22-08-2017
Der wichtigste Grundsatz im Islam ist Tauhid (reiner Monotheismus). Wie der Körper erst durch die Seele belebt wird, so die guten Taten durch Tauhid. Gute Taten ohne Tauhid sind im Angesicht Gottes null und nichtig! Deswegen werden die guten Taten eines Ungläubigen nicht angenommen.
"Und Wir werden Uns den Werken zuwenden, die sie gewirkt haben, und werden sie wie verwehte Stäubchen zunichtemachen." (Al-Furqan 23)
"Die aber ungläubig sind - ihre Taten sind wie eine Luftspiegelung in einer Ebene: Der Dürstende hält sie für Wasser, bis er, wenn er hinzutritt, sie als Nichts vorfindet. Doch nahebei findet er Allah, Der ihm seine Abrechnung vollzieht; und Allah ist schnell im Abrechnen." (An-Nur 39)
Wenn gute Taten für etwas oder jemanden anderen als Allah begangen werden, sind die guten Taten nichts wert, denn sie werden von Allah s.w.t. nicht akzeptiert.
"(Dies,) wo dir doch offenbart worden ist, wie schon denen vor dir: "Wenn du (Allah) Nebengötter zur Seite stellst, so wird sich dein Werk sicher als eitel erweisen, und du wirst gewiss unter den Verlierenden sein." (As-Zumar 65)
Allah sandte seine Propheten a.s. zu den Menschen, um ihnen Tauhid zu lehren:
"Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten (,der da predigte): "Dient Allah und meidet die Götzen (Taghut)." Dann waren unter ihnen einige, die Allah leitete, und es waren unter ihnen einige, die das Schicksal des Irrtums erlitten. So reist auf der Erde umher und seht, wie das Ende der Leugner war!"
(An-Nahl 36)
Der Prophet Muhammad s.a.w. lehrte den Tauhid 13 Jahre lang in Mekkah, vor der Auswanderung. Denn das Allerwichtigste im Islam ist es, den reinen Tauhid zu verwirklichen.
Als eines Tages ein Vers aus dem Koran einem Christen mit Namen 'Adi bin Hatim, der später dem Islam beitrat, vorgelesen wurde, dachte er, jemanden zum Gott nehmen hieße, sich vor ihm zu verbeugen und niederzuwerfen. Er widersprach deshalb dem Propheten s.a.w. und sagte, dass die Christen nicht die Priester und Mönche zu Göttern nehmen. Da erklärte der Prophet s.a.w. diesen Vers: "... ihre Priester als Götter neben Allah nehmen":
"Es ist wahr (die Christen werfen sich nicht vor ihren Priestern nieder), aber wahrlich, sie verbieten etwas, was Gott erlaubt hat und erlauben etwas, was Gott verboten hat, woraufhin das Volk ihren Anordnungen folgt. Und deswegen beten sie sie an!" (Ahmad & Tarmizi)
Das bedeutet also, dass wenn ein Gelehrter etwas verbietet, was Gott erlaubt hat und umgekehrt und die Leute folgen ihm darin, dass sie ihn anbeten bzw. neben Gott stellen. Nur Gott hat das absolute Recht, etwas als verboten oder erlaubt zu erklären.
Natürlich darf und muss man seinen Eltern, seinem Lehrer und seinen Führern folgen, aber nur solange, wie die Anordnungen nicht gegen Gottes Gesetz verstoßen. Wenn aber die Anordnungen gegen Gottes Gesetz ist, dann darf man nicht mehr folgen.
Der Prophet s.a.w. sagte: "Es ist die Pflicht eines jeden Muslim, auf den Führer zu hören und zu gehorchen, in Sachen die ihm gefallen oder auch nicht, es sei denn, die Befehle sind Frevel. Wenn Frevel befohlen wird, dann darf man nicht darauf hören und nicht gehorchen!" (Buchari & Muslim)
Das bedeutet, dass ein Muslim keine Gesetze befolgen darf, die der Scharia widersprechen.
Wenn eine Gruppe oder ein Individuum Gesetze erlässt, die im Gegensatz zur Scharia stehen, dann haben sich solche Individuen gegen Allah s.w.t. gestellt. Menschen dürfen nur Gesetze machen, die vorher nicht von Allah s.w.t. oder seinem Propheten s.a.w. festgelegt wurden, und auch nur, wenn sie im vorgegebenen Rahmen liegen.
Und wenn die Leute ihnen in Dingen folgen, die göttlichem Gesetz widersprechen, wie z.B. dem gängigem Erbrecht (Jungen und Mädchen bekommen das gleiche Erbteil), bedeutet dies, dass die Aqidah Schaden genommen hat. Denn entweder sind sie sich nicht der Autorität Gottes sicher, oder aber nehmen sie nicht ernst, oder aber haben neben der absoluten Autorität Gottes andere Autoritäten gestellt:
`Abdullah Ibn Mas`ud, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Ich fragte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm:
"Welche Sünde ist am schwersten vor Allah?"
Er sagte: "Dass du neben Allah etwas Ebenbürtiges machst (Schirk), während Er (doch) dein Schöpfer ist." (Bukhârî, Muslim, Tirmîdhî, Nasaî, Abû Dâwûd und Ahmad Ibn Hanbal)
Es kann natürlich sein, dass jemand nur aus Angst vor Verfolgung diesen Gesetzen folgen, dann aber kennen sie vielleicht nicht den folgenden Vers:
Allah sagt: „Wahrlich, was diejenigen betrifft, die die Engel zu sich nehmen während sie sich selber Unrecht tun (da sie unter den Ungläubigen verweilten, obwohl ihnen die Auswanderung auferlegt war), sie (die Engel) sagen (zu ihnen): ‚Wie war es mit euch?’
Sie sagen: ‚Wir waren Schutzlose auf der Erde.’ Sie (die Engel) sagen: ‚War denn die Erde Allahs nicht weit genug für euch, dass ihr darin hättet auswandern können?’ Und diese, ihre Bleibe ist die Hölle, und wie schlecht ist das endgültige Sein.“ (An-Nisâ’:97)
Die meisten sog. Führer der Muslime, auch wenn sie behaupten, Muslime zu sein und beten, fasten etc, aber Allahs Gesetz nicht in seiner Vollständigkeit umsetzen, sondern Gesetze nach ihrem eigenen Gutdünken und nach den Vorbild der Ungläubigen machen, begehen per definitionem Schirk, Götzendienst.
"Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - das sind die Ungläubigen."
(Al-Maida 44)
"Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - das sind die Ungerechten."
(Al-Maida 45)
"Und die Leute des Evangeliums sollen sich nach dem richten, was Allah darin offenbart hat; und die sich nicht nach dem richten, was Allah herabgesandt hat - das sind die (wahren) Frevler." (Al-Maida 47)
Die Muslime dürfen ihnen nicht folgen, sondern im Gegenteil versuchen, göttliches Recht, die Scharia, zu verwirklichen soweit dies geht! Auch dürfen Muslime deswegen nicht im Lande der Ungläubigen bleiben, wenn dafür nicht triftige Gründe bestehen!
* Scharia bedeutet wörtlich "den Weg (zur Quelle oder zur Tränke)". Die Shariah ist die Gesamtheit aller Gebote und Verbote, die Allah s.w.t. seinen Dienern durch den Koran und die Sunna gebot. Wesentliches Merkmal der Scharia ist ihr prinzipiell allumfassender und zeitloser Charakter. Die Gebote und Leitlinien der Scharia betreffen die verschiedensten Lebensbereiche der Muslime. (nach Amir Zaidan)
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