türk Istiklal Harbi, cild 2 (Batı Cephesi), Kısım 1, T.C. Genelkurmay Başkanlığı Harp Tarihi Dairesi, 1963, sayfa 118 – 120.
[30] Naşit Hakkı Uluğ, Atatürk Biyoğrafisinin Esasları ve Belgeleri, Atatürk Devrimleri Milletlerarası Sempozyumu Bildirileri (10-14 Aralık 1973), Istanbul Üniversitesi Atatürk Devrimleri Enstitüsü Yayını, 1975, sayfa 120.
Ayrıca bakınız;
-Mahmut Goloğlu, Erzurum Kongresi, Nüve Matb., Ankara 1968, sayfa 63.
-M. Kemal Atatürk, Nutuk, 1961, cild 1, sayfa 43.
[31] Türk Istiklal Harbi, cild 2 (Batı Cephesi), Kısım 1, T.C. Genelkurmay Başkanlığı Harp Tarihi dairesi, 1963, sayfa 119.
Ayrıca bakınız; Harp Tarihi Vesikaları Dergisi, Genel Kurmay Başkanlığı Harp Tarihi Dairesi Başkanlığı Yayını, Ankara, sayı 2, vesika 29.
[32] M. Kemal Atatürk, Nutuk, 1961, cild 1, sayfa 47.
Ayrıca bakınız;
-TBMM Zabıt Ceridesi, Devre 1, cild 1, sayfa 15. (Meclis Tutanakları)
-Türk Istiklâl Harbi, cild 2 (Batı Cephesi), Kısım 1, T.C. Genelkurmay Başkanlığı Harp Tarihi dairesi, 1963, sayfa 119.
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