10-05-2021
Frage:
»Wie antwortet man, wenn man über die Begriffe Istiwa, Fawq, Yad und Isba‘ gefragt wird, die über Allah (swt) benutzt werden?«
Antwort:
Die Wahrheit liegt in dem, was Allah (swt) und Sein Gesandter (saws) gesagt haben. Das, was sie sagen, ist richtig. Wenn Allah (swt) sagt: »Allah machte Istiwa zum Thron.«[1], weiß man eindeutig, dass mit »Istiwa« keine Eigenschaft des Körpers wie Sitzen, Niederlassen oder Erheben gemeint ist. Wir wissen nicht, was damit gemeint ist und sind auch nicht dazu verpflichtet, es zu wissen.
Wenn Allah (swt) sagt: »Er ist über Seinen Dienern al-Qahir.«[2], hat Er das Richtige gesagt. Für Allah (swt) ist ein »vom Ort her über etwas sein« unmöglich, denn Er existiert, bevor es Orte gab. Er ist so, wie Er in der Anfangslosigkeit ist. Bei Ihm findet niemals eine Änderung statt, aber wir wissen nicht, was Allah (swt) mit diesem Begriff meint.
Jedoch ist es erlaubt, das, was der Gesandte Allahs (saws) sagte, so zu sagen, wie er es gesagt hat, ohne es zu mehren, zu mindern, es zusammen mit anderen Mutaschabih-Begriffen zu erwähnen, es aus dem Kontext zu reißen, Ta‘wil zu machen und ins Detail zu gehen.
Genauso sagen wir über Allah (swt), dass es nicht erlaubt ist, Ihm (swt), im wörtlichen Sinne, ein »Yad (Hand)« oder ein »Isba‘ (Finger)« zuzuschreiben. Wenn wir lesen, dass der Gesandte Allahs (saws) sagte: »Allah säuerte den Schlamm Adams mit Seiner Yad (يَد Hand)« und »Das Herz eines Mu‘min befindet sich zwischen den zwei Isba‘ (إصْبَع Finger) von den Isba‘ des Rahman«, dann sagen wir dazu, er hat das Richtige gesagt und wir glauben daran. Weder mehren noch mindern wir es, sondern geben es so wieder, wie es uns erreicht hat. Und wir glauben fest daran, dass mit diesen Worten keine Gliedmaße, bestehend aus Fleisch und Sehnen, gemeint ist.
[1] Sure Taha: 5
[2] Sure al-An’am: 18
Im Auftrag des Islam
(Imam Ghazali (ra) aus dem Buch Ildschamu’l ‘Awam ‘an ‘Ilmi’l Kalam)
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